Jeany, Pferde, Tagebücher, Umgang
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Horsemanship – jetzt dreht sie völlig durch.

Wie die meisten von euch wissen, ist mein Pony ja nur noch bedingt reitbar. Ich habe also häufig Tage, an denen vieles zu viel und einiges zu wenig ist. Ich bin also immer wieder auf der Suche nach neuem Input, lasse mich durch andere Reit- und Arbeitsweisen inspirieren und versuche meinem Pony trotz ihrer Krankheit und der großen Einschränkung immer wieder neues zu bieten. Umso erfreuter war ich, als bei uns vor einiger Zeit ein Horsemanship Infoabend ausgehängt wurde. Von meinem Erlebnis dort, wollte ich euch gern berichten.

Ich muss allerdings noch etwas ausholen. Eigentlich ist es nur ein paar Jahre her, als eine enge Freundin mich mit ihrem Pony immer wieder inspirierte doch auch mal Bodenarbeit auszuprobieren. Anfangs hatte ich einfach keine Geduld dafür, ein Pferd ist eben kein Australian Shepherd und braucht meistens doch mehr als 2 Versuche, um neue Dinge zu verstehen. Ich habe also angefangen und doch wieder aufgehört und wieder angefangen und doch wieder aufgehört und immer so weiter. Die meisten in meinem Wirkungskreis haben das Pferdeflüstern belächelt und nicht selten hört man abwertende Sprüche über die „Knotenhalfter-Tanten“, pseudo Pferdeflüsterer. Das war damals definitiv auch ein Grund, weshalb ich mich nicht wirklich getraute habe, weiter in die Materie einzusteigen. Auch wenn ich die Grundlagen vom Horsemanship in einem Crashkurs mal gelernt hatte, bin ich nie weiter in die Tiefe gegangen. Umso gespannter war ich also auf den Infoabend.

Vermutlich kommt es auch immer drauf an, wer einem Dinge wie Bodenarbeit oder speziell Horsemanship beibringt und wie offen man für Neues ist. Ich war am Ende des Abends jedenfalls total überzeugt und habe mich ein bisschen geärgert, dass ich mich nicht schon viel früher mit dem Thema auseinander gesetzt habe und mich viel zu sehr von den anderen Menschen beeinflussen lassen habe. Die meisten Leute beschäftigen sich meistens mit dem Horsemanship, wenn das Pferd sich weigert auf den Anhänger zu gehen. Wir haben zwar absolut kein Verladeproblem, aber dafür gibt es gerade mit Jeany im Umgang das ein oder andere Defizit.

Die Hauptmessage an dem Abend war auf jeden Fall, dass es im Horsemanship nicht nur auf die Arbeit mit dem Seil, dem Stick und dem Knotenhalfter ankommt, sondern dass man bereit ist sich, seine Körpersprache und seine innere Einstellung zu seinem Partner-Pferd zu reflektieren. Gleichzeitig ist es das A und O sein Pferd zu respektieren und seine Bedürfnisse zu erkennen und zu erfüllen um ein harmonisches miteinander zu schaffen. Die Fallbeispiele des Trainers haben mich sehr beeindruckt, ebenso die kurze praktische Demonstration an einem fremden Pferd aus unserem Stall.

Nach dem ganzen Input habe ich für mich entschieden, dass es mir wirklich egal sein sollte was andere Menschen denken. Ich gebe zu, auch in meinem Alter muss ich mich oft daran erinnern. Ich bin der Meinung, dass gerade die Arbeit vom Boden eine willkommene Abwechslung ist. Gerade für kranke Pferde wie Jeany ist es Ideal auch den Kopf auszulasten. Wenn es dann noch zu einem harmonischeren Miteinander führt und mein Verständnis ihr gegenüber fordert, gehe ich gerne jeden belächelnden Blick ein! Gott sei Dank sind in unserem Stall alle wirklich total offen und das bestärkt natürlich nochmal ungemein!

Ich bin wirklich gespannt auf die Fortführung des Kurses am nächsten Wochenende und freue mich euch darüber berichten zu können! Gibt es unter unseren Lesern denn auch Horsemanship Erfahrene? Falls ja, habt ihr es schwer unter anderen Pferdeleuten oder werdet ihr akzeptiert?

 

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