Dressur, Lifestyle
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Sieg beim Future Champions Finale: Interview mit Joya Stolpmann

Das Future Champions Turnier in Hagen auf dem Hof Kasselmann gilt als das Aachen der Nachwuchsreiter: Hier treffen die besten Reiter der Altersgruppen 12-21 Jahre zum Jugend-Nationenpreisturnier aufeinander. In diesem Jahr konnten sich Reiterinnen und Reiter aus 27 Ländern für das Turnier qualifizieren, unter ihnen die 12 jährige Joya aus Hamburg mit ihrem Wallach Dajano. Wir haben sie zu einem kleinen Interview getroffen, in dem sie uns über ihre Erfahrungen auf diesem großen Turnier berichtet:

Joya, wie konntest du dich für das Future Champions Turnier qualifizieren und welche Prüfungen bist du geritten?

Als Reiterin für den Kader des Landesverbandes Hamburg habe ich an einem Sichtungslehrgang mit dem Bundesnachwuchstrainer Herrn Meyer zu Strohen teilgenommen und konnte mich darüber für die Internationale Tour der Future Champions in der Altersklasse Children qualifizieren. Die Childrens Tour ist für Reiterinnen und Reiter zwischen 12-14 Jahren, die auf Großpferden reiten. Die Einlaufprüfung und die Qualifikation zum Finale waren L*-Dressuren, das Finale dann eine L**-Dressur.

Das Future Champions Turnier ist nicht einfach irgendein Turnier, hier kommen die besten jungen Reiterinnen und Reiter verschiedenster Nationen zusammen. Was war das für ein Gefühl, dort mitreiten zu dürfen?

Das war natürlich ein hammer Gefühl, die Kulisse dort ist einfach der Wahnsinn und einfach nur da mitreiten zu dürfen ist schon eine riesen Ehre.

In dem kurzen Video bekommt man ja schon einen kleinen Einblick in die Atmosphäre vor Ort. Selbst für einen erfahrenen Turnierreiter wie dich ist das ja doch noch mal eine ganz andere Nummer. Hand auf Herz: Wie groß war dein Lampenfieber?

Natürlich ist die Atmosphäre beeindruckend und ich war schon nervös, aber so richtiges Lampenfieber hatte ich eigentlich nicht, ich habe trotz Aufregung die Nerven behalten und konnte mich auf die Prüfung konzentrieren.

Du bist mit dem Oldenburger Wallach Dajano gestartet. Seit wann reitest du auf Großpferden und was ist der größte Unterschied zu Ponys?

Nano reite ich zuhause schon ungefähr seit ich 9 Jahre alt bin, auf dem Turnier aber erst seit einem Jahr. Dort haben wir also noch gar nicht so viele Erfahrungen sammeln können. Dadurch, dass ich ihn aber zuhause schon länger mitreite, sind wir ein gutes Team und es klappte dann auch auf dem Turnier schnell. Großpferde reiten sich schon ein bisschen anders als Ponys, sie haben einfach viel mehr Schwung, an den man sich erstmal ein bisschen gewöhnen muss. Aber dann macht es sehr viel Spaß.

Reitest du lieber Großpferde oder lieber Ponys?

Eigentlich lieber Großpferde, aber mein Pony Sunny reite ich auch sehr gern. 

Hast du einen Tipp, wie der Umstieg vom Pony auf Großpferd am besten gelingen kann?

Wenn man die Möglichkeit dazu hat, ist es sehr hilfreich schon früh sowohl Ponys als auch Großpferde zu reiten. Ich hatte das große Glück, bereits relativ früh zusätzlich zu meinen Ponys auf den Großpferden von meinem Vater mitreiten zu können. Dadurch war dann der Umstieg viel einfacher, weil ich bereits viel auf den Großpferden geritten bin und es für mich eigentlich schon ganz normal war. 

Du gehst ja noch zur Schule, reitest regelmäßig dein Pony und zwei Großpferde, wie bekommst du das alles unter einen Hut und hast du noch Zeit für andere Hobbys?

In der Schule habe ich keine großen Schwierigkeiten und bekomme das mit dem Reiten gut unter einen Hut. Ich reite eigentlich jeden Tag 1-2 Pferde, machmal sogar drei. Es gibt aber auch Tage, an denen ich gar nicht reite, zum Beispiel wenn ich mich mit Freunden treffe. Das kommt aber eigentlich nicht so oft vor. Ich höre sehr gern Musik, für andere Hobbys bleibt neben dem Reiten aber keine Zeit. Das ist aber auch gar nicht schlimm, mir macht das Reiten sehr großen Spaß und ich möchte auch gar nichts anderes machen. 

Du hast beim Future Champions Turnier drei Prüfungen in der Altersklasse Children gegen internationale Starter geritten. Die ersten beiden Runden waren gute Prüfungen, in der Finalrunde konntest du dich aber noch mal erheblich steigern und hast die goldene Schleife bekommen. Was war das für ein Gefühl?

Das hab ich einfach nur gedacht: Oh mein Gott, ich habe gewonnen! In der Einlaufprüfung hatte ich den 7. Platz gemacht, in der Qualifikation für das Finale dann den 6. Platz, natürlich habe ich dann im Finale gehofft, mich noch mal verbessern zu können, aber dass ich dann gewinne, hätte ich vorher nicht erwartet. Das war wirklich ein krasses Gefühl. Ich hatte zwar im Großen und Ganzen ein super Gefühl in der Prüfung, aber da waren doch so 1-2 Stellen, die noch nicht so perfekt waren und die ich besser hätte machen können. Um so mehr habe ich mich dann natürlich über die gute Note und den Sieg gefreut.

Bei so einem Turnier ist ja auch die Konkurrenz nicht ohne, wie hast du die anderen Reiter empfunden?

Die Atmosphäre auf dem Turnier ist wirklich toll und auch die bekannten Nachwuchsreiter sind sehr offen und nett und haben mich toll integriert. Ich habe mich auf dem Turnier sehr wohl gefühlt. Natürlich sind auch die anderen Reiter unheimlich stark und haben tolle Pferde, es ist ja schließlich ein internationales Turnier. Auch wenn das erstmal etwas einschüchternd wirkt, habe ich mich daran erinnert, dass ich ja auch nicht zufällig hier gelandet bin und ich das schon irgendwie hinkriege.

 

Welche Ziele und Träume hast du für die Zukunft? Kann man so einen Erfolg überhaupt toppen?

Das zu toppen wird natürlich nicht so einfach, aber ich hoffe, dass ich weiterhin so viel Spaß am Reiten haben werde und weiterhin erfolgreich reiten kann. Ich wünsche mir, vielleicht auch später bei den Junioren erfolgreich mitreiten zu können und der Traum eines jeden ehrgeizigen Turnierreiters ist natürlich die Teilnahme an den Deutschen oder vielleicht sogar an den Europäischen Meisterschaften. Das wäre wirklich ein großer Traum von mir. Als nächstes bin ich jetzt aber erstmal in Warendorf zu einem Sichtungslehrgang für das Bundesnachwuchschampionat in Riesenbeck und hoffe, dass ich mich dort qualifizieren kann.

Hast du ein sportliches Vorbild und wenn ja, was schätzt du besonders an ihm/ihr?

Mein sportliches Vorbild ist Charlotte Dujardin, weil sie in ihren relativ jungen Jahren schon wahnsinnig viel erreicht hat und einfach wunderschön reitet. Bei ihr sieht das alles so einfach und harmonisch aus.

Liebe Joya, vielen Dank für das Interview! Wir wünschen dir für die Sichtung in Warendorf und deine weitere Karriere viel Erfolg und alles Gute!

 

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