Eines der beliebtesten Urlaubsziele für Reiter in Norddeutschland ist die Lüneburger Heide. Schier endlose Sandwege, leicht hügeliges Gelände durch Wälder, Wiesen und Heide lassen das Reiter (und Pferde) -herz höher schlagen. Die Lüneburger Heide verfügt über ein Reitwegenetz, das seinesgleichen sucht – über 1000 km Reitwege sind hier ausgewiesen!
Weitere Informationen über das Reitwegenetz sowie eine empfehlenswerte Karte gibt es hier .
Die Lüneburger Heide ist nicht nur für Pferdefreunde ein beliebtes Urlaubsziel. Man sollte sich also bewusst sein, dass während der Urlaubszeit zur Heideblüte im August zum Teil auch viele Touristen unterwegs sind. Das heißt aber auf keinen Fall, dass alles vollkommen überfüllt ist! Die Touristen tummeln sich in der Regel auf den „Hauptverkehrswegen“ und sind dort zwar in Scharen unterwegs, aber wenn man sich etwas abseits von diesen aufhält, kann man die Ruhe und die Weite der tollen Reitwege mit seinem Pferd in vollen Zügen genießen.
Meine Familie und ich sind seit über 10 Jahren dem Urlaub in der Lüneburger Heide treu. Unser Urlaubsziel ist jedes Jahr aufs neue Undeloh. Undeloh ist neben Wilsede, einem alten Heidedorf, das man nur zu Fuß, mit dem Rad oder per Heidekutsche, nicht aber mit dem Auto erreichen kann, quasi der Mittelpunkt der Lüneburger Heide. Daher trifft man hier in der Urlaubssaison natürlich auch auf viele weitere Urlauber. Vorteil ist hier aber, dass man in alle Himmelsrichtungen reiten kann und so super viel Abwechslung geboten bekommt was die Ausritte angeht. Man muss hier außerdem nicht über verkehrsreiche Straßen reiten, um ins Gelände zu gelangen. Wenn man Undeloh als Reiseziel wählen möchte, sollte das Pferd allerdings „kutschensicher“ sein oder es sollten zumindest ein oder zwei andere sichere Pferde dabei sein, denen die Heidekutschen nichts ausmachen, denn die trifft man hier zur Genüge!
Rund um Undeloh und Wilsede gibt es noch diverse weitere Dörfer, die ins Reitwegenetz eingebunden sind. Genannt seien hier z.B. Döhle, wo übrigens der Vielseitigkeitsreiter Andreas Dibowski beheimatet ist, Ollsen, Handeloh, Sudermühlen oder Meningen. Diese Orte sind kleiner (und dadurch ruhiger was Tourismus während der Urlaubszeit anlangt) als Undeloh.
Die Lüneburger Heide reizt neben den tollen Reitwegen zusätzlich mit einem Badeteich in Sudermühlen und mehreren kleineren Wasserdurchritten durch kleine Flüsschen. Wer in seinem Urlaub ein bisschen in die Welt der Vielseitigkeitsreiterei hineinschnuppern möchte, kann dies in der Reitmetropole Luhmühlen tun!
Als Reiter und Pferdebesitzer sollte man sich überlegen, welche Jahreszeit für sich und das Pferd am günstigsten ist. Möchte man in den Genuss der Heideblüte kommen, bietet sich die Zeit ab August an. Um diese Jahreszeit sowie in den Monaten Juni und Juli könnte es allerdings wirklich warm werden und wer ein Pferd hat, was damit nicht so gut zurecht kommt, sollte vielleicht lieber auf Frühling oder Herbst ausweichen. Im Sommer gibt es in der Heide außerdem Fliegen – die sind allerdings wirklich aushaltbar und mit Fliegenspray gut zu bekämpfen! Ein nicht so freundlicher Zeitgenosse, der in der Heide immer wieder auftaucht ist der Hirschlauskäfer. Er ist für Pferde zum Teil wirklich unangenehm, weil er sich gerne unter die Schweifrübe setzt und sich dort festbeißt und die Pferde zur Weißglut treiben kann.
Im Frühling und Herbst muss man natürlich mit etwas unbeständigerem Wetter rechnen. Wer aber jetzt Angst hat, dass dann vielleicht durch Regen die Reitwege völlig aufgeweicht sind, der irrt. Der Sandboden schluckt Massen an Wasser ohne Matsch zu produzieren. Hier entstehen im Zweifelsfall Pfützen, durch die man mit Vollspeed durchgaloppieren (oder die man im Schritt durchqueren oder umrunden) kann.
Auf der Suche nach Unterkünften hilft Dr. Google einem gerne. Hier sollte man allerdings beachten, dass „Lüneburger Heide“ ein weiter Begriff ist und von Celle bis südlich von Hamburg reicht. Die eigentlich Heide ist nur ein Bruchteil dieser Gegend und das Reitwegenetz befindet sich größtenteils im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. Dieses beginnt nördlich von Soltau und erstreckt sich bis Hanstedt im Norden, westlich reicht es bis Schneverdingen, östlich bis Egestorf.
Hat man sich für einen Ort entschieden, gilt es hier eine passende Unterkunft für Ross und Reiter zu finden. Auch hier bietet das Internet viel Hilfe. Oft haben die Orte eigene Homepages, auf denen die Unterkünfte in den Dörfern angegeben sind. In der Regel kann der Reiter sich zwischen einer Ferienwohnung oder einem Zimmer entscheiden. Was die Pferdeunterkunft bietet, sollte mit dem jeweiligen Anbieter abgeklärt werden.