Wir haben viele positive Rückmeldungen zu unserem Artikel „Warum eine Reiterin als Freundin eine gute Wahl ist“ bekommen. Unter anderem haben die Seiten von St. Georg, Bucas und Leovet den Artikel bei Facebook geteilt, worüber wir uns natürlich sehr gefreut haben. Ganz besonders gefreut haben wir uns aber über den Kommentar von Torsten und haben uns für ihn und alle Gleichgesinnten mal Gedanken gemacht, wie man es als Mann am besten anstellt, eine Reiterin von sich zu überzeugen.
Da wir von den männlichen Lesern vermutlich nicht allzu viele haben, bitten wir alle unsere weiblichen Leser, diesen Artikel an die Herren der Schöpfung weiterzuleiten. Es handelt sich hier um sehr wichtige Lektüre für jeden Mann einer Reiterin und insbesondere für solche, die es noch werden wollen.
Möglicherweise hast du die ein oder andere Technik zur Eroberung einer Frau bereits erfolgreich angewendet und hälst dich für recht versiert auf diesem Gebiet. Lass dir gesagt sein: Reiterinnen ticken anders. Wenn du nachhaltigen Erfolg bei einer Reiterin haben möchtest, solltest du die folgenden Zeilen gründlich lesen und verinnerlichen.
1. Wer das Herz einer Reiterin erobern möchte, muss unbedingt Interesse an ihrer großen Leidenschaft zeigen. Dieser Punkt ist wirklich unumgänglich! Du wirst mit deinen Avancen keinesfalls erfolgreich sein, wenn du nicht Interesse an ihrem geliebten Vierbeiner zeigst oder zumindest überzeugend vortäuschst (solltest du dich für die Variante Vortäuschen entscheiden, halte die Fassade des pferdebegeisterten Frauenverstehers unbedingt auch noch gewisse Zeit nach der Werbungsphase aufrecht. Kommt sie zu schnell dahinter, könnte es sein, dass all deine Bemühungen umsonst waren.)
2. Hör ihr aufmerksam zu und versuche, dir so viele Sachen zu merken, wie nur irgendwie möglich. Du wirst schnell feststellen, dass die Reiterin in eine eigene Sprache wechselt, sobald sie von ihrem Pferd und dem Reiten spricht. Du wirst kaum etwas verstehen und dir vorkommen, als spräche sie eine Fremdsprache. Je mehr der eigenartigen Begriffe du dir merken kannst, desto mehr wirst du ihr imponieren können. Besonderen Eindruck kannst du schinden, wenn du dir von kleinen Schwestern, dem Wendymagazin oder dem guten alten Onkel Google ein bisschen Nachhilfe geben lässt. Hinterhandwendung, Oxer, Hufrolle, doppeltgebrochene Wassertrense – damit machst du echt Eindruck.
3. Merk‘ dir in jedem Fall, wie ihr (Lieblings-)Pferd heißt (inkl. der richtigen Aussprache – Pferde haben mitunter recht ausgefallene Namen), was für eine Rasse es ist, welche Abstammung es hat (ja, es ist wichtig wer Mutter und Vater und auch Groß- und Urgroßeltern eines Pferdes sind) und wie alt es ist. Am besten lernst du das auswendig, so dass du es in jeder Lebenslage und am besten vor Publikum (zum Beispiel ihren Reiterfreundinnen) wiedergeben kannst.
4. Verzichte darauf, in ihrer Anwesenheit Pferdefleisch zu verzehren. Sonst hast du sie wahrscheinlich zum letzten Mal gesehen. Vermeide auch jeglichen Zusammenhang zwischen ihrem Pferd und Salami, Wurst oder Lasagne. Das kommt nicht gut an, echt nicht. Auch wenn es witzig gemeint war. Es ist nicht witzig.
5. Wenn sie dich mit zu ihrem Pferd nimmt, bist du auf jeden Fall schon auf einem sehr gutem Weg. Ihren geliebten Vierbeiner kennenzulernen ist eine große Ehre und hat bei ihr größeren Stellenwert als das Kennenlernen der Eltern! Du solltest dich auf jeden Fall bei dem Vierbeiner einschleimen, denn du hast verdammt schlechte Karten bei ihr, wenn er dich nicht mag. Kaufe drei Kilo Möhren (wenns geht Bio, wegen der Pestizide und so…) im Supermarkt, damit hast du sehr gute Chancen sein Freund zu werden.
6. Der erste gemeinsame Stallbesuch ist ein guter Zeitpunkt, um sie mit deinem neu erworbenen Wissen zu beeindrucken. Du kannst jetzt hier und da eine deiner neu gelernten Vokabeln fallen lassen. Besonders gut kommen solche, die dem Pferd deiner Angebeteten schmeicheln. Du kannst zum Beispiel anerkennend sagen: „Shadow hat wirklich ein sehr harmonisches Exterieur“, dabei streichst du ihm einmal vom Hals über den Rücken bis auf den Hintern, klopfst dort einmal kurz drauf und sagst dann mit einem Blick auf die Beine „und schön trockene Beine.“ (das kann man auch bei Regen sagen). Dann greifst du zur Wurzelbürste (die Möhren brauchst du damit nicht abputzen, die kann das Pferd auch so verspeisen), reinigst die Beine und fragst nach Gamaschen (keine Angst, es steht keine Tiefschneewanderung an) und Glocken (nein, nein, ihr geht auch nicht in die Kirche!).
7. Merke dir, wie das Pferd deiner Auserwählten aussieht. Auf den ersten und vielleicht auch zweiten oder dritten Blick sehen die Gäule alle gleich aus, schon klar. Aber es ist wirklich wichtig, dass du IHR Pferd wieder erkennst und nicht dem Falschen freudig die mitgebrachten Möhren zwischen die Zähne schiebst.
8. Eigne dir einige nützliche Fähigkeiten im Stall an. Ausmisten, Mash kochen, Sachen reparieren, Stallgasse fegen. Auch damit kannst du schwer beeindrucken und musst dennoch dem großen Tier nicht allzu nahe kommen.
9. Frag niemals, wirklich niemals, wie lange sie noch braucht. Sie braucht so lange, wie sie braucht. Versuche nicht sie zu hetzen, es wird dir rein gar nichts nützen und ihr gehörig die Laune verhageln und das möchtest du doch wohl nicht!?
10. Trage keine Reithose. Auch nicht, wenn du dich mal aufs Pferd setzen solltest. Das geht auch in Jeans. Reithosen können nur Typen tragen, die wirklich reiten können. Bei allen anderen sieht das einfach immer irgendwie lächerlich aus, so wie im Film „Helden in Strumpfhosen“.
Lieber Torsten, liebe Männer, ihr seht, es ist gar nicht so schwer, das Herz einer Reiterin zu erobern. Mit unseren 10 Ratschlägen seid ihr auf jeden Fall gut gewappnet und kommt sicherlich bald in den Genuss, eine Reiterin als Freundin zu haben. Und eine bessere kann es, das haben wir ja bereits erläutert, nicht geben.
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