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Urlaub mit Hund in der Bretagne

Eigentlich bin ich ein traditioneller Dänemark-Besucher. Allerdings hat sich dort für einen Hundeurlaub einiges verändert, die Gesetze bezüglich der Rasseverordnung und das wahllose Töten von unschuldigen Hunden steht natürlich ganz oben auf der Liste. Es gibt neuerdings Badebereiche für Hunde, sie könnten an anderen Stellen die Nordsee verschmutzen. Bevor ich an Hunde denke die die Nordsee verschmutzen, kommen mir erst Tankschiffe und andere Seeungeheuer in den Sinn, von Menschen und Kindern die zu faul sind sich eine Toilette zu suchen mal ganz zu schweigen.
Ebenso stieß mir die Beteiligung an der Grindwalschlachtung auf den Faröer Inseln sauer auf. Konsequenz: Kein Dänemark mehr, so lang sich nichts anhaltend ändert.

Eine Alternative war schnell gefunden. Da wir die raue See, Wind und kühleres Klima bevorzugen entschieden wir uns für einen Urlaub in Frankreich, in der Bretagne.
Wir suchten uns ein sehr, sehr schönes Ferienhaus in Sibirl aus, mit Pool und nur wenige Meter zum Strand, weit abgelegen. Wir buchten über location-bretagne.de und waren mit dem Service sehr zufrieden, wir würden dort definitiv wieder buchen.
Der Routenplaner sagte uns 1390 km an, eine ziemliche Strecke von Hamburg aus, aber was nimmt man nicht alles in Kauf um einen besonderen und unbeschwerten Urlaub mit seinem Vierbeiner zu erleben?

Wir fuhren also Anfang September Nachts los und kämpften uns schlappe 17 Stunden (mit einigen Pausen) in das wunderschöne bretonische Vorland. Hier gab es wirklich nichts außer vieler Felder, die vor allem mit Artischocken bepflanzt waren. Die Sonne strahlte und es waren sehr angenehme 24 Grad mit leichtem Wind, wie auch den Rest der Woche.
Da mein Freund und ich beide kein französisch sprechen, gab es mit der Verständigung einige Probleme. Bereitschaft uns auf englisch zu helfen, gab es von den Franzosen die ganze Woche über nur wenig. Dies erschwerte uns besonders das Tanken sehr – sonderbare Tankautomaten, die nur mit Kreditkarte benutzbar waren, an einigen Tankstellen musste man auch vor dem Tanken zahlen. Wir haben die Kreditkartenvariante für die angenehmste empfunden und uns an die großen Tankstellen an den Supermärkten gehalten, wo man locker für 20Cent günstiger als an der Autobahn tanken kann.

Supermarkt ist ein gutes Stichwort. Die Franzosen halten eine Mittagspause über 2 Stunden und schließen vor 20 Uhr. Wir waren sehr überrascht, als plötzlich das Licht ausging und uns unmissverständlich mitgeteilt wurde, dass die Herrschaften gerne schließen wollten.
Wir kochten fast täglich selber, da die Öffnungszeiten nicht zu unseren Essgewohnheiten passten, denn auch die wenigen Restaurants in der Gegend schlossen ihre Türen bereits um 19Uhr, in hochfrequentierten Touristengegenden sogar manchmal schon um 18Uhr, was wir eigentlich als größtes Manko sahen.

Die Landschaft entschädigte allerdings alles. Diese herrliche Ruhe lud zum entspannen und abschalten ein, was wir auch in vollen Zügen taten und genossen haben.
Cassy, die die sehr lange Fahrt super wegsteckte, nahm ihr erstes Bad in der ruhigen See schon vor dem Frühstück und kostete es total aus, fast überall ohne Leine ein gern gesehener Gast zu sein.
Die Strände rund um unser Haus waren fast täglich Menschenleer. Dies mag in der Hauptsaison und während der französischen Ferien anders sein, wir hatten aber sehr viel Glück. Wir konnten zwischen 4 Buchten in unmittelbarer Nähe wählen, wovon ich die meiste Zeit an der kleinsten verweilte. Umschlossen von zwei Klippen, nicht ganz so viel steinigem Meeresgrund und bei der morgendlichen Ebbe, immer noch von Cassy „beschwimmbar“. Wirklich wunderschön.

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Wir besuchten natürlich auch den Pointe du Raz. 2 1/2 Stunden Fahrt und ein 20 Minuten Fußmarsch bergauf und bergab bei praller Sonne und schon waren wir an der westlichsten Spitze der Bretagne. Bei stürmischer See sicher um einiges beeindruckender. Wir wollten uns aber nicht über das tolle Wetter beklagen, sondern genossen die Aussicht aufs Meer in schwindelerregender Höhe. Die Klippe ragt knapp 72 Meter aus dem Meer hinaus und ist doch ein ziemlicher Touristenmagnet. Allerdings gibt es viele verschiedene Ansichtspunkte, sodass man sich nicht zwingend auf die Füße tritt und es doch immer noch sehr eindrucksvoll ist, trotz vieler Touristen!

001_k006_k003_k 001 002 005_k004 003 Desweiteren besuchten wir noch die Côtes de Granit Rose, etwa 1 1/2 Stunden entfernt. Ein langer Küstenabschnitt der nördlichen Bretagne, mit wundervoll geformten Felsen in rosanem Granit. Wir sind einem Teil des Zöllnerpfads gefolgt, von Perros-Guirec nach Ploumanac‘h und haben die wundervolle Aussicht genossen, die Steinformationen bestaunt und uns darüber gefreut, das wenigstens an dem Tag etwas mehr Wind ging und das Meer nicht ganz so ruhig war.005 006 007 008 008_k020_k019_k

Alles in allem war es wirklich ein sehr erholsamer Urlaub, eine Woche ist bei der weiten Anreise natürlich viel zu wenig und sollten wir ein zweites Mal fahren, werden es mindestens 2 Wochen.

Für Hundemenschen die gern wandern, ihre Seele baumeln lassen und schroffe Natur mögen, ist die Bretagne sicher ein geeigneter Ort.

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von

29 Jahre, Kommunikationsdesignerin Schwerpunkt Editorial und Fotografie, Frischluftfanatiker, am liebsten in Begleitung ihrer Fellnasen.

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