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Das Antrainieren – Püppis August

Kalenderwoche 36 – Püppis August Rückblick

Hamburg – gemischtes Sommerwetter, 20-28 Grad

Besonders gefreut habe ich mich diesen Monat über:

Ich war vor zwei Wochen bei einer osteopathischen Behandlung, weil mein Rücken beim reiten große Schmerzen bereitet hatte. Ich kannte die Osteopathie bisher nur von den Pferden, und da sie bei unseren Pferden immer gute Erfolge erzielt hat, hatte ich Hoffnung, dass ich einfach eine Blockade im Rücken habe, welche gelöst werden kann. Und so war es auch, meine Brustwirbelsäule war blockiert und wurde gelöst. Seitdem kann ich endlich wieder schmerzfrei reiten und langsam mit dem Antrainieren beginnen.

Darüber habe ich mir Sorgen gemacht:

Momentan bin ich noch im Urlaub auf Mallorca, aber vorgestern erreichte mich die Nachricht, dass Püppi ein Eisen verloren hat und wohl lahm ist, weil die Kappe des Eisens in den Huf gedrückt hat. Ich hoffe, dass es nichts Schlimmes ist, genaueres weiß ich aber noch nicht.

Schönstes Erlebnis diesen Monat:

Einerwechsel reiten 😀 Ich habe mich soooooooo gefreut, endlich Einerwechsel mit Püppi zu reiten. Die hat sie während meiner Schwangerschaft gelernt und ich fand es von unten schon toll zu sehen. Also konnte ich es gar nicht erwarten, endlich selber welche zu reiten! Und auf Anhieb machte sie die auch bei mir super. Die zu reiten macht wahnsinnig Spaß!

Dafür habe ich unerwartet Geld ausgegeben:

Die Rechnung des Sattlers ist mittlerweile da, das Aufpolstern hat 100 Euro gekostet. Dafür liegt der Sattel jetzt super. Allerdings habe ich für den gar keine Bügel. Also habe ich die Bügel meines Springsattels abgebaut und für 39 Euro noch Bügelriemen dazugekauft. Außerdem brauchte ich neue Handschuhe, die 30 Euro gekostet haben.

Wenn Püppi noch etwas sagen könnte:

Einerwechsel schön und gut, aber können wir nicht lieber springen oder ausreiten?

Der Zausel ist kein Fotopferd

Mein Zauselchen war nicht immer das, was man so als tiefenentspannt bezeichnen würde. Genau genommen war er sogar viele Jahre das genaue Gegenteil davon, leicht hysterisch, schnell hochgefahren, nervös bis schreckhaft, mit kurzer Hemmschwelle wenn es um spontane Fluchtmanöver ging, ein Hasenfuß, der hinter jedem Stein einen Berglöwen vermutet.
Das hat sich aber in den letzten Jahren alles deutlich entspannt, er ist viel viel gelassener geworden, auf dem Hof und im täglichen Umgang ist er wirklich absolut tiefenentspannt, selbst Ausritte sind für uns total entspannte Normalität geworden.

Nur Fototermine sind irgendwie immer wieder totale Stresserlebnisse und ich weiß gar nicht so richtig, wie es dazu immer wieder kommt.

Wir sind letzte Woche mit einer Freundin zu einer Wiese geritten, um dort Fotos zu machen. Zu zweit sind wir die Strecke, die er gut kennt, vollkommen entspannt am langen Zügel geritten, haben gequatscht und das Zauselchen war so, wie ich ihn in den letzten Jahren immer kenne: vollkommen tiefenentspannt. An der Wiese angekommen mussten wir noch etwas auf den Fotografen warten, wir haben auf den Pferden gesessen und gequatscht, die Pferde haben auf der Wiese gefressen, ich habe sogar ein paar Fotos vom Pferd aus von der Freundin gemacht.
Die Zügel lagen einfach auf dem Hals und das Zauselchen hatte die Nase im Gras.

Dann tauchte der Fotograf in einiger Entfernung am Rande der Wiese auf, kam mit Hund zu uns und mischte kurz die Stimmung etwas auf, weil mein Hund, der uns auf dem Weg dahin begleitet hatte, sich sehr über den zweiten Hund freute und beide fröhlich über die Wiese rannten.
Das ist nun für den Zausel kein ungewohnte Anblick, aber es war ungefähr der Moment, wo bei ihm die Stimmung umschlug.

Für die Fotos bin ich dann ein paar mal die Wiese auf- und abgaloppiert, wobei der Zausel da schon für seine Verhältnisse echt doof wurde, er bockte (was er eigentlich wirklich nie nie nie macht) und ich hatte so meine liebe Mühe, das kernige Tier wieder durchzuparieren.

Eigentlich wäre das wohl der Moment gewesen, wo man hätte abbrechen und den Zausel erstmal wieder 3 Gang runter fahren lassen müssen, da er aber eigentlich voll entspannt ist und solche Situationen auch kennt, war ich selbst eher im „Stell dich mal nicht so an und benimm dich mal“ Modus.
Das Auf- und Abgaloppieren machte es alles nicht besser, er spuhlte sich immer mehr hoch und dann ritten auch noch zwei Pferde mit einigen Minuten Abstand an der Wiese vorbei. Dem ersten wiehrte er schon hinterher, als ich noch drauf saß, das zweite Pferde kam an der Wiese vorbei, als ich abgestiegen war, und noch ein paar Portraits machen wollte.
Als dieses Pferd am Horizont außer Sichtweite verschwand, wurde der Zausel dann entgültig ungehalten, seine Nervosität steigerte sich so, dass er keine Sekunde stillstehen konnte, nur im Kreis um mich herum rannte, ständig wiehrte und echt unangenehm im Handling wurde. Er setzte dazu an, mich anzusteigen, schlug mit dem Kopf, stampfte mit dem Vorderbein, brüllte mir ständig ins Ohr… An Fotos war nicht zu denken.

Leider werde ich selbst dann auch echt ungehalten, weil dieses plötzliche „austicken“ von mega gechilltem Gras fressen zu völlig neben der Spur sein und sämtliche Manieren vergessen einfach wahnsinnig schnell geht und natürlich hochgradig unangenehm ist, wenn man da so ein verrücktes Tier an der Hand hat.
Leider pusht er sich aber so hoch und steigert sich da so rein, dass es einfach wenig bis gar nichts gibt, was ihn beruhigt, außer viel Bewegung und am besten den gesitteten Heimweg antreten. Fotos machen dann einfach keinen Sinn, er steht eh nicht still und ich bin so genervt, dass jedes Foto dämlich aussieht.

Wir haben dann schnell dem im Kreis rennenden Pferd den Sattel wieder draufgeschnallt (für die Portraits hatte ich den runter genommen) und ich bin aufgestiegen und im Stechschritt nachhause geritten. Auf der Hälfte der Strecke wurde er dann langsam etwas entspannter, rannte nicht mehr ganz so eilig im Schritt nachhause und kam so langsam ein bisschen runter.

Mich frustrieren diese Fotoerlebnisse leider immer sehr, weil natürlich nicht so schöne Bilder entstehen können, wenn das Pferd so neben sich steht und man nur damit beschäftigt ist, es irgendwie einigermaßen im Zaum zu halten. Harmonisch ist echt anders und von romantisch sind wir weit entfernt. Dabei wären die restlichen Bedingungen perfekt gewesen…

Offenbar überfordern ihn solche Aktionen und ich muss einfach mehr für Ruhe und Gelassenheit sorgen, habe aber andererseits das Gefühl, wenn er erstmal hochgepusht ist, erreicht ihn eh kaum noch etwas und er nimmt seine Umwelt nur noch sehr wenig wahr.
Da wir im Alltag nie solche Probleme haben, weiß ich auch gar nicht so richtig, wie ich das üben sollte, ich würde beim nächsten Mal wohl versuchen, wirklich gar keinen Stress aufkommen zu lassen und auf und ab galoppieren einfach ganz zu vermeiden.

Vielleicht hat ja noch einer von euch eine Idee, wie man solche unschönen Erlebnisse vermeiden kann? Vielleicht hat ja auch jemand so einen verrückten Vogel, der manchmal aus unbekannten Gründen so einen Rappel bekommt und dann echt ungenießbar wird?

Jeanys August – Zurück zur Normalität

Kalenderwoche 35 – Jeanys August Rückblick

Niedersachsen, so langsam zieht der Herbst ein. Frischer Wind, wärmende Sonne, blühende Heide.

Besonders gefreut habe ich mich diesen Monat über:

Endlich Aussicht auf Besserung in meinem Zeitmanagement. Ich hatte etwas Urlaub und habe etwas Abstand zum Alltag gewinnen können und hoffe, dass ich ab sofort wieder regelmäßiger in den Stall komme und es nun auch wieder regelmäßiger in den Sattel schaffe. Ich werde berichten, ob ich durchhalte.

Darüber habe ich mir Sorgen gemacht:

Die Weidesituation am Wochenende. Am Wochenende müssen wir unsere Pferdchen selbst raus bringen, was für mich momentan zeitlich eine echte Herausforderung darstellt. Gott sei Dank haben wir wirklich fantastische Stallbesitzer und eine hervorragende Lösung mit einer neuen Weidegruppe gefunden. So dass die Sorgen eigentlich schon wieder der Vergangenheit angehören.

Schönstes Erlebnis diesen Monat:

Die unproblematische Zusammenführung der neuen Weidegruppe. Ich weiß noch wie ängstlich ich noch vor ein paar Jahren war, als im alten Stall neue Pferde in die Herde kamen. In Jeanys jetzigem Zuhause ist das Management aber so großartig, dass ich absolut null Bedenken haben musste und siehe da, es verlief alles unproblematisch.

Dafür habe ich unerwartet Geld ausgegeben:

Ich brauche dringend eine neue Reithose. Immer noch. Im September werde ich mir also wirklich eine anschaffen. Ich frage mich nur, ob es wirklich immer Pikeur sein muss? Hat jemand Erfahrungen mit guten, preiswerteren Hosen in dunkler Jeansoptik? Für Tipps bin ich immer offen 🙂

Wenn Jeany noch etwas sagen könnte:

Kühe stinken. Warum sollte ich vor den Biestern angst haben? Hatte ich noch niiiie!

Hunde im Stall – Fluch oder Segen?

Für viele Hundebesitzer gehört der Hund genau so selbstverständlich zum Pferd wie der Sattel. Auch ich habe meine zwei eigenen, manchmal sogar drei Hunde im Stall mit dabei. Angeleint. So schreibt es die Stallordnung, wie auch in vielen anderen Ställen, vor und das ist in meinen Augen auch gut so. Warum ich das so sehe und welche Pros und Kontras ich bei Hunden im Stall empfinde, möchte ich euch in meinem heutigen Artikel berichten.

In meinen Horsediaries Anfängen berichtete ich euch Mal von meinem Stallhelfer auf vier Pfoten. Man könnte auch sagen, dass ich euch von meinem Streberhund berichtete. Mit einem Hund wie Cassy ist es im Stall einfach. Sie hilft einem, sie folgt einem, sie würde niemals von meiner Seite weichen. Mein zweiter Zögling allerdings, hat Angst vor anderen, größeren Hunden und ist generell eher unsicher. Wenn es irgendwo mal laut knallt, möchte sie gern schnell auf und davon. Äußerst unpraktisch, wenn man gerade in der Sattelkammer ist, um seinen Sattel zu holen und der Hund sich aus Angst vor dem freilaufenden Hofhund derweilen in Leine und Halsband stranguliert, obwohl er doch nur brav am Putzplatz angebunden warten sollte. Trotz diesem Problemfall bin ich der Meinung, dass Hunde im Stall an die Leine gehören. Bisher stand ich auch immer in Ställen, in dem das Pflicht war. Ausgenommen von den Hofeigenen Hunden, oder Einzelfällen. Ich hatte als Reiter bisher stets und ständig Angst um fremde Hunde, wenn sie unangeleint meinem Pony zu nahe kommen, mich beim Misten in der Box besuchten oder aber freudig beim rückwärts Ausparken hinter meinem Auto her waren. Wenn man zudem noch angeleinte Hunde dabei hat, die gern ihre Ruhe haben, wird es mit freilaufenden Hunden doch irgendwie unangenehm. Besonders schön waren diese Fälle mit voll beladener Mistkarre. Zwei Leinen in der Hand, zusätzlich noch die vollbeladene Mistkarre und zack, der Angsthund möchte gern vor dem vorbeisausenden, freilaufendem Hofhund reißaus nehmen und ich hing mühevoll am Ende der Mistkarre und balancierte den großzügig gestapelten Haufen Mist vor mir hin und her.

Fakt ist, hätte ich selbst keine Hunde im Stall dabei, hätten mich die gut erzogenen freilaufenden Kandidaten wohl kaum gestört. Aber so erwischte ich mich häufig dabei, wie ich mich eher darauf konzentriere, während ich eigentlich die Zeit mit meinem Pony genießen wollte, ob irgendwo eine „Gefahr“ lauerte, eine Zickerei zwischen den Fronten (angeleint und unangeleint) entstehen könnte, oder, oder, oder.

Vor längerer Zeit war ich in einem Stall zu Besuch, wo es allen Hunden gestattet war, ohne Leine zu laufen. Ich kann euch verraten, dass ich mich als absoluter Hundenarr total unwohl gefühlt habe. Während ich ein Pferd mit Hängerphobie verladen wollte, kamen immer wieder Hunde dicht an das eh schon sehr gestresste Pferd. Eine Ecke weiter übten gerade zwei Halbstarke einen Machtkampf aus und als ein Auto von einer Pferdebesitzerin auf den Hof rollte, setzten sich alle Hunde laut kläffend in Bewegung und begrüßten sie am Parkplatz. Nein, das ist nicht das, was ich mir unter stressfreier Zeit in einem Stall vorstelle. Natürlich gibt es auch friedliche Gesellen, die still an Frauchens Seite warten, dass es zum Ausritt losgeht, aber das ist erfahrungsgemäß eher selten der Fall.

Als Hundebesitzer habe ich volle Verantwortung für meine Vierbeiner. Während ich gerade eine Dressuraufgabe in der Reithalle reite, kann ich nicht aufpassen, ob mein freilaufender Fifi nicht gerade die Stallkatze jagt, an parkenden Autos hochspringt, weil er andere Hunde in Kofferräumen erschnüffelt, durch Pferdebeine läuft und somit die Reiter gefährdet oder ob er vielleicht vor Langeweile sein Leben, bei einer Kaninchenjagd quer über die Hengstweide, aufs Spiel setzt. Deshalb bin ich der Meinung, dass Leinenpflicht in Ställen wirklich sinnvoll ist, sofern der Hund nicht so gut erzogen ist, dass er einem ohnehin nicht von der Seite weicht, oder stillschweigend auf seinem zugewiesenen Platz wartet.

Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr mit Hunden im Stall schon Erfahrungen gemacht? Lasst ihr eure Hunde angeleint oder unangeleint und was ist euch lieber? Was wünscht ihr euch als Hundebesitzer, gleichwohl auch als Pferdebesitzer?

10 Fakten über Jeany

Wer jetzt 10 typische Fakten über Ponydickschädel erwartet, den muss ich an dieser Stelle enttäuschen. Bis auf wenige Punkte ist Jeany nämlich eigentlich eher alles andere als ein typisches Pony:

  1. Okay, sie liebt Fressen, sie würde morden für Futter. Typisch Pony, ich weiß.
  2. Jeany muss immer als erstes ihren Trog kontrollieren, wenn sie in die Box kommt.
  3. Jeanys Lieblingstrick ist das Vorderbeinchen heben. Sie macht das auch gern mal am Putzplatz wenn ich vor ihr stehe und mich unterhalte. Frei nach dem Motto „Sieh zu Frauchen, sonst trete ich dir in den Hintern, mir egal ob du ein Kommando gegeben hast oder nicht“
  4. Jeanys Spitzname ist Jeans. Wie die Hose.
  5. Jeany mag andere Pferde nur bedingt. Man könnte fast sagen, dass sie sehr wählerisch ist, was ihre sozialen Kontakte betrifft.
  6. Das Blondinchen hat keinen Ponydickschädel und ist auch nicht typisch Ponyfaul. Jeany rennt für ihr Leben gern oder sollte ich besser rennt um ihr Leben sagen?
  7. Trotz großer Bemühungen, ist sie allerdings mit einer gesunden Portion Wahnsinn ausgestattet, der sie so manches Mal aus dem Konzept bringt. Aber das macht ja bekanntlich auch die Besten aus. So ein Pferd in einer Longierhalle bei offener Tür ist ja offensichtlich auch eine große Gefahr für kleine Ponys, oder nicht?
  8. Der zweite Vorname von Frau Pony ist „Ungeduld“. Sobald ich beim Putzen länger brauche als gewöhnlich, tänzelt Jeany von links nach rechts, stupst mich an, scharrt wild in der Luft und möchte wirklich dringend loslegen.
  9. Jeany mag keine Hallen und auch keine Ecken. Eigentlich hasst sie alles, wo sie nicht gut überblicken kann. Das zeigt sich durch ausgesprochen intensive Zuckungen. Am liebsten wurde sie auf dem Platz geritten oder im Gelände mit besonderes großer Weitsicht. Aber wehe am Horizont zeichnen sich Menschen ab. Die könnten angreifen!
  10. Jeany hat Angst vor Wasser. Man könnte meinen als waschechte Blondine sollte sie mit ihren 9 Jahren so langsam aber sicher die Scheu vor dem kühlen Nass verloren haben, aber nein. Jedes Mal vor dem Schweifwaschen gibt es eine Diskussion…

Gut in Form – Zausels August

Kalenderwoche 33 – Zausels August
Hamburg – Eigentlich recht sommerlich und dann wieder einen ganzen Tag lang Dauerregen – der Sommer 2017 war in Hamburg wirklich ein Reinfall

Besonders gefreut habe ich mich diesen Monat über:

Nach 3 Wochen war endlich unser Reitlehrer wieder da und wir konnten wieder Unterricht reiten. Der Juli war irgendwie etwas geprägt von kleinen Pausen, der Zausel hatte zweimal ein Eisen verloren, wurde akupunktiert und der Sattel lag nach einem Aufpolstern plötzlich sehr schief. Alles so Kleinigkeiten, die aber dazu führten, dass wir nicht so sehr intensiv reiten konnten und irgendwie immer wieder kleine Pausen machen mussten. Dann war der Reitlehrer drei Wochen weg und wir haben ehrlich gesagt etwas den Drive verloren.
Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich letzte Woche das erste mal wieder Unterricht geritten bin und feststellen musste, obwohl ich eher wenig geritten bin, lief der Zausel echt super und wir haben doch gar nicht mal so schlecht gearbeitet wie ich befürchtet hatte.
Der Zausel ist super in Form und der Unterricht hat richtig viel Spaß gemacht, ich freue mich schon auf nächste Woche! Der Titel dieses Artikels bezieht sich also vor allem auf seine Trainingsverfassung, nicht so sehr auf seine körperliche Form. Die ist, wie man auf den Bildern sehen kann, der üppigen Weidesaison geschuldet im Moment leider sehr ausladend… Aber der Sommer ist ja nun auch fast rum.

Darüber habe ich mir Sorgen gemacht:
So richtig Sorgen kann man das nicht nennen, der Sattel war erst schief, das Problem ist zum Glück behoben, aber dafür finde ich nun, dass er nicht mehr so perfekt im Schwerpunkt liegt. Da muss nun auch noch mal nachgebessert werden und wie so oft gilt: Irgendwas ist immer…

Schönstes Erlebnis diesen Monat:

Eigentlich hätte das wohl ein Ritt am Strand sein sollen,  denn eigentlich wollten wir die Pferde wie die letzten Jahre auch schon Ende Juli bis Ende August mit nach Sylt nehmen. Das hat dieses Jahr aber leider nicht geklappt, weil ich mir kurzfristig grade zu dieser Zeit keinen Urlaub nehmen konnte. Das ist natürlich sehr schade, aber ehrlich gesagt war das Wetter diesen Sommer im Norden eh so unbeständig und verregnet, dass ich auch nicht sooo traurig bin. Bei ständigem Regen hätten weder der Zausel noch ich Lust gehabt, mehrere Wochen auf Sylt zu verbringen und der wetterempfindliche Zausel ist dann doch besser in Hamburg untergebracht, wo er einen Unterstand hat, in dem er sich vor Dauerregen verstecken kann.
Nächstes Jahr sieht es hoffentlich sowohl wettertechnisch als auch beruflich wieder besser aus und wir können die Pferde wieder mit hoch auf die schönste Insel nehmen.

Dafür habe ich unerwartet Geld ausgegeben:

Auch wir hatten eine Erhöhung der Einstellgebühr im Briefkasten und es fallen monatlich 3o € mehr Fixkosten an. Hinzu kam das Umpolstern des Sattels, der jetzt wohl noch ein weiteres Mal geändert werden muss.

Wenn Zausel noch etwas sagen könnte:
Ich mag den Regen nicht, lieber schwitze ich unter der Regendecke als dass ich im Regen friere. Bin ich erstmal richtig nass, wird mir wirklich entsetzlich kalt und ich fange selbst bei 18 Grad an zu zittern. Ein Unterstand auf der Weide wäre genau das richtige!

Endlich wieder auf dem Pferd nach der Babypause, so ging es weiter – inklusive Video!

Wer uns auf Instagram folgt, hat es schon gesehen: Anfang der Woche habe ich ein kurzes Video gepostet, auf dem Püppi und ich im Aufbautraining zu sehen sind. Normalerweise denkt man beim Wort Aufbautraining ans Pferd, aber hier bin natürlich ich gemeint, denn Püppi ist in super Form. Meine Form dagegen lässt nach 10 Monaten Babypause noch sehr zu wünschen übrig – wie das allererste Mal reiten so lief hatte ich euch ja letzte Woche HIER berichtet.

Nun möchte ich euch berichten, wie es nach dem ersten Mal reiten weiterging. Erst einmal hatte ich am nächsten Tag einen dicken Muskelkater in den Schultern und Oberschenkeln und mein Rücken tat noch zwei Tage weh, so dass ich weder Kinderwagen noch Maxi Cosi noch Baby tragen mochte. Und das nach 20 Minuten reiten.. könnt ihr euch vorstellen, wie gefrustet ich war? Aber davon wollte ich mich nicht abhalten lassen, also ging es fünf Tage später wieder aufs Pferd. Und zwei Tage drauf erneut. Beide Male waren ähnlich wie das erste Mal, ich ritt ca. eine halbe Stunde, davon den Großteil Schritt. Blöderweise tat mein Rücken weiterhin bei jedem Trabtritt bzw. Galoppsprung weh, so dass ich schmerzfrei nur im leichten Sitz galoppieren und traben konnte. Leichter Sitz im Galopp ist ja ganz ok, aber habt ihr schon mal im leichten Sitz getrabt? Ich kann euch sagen, es fühlt sich schrecklich an und sieht auch extrem albern aus. Alles geht gefühlt nach unten, Püppi muss sich auch gewundert haben, was ich da auf ihr veranstalte. Aber so konnte ich den Schwung mit den Beinen abfedern und den Rücken entlasten. Natürlich lief sie total auf der Vorhand und alles war sehr bergab.. aber zumindest konnte ich ein paar Runden schmerzfrei reiten.

Beim 4. und 5. Mal habe ich dann den Springsattel drauf gemacht, weil ich mit dem natürlich viel angenehmer im leichten Sitz reiten kann. Und das brachte einen kleinen Durchbruch, ich konnte tatsächlich wieder halbwegs normal aufgerichtet leichttraben, und sogar ein wenig normal galoppieren! Das 5. Mal ging sogar so gut, dass ich mutiger wurde und richtig lange geritten bin und sogar einige Lektionen aus Spaß dazunahm. Zum Beispiel die neu erlernten Einerwechsel 🙂

Mehr will ich darüber hier gar nicht schreiben, ich habe mich nämlich beim 4. und 5. Mal reiten filmen lassen und kommentiere euch in dem Video, wie es genau lief.

Gefallen euch kommentierte Videos? Dann schreibt mir das gern in die Kommentare, dann würde ich die nächsten Trainingseinheiten auch für euch festhalten und hoffe, dass ich dann bald auch wieder im Dressursattel wieder schmerzfrei reiten kann!

Hier findet ihr das Video:

Endlich wieder reiten! Püppis Juli

Kalenderwoche 32 – Püppis Juli Rückblick

Hamburg – Aprilwetter mit Regen, Hagel, Sonne, Wind im schnellen Wechsel

Besonders gefreut habe ich mich diesen Monat über:

Meine Rückkehr in den Sattel! Ich habe euch ja HIER berichtet, dass ich nach meiner 10-monatigen Babypause zum ersten Mal wieder geritten bin. Es lief nicht so gut wie gedacht, aber es war trotzdem so schön, ich habe das Reiten wirklich sehr vermisst!

Darüber habe ich mir Sorgen gemacht:

Ich habe mir Sorgen um meinen Rücken gemacht, weil der so weh tat beim Reiten, dass ich nur im leichten Sitz reiten konnte, um den Rücken zu entlasten. Wie es mit dem Rücken weiterging und sich das Reiten nach dem ersten Mal entwickelt hat, berichte ich euch noch in dieser Woche in Püppis Tagebuch!

Schönstes Erlebnis diesen Monat:

Das erste Mal im Stall mit meinem kleinen Sohn um zu reiten, war wirklich ein besonderer Moment für mich. Ich glaube fast jede Reiterin, die ein Kind bekommt, hat die Hoffnung, dass sich ihr Kind auch für Pferde interessieren wird und mit in den Stall kommt. Ich habe das auch, auch wenn es im Reitstall natürlich viel mehr Mädchen gibt als Jungs. Und wenn er später lieber Fußball spielen möchte als Reiten, ist das natürlich auch ok 🙂 Aber es war ein toller Moment, mit ihm gemeinsam in den Stall zu fahren und Püppi wieder zu reiten, während er mit meiner Schwester spazieren ging.

Dafür habe ich unerwartet Geld ausgegeben:

Letzte Woche erreichte mich Post unseres Stallbesitzers: Die Boxenmiete wurde um 10 Euro erhöht, dazu werden ab sofort 20 EUR monatlich für den Weideservice berechnet, so dass meine monatlichen Fixkosten unerwartet um 30 EUR gestiegen sind.

Wenn Püppi noch etwas sagen könnte:

Schön, dass du wieder da bist, wann können wir wieder springen?

Warum liegt hier eigentlich Stroh? 10 Dinge, an denen man einen Reiterhaushalt erkennt!

Reiter sind ein spezielles Völkchen mit allerlei Besonderheiten. Daher stellen sie unter anderem auch gesteigerte Anforderungen an ihr trautes Heim. Wie sich so ein Reiterhaushalt von einem normalen Haushalt unterscheidet?

  1. Vor der Tür steht ein großes Auto mit ausreichend PS. Das kann sowohl der neuste Porsche Cayenne sein als auch der Opel Kombi aus 1985 – hauptsache mit Anhängerkupplung und genügend Zugkraft.
  2. Auf der Fußmatte liegen stets ein paar Heuhalme. Daneben stehen mindestens zwei paar matschige Stiefel, an denen ebenfalls Heu klebt. Wir nennen das Landhausstil!
  3. Im Flur liegt Heu. Und Stroh. Oder Späne, je nachdem. Man kann die Reitsachen ja schlecht im Treppenhaus ausziehen? Wie jetzt, staubsaugen? Sorry, keine Zeit, heute kommt der Hufschmied!
  4. Der Boden ist übersäht von Schabracken, Decken und sonstigen merkwürdigen Gegenständen. Warum das nicht im Keller liegt? Der ist leider voll. Außerdem ist das Klima da unten echt nicht gut für das Leder. Und für die Eskadron Schabracke. Und für das Lammfell erst!!
  5. Wer den Wäschekorb öffnet, dem zieht ein herber, leicht strenger Duft entgegen. Reiten ist eben anstrengend und Pferdekacke riecht leider nicht nach Rosenblüten.
  6. In der Waschmaschine findet man bei genauerem Hinsehen eigentlich immer ein paar kleine bunte Härchen. Leider finden sie sich vereinzelt auch an Socken oder weißen T-Shirts wieder, sehr zum Leidwesen des männlichen Mitbewohners. Diese Schabracken-Waschservices kann aber auch keiner bezahlen, außerdem duften die Schabracken gar nicht so schön wie beim selber Waschen.
  7. Ab und zu rutscht leider ein Leckerlie mit in die Waschmaschine, der sich dann in mikroskopisch kleine Partikel zersetzt und lustige braune Krümel auf der gesamten Wäsche verteilt. Sieht sehr edgy aus, mit dem Style kommt ihr safe ins Berghain!
  8. Wenn man den Kühlschrank öffnet, läuft man Gefahr, vom Maxipack Möhren erschlagen zu werden. Möhren schimmeln nämlich wirklich erstaunlich schnell und es ist sehr wichtig, davon immer ausreichend parat zu haben, für „wenn er mal wieder so süß guckt“. Also das Pferd. Nicht der Mann. Der kann für sich selbst einkaufen!
  9. In der Küche duftet es nach frisch gekochtem Mash, daneben steht eine Brotdose mit klein geschnittenen Apfelstücken bereit. Und nein, die ist nicht für die Kinder.
  10. Zu guter letzt, der Kleiderschrank: Immer zu klein, wer denkt sich eigentlich diese Maße aus? Man braucht schließlich zu jeder Schabracke ein passendes Shirt. Und mindestens 24 Reithosen. Von den Turnieroutfits ganz zu schweigen, wer will schließlich jedes Wochende gleich aussehen?

Und, wer von euch erkennt sich in einigen Punkten wieder? Fallen euch noch weitere Besonderheiten ein?

Jeanys Julirückblick – Kühe, Bremsen und Gewitter

Kalenderwoche 31 – Jeanys Juli Rückblick

Niedersachsen – Regen, heiß, sonnig, windig, Unwetter. Es ist war fast ein bisschen wie Herbst.

Besonders gefreut habe ich mich diesen Monat über:

Jeanys Fortschritte. Ich erinnere mich noch an die Kuhphobie, die Jeany im alten Stall bereits hatte. Ich habe unermüdlich täglich an den Kühen gearbeitet, sie dort grasen lassen. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass es nie so wirklich besser wurde. Jetzt im neuen Stall machen wir deutliche Fortschritte. Jeany kann schon entspannter an der Kuhweide grasen und wir kommen dran vorbei, ohne dass ich Angst um meine Füße haben muss. Ich finde, das ist ein sehr großer Erfolg.

Jeanys „Oh mein Gott ich wittere Kühe“- Blick

Allerbeste „aufgeschrecktes Hühnchen“-Manier

Darüber habe ich mir Sorgen gemacht:

Der Monat blieb sorgenfrei. 🙂

Schönstes Erlebnis diesen Monat:

Ein gemütlicher Stallabend in bester Gesellschaft. Wir haben die Ponys so richtig gründlich geschrubbt, die Mähnen gemacht, den Schweif gewaschen und waren anschließend noch einen kurzen, friedvollen Blick auf die Kühe werfen. Bewusst Zeit fürs Pony nehmen, definitiv eine Sache die ich in den letzten Monaten viel zu wenig gemacht habe. Man soll sich ja bekanntlich kleine Ziele stecken. Wenn ich solche Tage nun regelmäßig schaffe, dann bin ich schon einen ganzen Schritt weiter!

Dafür habe ich unerwartet Geld ausgegeben:

Ich habe ein bisschen geshoppt. Es gab einen neuen Himalaya-Leckstein, Leckerlies, neues Schimmelshampoo und Schimmelspray (Geheimrezept gegen einen gelben Palomino Schweif), Fliegenfransen für das Weidehalfter und eine Pflegelotion für die Schweifrübe. Madame scheuert sich wie jedes Jahr um diese Zeit wieder vermehrt und bisher hatten wir mit der Lotion immer Behandlungserfolge.

Wenn Jeany noch etwas sagen könnte:

Kann jemand diese Bremsen abschaffen?