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Oh du schöner Offenstall – Die Heuraufe mit Netz im Test

In dem Artikel Oh du schöner Offenstall – Die perfekte Haureufe  hatte ich bereits einige unserer persönlichen Erfahrungen niedergeschrieben, die wir mit unterschiedlichen Heuraufen gemacht haben und welche Modelle mir gut oder weniger gut gefallen haben. Außerdem habe ich eine Art Checkliste zusammen getragen, die alle Eigenschaften aufführt, die unsere perfekte Heuraufe erfüllen müsste.

Da wir mit dem letzten Modell nicht so glücklich waren, haben wir uns Anfang des Jahres nach einer neuen Raufe umgesehen. Allerdings sind wir bei den gängigen, auf dem Markt erhältlichen Raufen nicht so wirklich fündig geworden. Vor allem die Kombination aus Heuraufe und Henetz ist gar nicht so einfach zu finden und die meisten angebotenen Lösungen sind eher schlechte Kompromisse, bei denen einfach in einer Heuraufe ein Netz miteingebaut wird, ohne dass die Raufe selbst dabei auf einige Probleme, die in Zusammenhang mit dem Netz stehen, eingehen würde.

Bei der Verwendung von Heunetzen in Kombination mit Rundballen hat man meistens das Problem, dass das Heunetz zwar um den neuen Ballen stramm sitzt, sobald die Pferde aber einen Großteil des Heus aufgefressen haben, liegt das Netz sehr locker um den Ballen herum, mitunter sogar auf dem Boden und birgt so ein hohes Verletzungsrisiko. Ich war also auf der Suche nach einer Raufe, die dieses Problem irgendwie geschickt lösen kann. Gleichzeitig sollte sie natürlich alle anderen mir wichtigen Kriterien erfüllen, die ich hier noch einmal aufzähle:

  • möglichst wenig Verlust an Raufutter
  • reduzierte Fressgeschwindigkeit durch Netze
  • Rundballenfütterung möglich
  • leichtes Befüllen, einfache Handhabe
  • gute Durchlüftung des Raufutters
  • Schutz vor Regen
  • mindestens vier Fressplätze
  • Fressen von mind. zwei Seiten möglich
  • leichtes Aufstellen
  • gute Stabilität
  • auch auf unbefestigtem Boden nutzbar
  • nicht zu groß, da der Paddock nicht super großzügig ist
  • nicht viel teurer als 1000 €

Unsere perfekte Raufe haben wir im April auf der Hansepferd gefunden. Zunächst als Eigenbau von Herrn Baum der Firma Weidehütten Robert Baum GmbH für die eigenen Pferde entwickelt, ist das Modell mittlerweile in Serie gegangen und wird von Herrn Baum über seine Internetseite und auf Messen vertrieben. Er hat die Raufe in seiner eigenen kleinen Offenstallgruppe lange Zeit erprobt, immer noch ein bisschen verbessert, bis schließlich eine Raufe entstanden ist, die sich perfekt für alle kleineren Pferdegruppen bis zu vier Pferden eignet. Natürlich kann sie auch bei größeren Gruppen verwendet werden, dann sollten allerdings mehrere Raufen aufgestellt werden, um allen Pferden ausreichend Platz zum Fressen zu bieten.

Norderstedt / Schleswig-Holstein / Deutschland - 18.05.16

Die Raufe wird als Selbstbausatz in mehreren Einzelteilen geliefert. Besonders wichtig bei der Entwicklung seiner Raufe war es Herrn Baum, dass sie auch von Pferdehaltern ohne eigenen Trecker aufgebaut und befüllt werden kann. Schon der Bausatz ist daher so konzipiert, dass er in einem Pferdeanhänger transportiert und mit einfachen Werkzeugen aufgebaut werden kann. Alle Einzelteile der Raufe sind nur so schwer, dass sie noch von zwei Personen ohne den Einsatz von Maschinen getragen werden können.

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Aus einem Edelstahlgitter entsteht ein Drahtkorb, der gerade so groß ist, dass ein Rundballen (max. 140 cm Durchmesser) hinein passt. Ein Dach auf dem Drahtkorb schützt das Heu vor Witterung und Regen. Durch einen Boden in der Raufe beschwert das Eigengewicht des Ballens die Raufe zusätzlich, so dass ein Umkippen der Raufe auch bei starkem Wind verhindert wird.

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Besonderer Clou der Raufe ist die Konstruktion, mit der das Heunetz in die Raufe gespannt wird. Das Heunetz wird an drei Stellen durch Eisenstangen rund um den Ballen fixiert. Ist der Ballen neu, ist das Netz gerade so ausgemessen, dass es den Ballen perfekt umschließt. Fressen die Pferde nun den Ballen runter, rutscht die obere Stange, die auf dem Ballen aufliegt, mit herunter. Durch einen Stopper wird sie allerdings auf ca. 2/3 der Höhe daran gehindert, bis auf den Boden durchzurutschen. Dadurch bleibt das Netz stets leicht auf Spannung und hängt nicht lose in der Raufe herum.

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Zum Beladen der Raufe kann einfach das vordere Gitter herunter geklappt werden, so dass man den Ballen vorwärts in die Raufe hinein rollen kann. Dies ist besonders für Pferdehalter ohne Trecker von großem Vorteil, weil der Ballen nicht wie bei vielen Modellen in die Raufen hineingehoben werden muss. Damit das Heunetz beim Befüllen nicht im Weg ist, wird die mittlere Stange oben in der Raufe fixiert und die vordere Stange an zwei kleinen Haltern außen an der Raufe hochgelegt. Ist der Ballen in die Raufe gerollt, wird die vordere Gitterklappe wieder hochgeklappt und verschlossen, die vordere Stange wird an der Klappe fixiert und die obere Stange aus ihrer Verankerung gelöst, so dass sie sich wieder zusammen mit dem Heu absenken kann.

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Wir haben die Raufe jetzt seit vier Monaten in einer Gruppe von vier Pferden stehen und sind mit dem Modell sehr zufrieden. Sie erfüllt tatsächlich alle unsere Kriterien: die Pferde fressen schön langsam, durch die gegenüberliegenen Fressmöglichkeiten haben alle Pferde genug Ruhe zum Fressen und das Befüllen ist tatsächlich sehr einfach und komfortabel. Dadurch, dass die Pferde das Heu von oben aus der Raufe heraus fressen, sind die Verluste an Heu, das beim Herausziehen auf den Boden fällt und im Sand zertreten wird, deutlich geringer als bei Modellen, bei denen die Pferde das Heu seitlich heraus ziehen.

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Während wir bei allen anderen Modellen immer Probleme hatten, die Netze wirklich sicher zu fixieren, ist dieses Problem bei unserer neuen Raufe wirklich sehr gut durchdacht und funktioniert einwandfrei. Endlich keine herumliegenden Heunetze bei fast leergefressenen Ballen mehr! Das Netz ist auch tatsächlich so bemessen, dass die Pferde gerade noch alles Heu vom Boden der Raufe aufnehmen können und den Ballen so tatsächlich bequem bis zum Ende auffressen können. Letzte Reste können dann vor dem Beladen mit einem neuen Ballen mit einem Besen ausgefegt werden.
Durch den Boden eignet sich die Raufe auch zum Aufstellen auf Sand oder Mutterboden, das Heu bleibt geschützt von Dreck und Sand. Die Auflagefläche der Raufe ist auch große genug, um ihr einen sicheren Stand zu geben.

Sollte man die Raufe einmal umsetzen wollen, kann man sie entweder mit einfachen Handgriffen auseinander bauen oder im leeren Zustand an der oberen Querstrebe mit einem Trecker oder Radlader hochheben und versetzen.

Man merkt der Raufe einfach an, dass sie von einem Praktiker entwickelt und durch den Gebrauch in der eigenen Haltung stetig verbessert wurde, bis ein Produkt entstanden ist, welches wirklich keine Wünsche an eine Heuraufe für kleinere Gruppen offen lässt.

Einziger kleiner Kritikpunkt ist eine fehlende Möglichkeit zur ausreichenden Fixierung der Stangen, an denen das Heunetz auf beiden Seiten um den Ballen gespannt wird. Unserer Pferde rupfen so doll an den Netzen, dass die bestehende Fixierung der Stangen nicht ausreicht und sie die Stangen aus ihrer Verankerung heraus ziehen. Wir haben mit kleinen Steinchen, die wir in die Haltung legen, Abhilfe geschaffen. Schön wäre es aber, wenn es an der Halterung eine Art Riegel oder Klappe gäbe, mit der man die Stange arretieren kann.

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Weil die Raufe sich auch bei uns in den letzten vier Monaten wirklich bewährt hat und es gar nicht so leicht ist, ein wirklich gutes Model neben den vielen eher unbefriedigenden Standartmodellen zu finden, kann ich für diese Raufe eine deutliche Kaufempfehlung aussprechen.

Wer näheres über die Raufe, Angebote und Lieferbedingungen erfahren möchte, kann sich direkt an Herrn Baum von der Firma Weidehütten Robert Baum GmbH wenden.

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Wir haben für unsere Heuraufe einen Rabatt für die Veröffentlichung eines Testberichtes erhalten. Dieser stand allerdings in keinem Verhältnis zu dem Urteil des Testberichtes, welches unserer persönlichen Erfahrung und Meinung entspricht.

 

 

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