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Reiten in der Schwangerschaft – Gastbeitrag von Sofia

Für fast jede Reiterin stellt sich irgendwann die Frage: Was mache ich eigentlich mit meinem Pferd, wenn ich einmal ein Kind bekomme? Um einen Einblick in das Leben als schwangere Reiterin zu bekommen, haben wir uns an Sofia gewandt, die mittlerweile eine kleine Tochter bekommen hat.

Dieser Beitrag erschien ursprünglich im März 2015 auf Horsediaries. Da er einer der beliebtesten Beiträge auf dem Blog ist und ihn einige von euch sicherlich noch nicht kennen, möchte ich ihn euch gerne noch einmal zur Verfügung stellen.

Sofia ist 33 Jahre alt, kommt aus dem Rheinland und hat einen 12-jährigen Westfalenwallach namens Lucky Luke, den sie 4-jährig bekommen hat und seitdem erfolgreich auf Turnieren vorstellt. Und sie hat eine 1 1/2 jährige Tochter.  Also haben wir sie gefragt, wie sich ihr Reiter-Leben durch die Schwangerschaft verändert hat und freuen uns sehr, dass Sie folgenden Gastbeitrag für uns geschrieben hat:

Als ich meinen positiven Schwangerschaftstest in den Händen hielt, rasten mir unzählige Gedanken durch den Kopf. Der erste galt meiner Familie, der ich die Neuigkeit sofort erzählen wollte. Der zweite Gedanke galt meinen Job. Und der dritte Gedanke galt der Turniersaison.

Irgendwann stellen sich die meisten Frauen die Frage: Möchte ich Kinder haben? Das Leben mit Kind ändert sich ohnehin schon um die viel zitierten „180 Grad“. Hat man dann auch noch ein Pferd ist auch dieser sehr wichtige Teil des Lebens davon betroffen. Pferdebesitzer wissen, dass ein Pferd oft so viel Arbeit mit sich bringt, als hätte man bereits ein Kind. Nun soll das Erstgeborene Konkurrenz bekommen? Oh je oh je.

Das Leben einer Reiterin beginnt jedoch sich schon weit vor der Geburt zu verändern. Betreibt man Reiten als Leistungssport, wird man die Veränderung der Leistungsfähigkeit schnell bemerken. Aber auch für Frauen, die rein freizeitmässig auf dem Pferd unterwegs sind, stellt sich schon zu Beginn der Schwangerschaft die Frage, wie es nun weitergehen soll.

Für einige Frauen kommt es aus Sicherheitsgründen, manchmal aber leider auch aus gesundheitlichen Gründen, nicht mehr in Frage, sich schwanger aufs Pferd zu setzen. Man findet im Internet sogar Studien über die Risiken des Reitens in der Schwangerschaft. Da müssen wir nichts schönreden: Reiten ist eine Risikosportart und jede Frau sollte sich der Tatsache bewusst sein, dass sie ab sofort nicht mehr nur für ihre eigene Gesundheit verantwortlich ist. Das geliebte Pferd, sei es noch so ein braver Vertreter, ist eben doch ein Tier und damit nicht zu 100% berechenbar.

Ich habe Rücksprache mit meiner Ärztin gehalten und bin bis zum Ende des 7. Monats geritten. Allerdings habe ich nur noch mein eigenes Pferd geritten, bin nicht mehr gesprungen und nur noch in der Halle bzw. auf dem Platz geritten. Darüber hinaus habe ich jeden Tag aufs Neue entschieden, wie es mir heute ging und wie viel ich mir zutraute. An manchen Tagen konnte ich selbst zum Ende des zweiten Trimesters noch locker durch die Gegend traben als wäre nichts, es gab aber auch Tage im ersten Trimester, da zwickte und zwackte es im Aussitzen – und das habe ich eben nicht wie sonst früher üblich ignoriert.

Außerdem habe ich bemerkt, dass ich mich instinktiv in den Paraden vom Trab zum Schritt oder in der Rückführung von der Trabverstärkung in den versammelten Trab nicht mehr so stark hingesetzt habe wie früher. Ich habe sogar leicht entlastet, weil mir das Gefühl sonst unangenehm war. Mit fortschreitender Schwangerschaft habe ich dann auch bemerkt, dass meine Bauchmuskulatur ihren Job nicht mehr richtig wahrnehmen konnte und ich die Kraft im Rumpf verlor. Auch das Aussitzen im Trab wurde immer unangenehmer, sodass ich zum Ende hin eigentlich nur noch leichtgetrabt und gemütlich galoppiert bin.

Das Reiten in der Schwangerschaft kann sehr sehr schön und auch entspannend sein, denn gerade zu Beginn war die einzige Zeit am Tag, zu der mir nicht hundeelend war, die Stunde im Sattel meines Pferdes. Jedoch sollte jede Frau bzw. jedes Paar selbst entscheiden, inwieweit sie das Risiko eingehen möchten.

Nun folgen noch einige Dinge, die ich vor meiner Schwangerschaft nicht wusste:

  1. Auf einmal äußern Bekannte, aber auch Wildfremde ungefragt ihre Meinung.  Als Schwangere genießt man zum einen eine gewisse Rücksichtnahme seiner Mitmenschen. Auf einmal lächeln einem fremde Personen zu, sind freundlich, lassen einen vor und helfen einem bei ganz alltäglichen Dingen. Allerdings konnte ich neben diesen schönen Erlebnissen auch eine gewisse Distanzlosigkeit und eine schonungslose ungefragte Meinungsäußerei feststellen. „Wie, Sie tragen hohe Schuhe? Das ist aber nicht gut für den Rücken.“ „Also in Ihrem Zustand noch Zugfahren/Arbeiten/Rumlaufen/Autofahren, das ist doch viel zu anstrengend.“ „Hast Du gerade wirklich am Aperol Spritz geschnuppert? Aber den trinkst Du doch hoffentlich nicht?“ Ungefragt mischen sich Dritte ein, so könnt Ihr Euch sicherlich die ein oder andere hochgezogene Augenbraue und die entsetzte Aussage „Wie, Sie reiten noch???“ vorstellen.
  2. Schlecht ist schlecht und müde ist müde. Wir Reiter schleppen uns ja bekanntlich halbtot in den Stall. Fieber, Bronchitis, Magen-Darm-Infekt? Wer es ins Bad schafft, schafft es auch in den Stall. Anders verhält es sich mit den Wehwehchen in der Schwangerschaft, die meistens in den ersten 12 Woche auftreten. Übelkeit und bleierne Müdigkeit haben schon die lebensfrohsten Frauen in die Knie gezwungen und unter Reiterinnen für Stallabstinenz gesorgt. Auch wenn man sein Pferd noch so sehr liebt… kein Gewissen ist so schlecht, wie es einem in der Schwangerschaft gehen kann. Für diese Zeit ist es sehr hilfreich, wenn man über gute Geister oder notfalls über Service am Stall verfügt, die dem Vierbeiner auch dann Bewegung verschaffen, wenn man selbst auf dem Sofa liegen bleiben muss. Auch mal spontan, denn vor 10 Minuten war noch alles gut.
  3. Schwanger ist man nicht nur am Bauch. Es gibt glückliche Schwangere, die passen ewig lang in ihre normalen Klamotten und tragen nur eine süße Kugel vor sich her, die nach der Geburt in Nullkommanix verschwunden ist. Von hinten würde man keine Schwangerschaft vermuten. Diese Frauen können dann bei ihren Reithosen den Knopf auflassen und ein Haargummi durch den Verschluss ziehen um den Hosenbund zu erweitern und zu fixieren. Darüber einfach ein längeres Top und fertig ist das Umstandsreitoutfit. Alle anderen Frauen werden merken, dass ein guter Sport-BH ein wichtiger Begleiter wird, außerdem die ganz engen Reithosen nicht mehr nur am Bauch sondern auch am Rest des Körpers zu eng werden und dass Wassereinlagerungen die Passform der Stiefel nachteilig beeinflussen können. Da man im Netz keine Umstandsreithosen finden kann, empfehle ich die Knopfvariante und die Wahl einer bequemen und etwas stretchigeren Hose, um ein unangenehmes Einengen zu vermeiden. Und auch nach der Geburt sieht man nur in Glücksfällen sofort aus wie früher. Für Normalsterbliche gilt: 9 Monate kommt’s, neun Monate geht’s.
  4. Man fällt ja doch ganz schön lange aus. Was mir vor der Schwangerschaft ebenfalls nicht bewusst war, ist die Zeit, die man im Extremfall nicht reiten kann. Ich dachte immer, ich könnte ja locker bis kurz vor der Geburt reiten, dann schnell das Kind bekommen und wieder weitermachen. Bin ja kein Weichei. Unsere Tochter kam im Oktober zur Welt und ich dachte im Frühjahr zuvor allen Ernstes, ich könnte ja im Dezember noch ein Late Entry mitnehmen. Das mag in Ausnahmefälle funktionieren. Man hört von Reiterinnen, die quasi vom Pferd in den Kreissaal gefahren sind. Aber die Realität kann ganz anders aussehen: Wenn die Schwangerschaft euch am Reiten hindert, entweder weil ihr nicht wollt oder weil ihr schlichtweg nicht könnt, dann fallt ihr schon mal bis zu 9 Monaten aus. Und je nachdem, wie die Entbindung verläuft, kann es danach auch noch einige Wochen dauern, bis ihr wieder aufs Pferd steigen könnt.

Außerdem gibt es da ja auch noch das Thema Stillen. Je nachdem, welchen Rhythmus ihr habt, kann es passieren, dass ihr alle 1,5 – 2 Stunden stillen müsst und in der Zeit zum Stall fahren, reiten und wieder zurück ist je nach Entfernung sehr sportlich. Darüber hinaus spricht man in den ersten 6 Wochen nach der Geburt vom sogenannten „Wochenbett“, was der Erholung des Körpers von der Schwangerschaft und Geburt dienen soll und von mehr oder weniger starken Blutungen begleitet wird. Ja – es kann gut sein, dass ihr mehrere Wochen am Stück blutet und nein – ein Tampon ist verboten. Kein schönes Thema, ich weiß … aber so ist es nunmal.

Ergo – wenns extrem läuft, sitzt ihr ein knappes Jahr nicht auf dem Pferd.

Und wenn Ihr dann wieder aufsitzt, dann habt ihr erst einmal das Gefühl, dass nichts mehr funktioniert. Insbesondere die Muskulatur im Bauch-, Rücken- und Beckenbereich hat sich verabschiedet und es ist eher an einen gemütlichen Schrittausritt als an eine Dressurstunde zu denken.

Ich war recht schnell wieder auf dem Pferd, aber ich saß wie ein Fragezeichen und sackte regelrecht in mir zusammen, weil mit die komplette Körperspannung fehlte. An ein Turnier wäre nicht zu denken gewesen. Ich ritt im Dezember, also ca. 10 Wochen nach der Geburt, einen Dressurlehrgang mit, und selbst da war ich längst noch nicht wieder fit.

So ist es nicht verwunderlich, dass reitende werdende Mütter ihr Pferd entweder verkaufen, sich eine oder mehrere Reitbeteiligungen suchen oder das Pferd zur Verfügung stellen. Denn so sehr man es möchte – man KANN einfach ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr alles alleine schaffen. Ich habe mein Pferd im Sommer zur Verfügung gestellt, bin als TT mit auf die Turniere gefahren und unter der Woche habe ich beim Training unterstützt. Auch wenn es mich ab und zu kaum auf meinem Stuhl hielt und mir der Sport wahnsinnig gefehlt hat, konnte ich so wenigstens miterleben, wie mein Pferd durchs Viereck trabte und die Turnieratmosphäre genießen. Und als außenstehender Dickbauch stolz mitfiebern 🙂

Es gibt also Lösungen, um die Zeit der Schwangerschaft zu überbrücken und nicht jedes Pferd ist ein Turnierpferd, was im Training gehalten werden muss. Geht der Vierbeiner gerne auf die Weide, kann man ihm eine Pause gönnen und nur soviel machen, wie man noch schafft …. und wenn man eine Stute besitzt, könnte man auch hier über eine parallele Babypause nachdenken. Eine Schwangerschaft muss also nicht zwingend zur Aufgabe des Reitsportes führen. In den meisten Fällen rückt die Reiterei aber, zumindest für eine Zeit lang, ein wenig in den Hintergrund.

Wie gefallen Euch Beiträge zum Thema Schwangerschaft und Leben mit Baby?

Update: Da der Beitrag so gut ankam, haben wir hier die Fortsetzung für euch zum Thema Reiten mit Baby!

Foto: Natascha Jendreiko

Warum du niemals ein Pferd kaufen solltest…

Dieser Beitrag ist bereits etwas älter und wurde in der Cavallo Ausgabe 05/2017 abgedruckt und im Zuge dessen vom Blog entfernt. Wegen des positiven Feedbacks möchte ich ihn euch jetzt gerne wieder online stellen.

Dieser Artikel richtet sich an all diejenigen Reiter und Reiterinnen dort draußen, die der großen Versuchung bisher eisern widerstanden haben. Die sich von keiner noch so weichen Nase oder spektakulären Trabaktion eines Vierbeiners hinreißen ließen, ihr Konto zu plündern. Die sich Woche für Woche mit Pferdebesitzern rumquälen, die ihnen sagen, was sie zu tun haben und vor allem wie. Gerade auch diejenigen, die langsam die Schnauze voll vom Reitbeteiligungsdasein oder Schulpferdereiten haben und ernsthaft überlegen, sich ein eigenes Pferd zuzulegen. Ich habe dazu nur drei Worte zu sagen… TUT. ES. NICHT!

Hier sind meine fünf persönlichen Gründe, warum ein Pferdekauf das dümmste ist, was man tun kann.

1. Pferde kosten Geld.

Das muss ich wohl niemandem sagen, denn wer von euch hat ernsthaft noch nie eine Suchmaske einer Onlinepferdebörse ausgefüllt, um zu sehen, was euch das perfekte Pferd wohl kosten würde…

2. Pferde haben kostet noch mehr Geld.

Das einzige, was mehr Geld kostet als Pferde kaufen, ist Pferde haben. Auch das ist euch natürlich nicht fremd, schließlich habt ihr schon das jetzt teuerste Hobby im ganzen Freundeskreis, ganz ohne eigenes Pferd. Was euch aber vielleicht noch nicht in vollem Ausmaß bewusst ist: Es ist ein Fass ohne Boden… Man kauft einen fitten Barhufer mit passendem Sattel und kann wenige Monate später da stehen mit einem Pferd, das aufgrund frisch diagnostiziertem Beinleiden xy den teuersten Spezialbeschlag Deutschlands braucht. Alle sechs Wochen versteht sich. In der Zwischenzeit hat es sich außerdem muskulär derart verändert, dass mit dem Aufpolstern des Sattels nichts mehr zu holen ist. Dem edlen Ross passt auch plötzlich kein einziger Sattel mehr von der Stange, sodass ihr seufzend die Kreditkarte zückt, um den italienischen Maßsattel mit Butterfly Effect zu bestellen. Fertigungszeit ein halbes Jahr, aber für die Zeit könnt ihr euch doch sicher einen anderen, einigermaßen sitzenden Sattel kaufen zur Überbrückung?

3. Pferde kosten Zeit.

Jaja ich weiß, ihr seid spätestens jetzt völlig gelangweilt und fühlt euch auch ein bisschen auf den Schlips getreten, denn schließlich seid ihr keine Anfänger, sondern versorgt an manchen Tagen genau so selbständig ein Pferd wie es dessen Besitzer tut. An manchen Tagen. Genau da liegt der kleine, aber feine Unterschied. Pferdebesitzer kann ein Vollzeitjob sein. Sattler, Osteopath, Tierarzt, Reitlehrer und Hufschmied müssen in regelmäßigen Abständen ans Pferd. So weit so gut. Das Problem: Die Kollegen arbeiten leider zu genau den selben Zeiten wie ihr. Ab jetzt heißt es also regelmäßig Urlaub zu nehmen fürs Pferd. Das ließe sich vielleicht noch einigermaßen einplanen, wenn nicht auch hier wieder die 8326 unwägbaren Faktoren wären. Was, wenn im neuen Stall plötzlich nicht mehr richtig gemistet wird? Wer ist dafür verantwortlich, dass das Pferd täglich in einer frischen sauberen Box steht? Richtig, IHR. Was, wenn es im Winter spiegelglatt ist und die Pferde auf einmal nicht mehr rausgebracht werden können oder trotz Offenstall nur noch im Stall rumstehen… Wer ist dafür verantwortlich, dass das Pferd täglich bewegt wird? Ihr natürlich. Was wenn das Pferd plötzlich Magenbeschwerden hat und der Tierarzt empfiehlt, in der nächsten Woche jeweils um 8, um 12, um 6, um 10 und um 4 Uhr nachts Mash zu füttern? Wer steht nachts dafür auf, hetzt unausgeschlafen vor der Arbeit am Stall rum und lässt die eigene Mittagspause ausfallen, damit das Pferd warm speisen kann? IHR.

Ein gesundes, fittes Pferd ist ein wahnsinniger Zeitaufwand, aber es kann so viel passieren, wodurch dieser Aufwand ins Unermessliche steigt. Womit wir beim nächsten Punkt wären…

4. Pferde sind ständig krank.

Pferde sind andauernd krank und damit meine ich auch ANDAUERND. Sehne durch, sechs Monate einsperren und Schritt führen. Hautirritation in der Sattellage, vier Monate longieren und ohne Sattel juxen. Hufgeschwür, zum Glück nur zwei Wochen Reitpause, dafür die ganze Stallgasse voller Blut. Und das schlimmste? Man wird das kranke Tier nicht los. Die Reitbeteiligung sitzt für ein paar Euros längst auf dem nächsten Pferd, während ihr ein paar Tausender los werdet und vom Reiten nur noch träumen könnt. Dein Pferd und du, ihr seid eine Schicksalsgemeinschaft in allen Lebenslagen. Wenn du jetzt denkst, man könnte ein Pferd ja auch einfach verkaufen… Stimmt – aber leider kein Krankes.

5. Pferde sind außerordentlich sterbefreudig.

Tja, alles hat ein Ende und dass auch Pferde nicht unsterblich sind, ist hinreichend bekannt. Dass das gemeine Sportpferd aber gefühlt die durchschnittliche Lebenserwartung eines Hamsters hat, ist den wenigsten bewusst. Ob Kolik, Weideunfall oder sonstige Gelegenheit – Pferde sind erfinderisch, wenn es darum geht, plötzlich aus dem Leben zu scheiden. Und dann steht man da: Kaufpreis, monatelanger Beritt und versunkene Rettungskosten haben bestenfalls alles vorhandene Geld vernichtet, schlimmstenfalls steht ihr vor einem Berg Schulden. Und alles was vom geliebten Vierbeiner übrig bleibt, ist ein Haufen Schabracken und geplatzer Träume. Der Vorteil am toten Pferd: Es kostet nichts mehr. Reiten kann man es allerdings auch nicht.

 

Wer bis hierher gelesen hat und auf dem Weg einen immer röteren Kopf vor Wut und Empörung bekommen hat: Nein, das ist natürlich nicht ernst gemeint. Diese Ansammlung von Negativitäten beruht allein auf meiner persönlichen Erfahrung als Pferdebesitzer: In 12 Jahren hatte ich zwei Pferde, insgesamt vier Kolik-OPs, sieben Sättel und unzählige kleine Wehwechen, die mir oft den letzten Nerv (und Euro) geraubt haben. Dass sich das ganze Unterfangen trotzdem mehr als gelohnt hat und ich mein Pferd sehr liebe und nicht hergeben will, steht für mich außer Frage… Also einmal tief durchatmen und auf zum Pferdekauf würde ich sagen 😉

 

Black Friday – Influencermarketing auf Abwegen?

Es ist Black Friday und ich sitze in meiner Wohnung und versuche klarzukommen. Ich mag solche Shoppingaktionen zwar eigentlich sehr gerne, aber heute bin ich einfach nur erschlagen von den vielen Rabattcodes und Reduzierungen und vor allem von der Masse an Werbung in meinem Instagram Feed. Reiten ist ein wahnsinnig konsumträchtiger Sport und man könnte 24/7 sein Geld für schöne Dinge rauswerfen. Reithosen, Jacken, Lederzeug, Schabracken, Bandagen, Putzboxen, Helme, Stirnriemen, Zusatzfutter – der Markt ist unendlich groß und fast jedes Produkt ist mittlerweile ein Trendteil. Ein Steigbügel ist nicht mehr einfach nur ein silbernes Metallteil, sondern es gibt sie mittlerweile von verschiedenen Marken in allen möglichen Variationen, Materialien und Farben. So weit so gut und jedes neue Produkt auf dem Markt hat sicherlich seine Berechtigung, wenn es Menschen gibt, die es nachfragen.

Was mich aber immer wieder wundert: Wenn doch der Reitsportmarkt so groß ist, warum finde ich so viel Werbung für Abnehmtees, Uhren und Superfoodpulver in meinem Feed? Wohlgemerkt, alles auf Reitsportaccounts, in denen es ansonsten nur um das eigene Pferd, das Training und die Reitausrüstung geht. Abgesehen davon, dass ich persönlich es auf diesen Accounts deplatziert finde, frage ich mich auch, wer diese bestimmten Produkte eigentlich kauft? Gibt man gerne 100€ für eine Uhr aus, wenn sie gefühlt jeder Instagrammer mit mehr als 500 Followern geschenkt bekommt? Oder 135€ für ein Hauptpflegeset mit Cocoloco Schminkipoko Wundermittel, einfach nur weil Blogger xy davon so geschwärmt hat?

Darüber hinaus frage ich mich, wann die unendliche Geduld der Follower wohl endet. Wenn ich mich in einen Follower hineinversetze, der eigentlich sehen möchte, wie Instagrammer X sein Pferd trainiert und dann erstmal 5 Minuten in der Story zusehen muss, wie dieser sich gerade eine Gesichtsmaske in der Sattelkammer(!) ins Gesicht schmiert, um danach mit der Tube vor der Box zu posen (!!) und das Zeug fröhlich lachend seinem Pferd auf die Nüstern zu schmieren (!!!!!), dann wäre ich ziemlich genervt. Abgesehen davon, dass es für ihn höchstwahrscheinlich uninteressant ist, weil sich der Follower ja nunmal für Pferde interessiert und nicht für Gesichtspflege und deshalb auch einem Pferdeaccount folgt, frage ich mich auch, ob nicht irgendwann einmal Neid ins Spiel kommt? Denn viele Accounts, die bei Instagram erfolgreich geworden sind, sind erfolgreich, weil sie gut aussehen, ein tolles Pferd haben und jede Menge schicker Outfits, die sie auf ihren Fotos präsentieren können. Damit haben sie vielen ihrer Followern also ohnehin schon etwas voraus, das Neid wecken könnte. Wenn ich nun noch täglich irgendein neues random Paket auspacke, das mir von Firma xy kostenlos zugeschickt wurde und von deren Produkten man später nie wieder etwas hört, wird man da als Follower nicht irgendwann sauer?

Versteht mich nicht falsch, ich bin selbst Bloggerin aus vollem Herzen und nehme natürlich auch Kooperationen an. Ein Blog und ein Instagram Account beanspruchen deutlich mehr Zeit und Aufwand als man vermuten würde. Außerdem kostet es Geld, einen Blog zu hosten und zu unterhalten, professionelle Fotos zu shooten und zu bearbeiten und so weiter… Ohne Kooperationen würden wir also ein Minusgeschäft machen. Unsere Sponsoren bieten uns Bloggern daher die Möglichkeit, überhaupt so viel Content kostenlos für euch Leser zu kreiren. Einige Influencer arbeiten weniger in ihrem Hauptjob, um mehr Zeit fürs Fotografieren, Schreiben und für ihre Follower zu haben. All das wäre ohne Kooperationen undenkbar. Im besten Fall ist so eine Kooperation eine Win-Win Situation für alle Beteiligten. Das Unternehmen erreicht durch Influencer eine neue, junge Zielgruppe und kann sich durch die Auswahl passender Blogger als Marke positionieren. Der jeweilige Blogger hat einen starken Partner an seiner Seite, der ihn nicht nur finanziell, sondern gegebenenfalls auch fachlich unterstützt und ihm die Möglichkeit gibt, mithilfe von Produkten oder Veranstaltungen interessante neue Beiträge zu erschaffen. Die Leser und Follower bekommen weiterhin kostenlose Inhalte und noch dazu Werbung für Produkte oder Firmen, die sie wirklich interessieren.

Was mich an der aktuellen Entwicklung stört? Es ist einfach viel zu viel geworden. Es ist nicht nur eine Uhr in meinem Instagram Feed, sondern mindestens 30 der selben Marke. Die mühevoll konzipierten Kooperationen werden immer weniger. Stattdessen schicken die Firmen scheinbar wahllos ihre Produkte um die Welt und viele Influencer halten alle Produkte marionettenartig in die Kamera. Gestern noch Kokospeeling, heute schon pinke Hufglocken und morgen einen Himalaya Gesichtsroller. Ich will den jeweiligen Influencern gar nicht unterstellen, dass sie die Produkte nicht wirklich gut finden und ihre Follower anlügen. Ich entfolge auch niemandem, nur weil er für die besagten Produkte Werbung macht, weil ich weiß, dass superliebe Mädels dahinterstecken, die abgesehen von der Werbung auch jede Menge tollen Content machen. Ich klicke die Werbung einfach weg und freue mich lieber über die übrigen Inhalte. Trotzdem denke ich, dass es wichtig ist, sich selbst ab und zu mal zu reflektieren und zu überlegen, ob die Werbung, die man so postet, noch einen Mehrwert hat für den eigenen Account oder ob es eigentlich nur noch um sinnlosen Konsum geht.

Das Foto entstand für eine Kooperation mit Christ Lammfelle

 

Wie eine Stute mein Fernweh heilte und mich zurück in die Heimat holte

Dies ist ein Gastbeitrag von Lessa.

Als frischgebackene Abiturientin gab es für mich nur einen Plan: Nix wie weg aus meinem kleinen Heimatkaff mit weniger als 300 Einwohnern – ab in die große weite Welt.

Die französische Sprache mit ihren regionalen Abwandlungen war schon immer eine meiner Leidenschaften. So ist es nicht verwunderlich, dass sich das Französische wie ein roter Faden durch meine Reiseroute zieht. Meine Reise startete 2008 und endete 2017 – Sie dauerte also fast zehn Jahre, enthielt mehrere Etappen, die zehntausende Kilometer auseinander liegen, und endete ziemlich überraschend.

La Réunion

Studiert habe ich in Kooperation mit einer deutschen Hochschule BWL und Tourismusmanagement auf La Réunion, einem recht unbekannten, aber wirklich zauberhaften Inselparadies im Indischen Ozean. La Réunion ist ein DOM (Département Outre-mer) und gehört zu Frankreich.

Damit hat man europäische Hygiene- und Lebensstandards (was in diesen Breitengraden nicht zu unterschätzen ist) und kann nach 11 Flugstunden einfach mit dem Perso und ganz ohne Reisepass aus dem Flieger spazieren!

La Réunion ist landschaftlich eine wahre Sensation!

Mein Lieblingsstrand L’Ermitage, das traumhafte Bergpanorama, Fuchsteufelswandersfrau

Vielfältiger auf kleinstem Raum geht es kaum:

spektakuläre Wasserfälle, die sich in türkisfarbene Naturbecken stürzen, erloschene Kraterkessel, in denen sich saftig grüne Tropenwälder angesiedelt haben, zerklüftete Berggipfel mit darin eingebetteten, einsamen Kreolen-Dörfchen – fernab befahrbarer Straßen, ein aktiver Vulkan, umgeben von einer kargen und schier unwirklichen Mondlandschaft, pechschwarze und schneeweiße Sandstrände mit Palmen und glasklarem Wasser, eine knallbunte Unterwasserwelt und und und….

Die Kraterlandschaft um den Vulkan Piton de la Fournaise, Gleitschirmfliegen, eine Bananenstaude

Ihr seht, La Réunion ist landschaftlich wirklich meine große Liebe! Doch obwohl ich mich wirklich im Paradies befand, war ich innerlich unruhig.

Ich hatte Fernweh und wollte weiterziehen.

Auch auf La Réunion nicht ohne Ponies

Seychellen

Also ging es während der Semesterferien auf zu einem mehrwöchigen Backpacking-Trip in Richtung Mahé, die größte der 115 Inseln der Seychellen.

Schnell wurde mir klar, dass die Seychellen nicht gerade eine Backpacking-Destination par Excellence sind. Zwischen Kreolen-Hüttchen der Einheimischen und Luxushotels für wohlhabende Paare aus Übersee, die ihre Flitterwochen dort verbrachten, gab es nicht viel.  Also wohnte ich in Kreolen-Hüttchen. Oft mit zusammen Hühnern, Kakerlaken, Tigermücken und sonstigem Getiers. Die kamen und gingen wann sie wollten, denn Fensterscheiben hatten diese Hütten selten. Warum auch? Ist ja das ganze Jahr über warm dort!

Die Seychellen sind eine Mischung aus Urwald und Traumstränden, wie man sie von Postkarten und Windows-Hintergrundbildern kennt. Das bekannteste Postkartenmotiv bietet wohl der Strand „Anse Source D’Argent“.  Charakteristisch sind die großen Granitfelsen, die überall verteilt liegen und zwischendurch ein bisschen so aussehen, als wären sie wie riesige Steinelefanten vom Himmel gefallen.

Bilderbuchstrand Anse Source d’Argent

Typisch für die Seychellen sind außer den Bilderbuchstränden auch die Riesenschildkröten, sowie die Coco-Fesse (Popo-Kokosnuss). Warum die so heißt, seht ihr in der Google-Bildersuche! Obwohl der Tourismus der Seychellen also nicht für Rucksackreisende ausgelegt ist, gab es (manchmal doch sehr abenteuerliche) Mittel und Wege, sich fortzubewegen.

Auf den beiden größeren Inseln, Mahé und Praslin, war es möglich, mit dem Bus von A nach B zu kommen. Der führte nicht selten über Y und Z. Außerdem gab es für den Bus keinen Fahrplan. Man stellt sich einfach an eine Haltestelle und dann braucht man nur noch Geduld. Seeehr viiiel Geduld.  Manchmal kommt dann ein Bus. Manchmal nicht. Dann probiert man am nächsten Tag nochmal. Nicht immer leicht für den typisch Deutschen 😀 Auf den kleineren Inseln sind Fahrrad oder Ochsenkarren die Fortbewegungsmittel der Wahl.  Oder man geht einfach zu Fuß.

So bewegt man sich auf den Seychellen fort

Besonders spannend waren die Überfahrten zwischen den Inseln. Zu Studentenzeiten waren die Speedboats, die für die Touristen zwischen den Inseln verkehren, für mich leider nicht erschwinglich. Daher sprach ich am Hafen Fischer an, die mit ihren Holzbooten dort verkehrten. Obwohl ich stellenweise mit grün angelaufenem Gesicht, neben einer mit Seilen festgezurrten Kuh, zusammengekauert in einer Ecke auf dem Deck hockte, war das eine wirklich einzigartige Erfahrung, die ich nicht missen möchte! Ganz toll waren neben Mahé auch die beiden Inseln Praslin und La Digue.

Dennoch packte mich wieder das Fernweh…

Na, wer entdeckt die Kuh?!

Québec

Im Rahmen meines Studiums durfte ich ein abschließendes Praxissemester absolvieren. Das tat ich in einem gehobenen Hotel in Kanada. Da es mir auf diesem Fleckchen Erde gut gefiel, blieb ich aber doch länger, und zwar für mein anschließendes MBA-Studium in E-Business.

Aber erstmal von vorn: Für mich ging es also raus aus dem Indischen Ozean, einmal quer über den Atlantik! Da mir die französische Sprache bekanntlich die Leitplanken für meine ansonsten recht ungebundene Reise bot, ging es in den französischsprachigen Teil Kanadas; ins wunderschöne und eigensinnige Québec! Eigensinnig? Weil es seit der Landung der Franzosen im 17. Jahrhundert, umzingelt von Briten, ganz beharrlich seine frankophone Ader verteidigt hat.

Die Flagge von Québec, eins der zahlreichen Warnschilder vor Elchen, Indian Summer

Landschaftlich ist Québec natürlich nicht mit den Tropen zu vergleichen. Dennoch ist es auf seine eigene Art bezaubernd. Sowohl geographisch, als auch menschlich. Die Menschen dort haben mich am meisten geprägt; nirgendwo anders auf der Welt habe ich so aufgeschlossene, herzliche und liebenswerte Menschen getroffen wie in Québec.

Die Landschaft ist eher flach, dünn besiedelt und hauptsächlich landwirtschaftlich genutzt. Gefühlt hat außerhalb der größeren Städte jeder Haus, Hof und Land. Also ein wahres Paradies für Pferdemädchen!

Mein Pflegehengst Le Premier, Der Blick aus dem Wohnzimmer und einer der vielen Nationalparks

Außerdem gibt es einen Haufen malerische Seen an abgelegenen Orten, an denen die Kanadier (Gott weiß, wie sie das geschafft haben, ohne von Bären verspeist zu werden) einsame Chalets errichtet haben, die zum Ausspannen, Baden oder auch zum Angeln einladen. Ich musste feststellen, dass mir letzteres wahnsinnig viel Spaß macht, es mir jedoch an Talent mangelt. Ganz zur Freude der Fische.

Doch auch hier packte mich irgendwann wieder das Fernweh…

Mit mir zum Angeln zu gehen war lustig, aber gefährlich. Schneemobilfahren auch.

Paris

In Kanada ging ich, um mein Studium zu finanzieren, abends einem Studentenjob nach. Aus dem ergab sich, völlig ungeplant, eine tolle berufliche Möglichkeit in Paris: Dort hatte ich die einzigartige Gelegenheit, konzeptionell an Computerspielen zu arbeiten, in denen es um Pferde ging. Kurz gesagt: ein absoluter Traumjob!! Ich zögerte nicht lange und zog von Kanada direkt in die Stadt der Liebe. Das war wohl auch der einzige Grund, warum ich in einer Metropole gelandet bin, denn ansonsten hätten mich dort wohl keine 10 Pferde hinbekommen (Gut, dass es in dem Computerspiel über 10 Millionen Pferde gab).

Paris ist eine malerische und romantische Stadt. Verträumte Gassen, imposante Gebäude im Stil Hausmanns und liebevoll angelegte Parks sind Zeugen der goldenen Zeiten Frankreichs.

Arc de Triomphe, Nähe Trocadéro, Tour Eiffel

Ein perfekter Ort, um dort ein Wochenende zu zweit zu verbringen. Aber definitiv, für ein Pferdemädchen wie mich, kein Ort zum Leben. Wie ich es dort fast 5 Jahre lang ausgehalten habe?! Keine Ahnung. Die romantische Fassade der Stadt täuscht nämlich. Ich, als altes Landei, fühlte mich wie auf einem anderen Planeten. Der unangenehme Geruch von Exkrementen in den beengenden Métro-Stationen, sowie die ständige Präsenz von Ratten auf den Bahnsteigen, schnürten mir tagtäglich den Hals zu. Auf die Métro-Fahrer war nur Verlass, wenn es ums Streiken ging. Ansonsten kamen die Dinger grundsätzlich zu spät und waren immer völlig überfüllt. Ich habe mich nie daran gewöhnen können, Menschen-Tetris in den U-Bahnen spielen zu müssen. Von Kopf bis Fuß an fremde Personen gedrückt, mit einem Minimum an Sauerstoff auszukommen und bei den Vollbremsungen nicht umzufallen und dabei zertrampelt zu werden. Das waren Fähigkeiten, die ich in meinem 300-Seelendorf nicht gelernt hatte.

Der Eingang zur Métro, von mir liebevoll Höllenschlund genannt. Im Sommer mal eben in den Park? Viel Glück

Auch Autofahren war keine Option. Der sogenannte Périphérique, an dem kein Weg vorbeiführt, egal wohin man als Pariser möchte, war ständig überfüllt, verstopft und beunfallt. Kaum merklich rollende, dafür gut wahrnehmbar hupende Blechlawinen raubten mir den letzten Nerv.

Meine Wohnung teilte ich mir mit Kakerlaken und Bettwanzen. Sie war 20 qm groß. Sie verfügte über schimmelige Wände und die Deckenhöhe im Bad betrug 1,70m. Sie befand sich in einem Viertel von Paris, in das sich die Touristen nur trauten, wenn sie zum Bahnhof mussten.  Da Luxus bekanntlich seinen Preis hat, kostete diese Behausung auch 1000€ im Monat. Bref, Paris war einfach nicht meine Welt. Also baute ich die Zelte meiner Ungeziefer-WG ab, und reiste weiter.

Arc de Triomphe, ohne Worte, Parc de Versailles

Köln

Ich zog nach Köln, wo ich anderthalb Jahre wohnte und arbeitete. Viva Colonia – Die liebenswerte Stadt am Rhing. Wer kennt sie nicht?!

Berühmt für den Dom, den Karneval und das Bier! Herzliche Menschen, ein liebenswerter Dialekt und eine hübsche Altstadt.Der Rest der Stadt ist leider größtenteils dem 2. Weltkrieg zum Opfer gefallen, daher sind malerische Altbauten spärlich gesät. In der U-Bahn roch es zwar auch ab und an streng, aber die KVB war kein Vergleich zur Pariser Métro; Manchmal bekam ich sogar einen Sitzplatz! Köln ist eine Stadt, die ich wirklich sympathisch finde, sofern man das als Landkind zu einer Ansammlung von knapp einer Million Menschen sagen kann.

Die Kölner Skyline

Wer aufmerksam aufgepasst hat, merkt dass ich mich Schritt für Schritt meiner Heimat näherte. Paradox, dabei hatte ich doch ständig Fernweh?! Na, vielleicht war es ja nicht der geographisch perfekte Ort, den ich unbewusst suchte, sondern ein „Zuhause“?

Ich überlegte, wo ich mich, außer in meinem Elternhaus Zuhause gefühlt hatte (denen wollte ich natürlich nicht antun, dass ihr „Kind“ mit 30 wieder bei ihnen einzieht). Zuhause hatte ich mich immer im Stall gefühlt, bei den Pferden. Dort, wo ich vor meinem Studium jede freie Minute verbracht hatte. Also erfüllte ich mir meinen Lebenstraum, der des eigenen Pferdes. Dieser musste ja bis dato, wegen meiner Reiserei, immer auf der Strecke bleiben.  Ich wälzte die Internetseite von Ehorses und schaute mir ein Dutzend Pferde an. Was ich wollte, wusste ich nicht. Was ich nicht wollte, umso besser; Es sollte auf keinen Fall eine Stute werden.  Bloß kein Fuchs und auch kein junges Pferd, sondern eins mit solider Ausbildung und Erfahrung.

Fienchen, die kleine Fuchsstute, zog 4-jährig bei mir ein. Also nicht bei mir direkt, sondern ich stellte sie in den Stall, der in meiner Jugend mein zweites Zuhause war.Das bedeutete für mich: Pendeln zwischen Köln und meinem Heimatort.  Das war okay, aber es ging wirklich viel Zeit für Fahrerei verloren und ich wollte einfach „mehr“ von meinem Pferd haben. Es fühlte sich noch nicht 100% richtig an, so wie es war. Ein wenig Fine-Tuning musste noch her.

2015 – das kleine Fuchsbaby zieht vierjährig ein

Zuhause

Als ich dann 2017 ein sehr interessantes Jobangebot aus meiner Heimatregion bekam, zögerte ich nicht lange. Ich nahm das Angebot an und zog (Ironie des Schicksals) zurück in einen Nachbarort meines Heimatdorfes mit 300 Einwohnern.

Heute habe ich das tollste Pferd, was ich mir nur wünschen kann. Ich komme nach der Arbeit, die mir sehr viel Spaß macht, nacheinander erst in mein eines Zuhause, den Stall, und dann in mein zweites Zuhause, meine Wohnung, und fühle mich dabei pudelwohl. Ich bin angekommen und habe seitdem das erste Mal in meinem Leben das Gefühl, dass es so bleiben kann. Lustig, dass ich nach dem Abi einfach nur weg wollte.

Heute kann ich guten Gewissens sagen: Ich liebe meine malerische, hügelige Heimatregion, die Eifel. Ich liebe das mürrische Bergvolk, was hier zuhause ist. Ich liebe die kleinen verträumten Bauerndörfer mit 300 Einwohnern. Ich liebe den Luxus, in mein Auto steigen zu können und einfach dahin fahren zu können, wo ich hinmöchte, ganz ohne Streik, Gestank, Ratten oder Menschen-Tetris. Ich liebe es, durch die Felder und Wälder zu reiten, den Wind in den Haaren und die Sonne im Gesicht zu spüren.

Ich liebe mein Pferd.

Ich habe kein Fernweh mehr.

Mein Zuhause, mein Halt, meine beste Freundin

Und die Moral von der Geschicht‘?

Manchmal muss man jahrelang unterwegs sein und dabei hunderttausende Kilometer zurücklegen, nur um herauszufinden, dass man im 6 Kilometer entfernten Nachbarort Zuhause ist.

Dazu braucht es nichts weiter als das richtige Pferd.

 

Lessa & Fienchen

Interview mit Damiana Spöckinger

Damiana Spöckinger ist sicherlich den meisten von euch ein Begriff! Sie gehört nicht nur zu den größten und erfolgreichsten Instagrammern und Youtubern im Reitsportbereich, sondern ist auch noch selbst auf Turnieren bis S-Dressur siegreich. Sie hat ihr Pferd RPZ Diamiro selbst ausgebildet und ihn im letzten Jahr schließlich aus dem Turniersport verabschiedet. Mittlerweile haben die beiden sich gut in ihre neue Situation eingefunden und es gibt sogar noch mehr tolle Neuigkeiten, denn Damiana und ihr Mann erwarten aktuell ihr erstes Baby. Dazu natürlich auch hier noch einmal allerherzlichste Glückwünsche! Wir durften Damiana einige Fragen stellen und hoffen, euch gefällt das Interview.

Titelfoto: Mona Doerre

Wie geht es dir und Diamiro? Habt ihr euch schon an die turnierfreie Zeit gewöhnt oder bereust du deine Entscheidung vielleicht sogar?

Uns geht es super. Diamiro ist gefühlt so gut drauf wie schon seit Jahren nicht mehr und macht so viel Spaß! Als wenn er seit seiner Verabschiedung auch so richtig entspannt und  weiß, dass er jetzt frei hat. Ich bereue den Schritt keinesfalls und bin sehr zufrieden mit der Entscheidung. Ich wollte bewusst aufhören, wenn es am schönsten ist und nicht erst dann, wenn es schlecht läuft.

 

Wie arbeitest du aktuell mit ihm? Hast du einen Trainingsplan?

Mir macht es nach wie vor Spaß dressurmäßig zu trainieren. Mit einem S-fertigen Pferd zu arbeiten ist einfach immer wieder toll. Ich habe eigentlich keinen festen Trainingsplan. Allerdings reite ich auch weiterhin 1x die Woche bei meiner Trainerin im Unterricht. Wir hatten auch während unserer Turnierzeit schon immer ein abwechslungsreiches Programm und haben das ähnlich beibehalten.

Ich finde es aber schön, jetzt gar keinen Druck mehr zu haben. Nicht dass es vorher Druck gewesen wäre – aber ich genieße es einfach, auch mal ein paar Wochen nur ausreiten zu gehen, wenn uns danach ist. Manchmal haben wir richtige Gammelphasen, die uns auch sehr gut tun. Ich richte mich da sehr nach Diamiro und danach, was er anbietet. 

 

Inwiefern wirst du das Training durch deine Schwangerschaft anders gestalten? Was passiert mit Diamiro während deiner Babypause?

Ich reite aktuell zwar noch, aber merke vor allem im Trab manchmal nach einiger Zeit, dass es im Bauch zwickt, weil Diamiro so viel Schwung hat. Galopp ist durch die fließende Bewegung besser zu sitzen. Wenn es unangenehm wird, höre ich natürlich sofort auf.

 Für meine Reitpause habe ich zum Glück zwei tolle Reitbeteiligungen, die ich auch schon vor der Schwangerschaft hatte. Die beiden werden Diamiro dann reiten und bewegen, darüber bin ich sehr froh. Außerdem ist meine Mama sowieso regelmäßig im Stall und ich werde dann einfach longieren, daher denke ich, dass das kein Problem wird, da ich so tolle Unterstützung bekomme.

 

Hast du schon Pläne, mit einem anderen Pferd Turniere zu reiten?

Nein, aktuell nicht. Ich habe zwar Angebote bekommen und hätte dieses Jahr auch die Möglichkeit gehabt, andere Pferde auf Turnieren vorzustellen. Aber ich wollte gern erstmal etwas Abstand zum ganzen Turniergeschehen bekommen. Diamiro war immer mein Partner im Sport und ich wollte nicht direkt auf ein anderes Pferd umstellen – aber wer weiß, was in Zukunft kommt.

 

Passend zu dem Thema: Wir wissen, dass du das schon sehr oft gefragt wurdest, aber wir müssen dich trotzdem fragen – jetzt wo Diamiro nicht mehr im Turniersport gehen wird, wie sieht es mit einem Nachwuchspferd aus? Wie stellst du dir deine reiterliche Zukunft generell vor?

 Tja… Wünsche, Träume und Vorstellungen hat man viele! Wenn ich mehr Zeit hätte, hätte ich wahrscheinlich schon längst ein Nachwuchspferd. Aber ich muss da einfach realistisch sein und einsehen, dass ich in meiner aktuellen Situation für zwei Pferde keine Zeit hätte. Der finanzielle Punkt spielt natürlich auch eine Rolle. Zwar habe ich immer eine Familie, die mich in der Hinsicht unterstützen würde, aber ich möchte trotzdem lieber selber finanziell klarkommen.

Der Wunsch ist auf jeden Fall da, ich habe da auch manchmal Zukunftsangst. Ich bin einfach Pferdemädchen und Turnierreiterin durch und durch und frage mich schon manchmal, wie sich das weiterhin entwickeln wird. Da stimme ich mich auch sehr eng mit meinem Mann ab und würde nie etwas über seinen Kopf hinweg entscheiden. Ich lasse es einfach auf mich zukommen, auch wenn es aktuell nicht geplant ist! Schauen wir mal, was die Zukunft so bringt… Ich fände es auf jeden Fall extrem reizvoll, mit meinem jetzigen Kenntnisstand noch mal ein junges Pferd zu kaufen und auszubilden.

 

Hast du schon eine Idee im Kopf, wonach du bei einem Pferd suchen würdest? Würdest du eher ein Pferd suchen, das Diamiro ähnlich ist oder vielleicht etwas ganz anderes?

 Das nächste Pferd sollte auf jeden Fall dunkel sein! Ich wollte schon damals, als wir auf der Suche nach einem Pferd waren, gerne einen Rappwallach, der schon so 6-7 Jahre ist und schon auf E-A Niveau geht. Und was habe ich bekommen: einen Fuchshengst, der damals 4 Jahre war und noch gar nichts konnte. Das war das krasse Gegenteil von dem, was ich gesucht habe. Die Farbe ist so das einzige Kriterium, nach dem ich dieses Mal versuchen würde zu gucken. Letztlich ist es meiner Meinung nach aber eine Bauchentscheidung und wenn man dann reitet und merkt „Das ist es“, kann das Pferd von mir aus auch gepunktet sein :D. Ansonsten habe ich keine besonderen Ansprüche an die Abstammung oder die Bewegungen, das ist für mich zweitrangig. Solange das Pferd zu mir passt und man sich wohlfühlt, ist alles andere zweitrangig.

Aber wenn man so ein Pferd wie Diamiro hatte, das immer gesund war und so robust ist, fragt man sich natürlich schon manchmal, ob man so ein Pferd überhaupt noch mal bekommt.

 

Könntest du dir vorstellen, ein Fohlen zu kaufen?

Das kann ich mir tatsächlich nicht so gut vorstellen, sondern würde eher nach einem Pferd gucken, das zumindest kurz vor dem Anreiten steht. Ein Fohlen selbst zu ziehen ist natürlich etwas anderes und könnte ich mir eher vorstellen. Aber ein fremdes Fohlen zu kaufen, bei dem man nicht weiß, wo die Reise hingeht, das würde ich nicht machen. Da finde ich die Preise auch teilweise sehr hoch dafür, dass man noch gar nicht weiß, was daraus wird und ob das Fohlen überhaupt gesund bleibt bis zum Anreiten.

 

Wie stammt Diamiro ab? Würdest du noch mal ein Pferd bei seinen Züchtern kaufen? Gibt es Diamiros Mutter noch?

 Diamiro ist von De Niro aus einer Mutter von Rohdiamant, er hat also schon eine gute Abstammung. Das war mir aber total egal, ich wusste einfach, dass er das passende Pferd für mich ist. Bei den Züchtern würde ich auf jeden Fall wieder kaufen – es kommt eigentlich gar nicht in Frage, woanders ein Pferd zu kaufen. Ich weiß einfach, dass die Pferde dort gut aufwachsen und schonend angeritten werden. Wir stehen auch noch immer in gutem Kontakt.

Diamiros Mutter lebt noch, ist mittlerweile aber auch in Rente. Das letzte Fohlen aus Diamiros Mutter ist jetzt 3 Jahre alt und dunkelbraun. Auch ein tolles Pferd, auf dessen Entwicklung man sehr gespannt sein kann!

 

Anmerkung: Diamiros Halbbruder heißt Delissimo und steht aktuell zum Verkauf:

 

 

Wir haben natürlich auch ein paar Fragen zum Thema Social Media – Du bist mit aktuell 127.000 Followern auf Instagram eine der erfolgreichsten deutschen Influencerinnen im Bereich Reitsport. Was ist dein Geheimnis? Hast du Tipps, um auf Instagram & Co so erfolgreich zu sein?

Ich glaube, das Allerwichtigste ist, dass man sich so zeigt, wie man wirklich ist und sich nicht verstellt oder versucht, eine andere Person darzustellen. Ich denke, dass das ein Stück weit der Grund ist, dass das Ganze bei mir so erfolgreich geworden ist. Ich habe einfach schon immer das gemacht, was mir Spaß gemacht hat und war schon immer „ich“ auf Social Media. Irgendwie bewundere ich auch Leute, die so richtig in eine Figur eintauchen auf Social Media, aber das wäre einfach nicht ich. Und ich denke, dass diese Authentizität auch etwas ist, was bei den Leuten gut ankommt. Einfach natürlich zu sein und zu zeigen, ich bin auch nur ein Mensch wie du und ich und habe meinen ganz normalen Alltag – ich denke, das ist es, was die Leute so gut finden.

Außerdem glaube ich, dass es für viele schön ist zu sehen, dass man auch als Ottonormalreiter, der ausreiten geht, springt und viel Abwechslung im Training hat, zumindest auf ländlichen Turnieren bis in die obere Klasse erfolgreich sein kann. Dieses Vielseitige macht meiner Meinung nach viel aus und viele können sich damit identifizieren.

Warum genau die Menschen mich so gerne verfolgen und das teilweise auch schon jahrelang, ist natürlich schwierig zu sagen. Ich finde das aber besonders schön, dass es einige Follower gibt, die uns schon seit Anfang an verfolgen und uns quasi auf unserem gemeinsamen Weg begleitet haben.

 

Hat es bei dir auch eine Zeit gegeben, wo du wirklich bewusst versucht hast, zu wachsen und erfolgreicher zu werden? Oder ist das alles einfach so mit der Zeit von selbst gekommen?

Ich bin es sicherlich nie so strategisch angegangen wie andere große Blogger, sondern habe einfach schon sehr früh angefangen. Dadurch dass ich das Ganze nicht hauptberuflich mache, wird es bei mir auch nie so professionell sein wie bei anderen, weil mir dafür einfach die Zeit fehlt. Man macht sich natürlich schon viele Gedanken und ich bin manchmal etwas zwiegespalten – einerseits macht es mir nach wie vor super viel Spaß, andererseits habe ich manchmal das Gefühl, von einigen neuen Bloggern überholt zu werden. Das macht mich manchmal schon traurig, nachdem ich so viele Jahre Zeit und Arbeit in das Ganze gesteckt habe und eine der ersten in diesem Bereich war.

Da haben im Vergleich sicherlich die Blogger einen Vorteil, die direkt nach der Schule voll ins Bloggen eingestiegen sind, aber mir war es sehr wichtig, eine Ausbildung abzuschließen. Man weiß nie, was in ein paar Jahren ist und vielleicht möchte man irgendwann, wenn man älter ist auch kein Social Media mehr machen. Dann finde ich es wichtig, eine Ausbildung und auch mehrere Jahre Berufserfahrung zu haben, weil man sonst ja gar nichts mehr im Hintergrund hat.

Hauptberuflich zu bloggen kann ich mir daher eher nicht vorstellen, da mir für meine eigene Sicherheit ein finanzieller Rückhalt sehr wichtig ist. Was ich mir aber gut vorstellen könnte, wäre Teilzeit zu arbeiten, um mehr Zeit für Social Media zu haben. Ich bin aber in meinem aktuellen Vollzeitjob sehr zufrieden und fühle mich sehr wohl. Momentan bekomme ich beides noch parallel gut hin, aber muss mich da manchmal auch selbst bremsen, weil ich schon gerne noch mehr Zeit in Social Media stecken würde.

 

Wie sieht dein Umfeld denn deine Social Media Tätigkeit? Folgen dir alle in deiner Familie? Unterstützt dein Mann dich?

 Meine Eltern sind quasi mit mir da reingewachsen und wissen, dass Social Media zu meinem Hobby Reiten dazu gehört und mittlerweile auch ein eigenes Hobby geworden ist.

Mein Mann ist bei dem Thema eher neutral – er brennt dafür nicht unbedingt, aber er akzeptiert, dass es mein Hobby ist. Er würde mir weder sagen, dass ich damit aufhören soll, noch wäre er besonders traurig, wenn ich tatsächlich aufhören würde. Er unterstützt mich trotzdem, wo er kann und filmt und fotografiert mich auch. Er gibt zwar zu, dass er sich nicht jedes Video anguckt, aber er folgt mir natürlich auf allen Seiten – das setze ich auch voraus, sonst gibts Ärger :D. Er selber kann aber nicht so richtig verstehen, warum man das macht und ist sehr kritisch bei dem, was ich poste. Manchmal holt er mich dadurch auf den Boden der Tatsachen zurück und dafür bin ich ihm auch sehr dankbar.

Meine Mama hingegen guckt sich ALLES an, da gibt es kein Video oder Posting, was sie nicht kennt. In der Hinsicht ist sie meine treuste Followerin. Generell bin ich sehr froh, dass mein enges Umfeld mich so toll unterstützt und mir den Rücken stärkt.

 

Apropos Rücken stärken – auf Social Media hat man ja öfter mal mit Kritik zu tun. Wie sind deine Erfahrungen damit? Gibt es Dinge, bei denen du im Nachhinein bereut hast, sie hochgeladen zu haben? Wie gehst du mit kritischen Kommentaren um?

Ich habe es noch nie bereut, etwas hochgeladen zu haben, da ich zu den Dingen stehe, die ich im Internet teile. Ich überlege mir auch vorher immer gut, ob ich ein bestimmtes Thema wirklich teilen oder doch lieber für mich behalten möchte

Klar, es gibt Hater oder wie auch immer man sie schimpfen mag, die immer ein Haar in der Suppe finden. Mittlerweile habe ich aber gelernt damit zu leben. Es war am Anfang natürlich schon schwieriger, aber selbst damals konnte ich schon gut damit umgehen. Ich war noch nie ein Mensch, der sich eingebuddelt hat und nichts mehr posten wollte oder die Kommentare nicht mehr gelesen hat. Ich habe mir schon immer gesagt, dass ich sowas nicht an mich heranlasse.

Es gibt auf der anderen Seite auch durchaus Kritik, die gerechtfertigt ist und Dinge aufzeigt, an die man selbst noch gar nicht gedacht hat. Manche Leute helfen einem mit ihrer Kritik sehr weiter. Da gab es schon viele Situationen, wo mir zum Beispiel sinnvolle Tipps für Futter oder auch für bestimmte Lektionen gegeben wurden. Ich bin der letzte Mensch, der nicht gewillt ist, Kritik anzunehmen und sich zu verbessern. Kritik muss nicht immer schlecht sein, solange sie konstruktiv ist! Dafür bin ich dann auch wirklich dankbar.

 Alles andere ignoriere ich einfach. Es gibt gewisse Sachen, die lasse ich einfach stehen, solange sie nicht beleidigend sind. Und wenn es unter die Gürtellinie geht, blockiere ich die Person mittlerweile einfach. Ich trage solche Sachen dann bewusst nicht öffentlich aus, weil es nichts bringt. Dann sollen die Leute von mir aus untereinander diskutieren, wie sie wollen, aber wenn ich mich mit jedem kleinen negativen Kommentar beschäftigen würde, würde ich irgendwann durchdrehen. Die Leute, die einen scheiße finden, finden einen sowieso scheiße, egal, wie viel man sich rechtfertigt.

Man lernt einfach mit der Zeit, es sich nicht so sehr zu Herzen zu nehmen. Das ist sicherlich leichter gesagt als getan und sicherlich gibt es auch heute noch Kommentare, bei denen ich traurig oder enttäuscht bin. Aber dafür habe ich dann zum Glück meine Familie und Freunde, um bei ihnen Dampf abzulassen – dann ist es aber auch danach wieder gut!

Man muss hinter sich selbst stehen und hinter den Sachen, die man postet, dann kann es einem eigentlich egal sein. Kritische und auch böse Kommentare sind meiner Meinung nach etwas, womit man lernen muss zu leben, sonst ist man in der Branche falsch.

 

Glaubst du, dass deine Bekanntheit deinen Werdegang mit Diamiro beeinflusst hat beziehungsweise dich und deinen Umgang mit dem Pferd verändert hat?

Man entwickelt sich natürlich ständig weiter und ich habe mich schon verändert, aber ich denke nicht, dass das etwas mit meiner Social Media Präsenz zu tun hat. Ich bin einfach älter geworden und habe gewisse Entscheidungen getroffen – vielleicht manchmal auch Fehlentscheidungen getroffen und daraus gelernt. Das gehört alles mit zu mir und zu einem Lernprozess, aber ich denke nicht, dass der etwas mit Social Media zu tun hat. Social Media zeigt mich, wie ich bin und wie ich mich weiter entwickelt habe.

 

 

Die Bekanntheit in der Öffentlichkeit ist ja nicht nur positiv. Bist du manchmal besorgt, dass jemand zu Diamiro in den Stall kommt und dort herumlungert oder dass ihm etwas passiert?

Wir hatten es tatsächlich mal, dass ein Mädchen unangemeldet bei uns im Stall herumlief, weil sie mich besuchen wollte. Sie kam eigentlich aus einer anderen Gegend und war bei ihrer Tante zu Besuch und wollte mich bei der Gelegenheit gerne mal treffen. Im ersten Moment habe ich da gar nicht so viel drüber nachgedacht und wir haben ein Foto gemacht und uns kurz unterhalten, aber im Nachhinein fand ich das schon ziemlich krass. Das Mädchen war super nett und hatte gar keine bösen Hintergedanken – aber es hat mir ein bisschen die Augen geöffnet, dass es auch anders laufen könnte.

Da ich schon seit Jahren öffentlich aktiv bin, ist es natürlich sehr leicht herauszufinden, in welchem Stall ich stehe. Alleine durch meinen Namen und meine Turniererfolge kann man sehr leicht meinen Verein rausfinden. Sollte es durch irgendwelche Umstände mal dazu kommen, dass ich den Stall wechseln sollte, würde ich aber auf keinen Fall bekannt geben, wo der Stall ist. Unser Stallgelände wird aber abends abgeschlossen und die Leute im Stall achten auch darauf, wer dort herumläuft. Die meisten im Stall wissen natürlich auch, dass mein Pferd bekannt ist und haben ein besonderes Auge auf Diamiro.

 

 

Abschließend noch eine letzet Frage zu dem Thema – hattest du schon mal ein richtig merkwürdiges Fanerlebnis? Also eine Begegnung, die du sehr skurril fandest?

Nein, eigentlich nicht. Gerade die größeren Fantreffen sind immer wirklich sehr schön. Was ich bis heute krass finde – nicht skurril, aber einfach krass – ist, wenn dann jüngere Mädchen auf mich zukommen, die weinen und am ganzen Körper zittern, weil sie so aufgeregt sind, mich zu treffen. Das tut mir dann total Leid und ich nehme sie erstmal in den Arm und weiß gar nicht so richtig, was ich machen soll. Das ist natürlich total süß und sympathisch, aber man denkt sich natürlich schon „Was ist denn da los? Ich bin doch nur ich!“.

Daran, dass ich erkannt und angesprochen werde, habe ich mich mittlerweile gewöhnt, auch wenn das vielleicht komisch klingt. Aber ich würde mich umgekehrt genau so freuen, wenn ich jemanden persönlich treffen würde, dem ich schon lange bei Youtube folge – auch wenn ich vielleicht nicht losheulen würde.

Generell sind meine Follower immer sehr nett und höflich, wenn sie mich treffen. Dafür bin ich sehr dankbar! Auch auf Turnieren zum Beispiel wurde ich meistens erst nach meinem Ritt angesprochen, wenn die Anspannung weg war.

 

Vielen Dank für das ausführliche Interview, liebe Damiana! Toll, dass du dir so viel Zeit für uns genommen hast.

Danke auch an euch! Mir hat es auch viel Spaß gemacht.

 

Das Interview führten Cathy, Theresa und Anna. Wenn euch das Interview gefallen habt, folgt mir gerne bei Facebook und Instagram, um keinen neuen Beitrag zu verpassen.

Dressurtraining im Gelände

Um Verwirrungen vorzubeugen: Zwar ist der Beitrag von Wiebke geschrieben, auf dem Titelfoto seht ihr jedoch Theresa und den Zausel in Action, weil das Bild so gut zum Thema passte 🙂

Die Stoppelfeld-Zeit ist zwar schon beinahe vergangen, aber ich möchte das trotzdem zum Anlass nehmen, um die vielfältigen Möglichkeiten dressurmäßigen Trainings im Gelände zu beschreiben. Neben Stoppelfeldern gibt es außerdem auch noch viele andere Möglichkeiten, die man sich auch als Dressurreiter viel öfter zu Nutze machen sollte.

Zu allererst ist es meiner Meinung nach für jedes Pferd, egal ob Dressur-, Spring-, Vielseitigkeits- oder Freizeitpferd, wichtig, regelmäßig ins Gelände zu gehen. Hier werden neben der Abwechslung viele Fähigkeiten geschult. So lernen die Pferde mit unterschiedlichen Untergründen umzugehen, müssen  bei unwegsamem Gelände lernen, auf ihre eigenen Füße zu achten und sich selbst auf den Weg zu konzentrieren und nicht nur „in der Gegend herumzugucken“. Ich versuche immer so früh wie möglich (in Begleitung) mit Pferden raus zu gehen. Natürlich ist das Maß dessen, was man im Gelände arbeiten möchte, abhängig vom Alter und Ausbildungsstand des Pferdes.

Vielen jungen Pferden hilft es schon überhaupt im Gelände zu reiten, sie lernen viele äußere Umstände kennen, lernen sich davon nicht so sehr aus der Ruhe bringen zu lassen, lernen durchzuatmen und lernen, immer den Zug nach vorne zu behalten. Oft ist es auch so, dass junge Pferde sich auf einem Dressurviereck, das im Verhältnis zum Gelände recht klein ist, noch nicht 100% entfalten können. Auf einer großen Wiese, einem langen Waldweg oder einem Stoppelfeld ist das anders und viele Pferde haben dann mehr „Go“. Das kann man z.B. super für Tempi-Unterschiede nutzen und damit an der Durchlässigkeit arbeiten.

Diese Übung ist selbstverständlich auch für ältere bzw. weiter ausgebildete Pferde nützlich und hilfreich. Allgemein ist in meinen Augen der größte Pluspunkt an der dressurmäßigen Arbeit im Gelände, dass die Pferde mehr „Go“ haben. Das ist vor allem bei Pferden hilfreich, die bei der Arbeit im Viereck oder in der Halle etwas triebig sind oder gerne hinter den treibenden Hilfen bleiben – sei es, weil sie sich etwas bitten lassen oder weil sie sich festhalten bzw. etwas klemmig sind. Durch den vermehrten Vorwärtsdrang kann man einige Lektionen sehr gut im Gelände verbessern. Mein Pferd sprang beispielsweise im Viereck zwar fliegende Wechsel, aber wir hatten oft entweder zu wenig Spannung und die Hilfe kam nicht richtig durch oder es war zu viel Spannung im Spiel und es endete in wilder Bockerei. Er sprang zwar „irgendwie um“, aber es waren halt keine wirklichen fliegenden Wechsel. Im Gelände auf einem ebenen, langen Weg oder auf einem langen Stoppelfeld bin ich dann immer wieder fliegende Wechsel geritten. Für uns war das der Durchbruch, weil der Zug nach vorne da war, ich das Pferd viel besser vor den treibenden Hilfen hatte und durch das „Gelände-Umfeld“ war mein Pferd auch noch etwas elektrischer und hat meistens viel besser auf meine Hilfen reagiert als im Viereck. Sowas kann man natürlich nur im Gelände verbessern, wenn das Pferd zumindest schon verstanden hat, was es machen soll. Mit einer solchen Lektion im Gelände zu beginnen, halte ich nicht unbedingt für förderlich. Außerdem muss man aufpassen, dass man Pferde, die von Haus aus schon elektrisch und sehr eifrig sind, nicht noch hibbeliger macht.

Aber auch neben einigen Dingen, die man im Gelände gezielt verbessern kann wie eben z.B. die fliegenden Wechsel oder auch Verstärkungen, kann man einen Ausflug nach draußen auch in einen „Dressur-Ausritt“ umwandeln. Dafür braucht man zugegebenermaßen ein Ausreitgelände, was mehr hergibt als verschlungene Pfade und unebene Schotterpisten, aber zumindest für mich ist ein halbwegs vernünftiges Ausreitgelände wichtiges Kriterium bei der Stallwahl ;).

Übungen für so einen Dressur-Ausritt könnten beispielweise sein:

  • Auf einem breiteren, ebenen Weg von der einen Seite zur anderen Schenkelweichen lassen. Eine schöne Übung für schon weiter ausgebildete Pferde ist hierbei auch, dass man von der rechten auf die linke Seite den rechten Schenkel weichen lässt, dann ein paar Meter Schulterherein reitet und dann eine Rechtstraversale anschließt. Umgekehrt geht das natürlich genauso

  • Schulterherein, Travers und Renvers kann man in allen Gangarten und fast zu jeder Zeit immer wieder abprüfen
  • Halten und Rückwärtsrichten können auch immer problemlos mit eingebaut werden
  • Um zu überprüfen, wie gut das Pferd zwischen diesen Übungen wirklich bei einem ist, lasse ich auch immer wieder zwischendurch die Zügel aus der Hand kauen

Sicherlich gibt es auch noch tausend weitere Übungen, die sich im Gelände anbieten. Man muss hierbei aber auch immer achtsam sein, dass man den vermehrten Vorwärtsdrang, den die meisten Pferde draußen haben und die Freude daran nicht durch zu viel Arbeit bremst. Es gilt (wie eigentlich bei jedem Training) immer wieder Pausen zu machen und das Pferd durch Entspannung zu loben. Sonst läuft man Gefahr, dass der Ausritt, den man macht, weil das Pferd ja Spaß dran hat, irgendwann doch keinen Spaß mehr macht.

Was ich außerdem statt eines Dressur-Ausrittes wirklich gerne zur Stoppelfeld-Zeit mache, ist einfach das Training auf ein solches zu verlegen. Ein größeres und schöneres Dressurviereck gibt es einfach nicht!

Wie seht ihr das? Nutzt ihr Ausritte auch gerne für die Dressurarbeit oder entspannt ihr lieber im Wald?

Urlaub mit den Pferden am Haus

Das Zauselchen verbringt grade seine Sommerpause auf der Weide auf Sylt und steht dort direkt hinter dem Ferienhaus. Nur ein kleines Gartenpförtchen trennt die Weide vom Garten und beim Frühstücken schauen die Pferde über den Zaun auf die Terrasse und warten darauf, dass Ihnen auch bald Frühstück gebracht wird.

Das fühlt sich richtig doll nach Immenhof an und ist so ziemlich mein Kindheitstraum, der in diesem Jahr nun schon zum dritten Mal in Erfüllung geht. Kann man sich bessere Sommerferien vorstellen, als schon morgens aus dem Schlafzimmerfenster das eigene Pferd auf der Weide stehen zu sehen und es dann noch vorm Frühstück für einen Ausritt an den Strand zu satteln?
In meiner Vorstellung war das zumindest immer der absolute Ferientraum, in der Realität aber natürlich gar nicht so einfach umzusetzen, schließlich braucht man erstmal ein Ferienhaus mit Weide direkt dahinter und ob dann wirklich so viel Immenhofflair aufkommt, wenn man plötzlich als Selbstversorger für das Wohl der Pferde verantwortlich ist? Bleibt da nicht vielleicht auch der eigene Urlaub auf der Strecke?

Vor fünf Jahren haben wir den ersten Praxistest gemacht. Zunächst haben wir die Pferde mit in den Urlaub genommen und auf der Insel im nächsten Ort in einen Pensionsstall gestellt. Schon dort standen sie auf unseren Wunsch 24/7 auf der Weide, weil der Zausel mit seiner Stauballergie nicht auf einer Stallgasse mit Heu und Stroh in einer Box stehen kann. Die Pferde wurden dort aber mit Wasser versorgt, Heunetze mussten wir Ihnen selbst stopfen und auf die Weide bringen, weil nicht mehr allzu viel drauf war. Außerdem musste die Weide täglich abgeäppelt werden, so dass wir jeden Tag mindestens zur Versorgung der Pferde kurz rüber fahren mussten. Der Stall war so ca. 10-15 min. mit dem Auto entfernt, für Hamburger Verhältnisse ist das der absolute Luxus, im Urlaub war das aber irgendwie nervig. Da hat man einfach nicht so Lust, jeden Tag ins Auto steigen zu müssen und irgendwie kostet es dann doch mehr Zeit wenn man hin und her fahren muss, sei es um nur mal kurz die Heunetze zu stopfen.
Noch während des Urlaubs haben wir dann die Pferde umgestellt und sie auf die Weide hinter unserem Haus gestellt. Das hatte sich innerhalb des Urlaubs so spontan ergeben und wir haben es einfach mal versucht.

Und siehe da, das war wirklich richtiges Immenhof Feeling. Nicht mehr ins Auto steigen, sondern nur noch kurz in die Sneaker schlüpfen um nach Wasser zu sehen. Morgens im Schlafanzug einen Apfel über den Zaun reichen und die Nase streicheln. Ausreiten und quasi direkt vom Sattel an den Frühstücktisch setzten. Nach einem langen Strandtag abends im Dunkeln noch mal ein paar Leckerlie füttern. Im Morgengrauen vom Feiern kommen und die Pferde im Sonnenaufgang beobachten. Das ist schon alles sehr romantisch und schön!

Bei aller Romantik hat man aber natürlich ganz allein die Verantwortung für seine Pferde und das fühlt sich für jemanden, der seine Pferde fast immer im Pensionsstall stehen hatte, schon ein bisschen komisch an. Plötzlich ist man nicht nur fürs Reiten und Bespaßungsprogramm verantwortlich, sondern muss sich um elementare Dinge wie Futter und Wasser ganz alleine kümmern und das jeden Tag. Das ließt sich jetzt wahrscheinlich für jemanden, der seine Pferde in Eigenregie hält, total lächerlich, aber für mich war das schon etwas, wovor ich echt etwas Respekt hatte.

Inwieweit man dann diese Verantwortung als belastend oder anstrengend empfindet kommt sicherlich auch sehr stark auf die Umstände und Gegebenheiten vor Ort an. Auf unserer Weide gibt es keine Selbsttränken, es müssen Wasserbottiche gefüllt und täglich kontrolliert werden. Dafür haben die Pferde einen großen Rundballen wenn das Gras nicht mehr reicht, so dass man sich ums Raufutter nicht kümmern muss. Kraftfutter bekommen sie einmal am Tag ein bisschen Müsli, da gibt’s aber auch zuhause nur so geringe Mengen, dass die Reduzierung im Urlaub nicht groß auffällt. Dadurch, dass man keine Fahrzeit oder längere Laufwege einplanen muss, ist das alles sehr schnell erledigt und nimmt nur ein paar Minuten Zeit in Anspruch. Da sie nur wenige Wochen auf dieser Weide stehen, muss diese auch nicht abgesammelt werden, sonst müsste man dafür alle paar Tage mal ne Stunde einplanen oder man macht es eben täglich, dann geht’s natürlich schneller. Reit- und Putzsachen lagern im Hänger auf der Weide, zum Fertigmachen werden die Pferde am Hänger angebunden, kurz geputzt, gesattelt und auf geht’s. So schafft man es ganz ohne zu hetzen innerhalb weniger Minuten aufs Pferd, reitet eine große Runde am Strand und durch die Heidelandschaft und ist 1 1/2 Stunden nach dem Aufstehen vom Ausritt zurück am Frühstückstisch. Das ist wirklich absolut genial und kommt dann auch der restlichen Urlaubsplanung wenig in die Quere.

Für die Pferde ist die Auszeit auf der Weide auch eine willkommene Abwechslung und Entspannung, wir sind nie jeden Tag geritten, sondern haben teilweise auch mal mehrere Tage Pause eingelegt, wenn das Wetter entweder zu gut und warm war, so dass man lieber an den Strand wollte oder wenn es geregnet hat und man lieber ein Buch auf der Couch gelesen hat. Dadurch, dass sie auf der Weide gut aufgehoben waren und dort mit sehr minimalen Aufwand versorgt sind, kann man auch als Reiter den Urlaub voll und ganz genießen und empfindet die Pferde nicht als Belastung oder Verpflichtung, der man im Urlaub gerecht werden muss. Dieses Jahr sind wir sogar ausgesprochen wenig geritten, der Sommer war einfach so krass, dass einem schon bei der Vorstellung an Reithose und Stiefel der Schweiß noch mehr lief. So hatten die Pferde umso mehr eigenen Urlaub und waren da glaube ich auch nicht traurig drum.

Auf Dauer ist die Unterbringung auf einer nackten Weide natürlich schwierig, vor allem bei den Witterungsbedingungen an der Nordsee kommen da unsere eher verwöhnten Warmblüter sogar im Sommer an ihre Grenzen. Für ein paar Wochen ist das aber gut machbar, auch ohne Unterstand und all die Annehmlichkeiten, die man so im Pensionsstall hat. Mit Regendecken und Fliegenmasken sind die Pferde auch für die ungemütlicheren Wetterlagen im Juli und August gut ausgerüstet, mit dem Eindecken bei Regen darf man grade bei empfindlicheren Pferden ruhig etwas großzügiger sein, als man das von zuhause gewohnt ist. Zumindest unsere Weide liegt sehr frei und der Wind steht da ganz schön drauf, bei Hitze und Sonnenschein ist das herrlich, es sind relativ wenig fliegende Plagegeister unterwegs, aber schlägt das Wetter mal um, kann es da wirklich sehr ungemütlich werden. Leicht unterschätzt man den auskühlenden Effekt des Windes, vor allem wenn man selbst sich nur im geschützten Garten aufhält und nur mal kurz den Fuß aus der Tür hält, um die Temperatur zu checken. Nachdem der Zausel einmal patschnass und zitternd wie Espenlaub eine ganze Nacht und einen halben Tag im Sturm gestanden hatte, bin ich da jetzt sehr vorsichtig geworden und decke oftmals schon ein, wenn ich eigentlich noch denke „naja, so schlimm ists eigentlich nicht“.

Für mich hat sich in den 3 mal Sommerferien mit Pferd eigentlich herausgestellt, dass es für mich eben das richtige Urlaubsfeeling vor allem hat, wenn ich die Pferde ganz dicht bei mir habe, die den ganzen Tag über beobachten und sehen kann und nicht wie zuhause auch mit dem Auto für 2 Stunden zu ihnen fahre, mein Programm abarbeite und dann wieder wegfahre.

Seid ihr schon mal mit dem eigenen Pferd in den Urlaub gefahren? Wie waren eure Erfahrungen? Und welche Urlaubsziele könnt ihr empfehlen?

 

Frust im Turniersport – Ein Erfahrungsbericht

Dies ist ein Gastbeitrag von Vanessa. Vanessa ist mit ihrer 12jährigen Schimmelstute Pepper seit einigen Jahren sehr erfolgreich im Springsport unterwegs. Vanessa war früher Teil des Teams und hat regelmäßig für Horsediaries geschrieben, ihre alten Beiträge findet ihr hier. Auf ihrer Instagram Seite berichtet sie außerdem sehr regelmäßig über Pepper, schaut auch dort gerne mal vorbei!

 

Frust.

Jeder kennt es, schlechte Tage. Bergauf und bergab. Hoch und runter. Gerade im Reitsport, wo der Partner ein Tier mit Launen und Gefühlen ist, kann es schnell passieren, dass man auch mal gegeneinander arbeitet, sich nicht verstanden fühlt oder einfach mal etwas nicht klappt.

Jeder weiß, es muss erstmal zu Hause klappen. „Immer eine Klasse mehr als auf dem Turnier“ wird gelehrt. Und so lange es zu Hause nicht klappt, klappt es auch in den seltensten Fällen auf Turnier, wo dann noch die Aufregung und die angespannte Atmosphäre dazu kommt. Fehler können und dürfen passieren, genauso, wie man auch mal eine ganze Prüfung verhauen kann. Sowohl der Partner Pferd, als auch wir selber sind nicht immer gleich gut drauf. Oft der Wechsel in eine höhere Leistungsstufe kann einige Zeit dauern, auch wenn zu Hause alles klappt. Die Nerven brauchen auch etwas Zeit, bis man „normaler“ agiert. Ob nun bei 10cm mehr Sprunghöhe oder einer neuen Lektion auf dem Dressurviereck.

Aber wie ist das, wenn zu Hause eigentlich alles klappt, man zuversichtlich in die Prüfungen geht, nicht übermäßig nervös ist, und auch Partner Pferd routiniert genug sein sollte? Es gibt Wochenenden, Wochen oder auch Monate, da läuft es einfach nicht. Man fängt an sich Gedanken zu machen, und oft resultiert darauf ein Teufelskreis. Auch im Training klappt es auf einmal nicht mehr so sehr, und die einfachsten Aufgaben werden auf einmal unüberwindbar. Man fährt im Training einen Schritt zurück, übt das Problem an kleineren Sachen, bekommt es dort vielleicht sogar behoben und trotzdem – auf dem Turnier will es nicht so recht laufen.

So ist es momentan bei uns.

Im Grunde ist das ganze Jahr 2018 geprägt von einem auf und ab. Im November 2017 noch mit einer sehr guten Runde einen 2. Platz im M**, danach 4 Wochen Klinik, antrainieren im kältesten Zeitraum, sehr wilde Springstunden, irgendwie fehlte das Zusammenspiel. Das erste Turnier, Pepper so wild, dass ich überhaupt nicht zum Sprung hinkam, sie rannte einfach weiter geradeaus. So kannte ich mein Pferd gar nicht, aber das war für mich alles in Ordnung, ich war ja froh, dass sie gut drauf war und „wollte“. Nur fing es dort schon an – keine Kontrolle, vorne festhalten und irgendwann, auch wenn ich das erst jetzt im Sommer so wirklich verstanden habe – ich habe Angst Grundgalopp zu reiten. Selbst im Training habe ich Angst, mehr Galopp zu reiten und dadurch auch mal größer an den Sprung zu kommen. Habe ich keine Distanz gesehen, habe ich den Galoppsprung so lange so sehr verkleinert, dass ich natürlich total untertourig und dicht an die Sprünge herangeritten bin. Und mein braves Pferd springt trotzdem los.

Also – auf Turnier eine Stufe heruntergefahren und nur noch L und M* geritten. Klar würde ich gerne wieder über S reiten, aber es wird dadurch nicht besser, und 2019 ist auch noch ein Jahr. Vieles wurde im Training besser, wenn ich meinen Kopf ausstelle, dann haben wir auch richtig gute Springstunden, und generell klappt es im Grunde so im Training, dass Turnierstarts keine Probleme darstellen sollten. Sollten…

DENN: wir haben auch hier eine Berg- und Talfahrt. Der Großteil 2018 besteht aus: einem Fehler. Immer und immer wieder ein Fehler, da ist es auch egal, ob wir über L oder M reiten, dieser Fehler verfolgt uns. Wir haben ein paar Sachen umgestellt, etwas Zusatzfutter hier, etwas anderes Training dort, und insgesamt finde ich, sah mein Pferd lange schon nicht mehr so gut aus, wie derzeit. Ein Gespräch mit meinem Trainier, vielleicht Turniere erstmal ausfallen zu lassen – aber das hilft in unserer Situation nicht weiter, denn im Training klappt es. Dort guckt sie nicht, lässt sich problemlos händeln, macht so gut wie nie Fehler. Also reiten wir weiter Turniere, und nehmen 2018 zum üben.

Natürlich kann man sich jetzt sagen, dass es so viele Reiter gibt, die nie platziert werden, oder sich wie ein Honigkuchenpferd über eine Salatschleife freuen. Ich gönne auch jedem eine Schleife oder eine Platzierung, aber trotzdem ist man frustriert, manchmal könnte man seinen Partner am liebsten sogar verschenken oder man weint bittere Tränen in einer ruhigen Minute. Denn auf einmal passieren Fehler, die man sonst nie hatte, an die man sonst nicht mal denken konnte. Und rückblickend betrachtet kann ich noch nicht mal unzufrieden sein. Wir haben diese Saison M* gewonnen, sind mehrfach L und M platziert. Aber trotzdem bin ich frustriert von dieser Saison.

Aber, und das ist wichtig: Aus diesem Tief kommt man auch wieder raus. Manchmal dauert es, manchmal darf man sich vielleicht auch nur winzig kleine neue Ziele setzen, aber nach jedem Tief folgt auch wieder ein Hoch. Einigen hilft es, dann vorerst zu Hause zu bleiben, bei einigen würde das Problem dadurch vielleicht verstärkt werden. Einige Pferde und Reiter brauchen die regelmäßige Turnieratmosphäre, um nicht raus zu kommen, auch wenn es gerade mal nicht klappt.

Ganz wichtig ist aber: Steckt euren Kopf nicht in den Sand. Versteckt euch nicht. Nehmt das alles vielleicht auch alles mit etwas Humor und auf einmal seht ihr, wie viele diese Phase gerade aktuell haben – oder sie zumindest schon einmal hatten. Keiner von uns, egal ob Reiter in den kleinsten Klassen oder auch die Profi-Reiter, kann behaupten, noch nie in einem Tief gewesen zu sein. Wichtig ist nur, sich da wieder raus zu kämpfen! Glaubt an euch, an dich selber, aber auch an deinen Team-Partner. Überfordert euch nicht, geht einen Schritt zurück und geht die Leiter Stufe für Stufe wieder hinauf.

Frust gehört dazu, es ist nur wichtig, dass ihr an euch glaubt!

Therapie in der Sole-Salzkammer

Dass der Zausel ist seit vielen Jahren an einer chronischen Bronchitis (RAO) leidet, dürfte den meisten Lesern hier mittlerweile bekannt sein. Viele Beiträge haben sich schon rund um das Thema Husten und allgemeines schlechtes Befinden des Zausels gedreht, die Sache kostet uns seit vielen Jahren immer wieder reichlich Sorgen, Nerven und natürlich auch Geld. Nichts desto trotz ist es mir im Großen und Ganzen gelungen, den Zausel durch Haltungsoptimierung und etwas unterstützende Behandlungen (durch Futtermittel und Kräuter, Akupunktur, Inhalation) über die Jahre einigemaßen stabil zu halten.

Diesen Winter aber hatten wir ein absoultes Tief und dem Zausel ging es so richtig schlecht. Es ist dann nicht etwa so, dass er wahnsinnig stark husten würde oder seine Atmung besonders auffällig wäre, es verschlechtert sich nur zuerst seine Rittigkeit und Leistungsbereitschaft, dann sein außeres Erscheinungsbild und der Muskeltonus und schließlich sein Allgemeinzustand und sein Wesen. Was sich erstmal noch recht harmlos mit weniger Gehfreude, wenige Elastizität und Motivation bei der Arbeit andeutet, endet irgendwann mit völliger Lustlosigkeit, schleppendem Gang, verhärteter Muskulatur, trübem Blick und traurigem oder garstigem Gesichtsausdruck.
Es ist wirklich kein schöner Anblick sein Pferd so zu erleben.

Es sind aber vor allem auch viele „weiche“ Faktoren, die einem vor allem auffallen, wenn man das Pferd gut kennt. Sein Zustand ist natürlich nie so dramatisch, dass Außenstehende sofort die Hände über dem Kopf zusammen schlagen, sondern eher so, dass hinzugezogene Tierärzte, Therapeuten und Reitlehrer finden, er sei vielleicht nicht so super im Lack, aber der Zustand sei auch nicht wirklich dramatisch. Weil ich mein Zauselchen aber nun mal auch anders kenne, weiß ich, wie dramatisch es um ihn steht, wenn er nicht mal mehr im Schritt mit unserer Stute mithalten kann, wenn die Ohren immer nur müde nach hinten geklappt sind, wenn ihm jegliche Form von Bewegung große Mühe kostet und alles in völliger Lustlosigkeit untergeht. Dann geht es ihm wirklich schlecht, auch wenn sich die Atmung gar nicht so schlimm anhört, auch wenn er gar nicht so doll hustet. Man braucht dann aber immer noch einen Tierarzt oder Therapeuten, der das auch so sieht und sich seiner wirklich annimmt.

Aus dem schlechten Winter sind wir dann letztlich ziemlich verzweifelt in einer Kortisonbehandlung gelandet. Ich wollte etwas, was schnell und wirksam ist, wollte diesen elendigen Zustand so schnell wie möglich beenden und gab daher der Empfehlung des Tierarztes nach, auch wenn ich um die nicht unerheblichen Nebenwirkungen wusste und auch, dass wir damit lediglich das Problem aufschieben, aber nicht wirklich lösen würden. Das Kortison schlug wie erwartet an, es ging ihm schnell deutlich besser, allerdings nur so lange er davon sehr hohe Dosen verabreicht bekam. Versuchten wir die Menge des Kortisons zu senken, verschlechterte sich sein Zustand wieder und er blieb nur gut, solange er mehr Cortison bekam, als für einen längeren Zeitraum vertretbar gewesen wäre. Die Menge des Kortisons machte sich bereits in ersten Nebenwirkungen bemerkbar, er kam extrem schlecht durch den Fellwechsel und sah wirklich gerupft und räudig aus, als alle anderen Pferde schon lange im Sommerfell dastanden.

Das Zauselchen im April, noch vor der Behandlung

Im Paddock ebenfalls im April

Wir brauchten also eine andere Lösung, viel länger würde ich ihm das Kortison nicht geben können, ohne dass er ernsthaften Schaden davon tragen würde. Darüber habe ich auch hier auf dem Blog berichtet und wurde dann auf Facebook in einem Post verlinkt, in dem die Eröffnung einer Sole-Salzkammer bei uns in der Nähe angekündigt wurde. Ich nahm Kontakt mit der Stallbesitzerin Stefanie Evers auf und fühlte mich sofort sehr ernstgenommen mit meinen Sorgen um den Zausel. Wir fuhren zum Tag der offenen Salzkammertür und Eröffnung nach Klewerhaaf in der Nähe von Henstedt-Ulzburg und schauten uns das ganze erstmal persönlich und vor Ort an.

Mein Eindruck von Stefanie wurde nur noch einmal mehr positiv bestätigt. Mit viel Liebe und Leidenschaft zur Pferdehaltung hat Stefanie hier ein richtiges Wohlfühlparadies für Pferd und Reiter geschaffen und rundet seit Mai diesen Jahres ihr Angebot durch eine Therapie in der Sole-Salzkammer ab. Diese Kammer kann man sich vorstellen wie eine Waschbox, die man mit einer Schiebetür verschließen kann. Die Pferde stehen dort auf eine rutschfesten Gummimatte in einem sicheren Stand und werden für die Dauer der Behandlung für ca. 45 Minuten angebunden. Für 30 Minuten wird dann mittels  eines Ultraschallgerätes eine 6%ige Solelösung in einen ultrafeinen Nebel verwandelt und zusätzlich mit Sauerstoff angereichert. Dieser salzhaltige, ionisierte Nebel kann besonders tief in die Atemwege eindringen und dort seine heilende Wirkung entfalten. Die salzhaltige Luft wirkt sich außerordentlich positiv auf die Atemwege und die Lunge aus. Die Atemwege werden befeuchtet und dadurch kann festsitzender Schleim besser abgehustet werden. Die angereicherte Luft hat eine besonders reinigende und regenerierende Wirkung auf die geschädigte Lunge und durch den angereicherten Sauerstoff wir der Organismus mit besonders viel Energie versorgt.

Das zumindest verspricht die Theorie. Mit einem Ultraschallvernebler hatten wir schon in der Vergangenheit immer in schlechten Phasen mit einer Atemmaske inhalieren lassen, teilweise mit einer Kochsalzlösung, teilweise auch zusätzlich mit Medikamenten. Ehrlicher Weise habe ich da nie einen direkten Effekt feststellen können, wir haben trotzdem immer artig inhaliert, weil das von allen Seiten empfohlen wird, aber der große Effekt blieb dabei leider aus. Entsprechend skeptisch war ich, also ich den Zausel anmeldete. Die Salzkammer versprach zwar effektiver zu sein, aber ob das wirklich so einen deutlichen Effekt ausmachen würde? Da Steffi aber sehr überzeugt war, dass sie dem Zausel helfen können würde und bereits sehr gute Erfahrungen mit der Kammer gesammelt hatte, entschied ich mich, den Versuch zu wagen.

Mir gingen zuhause ohnehin die Möglichkeiten aus, ich wollte auf jeden Fall eine örtliche Veränderung für den Zausel weil ich die Ursache seiner schlechten Phase auch in der katastrophalen Mistlagerung bei uns auf dem Hof vermutete und ich machte mir große Hoffnungen, dass der angereicherte Sauerstoff ihm helfen würde, wieder zu Kräften zu kommen. Also buchte ich für den Zausel zwei Wochen Aufenthalt auf Klewerhaaf und brachte ihn zu Steffi, sobald die Salzkammer offiziell eröffnet hatte. Er war damit der erste stationäre Patient in der Kammer und somit auch für Steffi ein spannendes „Projekt“ welches zeigen würde, ob die Kammer wirklich die gewünschten Erfolge erzielen würde.

Als ich den Zausel auf Klewerhaaf ablud, hatte er bereits seit Wochen Kortison bekommen. Sein Zustand war „in Ordnung“, seine Leistung eingeschränkt aber nicht am Tiefpunkt, das Kortison hatte aber bereits deutliche Spuren hinterlassen, die sich vor allem im Fell und der Haut zeigten. Noch nie war er so schlecht durch den Fellwechsel gekommen und hatte noch im Mai einen Großteil des Winterfells, schuppige Haut, das Fell war stumpf und fiel ihm in Büscheln aus, obwohl das Sommerfell noch gar nicht nachgewachsen war, so dass er mehrere beinahe blanke Stellen hatte, auf denen nur ein paar spärliche Haare wuchsen. Seine Muskulatur war schwach ausgeprägt, vor allem Hals, Rücken und Kruppe waren spärlich bemuskelt, außerdem erschien sie fest und verhärtet. Er machte insgesamt immer noch einen eher müden und abgeschlagenen Eindruck, war meistens schlecht gelaunt und missmutig, bewegte sich eher schleppend und ungern.

Gleich am ersten Tag, kurz nach dem wir ihn abgeladen hatten, durfte er zu seiner ersten Therapie in die Kammer und war davon zunächst alles andere als begeistert. Es kostete uns ein paar Anläufe bis ich ihn dazu überreden konnte, in die Kammer zu gehen und er stand die 30 min. sehr unruhig, scharrte viel und wiehrte ständig. Direkt nach der Behandlung passierte erstmal gar nichts, es lösten sich nicht etwa wundersamer Weise große Schleimplacken und er huste auch nicht mehr ab als gewöhnlich. Direkt nach der Behandlung geht es immer in die Longierhalle zur freien Bewegung, damit der gelöste Schleim optimal abgehustet werden kann und auch hier setzte noch keine Wunderwirkung ein. Zu diesem Zeitpunkt bekam er noch 2 Tabletten Kortison am Tag, ich hatte eigentlich eingeplant diese während der ersten Woche auszuschleichen und dann erst in der zweiten Woche komplett auf die Medikamenten zu verzichten. Steffi  riet mir aber dazu, direkt das Kortison abzusetzen und auf die Wirkung der Salzkammer zu vertrauen, um das Kortison so schnell wie möglich aus dem Körper zu bekommen. Ich fuhr also mit einer Mischung aus großer Hoffnung und gleichzeitig großer Skepsis und Sorge nach hause und war sehr gespannt auf den weiteren Verlauf der Behandlung.

Als stationärer Patient wurde der Zausel rundum versorgt und für die nächsten 14 Tage jeden Tag (bis auf sonntags) in der Kammer behandelt und anschließend frei laufen gelassen. Schon nach wenigen Tagen fing er an sich zu verändern. Er wurde deutlich fröhlicher während der Bewegung, sein Gangbild verbesserte sich, die Bewegungen wurden leichter und lockerer, seine Stimmung besser und er schien insgesamt einfach im wahrsten Sinne des Wortes durchzuatmen. Begleitend zur Behandlung in der Salzkammer wurde er außerdem akupunktiert, eine weitere Behandlung, die auf dem Hof angeboten wird, um eine optimale Genesung zu unterstützen.

Nach ungefähr 10 Tagen bin ich zum erstem mal wieder geritten und spürte schon, wie belebt und fröhlich er war, außerdem verbesserte sich seine Haut und sein Fell und nach 2 Wochen stand er plötzlich absolut gelackt und schier auf dem Hof. Seine Behandlungen in der Salzkammer wurden in der zweiten Woche etwas ausgedehnt und er hatte jeweils ein paar Tage Pause zwischen den Behandlungen. Die Zeit der Behandlung dehnte sich so auf mehr als zwei Wochen aus und wurde gegen Ende vorsichtig ausgeschlichen. Die vielen kahlen Stellen, das glanzlose Fell, das spärlich wachsende Sommerfell waren gewichen und er sah blendend aus.
Außerdem fing er an Muskulatur an Hals, Rücken und Kruppe aufzubauen, obwohl er ja nur ein bisschen locker laufen gelassen wurde. Seine Oberlinie wurde gefälliger und sein Gesichtsausdruck hatte sich merklich verändert. Es kehrte das Feuer in seinem Blick zurück, er war aufmerksam, wach, gut gelaunt.

Es sind so viele Kleinigkeiten, die einen spüren lassen, ob es seinem Pferd gut geht, aber sehr vieles spiegelt sich einfach im Gesicht und im Blick wieder. So motiviert und frisch wie er über den Hof schritt, seine Umgebung interessiert und aufmerksam wahrnahm, so viel Ausdruck und Präsenz er wieder hatte, ich kann euch gar nicht sagen wie unglaublich froh mich das gemacht hat.

Im Juni, nach der Behandlung

Die Veränderung war wirklich enorm und ich hätte mir diesen Verlauf kaum zu träumen gewagt. Weil er so extrem gut auf die Therapie ansprach und sich gleichzeitig die Bedingungen im Stall zuhause noch nicht verändert hatten, entscheid ich ihn zunächst noch ein wenig länger dort stehen zu lassen. Nachdem die Behandlung ganz abgeschlossen war, entfaltete er noch mal so richtig Kraft und Energie und ist seitdem wirklich in super guter Verfassung. Er wirkt wahnsinnig energiegeladen, vital und fit, hat Spaß an der Arbeit, baut gut Muskulatur auf, ist locker und motiviert und sieht wirklich bombig aus. Das Pferd ist wie ausgetauscht und in einen Jungbrunnen geschmissen, selbst Außenstehenden, die ihn noch im Winter gesehen haben, fällt sofort auf, wie gut er aussieht.

Weil sich zuhause immer noch keine Lösung aufgetan hat, steht er nach wie vor dort auf dem Hof, allerdings ohne zur Zeit behandelt zu werden. Vor 14 Tagen hat er noch mal eine kleine Auffrischung erhalten und durfte noch mal für 2 Sitzungen Energie tanken, weil ich das Gefühl hatte, seine Motivation bei der Arbeit lässt ein klitze kleines bisschen nach und er könnte noch mal einen kleinen Booster vertragen. Diese Woche war er wieder sehr gut und fühlt sich einfach rund um wohl und vor allem fit und gesund. Weil er nun doch ein bisschen länger bleibt als ursprünglich gedacht, ist er inzwischen auch in die Herde integriert, was ihm außerordentlich gut gefällt.

Ich hätte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass er sich unter der Behandlung SO positiv entwickelt und bin mehr als froh, den Versuch gewagt zu haben.Der stationäre Aufenthalt inkl. 6  Anwendungen kostet 350 € / Woche, die einzelne Behandlung liegt bei 30 € / 30 min. Das ist natürlich eine Investition, über die man schon einmal mehr nachdenken muss, aber in unserem Fall war sie jeden Cent wert. Abgesehen vom hervorragenden Ergebnis ist der Zausel zur Zeit komplett medikamentenfrei,  die Behandlung ist vollkommen ohne (negative) Nebenwirkungen und rechnet man die Kosten, die man sonst für Tierarzt und Medikamente ausgeben würde (das Kortison liegt bei etwa 150 € für ca. 2 Wochen) gegen die Behandlung, ist es gar nicht mehr so schlimm.

Ein krankes Pferd ist immer teuer, viel wichtiger als die Kosten ist es ja, einen Weg zu finden, mit dem das Pferd langfristig stabil und gesund gehalten werden kann. Und noch etwas zu den Nebenwirkungen: Während das Kortison so viele schlechte Nebenwirkungen hat, dass man es sowieso nur für einen kurzen Zeitraum in solch hohen Dosen verabreichen kann, hat die angereicherte Salzluft zahlreiche positive Nebenwirkungen auf das Pferd. Der feine salzige Nebel setzt sich auf Haut und Fell ab und beeinflusst auch hier durch seine antibakterielle und heilende Wirkung das Pferd positiv. Die Behandlung in der Salzkammer wird auch bei Ekzemern sehr erfolgreich eingesetzt und lindert hier die Beschwerden ganz ohne Salben und Schmieren. Auch bei Mauke und schlecht heilenden Wunden kann die Soletherapie erstaunliche Erfolge erzielen. Der angereicherte Sauerstoff wirkt wie ein Energiebooster, die Muskulatur wird optimal mit Sauerstoff versorgt und das tiefe durchatmen in der salzhaltigen Luft wirkt wie ein ausgedehnter Spaziergang am Meer: Belebend, erfrischend, entspannend, auch für unsere Pferde.

Der Zausel wird noch ein paar Wochen auf dem Hof bleiben und bei Bedarf noch mal in die Kammer gehen. In ein paar Wochen werde ich euch gerne ein Update zur Behandlung und seinem Zustand schreiben und bin selbst sehr gespannt, wie sich das ganze in den kommenden Wochen entwickelt. Ich hoffe sehr, dass wir eine Möglichkeit gefunden haben, ihn bei leicht abfallender Leistung durch eine schonende und sanfte Behandlungsmöglichkeit wieder zu stabilisieren und ihm so noch viele beschwerdefreie Jahre ermöglichen können. Aber schon jetzt ist für mich klar: Steffi und ihre Salzkammer haben mein Zauselchen um ein weiteres mal gerettet! Und dafür könnte ich nicht dankbarer sein.

Im Juli hat sich sein gesamter Ausdruck verändert

Juli 2018, auf dem Platz zeigt er sich außerordentlich motiviert und fit

Er hat wieder Spaß an Bewegung!

Fliegen- und Bremsensprays im Test

Dies ist ein Gastbeitrag von Lessa.

Auch wenn ich nun schon seit über 25 Jahren mit Pferd in den Wäldern unserer Region unterwegs bin, muss ich feststellen, dass ich in der ganzen Zeit noch nie so viele und so aggressive Bremsen erlebt habe, wie in diesem Jahr. Ob es an unserer geographischen Lage (Region Rheinland-Pfalz) liegt, oder ein deutschlandweites Phänomen ist, kann ich nicht beurteilen. Aber das Feedback vieler Instagrammer bestätigt schon die generelle Tendenz, dass wir durch den extrem warmen Mai in diesem Jahr schon sehr früh und mit sehr vielen fliegenden Plagegeistern gesegnet waren.

Als dann einer unserer Ausritte, wo wir in der Regel die Seele baumeln lassen möchten, aufgrund der Bremsenplage zum absoluten Horrortrip wurde, entschied ich mich, dass nun wirklich etwas passieren musste. Etwas gegen die aggressiven Bremsen musste her. Und zwar etwas, was wirklich hilft!

Im heutigen Beitrag geht um meinen Vergleich von vier verschiedenen Fliegensprays, die aktuell auf dem Markt erhältlich sind.

Es gibt zwei Arten von Produkten gegen Insekten;

  1. Die sogenannten „Repellents“ vertreiben Insekten.
  2. „Insektizide“ wirken bei Kontakt mit dem Mittel tödlich auf Insekten.

In Anbetracht des Bienensterbens und Rückgangs der Vogelpopulation sollten wir als verantwortungsvolle Reiter uns auf Repellents beschränken. Daher geht dieser Beitrag auch bewusst nicht auf Insektizide ein.

 

Getestet wurden folgende Produkte

Biorepell activeBremsenbremse classicHORSE fitform FliegenschutzFly away Max Strenghth

Quelle : https://biorepell.horse/

 

Quelle : https://www.mm-cosmetic.com/

Quelle : http://www.horse-fitform.de/

Quelle : https://www.horseware.com/

 

Es gibt ja aktuell auch außerhalb der Pferdewelt eine Tendenz zu natürlichen Produkten und Hashtags wie #keineunnötigechemieanspferd zeigen, dass diese auch in der Reiterwelt Anklang findet. Aus diesem Grund habe ich verschiedene Produkte mit synthetischen und natürlichen Wirkstoffen getestet.

Zu den Wirkstoffen habe ich hier ein paar Infos aus der pharmazeutischen Zeitung zusammengesucht, um zu verstehen, welche Wirkstoffe es gibt, ob diese synthetisch oder natürlich sind, und wie deren Wirkung aus pharmazeutischer Sicht bewertet wird. Die Informationen sind jedoch teilweise von Quelle zu Quelle widersprüchlich und es scheint nicht für alle Produkte 100%-ig klare Studien bzgl. Nebenwirkungen zu geben.

 

WirkstoffSynthetisch/

natürlich

Unerwünschte Wirkungen
Icaridin SynthetischSelten Überempfindlichkeitsreaktionen, Nasenbluten
EPAAB SynthetischBisher keine bekannt
PMD pflanzlichSensibilisierungs­potenzial
Ätherische Öle pflanzlichSensibilisierungs­potenzial

Tabelle: Gebräuchliche Repellents in der Übersicht
Quelle : https://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=68895 

 

 

Wirkstoff in den getesteten Sprays

Biorepell active

Inhaltsstoffe laut Hersteller: Citriodiol® (PMD) – Extrakte aus Zitroneneukalyptus, Parfumöle, Trägerstoff aus der Kosmetikindustrie

Bremsenbremse classic

Inhaltsstoffe laut Hersteller: IR3535 (EPAAB), Geraniol, Ätherische Öle, Sesam-, Walnuss und Avocadoöl

HORSE fitform Fliegenschutz

Inhaltsstoffe laut Hersteller: Saltidin® (Icaridin), Lavandinöl

Fly away Max Strength

Inhaltsstoffe laut Hersteller: Citronellaöl (Ätherische Öle)

 

Sprühkopf

Biorepell active ★ ★ ★ ★ ★
Bremsenbremse classic ★ ★ ★ ★ ✰
HORSE fitform Fliegenschutz ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Fly away Max Strength ★ ★ ★ ✰ ✰

Biorepell active wirbt mit einem 360°-Sprühkopf. Das bedeutet, dass der am Sprühkopf befestigte Schlauch am unteren Ende über eine Art „Kugel“ verfügt, die auch letzte Reste aus der Flasche nach draußen befördern soll. Ein nettes Nice-To-Have, was man auch von Fell- und Mähnensprays kennt. Mein Pferd findet den weichen und breiten Sprühstrahl verhältnismäßig angenehm und ihre Tänzelei hält sich bei dem Sprühkopf in Grenzen.

Bremsenbremse classic verfügt über einen Standardsprühkopf. Je nachdem, mit wieviel Druck man sprüht, wird der Strahl breiter oder schmaler. Eine nette Sache, so kann man stark befallene Stellen intensiver besprühen und weniger anfällige Stellen mit einem weicheren Strahl. Oder man kann, wenn man ein empfindliches Pferd hat, wie ich, entsprechend seiner Tänzelei reagieren 🙂

Horse fitform Fliegenschutz kam ohne Sprühkopf, daher ist hier keine Bewertung möglich.

Fly away Max Strength ist ein handelsüblicher Sprühkopf ohne Zipp und Zapp. Aber das ist okay für mich. Viel wichtiger ist, dass das Zeug hilft! Und da kommen wir schon zum nächsten Punkt:

 

Effizienz

Biorepell active ★ ★ ★ ✰ ✰
Bremsenbremse classic ★ ★ ★ ★ ✰
HORSE fitform Fliegenschutz ★ ★ ✰ ✰ ✰
Fly away Max Strength ★ ✰ ✰ ✰ ✰

Der folgende Bericht beschränkt sich auf meine persönlichen Erfahrungen mit den Produkten. Die Effizienz der Produkte hängt von vielen Faktoren ab wie der abzuwehrenden Insektenart, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Schweißproduktion, Hautbeschaffenheit und vielem mehr. Dazu möchte ich nochmal erwähnt haben, dass, wie oben beschrieben, selbst die Experten zu keiner klaren Aussage kommen, und daher die Wirkung sicherlich immer auch von Anwender zu Anwender als unterschiedlich empfunden wird. Dass die Bremsen bei uns sehr aktiv sind, ist ebenfalls zu erwähnen. Unser Reitplatz liegt in unmittelbarer Waldnähe und ist von hohen, (noch) ungemähten Wiesen umschlossen.

Mir persönlich geht es in meinem Effizienz-Test in erster Linie um die Wirkung gegen Bremsen. Zweitrangig ist für mich die Wirkung gegen Fliegen und Mücken. Zecken haben wir kaum. So habe ich auch die Produkte bewertet.

Ich habe mein Pferd jeweils von Kopf bis Huf mit dem Produkt eingesprüht und bin in voller Bremsenplage Richtung Reitplatz gestiefelt.

Biorepell active wirkte für mein Empfinden besonders gegen Mücken und Fliegen relativ gut. Leider wurden wir weiterhin von Bremsen angeflogen. Das Training war zwar machbar, wenn auch sehr unangenehm.

Bremsenbremse classic wirkte im Vergleich zu den anderen drei Mitteln am besten gegen Bremsen. Fliegen wurden mäßig gut auf Abstand gehalten. Ich konnte meine Trainingseinheit relativ bremsenfrei absolvieren, erst als Fienchen anfing zu schwitzen, kamen die fliegenden Plagegeister zurück.

Horse fitform Fliegenschutz brachte kaum merkbare Verbessrung gegen Bremsen, Fliegen wurden mäßig gut auf Abstand gehalten. Ich musste das Training abbrechen, da wir innerhalb der ersten 5 Minuten schon von den Bremsen heimgesucht wurden.

Fly away Max Strength brachte keinen für mich leider bemerkbaren Unterschied verglichen zu einem nicht eingesprühten Pferd. Ich bin noch nicht einmal aufgestiegen, sondern schon auf dem Weg zum Reitplatz abgedreht und zurück zum Stall gegangen.

 

Geruch

Biorepell active ★ ★ ★ ★ ★
Bremsenbremse classic ★ ✰ ✰ ✰ ✰
HORSE fitform Fliegenschutz ★ ★ ★ ★ ✰
Fly away Max Strength ★ ★ ★ ✰ ✰

Biorepell active riecht zitronig-frisch und für ein Fliegenspray wirklich angenehm. Klar gibt es bessere Gerüche, es ist ja kein Parfum, aber im Gesamtvergleich ist es mein Favorit, was den Geruch angeht.

Bremsenbremse classic stinkt wie die Hölle, da gibt’s nix schönzureden. Solltet ihr euch damit eingesprüht haben und wollt danach noch zu einem Date, dann empfehle ich dringend eine ausgiebige Dusche 😀

Horse fitform Fliegenschutz riecht relativ angenehm, ein wenig nach Lavendel und zitronig. Dennoch hat es eine chemische Duftnote, etwas schwer zu beschreiben.

Fly away Max Strength riecht ebenfalls relativ frisch.

Preis

Biorepell active ★ ★ ✰ ✰ ✰
Bremsenbremse classic ★ ★ ★ ★ ✰
HORSE fitform Fliegenschutz ★ ★ ★ ★ ★
Fly away Max Strength ★ ★ ★ ✰ ✰

Biorepell active kostet regulär 24,99€ für 500ml. Das macht 4,99€ auf 100ml. Damit ist es das teuerste der vier Produkte.

Bremsenbremse classic kostet regulär 27,95€ für 750ml. Das macht 3,73€ auf 100ml

HORSE fitform Fliegenschutz kostet regulär 14,95€ für 500ml. Das macht 2,99€ auf 100ml. Damit ist es das günstigste Produkt im Vergleich.

Fly away Max Strength kostet regulär 18,90€ für 500ml. Das macht 3,78€ auf 100ml

Fazit

Keines der vier Produkte hat uns wirklich 100%ig vor der Bremsenplage geschützt.

Für mein Empfinden hat die Bremsenbremse am besten gegen Bremsen und Birorepell am besten gegen Fliegen und Mücken geholfen. Es gibt die Bremsenbremse Ultrafresh, die die Wirkstoffe der beiden Produkte kombiniert (IR3535 und PMD). Daher habe ich mir dieses Produkt nun auch noch bestellt und bin gespannt, wie es wirkt.

Ansonsten hängt die Wirkung der Produkte natürlich von vielen Faktoren ab, wie oben auch beschrieben. Möglicherweise würde ein Test in einer anderen Umgebung, bei anderen Temperaturen mit einem anderen Pferd auch zu andern Ergebnissen kommen. Außerdem kommt es auch nochmal darauf an, ob das Produkt bei der Arbeit oder auf der Koppel angewendet wird. Ich benötige es glücklicherweise nur zum Reiten, da die Bremsenfalle neben der Koppel einen guten Job macht, und mein Pferd nicht übermäßig empfindlich gegenüber Fliegen und Mücken ist.

Mein persönliches Fazit des Tests ist folgendes: ich reite inzwischen nur noch mit Fliegendecke und –Maske aus. Alles andere brachte meinem Pferd beim Ausritt leider keinen hundertprozentigen Schutz, und spätestens als die ersten Schweißtropfen flossen (was bei den sommerlichen Temperaturen nicht ausbleibt), war die Wirkung der Sprays verflogen. Ausreit-Fliegendecken gibt’s ab 30€ aufwärts. Damit war auch aus finanzieller Sicht der manuelle Schutz für mich die beste Lösung. Den Sprühkopf von Biorepell habe ich behalten und nutze ihn jetzt in meinem Fell- und Mähnenspray. Der ist wirklich praktisch 🙂

Alessa verbringt ihre Freizeit am liebsten mit ihrer Fuchsstute Fienchen, mit der sie vorwiegend im Dressurviereck oder im Gelände unterwegs ist. Darüber berichtet sie täglich auf Ihrer Instagram-Seite www.instagram.com/fuchs_teufelslieb.

Dieser Testbericht steht in keiner Verbindung zu Biorepell. MM Cosmetic, HORSE fitform oder Horseware und stellt lediglich meine ehrliche Meinung dar. Weder haben wir die Produkte gesponsert bekommen, noch werden wir für diesen Beitrag in irgendeiner Weise bezahlt.