Alle Artikel in: Gesundheit

Und plötzlich dachte ich: ist mir egal

Auf einer meiner letzten Reisen hatte ich am Abend ein längeres Telefonat mit einem Exfreund, mit dem ich heute freundschaftlich verbunden bin. Als wir uns kennenlernten, war Lucky zarte fünf Jahre alt und mein ein und alles. Wie ihr in seiner Geschichte nachlesen könnt, hat er sich dann in den folgenden Jahren gut entwickelt und die ein oder andere Schleife gewonnen. Er war allerdings auch einmal gravierender und länger verletzt mit unklarer Prognose. Am Ende unserer Beziehung, also der meines Freundes und mir – denn Lucky und ich sind ja immer noch zusammen 🙂 – hatte Lucky gerade seine erste Platzierung in der Klasse S erreicht. Ihr könnt euch also vorstellen, wie viel Zeit und Energie ich in die Reiterei investiert habe und wie emotional es oft zuging. An einem Tag im August stirbt mein Pferd fast, ein Jahr später gewinnt es M und zwei Jahre später geht es seine erste S. Was für eine Achterbahnfahrt und sehr intensive Zeit für einen Pferdebesitzer – aber eben auch für seinen Partner. Mein lieber Exfreund sagte mir …

10 Tipps zur Vorbeugung von Koliken

Bauchweh bei Pferden… Wer kennt das leidliche Thema nicht? Schon als kleines Mädchen wusste ich, was eine Kolik ist, schließlich lernt man die elementaren Pferdekrankheiten schon bei den ersten Reitabzeichen kennen. Was so eine Kolik für das Pferd jedoch wirklich bedeuten kann, musste ich zum ersten Mal schmerzlich erfahren, als vor mittlerweile 9 Jahren mein erstes Pferd nach zwei Kolikoperationen einging. Leider wurde ich danach schon wieder Besitzerin eines Kolikpferdes und bin es nach zwei Kolik-OPs (zum Glück) bis heute noch. Zwar hatte mein Pferd nach ihren Operationen noch zwei Koliken, diese hat sie jedoch zum Glück so überstanden. Die Koliken traten allerdings bei allen möglichen Haltungsformen auf und ich bin mittlerweile der Ansicht, dass es einfach empfindliche Pferde gibt, bei denen es nur vom Zufall abhängt, ob eine Kolik auftritt oder nicht. Dennoch versuche ich natürlich, alles mir mögliche zu tun, um Koliken zu vermeiden. Da der ein oder andere von euch vielleicht auch Probleme mit dem Thema hat, habe ich mich dazu entschlossen, meine persönlichen Vorsorgemaßnahmen einmal aufzuschreiben.   Kraftfutter – so viel wie …

Klassischer Fall von: Schön blöd

Der Zausel hat eine chronische Bronchitis, schon seit Jahren, das ist ein großer Teil seiner Krankengeschichte und hat uns viel Sorgen und Kummer bereitet. Es ist der Grund warum wir seine Haltung radikal umgestellt haben, sobald wir von der Diagnose wussten, es ist der Grund warum wir viele Hebel in Bewegung gesetzt haben, damit er staubfrei an der frischen Luft gehalten werden kann. Wir haben viel erreicht und durch sehr radikale Schritte, die zunächst sehr auf Kosten meines Komforts und der Reitmöglichkeiten gingen, das schlimmste verhindern können. Er kommt gut mit seiner chronischen Bronchitis zurecht, ist zu 100 % belastbar und die meiste Zeit auch hustenfrei. Weil er eben so gut zurecht kam in der letzten Zeit und wir lange keine Probleme mehr mit dem Husten hatten, dachte ich, ich könnte es noch mal wagen, ihm doch Heu anstatt Heulage zu füttern. Die letzten Ballen Heulage waren alle nicht so richtig schön, er hatte immer wieder mit Kotwasser zu kämpfen und das Heu sah sowas von grün und frisch und lecker aus, dass man selbst …

Gefahr im Alltag

Reiten und der Umgang mit Pferden sind kein ungefährliches Unterfangen. Das weiß jeder, der mit Pferden zu tun hat, das ist das erste, was jedem Reitschüler eingebläut wird. Pferde sind große Tiere, bringen je nach Größe schnell mal 500 bis 600 kg auf die Waage und können damit sich selbst, andere Pferde, ihre Reiter oder auch Unbeteiligte schwer oder sogar tödlich verletzen. Das ist für niemanden von euch eine neue Erkenntnis, wir alle kennen die unzähligen Regeln und Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit Pferden. Und trotzdem passieren immer wieder Unfälle mit dramatischen Folgen. Natürlich sind einige dieser Unfälle eine Folge der Verkettung unglücklicher Zufälle und mit aller Vorsicht und Umsicht nicht zu verhindern, aber viele der Unfälle, die sich in Ställen ereignen, hätten durch etwas mehr Vorsicht und das Einhalten gewisser Regeln für den sicheren Umgang mit Pferden verhindert werden können. Leider passieren solche vermeidbaren Unfälle oft sehr erfahrenen Pferdeleuten, die seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, mit Pferden umgehen und einen hohen Erfahrungsschatz haben. Aber grade diese Routine im Umgang mit den Pferden ist ein hervorragender …

Homöopathie am Pferd – alles Zauberei? Ein Erfahrungsbericht

Fast jeder hat zumindest schon einmal davon gehört: Homöopathische Behandlung von Pferden. Ich möchte in diesem Artikel weder eine Lanze für die Befürworter noch für die strikten Gegner der Homöopathie brechen. Was hier zum Ausdruck gebracht werden soll, sind meine persönlichen – durchweg positiven – Erfahrungen mit homöopathischen Behandlungen von Pferden. Die homöopathischen Behandlungsmöglichkeiten sind schier endlos. Ob kleines Hautekzem, Impfreaktionen oder Rückenschmerzen – scheinbar gibt es für jedes pferdische Wehwehchen eine Lösung. Wichtig zu beachten, und das sollte für jeden Pferdebesitzer selbstverständlich sein, ist aber, dass man bei langwierigeren Beschwerden des Pferdefreundes entweder einen Schulmediziner hinzuzieht oder ihm gänzlich die Behandlung überlässt! Ein guter Homöopath wird aber auch darauf hinweisen, wenn er der Meinung ist, seine Behandlung alleine reicht nicht aus und es wäre sinnvoll, einen Schulmediziner hinzuziehen. Dass Homöopathie nicht bloße „Zauberei“ ist und nur funktioniert, wenn man daran glaubt, haben meine Pferde mehrfach widerlegt. Meine beste persönliche Erfahrung ist die Behandlung meines damals fünfjährigen Wallachs. Die Entwicklung seit der Behandlung lässt sich für mich nicht leicht in Worte fassen, aber ich will es …

Die Pferdewaage war da

Wie auch schon in den letzten zwei Jahren habe ich Jeany auch dieses Jahr wieder zum Wiegen bei dem Team der Pferdewaage angemeldet. Was für einige unter überflüssiger Schnick Schnack fällt, ist für mich eine ziemlich sinnvolle Sache. Das Gewicht seines Pferdes zu wissen, ist nicht nur praktisch um eine Entwicklung über die Jahre festzuhalten, sondern auch in medizinischen Dingen eine wichtige Information (z.B. bei der richtigen Dosierung der Wurmkur und Medikamenten, der Sedierung oder auch bei Mineralfutterzusätzen). Interessant ist es auch in unklaren Fällen bei Auto-Pferdeanhängerkombinationen, denn mit dem genauen Gewicht des Pferdes lässt sich natürlich auch exakt ausrechnen, ob man das zulässige Gesamtgewicht überschreitet. Natürlich ist es aber auch spannend zu sehen, wie sich so ein Pferdekörper entwickelt. Unten könnt ihr die ersten beiden Wiegepässe sehen. Bei dem ersten Wiegen war Jeany noch voll im Training, der zweite Pass stammt aus der Zeit, in der sie lange nicht richtig geritten wurde: Das sieht man nicht nur am Gewicht, sondern auch an den Vergleichsfotos, die das Team der Pferdewaage immer im Anschluss an das Wiegen knipsen. Der Ablauf ist …

Das Leben mit einem chronisch kranken Pferd

In meinem heutigen Kurzbericht möchte ich Menschen mit chronisch kranken Pferden Mut machen und etwas Einsicht in den Alltag mit meinen kranken Pferden geben. Sich für ein Leben mit chronisch kranken Pferden zu entscheiden, bedeutet nicht zwangsläufig, dass man sich persönlich einschränkt. Die Tiere sind zwar in den meisten Fällen unheilbar krank, aber es gibt etliche Möglichkeiten, mit diesen Tieren ein mindestens genauso abwechslungsreiches Miteinander zu führen wie mit einem gesunden Pferd. Man muss nur kreativ sein und den Mut haben, etwas umzudenken. Natürlich kommt es immer auf die Ausgangsdiagnose an. Voraussetzung ist natürlich ein Funken gesunder Menschenverstand und Rücksprache mit dem Tierarzt, was genau möglich ist, ohne dem Tier Schmerzen oder andere Probleme zu bereiten. Meistens merke ich schon bei der Begrüßung in der Box oder auf der Weide, wie es meinen Patienten so geht, spätestens weiß ich aber am Putzplatz wie das Befinden wirklich ist. Nicht selten plane ich Dressur zu reiten und merke aber ganz deutlich beim Putzen oder Satteln, dass es meiner Ponydame nicht so gut geht und entscheide mich dann …

Zausel Update – leider ein kleiner Rückschlag

Seit der Operation sind nun schon wieder ganze vier Wochen vergangen und bisher heilen die Wunden eigentlich alle recht gut. Die etwas problematische Wunde zwischen den Hinterbeinen zeigt zum Glück nur Wachstum wilden Fleisches. Wir hatten zunächst befürchtet, es könnte sich an dieser Stelle wieder um tumoröses Gewebe handeln. Nach einer Gewebeprobe konnte dies aber Gott sei Dank ausgeschlossen werden. Seitdem wird die Wunde mit Lotagen betupft und eingesalbt und wird nun auch zusehends kleiner. Zweimal am Tag muss der Zausel im Moment verarztet werden und lässt das nach wie vor sehr artig über sich ergehen. Seit letzter Woche hat er leider etwas angefangen zu husten. Das viele Rumstehen und Nicht-bewegt-werden tut seiner Lunge natürlich nicht wirklich gut. In Absprache mit dem Tierarzt sollte er dann täglich für fünf Minuten an der Longe bewegt werden, damit er zumindest einmal am Tag abhusten kann. Gleich der erste Versuch, ihm etwas Bewegung zu Gute kommen zu lassen, hat uns aber leider gleich noch mal einige Wochen zurück geworfen: Eine der Wunden am Hals ist aufgerissen. Weil er …

Tierarztbesuch beim Zausel

Um euch nicht gleich zu verschrecken, starten wir mit einem Bild aus besseren Zeiten. Nun aber zu dem aktuellen Zustand des Patienten: Heute Nachmittag hat der Tierarzt beim Zausel vorbei geschaut, um sich ein Bild von den Wunden zu machen.  Die Wunde zwischen den Hinterbeinen unterscheidet sich deutlich  von den anderen Wunden. Ich hatte dort in den letzten Tagen beunruhigendes Wachstum festgestellt. Ich hatte mir gestern noch mal die Bilder vom frisch operierten Zausel angesehen und dann mit Erstaunen festgestellt, dass sich die Wunden schon deutlich verkleinert hatten. Im Stall war mir das noch nicht so stark aufgefallen, weil ich damit gerechnet hatte, dass sich zunächst rosa Ränder um die Wunden bilden, die erst mit der Zeit nachdunkeln und vor allem noch eine ganze Weile haarlos bleiben würden. Rund um die Wunden ist aber ganz normales Fell, es ist mehr als würden sich die Wunden langsam aber sehr stetig einfach nach innen zusammen ziehen. Einzig die Wunde zwischen den Hinterbeinen bereitete mir in den letzten Tagen Sorge. Durch den Laser wurden mehrere Hautschichten großflächig abgetragen, so dass …

Leider doch kein Sarkoid

Heute Vormittag hatte ich mein Handy morgens im Schlafzimmer liegen gelassen und dann erst wieder im Büro drauf geschaut, da wurden zwei Anrufe in Abwesenheit von der Klinik angezeigt. Mein Puls stieg augenblicklich an, gleich zwei Anrufe mit einem Dr. im Namen, das KANN einfach nichts Gutes heißen. Ich habe dann also sofort und mit mulmigem Gefühl im Magen zurückgerufen und leider auch keine schönen Neuigkeiten bekommen. Der Zausel hat nicht, wie jahrelang vermutet, Equine Sarkoide, sondern ein Fibrosarkom, einen im Gegensatz zum Sarkoid bösartigen Hauttumor, der noch deutlich rezidiver und aggressiver ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Tumor wiederkommt, ist also noch höher als beim Sarkoid. Außerdem bilden die Sarkome im Gegensatz zu den Sarkoiden Metastasen, streuen also auch in innere Organe, dies aber zum Glück erst sehr spät. Da bei diesem Hauttumor kein viraler Erreger vorliegt, kann auch kein Impfserum aus dem Tumor gewonnen werden. Auf Grund des Befundes wurden dann gleich Magen, Darm und die Lymphknoten per Ultraschall untersucht, um mögliche Metastasen ausfindig zu machen. Zum Glück wurde bei dieser Untersuchung nichts Auffälliges …