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Der Zausel wird wieder angeschoben

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Es ist nun ziemlich genau 5 Monate her, dass der Zausel operiert wurde. Vier Monate davon hieß das waschen, salben, schmieren und auch vier Monate rumstehen auf dem Paddock, Pause, kein Reiten, kein führen, nichts.

Seine Wunden sind inzwischen so gut verheilt, dass man sie kaum noch sehen kann. Bis auf kleine Narben ist von den bösartigen Tumoren nichts geblieben. Sogar die große Wunde zwischen den Hinterbeinen ist inzwischen so gut verheilt, dass sie nur noch ab und an ein bisschen Bepanthen zur Pflege braucht und ansonsten total reizlos und schier ist. Von der mehr als Handteller großen Wunde ist nur noch eine feine, rosa Narbe übergeblieben. Die Heilungskräfte des Körpers sind wirklich enorm und beeindruckend zu beobachten!

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Besonders froh bin ich, dass bisher keiner der Tumore wieder gekommen ist. Immerhin handelt es sich um höchst rezidive, also in den meisten Fällen wiederkehrende Tumore. Dass sie während der Wundheilung noch nicht wieder aufgeblüht sind, ist schon mal ein sehr gutes Zeichen.

Der Zausel hat seine Pause auch sonst gut verkraftet. Nach der OP sah er ja ziemlich schrecklich aus, hatte viel abgenommen und war wirklich ein halber Hahn. Durch die wenige Bewegung in den letzten Monaten hat er nun wieder gut angesetzt und ist dick und rund geworden. Es fehlt natürlich an Hals und Po reichlich Muskulatur, dafür ist der Bauch unproportional groß geworden. Aber immerhin sieht er nicht mehr aus wie ein alter Klepper.

Weil ihm in den vier Monaten gar nichts tun ziemlich langweilig wurde, haben wir ein bisschen am Boden gearbeitet und haben endlich nach 2 Jahren immer mal mehr oder weniger intensiv daran arbeiten das Abliegen festigen können. Er hat sich damit sehr lange sehr sehr schwer getan, ich hatte es dann irgendwann wieder ganz aus den Augen verloren weil wir einfach nicht voran kamen. Im Januar hat er es dann plötzlich von allein einfach angeboten und ich habe es ein bisschen ausbauen können. Es ist noch nicht perfekt (manchmal hat er einfach keine Lust oder empfindet das Plätzchen nicht als passend) aber wir sind einen großen Schritt voran gekommen.

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Angefangen haben wir dann im Januar ganz langsam mit ein bisschen freier Bewegung in der Longierhalle. Da war die Narbe zwischen den Hinterbeinen aber noch so empfindlich, dass sie nach ein paar Minuten anfing wund zu werden. Er durfte darum nur alle paar Tage für 10 Minuten in die Halle. Langsam aber stetig konnten wir das dann steigern, so dass auch täglich 20 min. kein Problem mehr waren. Im Februar habe ich dann langsam angefangen wieder zu reiten und habe mich über ein sehr motiviertes und erstaunlich lockeres Pferd gefreut.

Nach den ersten paar mal Reiten hatte er sich dann irgendwie im Rücken verrenkt und lief nicht ganz sauber, zwei Tage später hatte er dann auch noch eine dicke Schramme am Bein. Da war dann direkt wieder 10 Tage Pause angesagt, er weiß sich schon ganz gut zu schonen 😉

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Seit dem arbeiten wir nun aber langsam auch an der Kondition und der Durchlässigkeit und steigern ganz langsam das Training. Da ihm die Pause glaube ich auch mental sehr gut getan hat, versuche ich ihm immer wieder freie Tage einzuräumen, damit er weiterhin so schön motiviert bleibt, gehe ausreiten oder nur spazieren und steigere die Dressurarbeit wirklich nur sehr langsam.

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Am meisten überrascht hat mich wirklich, wie locker er nach der langen Pause wieder ins Training gestartet ist, die stetige Bewegung im Paddock hält offensichtlich doch beweglicher als man denkt. Nun muss er nur noch den dicken Winterpelz loswerden, kann können wir auch wieder richtig arbeiten, im Moment schwitzt er nämlich noch recht schnell und braucht dann sehr lange zum trocknen, so dass ich die Reiteinheiten immer etwas an den Pelz anpassen muss. Er verliert aber schon reichlich Haare, allzu lange kann es mit dem Sommeroutfit nicht mehr dauern.

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Trotz seiner Plüschigkeit durfte er als Trensenmodel für die neuen Sabrotrensen modeln und hat seine Sache wirklich gut gemacht. Da ist er ja quasi schon alter Hase und posiert mit gespitzten Ohren und 5 verschiedenen Kopfstücken. Allerdings nur, wenn jemand mit einem vollen Futtereimer auf und ab läuft. Er ist da nämlich durchaus bestechlich und es gibt wirklich wenig, was er für Futter nicht tun würde.

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29 Jahre alt, aus Hamburg, Reiterin und Fotografin mit Hannoveranerwallach Zausel und Oldenburger Stute Sam Instagram @zauselundseinefrau

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