Autor: Wiebke

Homöopathie am Pferd – alles Zauberei? Ein Erfahrungsbericht

Fast jeder hat zumindest schon einmal davon gehört: Homöopathische Behandlung von Pferden. Ich möchte in diesem Artikel weder eine Lanze für die Befürworter noch für die strikten Gegner der Homöopathie brechen. Was hier zum Ausdruck gebracht werden soll, sind meine persönlichen – durchweg positiven – Erfahrungen mit homöopathischen Behandlungen von Pferden. Die homöopathischen Behandlungsmöglichkeiten sind schier endlos. Ob kleines Hautekzem, Impfreaktionen oder Rückenschmerzen – scheinbar gibt es für jedes pferdische Wehwehchen eine Lösung. Wichtig zu beachten, und das sollte für jeden Pferdebesitzer selbstverständlich sein, ist aber, dass man bei langwierigeren Beschwerden des Pferdefreundes entweder einen Schulmediziner hinzuzieht oder ihm gänzlich die Behandlung überlässt! Ein guter Homöopath wird aber auch darauf hinweisen, wenn er der Meinung ist, seine Behandlung alleine reicht nicht aus und es wäre sinnvoll, einen Schulmediziner hinzuziehen. Dass Homöopathie nicht bloße „Zauberei“ ist und nur funktioniert, wenn man daran glaubt, haben meine Pferde mehrfach widerlegt. Meine beste persönliche Erfahrung ist die Behandlung meines damals fünfjährigen Wallachs. Die Entwicklung seit der Behandlung lässt sich für mich nicht leicht in Worte fassen, aber ich will es …

Die Stute ist tragend – letzte Schritte bis zur Geburt des Nachwuchses

Weil der Artikel zum Thema Fohlen aus der eigenen Stute bei euch so gut angekommen ist, folgt hier nun der Anschlussbeitrag. In diesem Beitrag werden alle Aspekte, die man als Züchter zu beachten hat, aufgegriffen sobald die Trächtigkeit der Stute vom Tierarzt bestätigt wurde. Wie im vorherigen Artikel bereits angeschnitten, ist es gut möglich, dass der Stutenbesitzer die Haltung seines Schützlings aufgrund der Trächtigkeit ändern muss. Handelte es sich möglicherweise bisher um ein Sportpferd, welches in einem entsprechenden Stall untergebracht war, sind die Anforderungen an die Haltung während der Trächtigkeit andere. Wer sich den Traum vom Fohlen aus der eigenen Stute verwirklichen möchte, sollte sich frühzeitig über Unterbringungsmöglichkeiten für tragende Stuten informieren. Grundlage der Haltung sollte sein, dass sich die Stute ausreichend an der frischen Luft bewegen kann, denn besonders der natürliche Lichteinfall und die Sonne wirken sich positiv auf die Hormone aus! Kontakt mit Artgenossen sollte genauso selbstverständlich sein wie eine trockene und saubere Liegezone. Optimal sind großzügig angelegte Offenställe. Aber auch Boxenhaltung während der Nacht und tagsüber Weidegang in der Gruppe ist eine geeignete Haltungsform für die …

Das erste Turnier fürs unerfahrene Pferd

Angeregt durch unsere Serie „Aufgabenreiten“ erreichte uns eine Nachricht einer Leserin, die fragte, wie man das erste Turnier mit einem jungen und/oder unerfahrenen Pferd am Besten angeht. Wir wollen versuchen euch hier ein paar nützliche Tipps zusammenzustellen: „Die meisten Prüfungen gewinnt man Zuhause.“ So formulierte meine Trainerin es mal. Ihr solltet nur eine Turnierprüfung nennen, deren Niveau ihr und euer Pferd gewachsen seid. Das erste Turnier ist schon anspruchsvoll genug – wenn dann auch noch Dinge abgefragt werden, die noch nicht ganz sicher sitzen, wird es doppelt schwer. Bereitet euch auf die anstehende Turnierprüfung Zuhause bestmöglich vor, sodass ihr euch zumindest um die anstehenden Lektionen keine Sorgen machen müsst. Zeigt eurem Pferd andere Vierecke und Hallen. Fremde Umgebung ist für jedes unerfahrene Pferd aufregend. Je mehr ihr euren Pferden fremde Plätze zeigt, desto normaler wird es für sie, dass sie sich auch dort entspannt bewegen können. Bestenfalls fahrt ihr sogar mal mit Stallkameraden mit zum Turnier und reitet euer Pferd einige Runden auf dem Abreiteplatz, damit es sich schon einmal an die Atmosphäre gewöhnen kann. Verladen …

Über den Traum vom Fohlen aus der eigenen Stute

„Mein absoluter Traum wäre ein Fohlen aus meiner eigenen Stute“ – Wer von euch hat dies auch schon mal gedacht oder gesagt? Viele Reiter kaufen sich gerade deshalb eine Stute, um die Möglichkeit zu haben, später mal ein Fohlen zu ziehen. Ich möchte in diesem Artikel all diejenigen ansprechen, die sich ernsthaft mit diesem Gedanken beschäftigen, denn bei diesem Unterfangen gibt es einige Dinge zu bedenken und zu beachten. Da ich selbst aus einer kleinen Züchterfamilie stamme, bin ich damit groß geworden, dass in jedem Frühjahr ca. zwei bis vier, manchmal auch fünf Fohlen geboren wurden und möchte meine Erfahrungen gerne teilen. Zufälligerweise beschäftige ich mich selbst gerade mit der Hengstauswahl für meine Stute, die wegen eines Unfalls leider nicht mehr reitbar ist. „Nicht mehr reitbar“ – eigentlich schon ein gutes Stichwort. Jeder Reiter möchte ein gesundes und „haltbares“ Pferd, es soll belastbar über viele Jahre hinweg sein und unter Umständen auch höheren Anforderungen gewachsen sein. Wichtig ist es daher, dass man keine Stuten zur Zucht einsetzt, die selbst eher „weich“ sind und zum Beispiel wegen wiederkehrender gesundheitlicher …

Tipps zum Aufgabenreiten – Klasse L

Weiter geht’s mit der Aufgabenserie: Heute befassen wir uns mit der Dressurprüfung der Klasse L*. Seit der letzten Änderung der LPO gibt es auch die Klasse L**. Diesen werden wir beim nächsten Beitrag zusammen mit der Klasse M* aufgreifen. Von nun an sind Pferd und Reiter allein im Viereck unterwegs. Das kann je nach Gemüt des Pferdes Vor- und Nachteile mit sich bringen. Ausnahme ist die L1, die auch mit bis zu vier Pferde-Reiterpaaren hintereinander geritten werden darf. Dressurprüfungen der Klasse L können sowohl auf Trense als auch auch Kandare geritten werden. Hier gibt es bezüglich der Startberechtigungen einen Unterschied: Auf Kandare darf erst ab Leistungsklasse 4 geritten werden, L-Dressuren auf Trense dürfen auch Reiter mit Leistungsklasse 5 reiten. Das Video, was wir euch in diesem Artikel zeigen, zeigt eine über weite Strecken gelungene Aufgabe. Allerdings galoppiert das Pferd beim ersten einfachen Wechsel nicht richtig an. Geritten wird im Video die L2. In Dressurprüfungen der Klasse L folgen die geforderten Lektionen schon viel schneller hintereinander als noch in der Klasse A. Außerdem werden zum ersten Mal die versammelten Tempi …

Tipps zum Aufgabenreiten – Klasse A

Der zweite Teil unserer Serie ist erwartungsgemäß die Klasse A. Wir zeigen euch im beigefügten Video eine gelungene Dressurprüfung Klasse A*, geritten wurde die A6/2. Meistens werden die A-Dressuren zu zweit hintereinander geritten, so dass man sich bereits früh genug darüber informieren sollte, ob man an der Tete reitet oder nicht. Schon bevor die Aufgabe beginnt, sollte man einen guten Eindruck machen, man diskutiert also nicht mehr mit dem Pferd, sondern versucht dem Pferd möglichst harmonisch das ganze Viereck zu zeigen, reitet vielleicht noch eine Runde im Galopp und dann geht’s auch schon los. Das Einreiten ist die Visitenkarte von jedem Reiter, hier zeigt sich schon, wer sein Pferd gut an den Hilfen hat und wer hier noch Verbesserungsbedarf hat. Wichtig ist, dass das Einreiten gerade und die Parade zum Halten fließend ist. Außerdem soll das Pferd gerade und ruhig stehen. Wer Probleme damit hat, sein vielleicht noch etwas unausbalanciertes Pferd gerade zu halten, kann versuchen beim Einreiten auf der Mittellinie ein kleines bisschen ans Vorwärtsreiten zu denken. Dadurch fällt es dem Pferd manchmal leichter …

Vorstellung Wiebke

Ich habe nun auch schon ein paar Artikel geschrieben, also schließe ich mich mal an und stelle mich auch vor: Mein Name ist Wiebke und ich bin 23 Jahre alt. Nach meinem Studium in Lüneburg, das ich im letzten Sommer abgeschlossen habe, lebe und arbeite ich nun hier. Gebürtig komme ich aber aus einem winzigen niedersächsischen Dorf, in dem es tatsächlich mehr Tiere als Menschen gibt. Geboren und aufgewachsen in einer Züchterfamilie wurde ich unweigerlich zum Pferdefreak und zusammen mit meiner Schwester bekam ich mein erstes Pony als ich 6 war. 2005, als ich zu groß für mein damaliges Endmaßpony war, zog der damals 4-jährige Da Vinci ein, der mich nun schon 10 Jahre begleitet und mit dem ich reiterlich sehr viel erreicht habe und den ich nie mehr missen möchte. Zu finden sind wir im Viereck, im Parcours und neuerdings auch auf der Geländestrecke. Parallel zu meinem eigenen Pferd ritt ich immer viele junge Pferde an, bildete diese aus und stellte auch manche auf Turnieren vor. Wie das halt so ist als Züchtertochter. Die …

Wie aus Flegeln Freunde werden

Wer schonmal ein junges Pferd über einen längeren Zeitraum geritten hat, weiß worum es geht, wenn über die „Flegelphase“ gesprochen wird. Das bisher eigentlich ganz artige Pferd kommt auf dumme Gedanken, testet seine Grenzen in all seine Richtungen aus und treibt seinen Reiter dabei derweil in den Wahnsinn. Mein Pferd und ich feiern dieses Jahr unser 10jähriges. Wir können dabei auf 10 Jahre zurückblicken, die anfangs eher einem Leidensweg durch sämtliche Flegelphasen glichen. Als ich ihn 4jährig ausprobierte, stempelten wir ihn alle als sehr nervenstark ab. Schließlich marschierte er artig auf dem Viereck außen rum während nebenan Kinder spielten, Plane flatterte und ein Pferd auf einem Longierplatz, der zwar in Hör- aber nicht in Sichtweite war, longiert wurde. Für ein so junges Pferd eine beachtliche Leistung und daher wohl auch geeignet für ein 13jähriges durchaus reiterfahrenes Mädchen. Im ersten Winter fingen dann die Sperenzchen an: Gruselige Monsterecken an jeder Hallentür. Egal in welcher Halle wir waren. Nur rechte Hand. Da aber immer. Weil er aber ansonsten recht vernünftig ging, verzichteten wir darauf, uns mit ihm anzulegen …

Multitalent und Allrounder – alles eine Frage der Ausbildung?

Ein in allen drei Disziplinen (Dressur, Springen und Gelände) gleichermaßen talentiertes Pferd für den Otto-Normal-Reiter – wer wünscht sich das nicht? Sind diese Multitalente wirklich so selten?     Ich besitze meinen Wallach mittlerweile fast zehn Jahre. Fast sieben davon wurde er von mir nahezu ausschließlich dressurmäßig geritten und auf Turnieren vorgestellt. Ich hatte ihn 4-jährig gekauft und er sollte schließlich Dressurpferd werden. Für mich war das klar und es stand auch nichts anderes zur Debatte. Innerhalb dieser sieben Jahre hatten wir es mit einigen Rückschlägen und Höhepunkten geschafft siegreich bis zur Klasse M unterwegs zu sein. Durch verschiedene Zufälle begann ich zunächst 2012 parallel zu den ersten Starts in der Klasse S mit ihm zu springen und startete 2013 und 2014 neben M- und S-Dressuren auch in Springen der Klasse A und L. Außerdem schnupperten wir in die Vielseitigkeit hinein und waren 2014 siegreich in einer A-Vielseitigkeit. Und das alles mit ein und demselben Pferd. Wie oft mag es wohl solche Pferde geben, die nebenbei auch noch rittig, lieb und artig im Umgang sind? …

Hufschuhe – echte Alternative zum Eisen

  Ein Beschlag mit Hufeisen gehört – zumindest für die meisten Sportpferde – dazu wie der Deckel zum Topf. Aus eigener Erfahrung wird hier auch eher wenig über Alternativen nachgedacht. Das Hufeisen ist, wenn es sitzt, ein einfacher, verlässlicher Hufschutz. Es ist allerdings mittlerweile erwiesen, dass es durch Hufeisen zu einem Verlust der Blutzirkulation im Huf und zu einem Verlust der Stoßdämpfung kommt. Wer also die Hufeisen nicht benötigt, um z.B. im Springsport Stollen zu verwenden, damit die Rutschgefahr verringert wird, sollte sich über Hufschuhe als echte Alternative zum Eisen Gedanken machen. Verwendet man Eisen, um zu starken Abrieb des Hufhorns zu verhindern, ist die Verwendung von Hufschuhen durchaus sinnvoll. Allerdings passt wie beim Menschen nicht jedem Pferd jeder Hufschuh. Es gibt viele verschiedene Modelle mit unterschiedlichen Funktionen. Die meisten Hufschuhe sind deutlich leichter als Eisen und sind unten geschlossen, so dass sie auch den Strahl und die Hufsohle schützen. Wir wollen euch in diesem Artikel drei verschiedene bewährte Hufschuhe vorstellen. Mittlerweile zum „Klassiker“ unter den Hufschuhen geworden ist der „Easy Boot“. Ihn gibt es in …