- Der Zausel heißt gar nicht Zausel und auch nicht Doc Holliday. Als ich ihn Probe ritt, stand Doc Holliday an der Tür und ich ging davon aus, dass er so hieß. Das Pferd wurde gekauft, im heimischen Stall allen mit Doc Holliday vorgestellt, alles entsprechend beschriftet und dann habe ich noch mal einen gründlicheren Blick in die Papiere geworfen… Und da stand dann ein anderer Name. War mir aber peinlich ihn wieder umzubenennen 😀
- Auf der Suche nach einem passenden Pferd bin ich durch ganz Norddeutschland getingelt und habe sogar Pferde in Holland angesehen. Den Zausel habe ich dann letztlich in der Nähe von Hamburg nur wenige Kilometer entfernt gefunden. Das Gute liegt eben oft so nah.
- Der Zausel war mal ein richtiges Sportpferd, so mit Decke und an allen vier Beinen eingepackt, in der Box mit stundenweisem Auslauf alleine auf dem Paddock, damit er nicht kaputt geht und ziemlich verrückt im Kopf. Vor lauter Frust hat er dann angefangen in den Boden zu beißen und ganze Ladungen Sand aufzufressen, bis er Gesellschaft bekam.
- Sein zweiter Spitzname ist Schlaufuchs weil er unheimlich schnell und gerne lernt.
- Sein dritter Spitzname ist Esel… nunja, ihr könnt euch sicherlich denken warum.
- Er hasst es nass zu werden und geht bei Regen mitunter auch tagelang nicht wirklich vor die Tür sondern bleibt dann im Unterstand und hat fürchterlich schlechte Laune. Auf der Weide versucht er sich auch unter dem noch so mickrigsten Baum vor dem Regen zu schützen und steht dann missgelaunt rum, während alle anderen Pferde vollkommen ungerührt weiter fressen.
- Nach dem Reiten ist der Zausel immer so erschöpft, dass ihm selbst das Schrittgehen zu anstrengend ist. Er versucht darum immer in der Mitte der Bahn zu parken. Es ist dabei übrigens recht egal ob wir nur ein kleines bisschen geritten sind oder er richtig arbeiten musste.
- Man kann den Zausel problemlos in der Halle parken um nach dem Reiten abzuäppeln, das liegt nicht etwa dadran, dass er so gut erzogen wäre, sondern an der oben erwähnten völligen Erschöpfung, die ihn immer nach dem Reiten überkommt. Freiwillig tut er da buchstäblich keinen Schritt mehr.
- Obwohl er nicht unbedingt das ist, was man wohl Verlasspferd nennt, hat er noch nie unter dem Reiter gebuckelt, wirklich noch nie. Das allerhöchste der Gefühle sind mal etwas größere Galoppsprünge und ein wild geschüttelter Kopf.
- Er ist ein Hasenherz. Ständig entdeckt er etwas, wo vor er kurz zusammen zucken muss oder es zumindest sehr kritisch beäugen muss. Die Welt ist schrecklich und gefährlich!
Veröffentlicht am 15. März 2017
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