Wenn ihr Püppis Tagebuch und unsere Monatsberichte verfolgt, habt ihr ja schon darüber gelesen, dass ich seit der Geburt meines Sohnes Ende Juni mit Rückenschmerzen zu kämpfen habe. Ich hatte mein Leben lang bisher keinerlei Probleme mit dem Rücken, und weiß das eigentlich jetzt erst zu schätzen.. denn Rückenschmerzen sind wirklich wahnsinnig unangenehm.
Ich habe die Schmerzen zum ersten Mal gemerkt, als ich 5 Wochen nach der Geburt wieder auf Püppi stieg und antrabte. Bei jedem Trabtritt fühlte es sich an, als ob meine Wirbelsäule zwischen den Schulterblättern gestaucht wird. Es war furchtbar und ich konnte so gar nicht richtig reiten (HIER habe ich darüber berichtet). Nach dem Reiten spürte ich den Schmerz dann auch beim Kinderwagen hochheben, Maxi-Cosi tragen, Kind tragen, ja sogar nachts wenn ich im Bett lag.
Ich suchte Rat bei meiner Hebamme, und sie empfahl mir, zur Osteopathie zu gehen. Für die Pferde kenne ich osteopathische Behandlungen schon lange, auch Püppi wird regelmässig behandelt und Blockaden gelöst. Also war das Thema bei mir dadurch schon einmal positiv belegt.
Was ist eigentlich Osteopathie? „Osteopathie ist ein manuelles Untersuchungs- und Behandlungsverfahren für Bewegungsapparat, Organe und Gewebe im Körper. Der Osteopath untersucht und behandelt die Bewegungsmöglichkeit all dieser Systeme manuell und sucht nach Bewegungseinschränkungen, die mit den Beschwerden des Patienten zusammenhängen können. Osteopathen greifen auf umfassendes praktisches Wissen im Bereich Anatomie, Physiologie, Neurologie und Pathologie zurück. Ein Osteopath verschafft sich einen Überblick über alle Blockaden und Bewegungseinschränkungen im Körper, die mit den Beschwerden zusammenhängen. So sucht er nach der Ursache der Beschwerden und behandelt diese durch Manipulation, Muskeltechniken und Mobilisation. Der Osteopath heilt nicht, sondern regt den Körper zur Selbstheilung an. Zu diesem Zweck löst er Blockaden und Bewegungseinschränkungen, die einer Genesung im Wege stehen. Geräte oder Medikamente werden nicht eingesetzt. (www.osteopathie.eu)
Bei der Behandlung war ich erstaunt, wie wenig Hilfsmaterialien eigentlich zum Einsatz kommen. Nämlich nur die Hände der Therapeutin. Die Behandlung dauerte ca. eine Stunde, ich lag auf einer Behandlungsliege auf dem Rücken, und die Therapeutin hielt ihre Hände an verschiedene Stellen des Rückens. Sie erklärte mir, dass ich Blockaden in der Brustwirbelsäule habe, welche die Schmerzen verursachen. Die Brustwirbelsäule ist durch das Tragen und auch Reiten momentan besonders beansprucht, außerdem hat der ganze Rücken genau wie der Bauch etc. während der Schwangerschaft an Muskeln verloren. Das Hand auflegen konnte die Blockaden noch nicht komplett lösen, so dass sie am Ende der Behandlung noch eine andere Technik anwandte: Ich musste die Arme vor der Brust verschränken und mich eng zusammenkrümmen, die Therapeutin drückte dann von aussen mit beiden Armen um meinen Oberkörper, der Rücken war rund. Es knackte dreimal und ich hatte das Gefühl, kaum noch atmen zu können. Damit war die Behandlung zu Ende und ich war total gespannt, wie es sein würde wenn ich das nächste Mal reite, weil die Schmerzen dort am deutlichsten waren.
Am nächsten Tag stieg ich also wieder aufs Pferd. Ich nahm automatisch meine bereits angewöhnte Schonhaltung ein und traute mich kaum, mich richtig hinzusetzen, weil ich auf den Schmerz wartete. Aber der kam nicht. Ich war tatsächlich schmerzfrei! Endlich konnte ich normal leichttraben und galoppieren, sogar ein wenig aussitzen. Die Behandlung war ein voller Erfolg. Auch beim Tragen und dem Alltag waren die Schmerzen verschwunden.
Allerdings hielt die Freude nur kurz an.. denn zwei Wochen später waren die Schmerzen schon wieder da 🙁 darüber, und wie ich nun weiter vorging und ob die Osteopathie wieder helfen konnte, berichte ich euch in Kürze im zweiten Teil!
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