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Meine Hengstwahl – Endlich geht es los!

Heute möchte ich euch endlich verraten, für welchen Hengst ich mich entschieden habe und wie unsere Geschichte weitergeht.

Nachdem Emmi auf Zysten untersucht worden war und auch die Tupferprobe negativ war, konnte unsere Babyplanung so richtig losgehen! Da Emmi bei der Tupferprobe rossig gewesen war, vereinbarten wir direkt einen Termin zum Ultraschall 18 Tage später. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt müsste Emmi wieder rossig sein und je nachdem, wie ihr Zyklus mitspielt, könnte man dann schon direkt besamen. Wenn man besamen will, muss man natürlich auch wissen, wessen Samen man eigentlich haben möchte. Puh, ich hatte nun also eine Deadline für meine Hengstauswahl. Einerseits war ich davon etwas gestresst, andererseits war ich auch froh, dass endlich ein Ende absehbar war. Denn ich muss ehrlich sagen, dass mich diese Frage schon ziemlich beschäftigt hat. Während ich anfangs noch dachte, ich würde das alles ganz easy entscheiden, sind ja schließlich alle Hengste gut und man weiß sowieso nicht, wie Emmi sich vererbt, stellte sich schnell heraus, dass das Ganze doch gar nicht so einfach war. Meine Favoriten hatte ich euch ja bereits im letzten Post vorgestellt und eigentlich war ich der Meinung, dass diese Hengste alle gut zu Emmi passen würden. Trotzdem verbrachte ich Stunden damit, Videos und Erfahrungsberichte zu ergooglen und möglichst viel über die Hengste und vor allem ihre Vererbung herauszufinden. Letztendlich war die Entscheidung doch irgendwie eine emotionale. Von all den Hengsten war einer dabei, an dem einfach alles stimmte. Der sowohl top Bewegungen als auch eine super Rittigkeit vereinbarte und noch dazu absolut der Typ Pferd ist, den ich gern züchten würde: Der Hengst, den ich meine ist trommelwirbel …. Fürsten-Look!

Der Auserwählte

Dressur- und Springfestival 2015 in Verden

Ich habe noch bei Schockemöhle angerufen und mich dort beraten lassen, auch der nette Herr am Telefon war der Meinung, Fürsten-Look wäre für Emmi sehr passend. Eigentlich fanden alle, denen ich von meiner Entscheidung erzählt habe, dass ich eine gute Wahl getroffen habe (oder hatten einfach keine Lust mit mir darüber zu diskutieren :D). Nachdem diese Entscheidung gefallen war, konnte es von mir aus also losgehen. Emmi war allerdings noch nicht so bereit wie ich und zeigte uns beim Ultraschall am nur einen minikleinen Follikel, sodass wir einen neuen Termin für drei Tage später ausmachten. Leider war der Follikel in den drei Tagen dann noch kleiner geworden, sodass es keinen Sinn machte, zu besamen.

Meine Tierärztin erklärte mir, dass es aufgrund des noch nicht so tollen Wetters (Nachtfrost) sein könne, dass Emmi noch nicht so gut „durchrosse“. Sie würde mir deshalb empfehlen, eine Woche abzuwarten, damit der Zyklus zur Ruhe kommt und sie dann anzuspritzen. Anspritzen… Hm, ich wollte es eigentlich gern möglichst natürlich halten, wobei von natürlich bei dem ganzen Zirkus natürlich sowieso keine Rede sein kann, und war daher etwas zögerlich. Zuhause fing ich dann an zu googlen (Fehler!) und las von Stuten, die auf die Hormonspritze mit extremem Schwitzen, Zittern und sonstigem Unbehagen reagieren. Einige sollten sogar tagelang total verändert gewesen sein. Das klang wirklich furchtbar, wollte ich Emmi das tatsächlich zumuten? War es nicht total egoistisch, sie mit Hormonen vollzupumpen, nur weil ich ein Fohlen wollte? Ich rief daraufhin meine Tierärztin noch einmal an, um mit ihr über meine Sorgen zu sprechen.  Sie arbeitet in der Klinik, in der Emmi auch kolikoperiert wurde und ist dort speziell für den gynäkologischen Bereich zuständig und kennt sich daher sehr gut aus. Ich kannte sie noch nicht, bevor das Projekt Baby gestartet ist, und sie ist wirklich absolut toll! Sie hört sich jede noch so blöde Frage an, nimmt meine Sorgen immer ernst und erklärt mir alles laiengerecht. Im Vergleich zu langjährigen Züchtern muss ich die nervigste Kundin aller Zeiten sein, aber sie hat mir nie das Gefühl gegeben, dass meine Fragen dumm oder unberechtigt wären. Bezüglich des Anspritzens konnte sie mir meine Sorgen zum Glück nehmen. Man spritzt den Stuten ein körpereigenes Hormon, was in der Regel sehr gut vertragen wird. Es gibt zwei verschiedene Präparate, von denen eins die Nebenwirkung hervorrufen kann, dass die Stuten etwas vermehrt schwitzen. Sie benutzt jedoch das andere Präparat, bei dem das nicht passiert.

Ich war also beruhigt und am Freitag eine Woche später konnte es dann mit dem Anspritzen losgehen. Emmi reagierte auf die Spritze mit vermehrtem Äppeln und machte insgesamt den Eindruck, als würde sich da gerade ordentlich was in ihr bewegen. Sie machte sogar etwas merkwürdige Verrenkungen, aber schien keine Schmerzen zu haben oder sich sonst unwohl zu fühlen. Ich war natürlich trotzdem panisch und rief direkt die Tierärztin an, um ihr das alles zu schildern. Nach ungefähr einer Stunde war der Spuk dann aber vorbei und Emmi war wieder ganz die Alte.

Am Montag war dann schon wieder der nächste Ultraschalltermin angesetzt. Ich hatte mir nicht allzugroße Hoffnungen gemacht, dass sich so schnell etwas tun würde. Leider musste ich auch arbeiten und konnte daher bei dem Termin nicht dabei sein. Zum Glück habe ich das bravste Pferd der Welt, das man auch einfach während der Untersuchung anbinden kann, sodass sie Tierärztin das alleine machen konnte. Sie rief mich dann natürlich direkt an und hatte gute Neuigkeiten – sie sei super rossig geworden, der Follikel sei 4,5cm groß und sie hätte den Samen bereits bestellt. Oha, jetzt gings also wirklich los! Der Samen wurde über Nacht versandt und in in die Klinik geschickt, sodass die Tierärztin ihn noch mal unter dem Mikroskop angucken konnte. Am nächsten Morgen wurde Emmi dann besamt, auch hier konnte ich leider nicht dabei sein, aber es hat auch so alles gut geklappt. Einen Tag später haben wir noch einen Kontrollultraschall gemacht und der Follikel war glücklicherweise verschwunden! Ab nun hieß es also Daumen drücken. Nach 18 Tagen kann man auf dem Ultraschall sehen, ob die Stute aufgenommen hat. Ich glaube ihr könnt euch nicht vorstellen, wie unfassbar lang 18 Tage sein können…

Bundeschampion 2015

Ein herzliches Dankeschön für die Bereitstellung der tollen Fotos geht an die Deckstation Schockemöhle!

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