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DIY Hindernisbau Teil 1

Meine Pferde sind neulich umgezogen – in einen kleinen Privatstall ohne Reithalle, dafür mit 24/7 Weidehaltung und einem schönen Reitplatz. Eigentlich fehlt es uns an nichts. Bis auf ein paar Hindernisse, die höher als Cavaletti sind, vielleicht. Ich habe zwar aktuell keine Turnierambitionen, trotzdem möchte ich das Springen nicht ganz aufgeben. Hindernisse sind leider unfassbar teuer, deshalb hatte ich schon länger die Idee, mir selbst welche zu bauen. Ich habe einige Foren durchforstet aber meist nur sehr improvisierte Ideen gefunden, von Plastikrohren, die angemalt auf Reifenstapel gelegt wurden über besenstieldicke „Stangen“ zu Ständern aus Bierkästen und Schwimmnudeln als Stangen war einiges dabei. Ich wollte das aber eigentlich schon ganz gerne vernünftig, also hab ich mir einen eigenen Plan gemacht, und mir angeschaut, wie man Stangen an stabilen Ständern befestigen kann.

Angetan war ich von diesen Löffelauflagen von Loesdau und Auflagen Marke Eigenbau sind wohl kaum günstiger herzustellen (http://www.loesdau.de/Stangenauflage.htm?websale7=loesdau&pi=7377&ci=12-hindernisse), jedoch gibt es keine genauen Informationen, wie groß der Durchlass für die Balken nun wirklich ist. Ca. 10*10cm steht in der Beschreibung, in den Kommentaren ist von 9-9,5cm Breite die Rede. Da ich will, dass das ganze dann ordentlich passt und Kanthölzer nicht in allen Maßen verfügbar sind und ich schon gar kein geduldiger Mensch bin und erstmal zum messen diese Teile bestelle, habe ich mich dann doch für ein Schlüssellochsystem entschieden. Außerdem muss ich so keine Löcher in die Balken bohren, in denen Feuchtigkeit ins Holz eindringen kann.

Als Prototyp sollten es erstmal 4 Ständer werden. Also auf zum Baumarkt und mal gucken.

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Eigentlich wollte ich die Ständer 140cm hoch haben. Das Angebot an passendem Holz war aber doch ziemlich eingeschränkt, die Balken mit meinem Wunschmaß gab es gar nicht und die dazu ähnlichsten gab es nur in 250cm statt in 300cm Länge. Um nicht zu viel Verschnitt zu haben, entschied ich mich dann dafür, die Ständer nur 125cm hoch zu bauen. Schließlich bin ich bisher nur auf A Niveau geritten und hab mal den ein oder anderen höheren Sprung überwunden.

Für die Ständer wanderten also zwei Kanthölzer der Stärke 78x78mm zu je 7,79€ in den Einkaufswagen. Die vier Füße für jeden Ständer hatte ich je 35cm lang geplant, also kamen noch zwei Hölzer in 300cm Länge der Stärke 58x58mm zu je 4,99€ dazu. Das würde für einen sicheren Stand reichen und die Ständer nicht unnötig schwer machen.

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Im Baumarkt wurden die Balken direkt kostenlos passend zugeschnitten. Ich habe dann noch 2l Holzschutzfarbe für 19,99€ und 6mm starke Schrauben in 120mm Länge für 8,99€ gekauft. Zuhause angekommen habe ich dann noch für jeden Ständer zweimal 50cm Schlüssellochschiene (http://www.loesdau.de/Kunststoff-Hindernisschiene.htm?websale7=loesdau&pi=7386&ci=12-hindernisse) und passende Stangenauflagen (http://www.loesdau.de/Kunststoff-Stangenauflage-Professional,-Loesdau.htm?websale7=loesdau&pi=73667&ci=12-hindernisse) für insgesamt ca. 70€ bestellt.

Ich dachte, wir schrauben nun die Hölzer einfach fix zusammen und bauen die Schienen an, streichen und fertig. So einfach war das dann doch nicht. Zuerst mussten die Balken mal abgeschliffen werden. Es stört zwar für die eigentliche Verwendung nicht, wenn sie nicht ganz glatt sind, spätestens beim Streichen wird der Vorteil aber deutlich.

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Nachdem die vier großen Balken und die 16 Füße abgeschliffen waren, ging es ans Anzeichnen und vorbohren. Jeder Fuß sollte mit zwei Schrauben befestigt werden, damit sich nichts verdrehen kann. Dabei mussten wir darauf achten, so vorzubohren, dass sich die einzelnen Schrauben nicht irgendwo im Balken treffen. Für 6mm starke Schrauben, bohrten wir 4mm dicke Löcher, schließlich muss das Gewinde der Schrauben auch irgendwo greifen. Das Vorbohren ist bei so dicken Schrauben übrigens extrem wichtig, weil das Holz sonst einfach reißt. Vor dem Anschrauben gabs zur Sicherheit noch eine Portion Holzkleber für jeden Fuß.

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So sehen meine vier Ständer jetzt jeweils aus:

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Für diese windmühlenartige Variante habe ich mich entschieden, weil man so am wenigsten Spezialwerkzeug für die Herstellung benötig. So müsste man beispielsweise für ein symmetrisches Kreuz Aussparungen in die Balken für die Füße fräsen, was mit Heimwerkerwerkzeug gar nicht so einfach zu machen ist.

Am Wochenende folgt dann der finale Anstrich und die Montage der Schienen für die Auflagen. Stangen wollen dann noch gestrichen werden und dann kann der erste Praxistest folgen. Mehr dazu gibt es dann im zweiten Teil.

Wir freuen uns immer über eure Kommentare :-)