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Therapie in der Sole-Salzkammer

Dass der Zausel ist seit vielen Jahren an einer chronischen Bronchitis (RAO) leidet, dürfte den meisten Lesern hier mittlerweile bekannt sein. Viele Beiträge haben sich schon rund um das Thema Husten und allgemeines schlechtes Befinden des Zausels gedreht, die Sache kostet uns seit vielen Jahren immer wieder reichlich Sorgen, Nerven und natürlich auch Geld. Nichts desto trotz ist es mir im Großen und Ganzen gelungen, den Zausel durch Haltungsoptimierung und etwas unterstützende Behandlungen (durch Futtermittel und Kräuter, Akupunktur, Inhalation) über die Jahre einigemaßen stabil zu halten. Diesen Winter aber hatten wir ein absoultes Tief und dem Zausel ging es so richtig schlecht. Es ist dann nicht etwa so, dass er wahnsinnig stark husten würde oder seine Atmung besonders auffällig wäre, es verschlechtert sich nur zuerst seine Rittigkeit und Leistungsbereitschaft, dann sein außeres Erscheinungsbild und der Muskeltonus und schließlich sein Allgemeinzustand und sein Wesen. Was sich erstmal noch recht harmlos mit weniger Gehfreude, wenige Elastizität und Motivation bei der Arbeit andeutet, endet irgendwann mit völliger Lustlosigkeit, schleppendem Gang, verhärteter Muskulatur, trübem Blick und traurigem oder garstigem …

Therapie in der Sole-Salzkammer

Seit dem letzten Zausel-Update sind wieder drei Wochen vergangen und es wird Zeit, euch mal wieder zu erzählen, wie es ihm geht. An erster Stelle möchte ich meinen herzlichen Dank aussprechen für all die vielen lieben Kommentare, eure ehrliche Anteilnahme an Zauselchens Geschichte und eure langjährige Treue dem alten Patienten gegenüber. Die vielen mitfühlenden Worte und vor allem auch der rege Erfahrungsaustausch hier auf dem Blog oder bei Facebook sind unheimlich toll und in vielen Fällen auch sehr bereichernd. Es macht wirklich Spaß, unsere Geschichte mit euch zu teilen. In meinem letzten Bericht habe ich euch ja erzählt, dass der Zustand des Zausels nicht so besonders rosig war und wir vom Kortison nicht so richtig runter kamen, obwohl das eigentlich dringend nötig gewesen wäre. Aber sobald wir unter einen gewissen Spiegel gerieten, verschlechterte sich sein Zustand wieder deutlich. Wir haben uns dann vor ein paar Wochen auf einem Niveau eingependelt, welches zumindest einen Zustand erhielt, der so einigermaßen okay war und irgendwie einen Balanceakt zwischen so-viel-wie-nötig und so-wenig-wie-möglich darstellte. Es war aber ehrlicherweise keine besonders …

Zausel mein Alterchen

Wer ein krankes Pferd hat, setzt sich unweigerlich viel mit ihm und seinem Wohlbefinden auseinander, guckt oft ganz genau hin, versucht äußere Anzeichen, Körpersprache und Mimik zu deuten, Bewegungsabläufe zu analysieren, auf die Kleinigkeiten zu achten und wird dabei doch blind für die Dinge, dich sich langsam herangeschlichen haben, die leise in den Alltag gesickert sind und heimlich zu dem geworden sind, was man als normal oder „das war doch schon immer so“ empfindet. Seit mein Zauselchen diesen Winter ganz schleppend ganz schön krank geworden ist, habe ich viel Zeit damit verbracht, in das Pferd hineinzuhören, genau hinzuschauen, dann doch wieder absichtlich nicht alles auf die Goldwaage zu legen, über einige Dinge ganz bewusst mal hinweg zu sehen, weil ich sie anderen Ursachen zugeordnet habe. Nun bekommt das kranke Zauselchen seit 3 Wochen Cortison, ein starkes Medikament, ein wirksames Mittel, dass ihn hoffentlich wieder gesund macht, aber vor dessen Nebenwirkungen ich mich auch lange gescheut habe. Der Zausel leidet schon seit Jahren an einer chronischen Bronchitis und hatte damit diesen Winter so heftig zu kämpfen …

Zausels Klinikbesuch

Vor zwei Wochen habe ich beschlossen, dass ich mir den Zausel so nicht länger angucken kann und habe einen Termin in der Klinik vereinbart. Ziemlich genau eine Woche später hatten wir einen Termin und ich habe hier noch gar nicht so wirklich erzählt, wie der Termin gelaufen ist und was wir seit dem verändert haben, es wird dringend Zeit, das nachzuholen. Der Zustand des Zauselchens war schon viel zu lange ganz schön schlecht und alle Maßnahmen, die ich so ergriffen hatte, zeigten keine Wirkung. Irgendwann vor Weihnachten habe ich das Reiten ganz eingestellt, weil er mir so schlapp vorkam, dass ich mich nicht mal draufsetzen wollte. Zu dieser Zeit hegte ich bereits den Verdacht, dass Ursache seiner Mattheit die Lunge war. Seit Jahren schon hat er eine RAO, kam damit aber eigentlich immer ganz gut zurecht. Natürlich gab es auch immer schlechtere und bessere Phasen, aber so im Großen und Ganzen war er recht stabil. So stabil, dass ich auf die dumme Idee kam, den Pferden Futterstroh anzubieten. Der Zausel hatte seit Jahren keinen Kontakt …

Hallo Zausel, wie geht es dir?

Hallo Zausel, wie geht es dir? – Das ist im Moment jeden Tag die Frage, die ich dem Zausel als allererstes stelle, wenn ich ihn begrüße. Da er mir bisher eine Antwort schuldig geblieben ist, versuche ich zu ergründen, wie es ihm gehen könnte, in dem ich ihn sehr genau beobachte, seinem Gesicht den aktuellen Gemütszustand versuche abzulesen, jegliches Zeichen und jede seiner Regungen versuche in irgendeiner Form zu deuten. Hat er heute einen guten Tag? Oder guckt er schon missmutig und irgendwie traurig, dann ist es bestimmt ein schlechter Tag. Oder guckt er vielleicht grade nur so, weil ihm einer seiner Mitbewohner zu nah gekommen ist und er die Möhrchen, die er von mir erwartet, nicht teilen möchte? Oder liegts am Schneeregen, der ihm grade auf die Nerven geht? Auf jeden Fall glaube ich fest daran, dass man dem Pferd viel von seiner aktuellen Stimmung im Gesicht ablesen kann und man als Reiter bei allen Dingen, die man so tut, ruhig immer mal wieder die Frage stellen sollte, ob es dem Partner Pferd grade gut …

Winterblues und es geht noch schlimmer

Bei der aktuellen Wetterlage wundert sich wohl niemand, wenn man sich mit etwas schwermütigen Verstimmungen und einem Winterblues herumschlägt. Vor allem nicht, wenn man sich nicht mal mit einer heißen Tasse Tee auf dem Sofa aufwärmen kann oder den verregneten Sonntag einfach mal mit einem Buch und einem Kaffee im Sessel verbringen kann. Der arme Zausel steht Tag ein Tag aus draußen und im Hamburger Winter, das bedeutet: er steht vor allem viel im Regen oder dreht seine immer gleichen Kreise in der Halle, weil die Reitwege längst schon dem vielen Regen nicht mehr standhalten. Tja, wer würde da nicht irgendwie ein wenig unmotiviert und matt im Matsch stehen und vielleicht nicht unbedingt in Jubel ausbrechen, wenn einem auch noch mit sportlicher Betüchtigung gedroht wird? Bis zu einem gewissen Grad hatte ich in den letzten Wochen durchaus Verständnis für mein etwas lustloses und mattes Zauselchen. Aber bei allem Humor ist mir in den letzten Wochen deutlich geworden, dass da leider mehr als nur ein leichter Winterblues hintersteckt und mit dem Zausel mal wieder irgendetwas nicht …

Alle Jahre wieder – Das Thema Eindecken

Wir haben November, die Tage sind schon merklich kürzer geworden, die Temperaturen kälter und das Laub fällt langsam von den Bäumen. Längst sind die meisten Pferde eingedeckt, zumindest die, die sowieso und auf jeden Fall den ganzen Winter eingedeckt sein werden. In der Hoffnung, sie würden weniger Fell schieben, haben viele bereits ganz früh angefangen einzudecken und schon Anfang September standen die ersten Pferde in ihren Wintermänteln auf der Weide. Es gibt viele gute Gründe dafür, sein Pferd einzudecken. Aber es gibt ebenso viele sehr gute Gründe es nicht zu tun. Und wie bei fast allen Dingen sollte die Entscheidung, ob ein Pferd eingedeckt werden sollte oder nicht, immer eine individuelle sein, denn jedes Pferd ist anders, jede Haltungsform bietet eine andere Entscheidungsgrundlage, jede Nutzungsform des Pferdes stellt andere Ansprüche an die Fellbeschaffenheit der Tiere. In vielen Gesprächen mit anderen Reitern drängt sich mir aber immer wieder das Gefühl auf, dass diese Entscheidung nicht wirklich individuell getroffen wird, sondern das Eindecken mittlerweile so selbstverständlich dazu gehört wie das Hufeauskratzen. Kaum einer stellt sich überhaupt die …

Gesundheitscheck mittels Blutbild

Auf Instagram hatte ich schon kurz davon erzählt, dem Zausel und unserer Stute wurde Anfang letzter Woche ein wenig Blut abgezapft um ein großes Blutbild machen zu lassen. Das letzte Blutbild ist schon wieder eine ganze Weile her und irgendwie gefiel er mir dieses Jahr nicht so gut vom Fell her. Er hat schon seit Anfang Oktober einen unheimlichen Plüsch geschoben, der immer etwas wellig und stupf und irgendwie immer etwas zu struppig aussieht. Nun trägt das Pferd seinen Namen natürlich nicht von ungefähr und der Zausel sah im Winter schon immer… nun ja eben zauselig aus, aber es ist mir dies Jahr wieder sehr aufgefallen und irgendwie musste ich bei dem welligen, langen Fell an Cushing denken. Vielleicht kennt ihr das ja, wenn man erstmal so eine Idee von einer Krankheit hat, die das Pferd evtl. haben könnte, dann wird man das irgendwie nicht so schnell wieder los. Mich zumindest beschäftigt das dann jedes Mal, wenn ich mir das Pferd angucke und ich überlege, ob wohl noch andere Symptome auf den Zausel zutreffen, die …

Plötzlich lahm – und nun?

Immer wenn man nicht damit rechnet und vor allem immer dann, wenn man es nicht so wahnsinnig gut gebrauchen kann, lässt sich der Zausel eine kleine Überraschung einfallen. Zu Feiertagen, bevorstehenden Urlauben, bei widrigen Wetter- und Straßenverhältnissen überkommt ihn dann so eine plötzliche Sehnsucht nach Tierärzten und Kliniken. Und obwohl ich mittlerweile weiß, dass das seine ganz besondere Spezialität ist, überrascht er mich damit tatsächlich immer wieder. Zum Beispiel mit einem Einschuss vor einem Jahr, kurz bevor ich ebenfalls im September in den Urlaub fahren wollte. Oder ein Riss in der Oberlippe, Weihnachten vor 5 Jahren. Oder dem Herzgeräusch, was dringend in der Klinik kontrolliert werden sollte, als wir in Hamburg den absoulten Ausnahmewinter hatten und kein Mensch freiwillig mit Hänger auf die Straße gefahren wäre. Diesmal hatte ich grade noch Cathy angeboten, sie könnte ja den Zausel ein bisschen reiten, während ich im Urlaub bin, jetzt wo Emmi nicht mehr geritten wird und meine Urlaubsvertretung eh nicht dazu kommt, ihn jeden Tag zu bewegen, da reicht er auch schon einen gelben Schein ein. Schon …

Gesunder Knabberspaß für langweilige Paddocktage

Ein sandiges Paddock und tagein tagaus das gleiche Rauffutter mümmeln – das kann auf Dauer ganz schön langweilig und eintönig sein, ist aber der Alltag vieler Pferde, vor allem im Winter. Dabei zeigen Beobachtungen an Wildpferden und wildlebenden Hauspferden, dass sich diese durchaus gern abwechslungsreich und vielseitig ernähren. Neben der Futtergrundlage Gras nehmen die Pferde, wenn sie die Möglichkeit dazu haben, auch gern Laub und Äste von Bäumen zu sich, nagen an der Rinde von Bäumen und fressen im Herbst gern die reichlich vorhandenen Baumfrüchte, die zu Boden fallen. Auch andere Tierarten, wie zum Beispiel das Rehwild, bedienen sich gern an den mineral- und vitalstoffreichen Baumrinden und Blättern ihrer Umgebung und ergänzen so ihre Nahrung um wichtige Vitalstoffe. Da wir unsere Pferde heutzutage zum Großteil sehr eintönig mit Gras auf extra angelegten Pferdeweiden und Heu aus den immer gleichen Grassorten ernähren, bleibt die Abwechslung etwas auf der Strecke. Das ist nicht nur für die Geschmacksnerven schade, sondern es fehlen eben auch die vielen unterschiedlichen Mineralien, Vitamine und Vitalstoffe, die sich in der vielseitigen Kost der …