Wie aus Flegeln Freunde werden
Wer schonmal ein junges Pferd über einen längeren Zeitraum geritten hat, weiß worum es geht, wenn über die „Flegelphase“ gesprochen wird. Das bisher eigentlich ganz artige Pferd kommt auf dumme Gedanken, testet seine Grenzen in all seine Richtungen aus und treibt seinen Reiter dabei derweil in den Wahnsinn. Mein Pferd und ich feiern dieses Jahr unser 10jähriges. Wir können dabei auf 10 Jahre zurückblicken, die anfangs eher einem Leidensweg durch sämtliche Flegelphasen glichen. Als ich ihn 4jährig ausprobierte, stempelten wir ihn alle als sehr nervenstark ab. Schließlich marschierte er artig auf dem Viereck außen rum während nebenan Kinder spielten, Plane flatterte und ein Pferd auf einem Longierplatz, der zwar in Hör- aber nicht in Sichtweite war, longiert wurde. Für ein so junges Pferd eine beachtliche Leistung und daher wohl auch geeignet für ein 13jähriges durchaus reiterfahrenes Mädchen. Im ersten Winter fingen dann die Sperenzchen an: Gruselige Monsterecken an jeder Hallentür. Egal in welcher Halle wir waren. Nur rechte Hand. Da aber immer. Weil er aber ansonsten recht vernünftig ging, verzichteten wir darauf, uns mit ihm anzulegen …