Vielseitigkeit
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Das erste Geländetraining: Ein Erfahrungsbericht

Ich fand Vielseitigkeitsreiten schon immer faszinierend und wollte das so gerne mal ausprobieren. Meine Mutter war in ihrer Jugend im Vielseitigkeitssport zuhause und schwärmte immer in den höchsten Tönen. Mein erstes Pferd war beim Springen immer etwas schwierig für mich und als wir uns einigermaßen zusammen gerauft hatten, verletzte er sich. Damit rückte dieser Traum erstmal in weite Ferne.
Ein Jahr später zog mein Schimmel bei uns ein und bei uns stimmte die Chemie beim Springen sofort. Im Gelände zeigte er sich auch echt brav und so konnte das Unternehmen Geländetraining starten.

Das brauchte allerdings etwas Vorbereitung. Wo kann man überhaupt hinfahren? Die Wahl fiel auf eine Geländestrecke hier in der Nähe. Dort fand ein Training statt, welches ausdrücklich auch für Anfänger geeignet war. Eine Sturzweste und stabile Gamaschen konnte ich erstmal am Stall leihen.

Ich war unglaublich aufgeregt und wusste nicht, was mich erwartet und was mein Pferd zu den festen Hindernissen überhaupt sagt. Nur, dass er nicht ins Wasser gehen würde, das wusste ich sicher. Und irgendwie stellte ich mir das ganze Unterfangen auch etwas gefährlich vor, weil eben nicht die Stangen einfach fallen, wie im Parcours.

Auf dem Trainingsplatz angekommen, haben wir abgeladen, die Stollen eingeschraubt und dann gings auch schon los. Wir wurden einer Gruppe mit einem älteren erfahrenen Pferd und zwei Jungpferden zugeteilt. Im Schritt haben wir uns erstmal alles ein bisschen angeguckt. Ich bin den anderen brav hinterher geritten, über den Wall, durchs Wasser – ja, durchs Wasser, das war die erste Überraschung des Tages, er ging da einfach ohne zögern hinter den anderen rein. Wasser und Wall haben wir dann beim Warmreiten auch im Trab und Galopp ausprobiert und dann ging es auch schon los. Erstmal mit einem Kreuz aus Stangen, das kennen wir ja schon.

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Dann folgte schon unser erstes festes Hindernis – netterweise mit Fangständern rechts und links begrenzt. Mein Schimmel sprang, als würde er das schon immer machen. So einfach ist das? Dann will ich bitte mehr davon!

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Wir haben dann noch ein paar Hecken ausprobiert und mein Schimmel springt das einfach alles und lässt die Hufe schon in echter Buschimanier durch den weichen Teil streifen.

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Weiter gings dann mit unserem ersten Graben. Er machte etwas große Augen aber hinter den anderen her, meisterte er auch diese Aufgabe ohne Probleme.

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Spätestens jetzt war ich restlos begeistert. Zum krönenden Abschluss gab es für uns noch das erste höhere Hindernis. Da haben meine Nerven nicht so super gut mitgemacht und er lief mir zweimal vorbei. Beim dritten Versuch war es mir dann auch wirklich Ernst mit der Angelegenheit und dann klappte auch das bestens.

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Eigentlich wollte ich ja nur mal reinschnuppern aber ich war so begeistert, dass wir auch beim nöchsten Trainingstag zwei Wochen später wieder mit von der Partie waren.

Hier ging es mit kleinen In-Outs zum Warmwerden los. Anschließend übten wir unsere ersten Hangab- und Hangaufsprünge. Alles kein Problem für meinen Superschimmel!

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Abschließend ritten wir einen kleinen Parcours aus den Elementen vom letzen und diesem Training.

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Ich bin der Sache spätestens nach dieser Runde restlos verfallen. Das ist einfach so anders als Parcours springen. Das Gefühl, zwischen den einzelnen Hindernissen alleine mit sich und dem Pferd über die Wiese zu fliegen und sich auf die nächste Aufgabe zu konzentrieren, ist unglaublich. Ein kleines VS-Training ist keine Anglegenheit für Profis und Springspezialisten und auf den meisten Geländestrecken gibts auch kleine Hindernisse, für alle, die sich einfach mal daran probieren wollen. Hat man ein Pferd, dass sicher kleine E-Hindernisse überwindet und sich dabei kontrollieren lässt, kann man das einfach mal ausprobieren und genießen.

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Kategorie: Vielseitigkeit

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Foto- und pferdebegeisterte Studentin, 24 Jahre alt, aus Dresden, mit den beiden Wallachen Schimmel und Lance.

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