Humor
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Der perfekte TT

Jeder, der oft auf Turnieren unterwegs ist, weiß, wie wichtig der richtige TT (Turniertrottel) ist. Damit ihr wisst, wie ihr euch als TT richtig verhaltet, hier ein paar Tipps für euch (Vorsicht Ironie!):

  1. Keine Angst vor Schmerzen: Egal ob das zartbesaitete Dressurpferd / das botte Springpferd euch wieder eine Kopfnuss beim Trensen verpasst, beim Satteln eure Füße zielgenau trifft oder auch beim Stolleneindrehen eure Schuhe schon mal getestet werden, ob die Stollengröße auch ausreicht: Zähne zusammenbeißen und bloß keinen Schmerz ansehen lassen. Schmerzen sind nichts für TT’s.
  2. Geduld! Euer Reiter hat die Sporen vergessen? Kein Problem, ihr rennt doch gerne in Höchstgeschwindigkeit die 3km zum Hängerplatz und holt die Sporen. Und natürlich rennt ihr danach auch noch mal ein Handtuch holen, weil nicht sichtbare Staubkörner die glänzenden Lederstiefel verschmutzen. Und die Aufgabe sitzt auch noch nicht richtig? Natürlich holt ihr auch das Aufgabenheft aus dem Auto! Und hier seid ihr besonders schnell: Ihr habt die Aufgabe nicht auswendig gelernt, sonst bräuchte man das blöde Heft doch gar nicht! Ganz schlimmer Fehler als Dressur-TT!
  3. Ganz viel Ruhe! Jeder Reiter hätte gerne die perfekten Fotos, denn die Turnierfotografen machen nie die richtigen Bilder! Aber bitte nur knipsen, wenn das Pferd nicht im Ansatz den Auslöser hören oder die Kamera sehen kann. Und natürlich ist es dann auch euer Fehler, wenn das Pferd sich dann doch bei A vor der Kamera erschreckt. Auch wenn ihr bei C steht. Hinterm Richterhäuschen.
  4. Keine Hitze- oder Kälteanfälligkeit! Denn ihr haltet ohne zu murren den treuen Vierbeiner, während der Reiter sich schnell erfrischt oder aufwärmt. Ist ja auch ganz schön anstrengend auf dem Pferd. Als TT steht ihr schließlich die ganze Zeit nur rum. Die fehlenden Sachen kommen schließlich von alleine zum Abreiteplatz.
  5. Keine Angst vor Pferden. Auch nicht wenn ein Reiter gerade auf dem Abreiteplatz über 1,30m springen möchte und euer Reiter den Sprung bitte nur auf 90cm haben möchte. Einfach mutig vor den Sprung stellen. Irgendwann hält das anreitende Pferd schon an, und dann könnte ihr einfach runterbauen. Euer Reiter will das schließlich so, egal ob er noch 20 Pferde Zeit hat oder nicht. Das gehört zur Taktik.
  6. Parcours merken! Ihr steht zwar mit dem Pferd vor dem Prüfungsplatz, im Idealfall führt ihr dieses sogar Schritt, aber den Parcours müsst ihr natürlich trotzdem können, mit jeder Distanz und jeder Schwierigkeit!
  7. Multi-Tasking-Fähigkeiten! Mit einer Hand filmen, mit der anderen fotografieren und mit den anderen 3 Händen die Abschwitzdecken und Jacken halten. Ist schließlich alles von Eskadron und die anderen Reiter haben dort schon ein Auge drauf geworfen, als ihr auf den Anhängerplatz vorgefahren seid. Und nicht vergessen: die anderen Ergebnisse der anderen Reiter könnt ihr natürlich auch noch auf die Sekunde oder Wertnote genau aufführen.
  8. Anhängerführerschein. Morgens muss der Reiter sich schließlich vorbereiten und spät abends zurück ist der Reiter von dem harten Tag total KO. Ihr habt doch schließlich nichts getan und nur rumgestanden.

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle lieben Turniertrottel, die sich Wochenende für Wochenende die Zeit, das Genöle und die Launen der Pferde und Reiter um die Ohren schlagt. Ohne euch wäre ein Turniertag nicht vorstellbar!

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