Allgemein, Persönliches
Schreibe einen Kommentar

Leben und leben lassen… Oder auch, darf es noch etwas Glitzer sein?

Wie man vielleicht schon in einigen unserer Artikel erkennen kann, legen wir bei Horsediaries viel Wert auf Toleranz. Jeder Reiter darf sein und vor allem auch aussehen, wie er mag. Wir sind selbst in unserem Team schließlich völlig unterschiedlich – von der bandagierten Dressurpüppi bis zum entspannten Offenstallreiter. Leider erlebt man in großen oder auch kleinen Ställen häufig genau das Gegenteil dieser Toleranz. Da wird gelästert, gelacht und mit dem Finger gezeigt. Wie ich persönlich zu dem Thema stehe, wollte ich heute in einem kleinen Artikel mal niederschreiben.

Eigentlich haben wir alle mal klein angefangen. Auf einem Shetlandpony, in der Reitschule auf dem Dorf, bei Bekannten auf dem Acker… Die wenigsten werden in Reiterfamilien geboren. Und bei den wenigsten waren die Eltern von Anfang an begeistert vom großen Traum, dem Reitsport. Schließlich ist er teuer, ist nicht gerade ungefährlich und vor allem beansprucht er viiiel Zeit. Lange Rede kurzer sind: Sind wir dahingehend nicht also alle den gleichen Weg gegangen oder zumindest einen sehr ähnlichen?

Ich frage mich wirklich, wie es dann immer und immer wieder zu diesen Gruppenbildungen und Abgrenzungen im Stall kommen kann. Es fängt schon beim Thema Outfit an. Die eine Sorte belächelt die Menschen, die sich nicht so sehr um Outfit und Schick kümmern und denen man eindeutig ansehen kann, dass sie sich gerade im Reitstall und nicht in einer Boutique befinden,  während wiederum diese Sorte Reiter sich regelmäßig an den Kopf fässt, wenn ein perfekt ausgestattetes Pferd, mit einem perfekt durchgestylten Reiter in die Halle stolziert. Ich versteh’s leider nicht. Ist das Neid? Missgunst? Ekel? Kann man nicht einfach jeden so leben lassen wie er es für richtig und angemessen hält? Solange es dem Tier nicht schadet, ist in meinen Augen doch alles in Ordnung. Ich habe auch noch von keinem Vorfall wie „Reiterin stürzt, weil Pferd von zu viel blinkendem Strass geblendet wurde“ gehört. Ihr etwa? Also, warum stören sich so viele an Äußerlichkeiten? Ich habe das damals in der Schule schon nicht verstanden, wenn die Schüler ohne Buffalo-Plateau Schuhe ausgelacht wurden.

Mein Grad an Schickeria ist ehrlich gesagt tagesformabhängig. Mein Keller hängt zwar voller Eskiiiartikel, aber seit geraumer Zeit habe ich weder Lust zu Bandagieren, noch jeden Tag eine andere Schabracke mit in den Stall zu schleppen – kurzum sehen Fräulein Pony und ich momentan aus wie der letzte Lumpen im Stall. Vermutlich fragt sich da auch der Ein oder Andere wie sich diese komische Vogelscheuche wohl überhaupt ein Pferd leisten kann, wenn es nicht mal für anständige Schuhe reicht :D. Mir ist das zum Glück herzlich egal.

Ich gebe euch daher auch den Tipp: Steht einfach über den Dingen! Wenn ihr Lust habt, euer Pferd schick einzukleiden und euer Kleiderschrank es her gibt, dass ihr euch passend dazu anzieht, macht es einfach! Ebenso wenig solltet ihr euch für Lack, Strass und Glitzer schämen. Wenn die Leute sich darüber auslassen und ihr bekommt es mit, immer nett winken und euren Strass nochmal so richtig funkeln lassen.

Ihr seid das komplette Gegenteil und macht euch nichts aus Äußerlichkeiten? Dann ist das mindestens genau so gut! Werdet ihr belächelt oder öfter mal angesprochen, ob eure Schabracke auch schon mal bessere Tage erlebt hat? Auch da hilft immer recht freundlich bleiben und einfach „drauf scheißen“!

Solange ihr euch selbst treu bleibt, seid ihr nämlich so genau richtig!

Kategorie: Allgemein, Persönliches

von

29 Jahre, Kommunikationsdesignerin Schwerpunkt Editorial und Fotografie, Frischluftfanatiker, am liebsten in Begleitung ihrer Fellnasen.

Wir freuen uns immer über eure Kommentare :-)