Kalenderwoche 49 – Zausels November:
Hamburg, viel Regen und Nässe und erste Wintervorboten mit Temperaturen um die 0 Grad
Darüber habe ich mir Sorgen gemacht:
Irgendwie ist das Zauselchen nicht so gut drauf im Moment. Er ist ziemlich lustlos bis träge und matt bei der Arbeit und ich bin gar nicht so viel geritten, weil ich das Gefühl habe, da ist wieder irgendwas im Busch. Anfang des Monats war es noch sehr warm und bei 13 °C ist ihm in seinem dicken Winterfell so warm geworden, dass er ganz pustig und kurzatmig war. Die Temperaturen sind dann deutlich gefallen und im Moment haben wir immer irgendwas zwischen 0-5 °C. Für den dicken Plüsch also grade die richtige Temperatur, auch wenn es mir so mild auch ganz gut gefallen hat.
Mitte der Woche war er dann wieder richtig gut drauf, lief echt toll und hat sehr gut mitgearbeitet, zum Ende der Woche war das kurze Hoch aber schon wieder vorbei und er war wieder irgendwie matt, müde und lustlos.
Also irgendwie steckt grade ein bisschen der Wurm drin, ich weiß aber nicht so wirklich, wo es hakt oder klemmt. Solange er nicht gut drauf ist, machen wir nur ein bisschen lockeres Programm, etwas die Füße vertreten und leichte Bewegung, so wie er es eben anbietet. Ich hoffe, dass diese etwas diffuse Phase einfach von alleine wieder vergeht und wir im neuen Jahr wieder frisch und motiviert starten können. Vielleicht braucht er einfach grade ein bisschen Pause.
Trotzdem kommt morgen der Sattler, um den Sattel mal wieder zu überprüfen und ich warte noch auf den Rückruf von seiner Akupunktur-Therapeutin. Einfach nur abwarten und nichts unternehmen kann ich bei so schlechten Phasen dann irgendwie doch nicht, auch wenn ich mir oft denke, ein bisschen Zeit und Pause wird’s schon richten.
Schönstes Erlebnis diesen Monat:
Ich will ehrlich sein: Der Winter ist einfach nicht meine Jahreszeit, wenn es ums Reiten geht. Das Wetter war hier die ganzen letzten Wochen echt fieß, wir hatten sehr viel Regen und Nässe, alles ist matschig und hässlich und dreckig. Das Paddock hat eine riesen große Pfütze in der Mitte und mir graut schon vor dem ersten Frost, wenn sich der Unterstand, den wir nur noch „Das Haus am See“ nennen in „Die Hütte an der Eisbahn“ verwandelt. Die Pferde sind zwar Schnee und Eis gewohnt und machen in der Regel einen großen Bogen um vereiste Flächen, der Teich ist aber so groß mitten auf dem Paddock, dass ich doch Angst habe, dass da einer aus Versehen drauf gerät und ne fiese Grätsche macht. Da müssen wir entweder sehr gut abstreuen oder die Eisfläche abzäunen, so dass sie da nicht drauf kommen. Bei Nieselregen und tristem Grau am Himmel kommt also nicht so wirklich Stimmung für schöne Momente auf und reiterlich läuft es grade auch nicht so, dass uns das Hochgefühle bescheren würde.
Immerhin die Mauke haben wir zur Zeit wieder super in den Griff bekommen und auch das leichte Kotwasser, welches sich Anfang November eingeschlichen hatte und die Auswirkungen der Winterzeit auf die Verdauung ankündigte, haben wir mit dem Zufüttern von Stroh gut in den Griff bekommen.
Dafür habe ich unerwartet Geld ausgegeben:
Ich habe endlich meinen Weihnachtsgutschein aus dem letzten Jahr eingelöst und mir neue, braune Reitstiefel bestellt. Zählt zwar nicht so richtig zum Thema Geld ausgegeben, aber zumindest fällt es unter die Kategorie „Fürs Reiten geshoppt“. Außerdem ist mir eine Reithose kaputt gegangen und ich muss dringend eine neue kaufen.
Wenn Zausel noch etwas sagen könnte:
Können wir nicht eine Art Winterschlaf einlegen? Mir ist im Moment nur nach einer kleinen Runde Schritt um den Block und dann wieder reichlich Heu mümmeln und im trockenen Unterstand auf den Frühling warten.