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Zausels Klinikbesuch

Vor zwei Wochen habe ich beschlossen, dass ich mir den Zausel so nicht länger angucken kann und habe einen Termin in der Klinik vereinbart. Ziemlich genau eine Woche später hatten wir einen Termin und ich habe hier noch gar nicht so wirklich erzählt, wie der Termin gelaufen ist und was wir seit dem verändert haben, es wird dringend Zeit, das nachzuholen. Der Zustand des Zauselchens war schon viel zu lange ganz schön schlecht und alle Maßnahmen, die ich so ergriffen hatte, zeigten keine Wirkung. Irgendwann vor Weihnachten habe ich das Reiten ganz eingestellt, weil er mir so schlapp vorkam, dass ich mich nicht mal draufsetzen wollte. Zu dieser Zeit hegte ich bereits den Verdacht, dass Ursache seiner Mattheit die Lunge war. Seit Jahren schon hat er eine RAO, kam damit aber eigentlich immer ganz gut zurecht. Natürlich gab es auch immer schlechtere und bessere Phasen, aber so im Großen und Ganzen war er recht stabil. So stabil, dass ich auf die dumme Idee kam, den Pferden Futterstroh anzubieten. Der Zausel hatte seit Jahren keinen Kontakt …

Hallo Zausel, wie geht es dir?

Hallo Zausel, wie geht es dir? – Das ist im Moment jeden Tag die Frage, die ich dem Zausel als allererstes stelle, wenn ich ihn begrüße. Da er mir bisher eine Antwort schuldig geblieben ist, versuche ich zu ergründen, wie es ihm gehen könnte, in dem ich ihn sehr genau beobachte, seinem Gesicht den aktuellen Gemütszustand versuche abzulesen, jegliches Zeichen und jede seiner Regungen versuche in irgendeiner Form zu deuten. Hat er heute einen guten Tag? Oder guckt er schon missmutig und irgendwie traurig, dann ist es bestimmt ein schlechter Tag. Oder guckt er vielleicht grade nur so, weil ihm einer seiner Mitbewohner zu nah gekommen ist und er die Möhrchen, die er von mir erwartet, nicht teilen möchte? Oder liegts am Schneeregen, der ihm grade auf die Nerven geht? Auf jeden Fall glaube ich fest daran, dass man dem Pferd viel von seiner aktuellen Stimmung im Gesicht ablesen kann und man als Reiter bei allen Dingen, die man so tut, ruhig immer mal wieder die Frage stellen sollte, ob es dem Partner Pferd grade gut …

Winterblues und es geht noch schlimmer

Bei der aktuellen Wetterlage wundert sich wohl niemand, wenn man sich mit etwas schwermütigen Verstimmungen und einem Winterblues herumschlägt. Vor allem nicht, wenn man sich nicht mal mit einer heißen Tasse Tee auf dem Sofa aufwärmen kann oder den verregneten Sonntag einfach mal mit einem Buch und einem Kaffee im Sessel verbringen kann. Der arme Zausel steht Tag ein Tag aus draußen und im Hamburger Winter, das bedeutet: er steht vor allem viel im Regen oder dreht seine immer gleichen Kreise in der Halle, weil die Reitwege längst schon dem vielen Regen nicht mehr standhalten. Tja, wer würde da nicht irgendwie ein wenig unmotiviert und matt im Matsch stehen und vielleicht nicht unbedingt in Jubel ausbrechen, wenn einem auch noch mit sportlicher Betüchtigung gedroht wird? Bis zu einem gewissen Grad hatte ich in den letzten Wochen durchaus Verständnis für mein etwas lustloses und mattes Zauselchen. Aber bei allem Humor ist mir in den letzten Wochen deutlich geworden, dass da leider mehr als nur ein leichter Winterblues hintersteckt und mit dem Zausel mal wieder irgendetwas nicht …

Alle Jahre wieder – Das Thema Eindecken

Wir haben November, die Tage sind schon merklich kürzer geworden, die Temperaturen kälter und das Laub fällt langsam von den Bäumen. Längst sind die meisten Pferde eingedeckt, zumindest die, die sowieso und auf jeden Fall den ganzen Winter eingedeckt sein werden. In der Hoffnung, sie würden weniger Fell schieben, haben viele bereits ganz früh angefangen einzudecken und schon Anfang September standen die ersten Pferde in ihren Wintermänteln auf der Weide. Es gibt viele gute Gründe dafür, sein Pferd einzudecken. Aber es gibt ebenso viele sehr gute Gründe es nicht zu tun. Und wie bei fast allen Dingen sollte die Entscheidung, ob ein Pferd eingedeckt werden sollte oder nicht, immer eine individuelle sein, denn jedes Pferd ist anders, jede Haltungsform bietet eine andere Entscheidungsgrundlage, jede Nutzungsform des Pferdes stellt andere Ansprüche an die Fellbeschaffenheit der Tiere. In vielen Gesprächen mit anderen Reitern drängt sich mir aber immer wieder das Gefühl auf, dass diese Entscheidung nicht wirklich individuell getroffen wird, sondern das Eindecken mittlerweile so selbstverständlich dazu gehört wie das Hufeauskratzen. Kaum einer stellt sich überhaupt die …

Reiten mit Franklin Bällen – Ein Erfahrungsbericht

Viele von euch haben wahrscheinlich schon von den Franklin Bällen gehört, die momentan ja tatsächlich in aller Munde und in nahezu jeder (Fach-)Zeitschrift zu finden sind. Da ich – wie wahrscheinlich jeder Reiter – seit ewigen Zeiten mit den immer gleichen Sitzbaustellen kämpfe, freute ich mich über diese „Erfindung“ und dachte, mit ein bisschen Übung und Training mit den Bällen werden diese Baustellen bald Geschichte sein :D. Es gibt verschiedene Bälle, die unterschiedliche Effekte und Auswirkungen haben. In diesem Video werden die verschiedenen Bälle erklärt: Ich hatte dann vor einiger Zeit die erste Unterrichtsstunde mit besagten Bällen. Nachdem ich einige Runden Schritt geritten bin, kam auch schon die Wasserrolle zum Einsatz. Diese sollte ich direkt unter meine Gesäßknochen legen. Das Gefühl ist wirklich komisch, man „rollt“ quasi auf dem Sattel hin und her und die Hüfte und das Becken werden angesprochen und ich hatte das Gefühl der Sitz wurde durch die Rolle einerseits „stabil“, weil ich z.B. nicht mehr mit der Hüfte einknicken oder mehr zu einer Seite sitzen konnte, aber andererseits schwingen Hüfte und …

Gesundheitscheck mittels Blutbild

Auf Instagram hatte ich schon kurz davon erzählt, dem Zausel und unserer Stute wurde Anfang letzter Woche ein wenig Blut abgezapft um ein großes Blutbild machen zu lassen. Das letzte Blutbild ist schon wieder eine ganze Weile her und irgendwie gefiel er mir dieses Jahr nicht so gut vom Fell her. Er hat schon seit Anfang Oktober einen unheimlichen Plüsch geschoben, der immer etwas wellig und stupf und irgendwie immer etwas zu struppig aussieht. Nun trägt das Pferd seinen Namen natürlich nicht von ungefähr und der Zausel sah im Winter schon immer… nun ja eben zauselig aus, aber es ist mir dies Jahr wieder sehr aufgefallen und irgendwie musste ich bei dem welligen, langen Fell an Cushing denken. Vielleicht kennt ihr das ja, wenn man erstmal so eine Idee von einer Krankheit hat, die das Pferd evtl. haben könnte, dann wird man das irgendwie nicht so schnell wieder los. Mich zumindest beschäftigt das dann jedes Mal, wenn ich mir das Pferd angucke und ich überlege, ob wohl noch andere Symptome auf den Zausel zutreffen, die …

Plötzlich lahm – und nun?

Immer wenn man nicht damit rechnet und vor allem immer dann, wenn man es nicht so wahnsinnig gut gebrauchen kann, lässt sich der Zausel eine kleine Überraschung einfallen. Zu Feiertagen, bevorstehenden Urlauben, bei widrigen Wetter- und Straßenverhältnissen überkommt ihn dann so eine plötzliche Sehnsucht nach Tierärzten und Kliniken. Und obwohl ich mittlerweile weiß, dass das seine ganz besondere Spezialität ist, überrascht er mich damit tatsächlich immer wieder. Zum Beispiel mit einem Einschuss vor einem Jahr, kurz bevor ich ebenfalls im September in den Urlaub fahren wollte. Oder ein Riss in der Oberlippe, Weihnachten vor 5 Jahren. Oder dem Herzgeräusch, was dringend in der Klinik kontrolliert werden sollte, als wir in Hamburg den absoulten Ausnahmewinter hatten und kein Mensch freiwillig mit Hänger auf die Straße gefahren wäre. Diesmal hatte ich grade noch Cathy angeboten, sie könnte ja den Zausel ein bisschen reiten, während ich im Urlaub bin, jetzt wo Emmi nicht mehr geritten wird und meine Urlaubsvertretung eh nicht dazu kommt, ihn jeden Tag zu bewegen, da reicht er auch schon einen gelben Schein ein. Schon …

Der Zausel ist kein Fotopferd

Mein Zauselchen war nicht immer das, was man so als tiefenentspannt bezeichnen würde. Genau genommen war er sogar viele Jahre das genaue Gegenteil davon, leicht hysterisch, schnell hochgefahren, nervös bis schreckhaft, mit kurzer Hemmschwelle wenn es um spontane Fluchtmanöver ging, ein Hasenfuß, der hinter jedem Stein einen Berglöwen vermutet. Das hat sich aber in den letzten Jahren alles deutlich entspannt, er ist viel viel gelassener geworden, auf dem Hof und im täglichen Umgang ist er wirklich absolut tiefenentspannt, selbst Ausritte sind für uns total entspannte Normalität geworden. Nur Fototermine sind irgendwie immer wieder totale Stresserlebnisse und ich weiß gar nicht so richtig, wie es dazu immer wieder kommt. Wir sind letzte Woche mit einer Freundin zu einer Wiese geritten, um dort Fotos zu machen. Zu zweit sind wir die Strecke, die er gut kennt, vollkommen entspannt am langen Zügel geritten, haben gequatscht und das Zauselchen war so, wie ich ihn in den letzten Jahren immer kenne: vollkommen tiefenentspannt. An der Wiese angekommen mussten wir noch etwas auf den Fotografen warten, wir haben auf den Pferden …

6 Tipps für den Sattelkauf

Das Thema Sattelkauf kann zu einer ziemlich frustrierenden Angelegenheit werden, denn einen Sattel zu finden, der wirklich passt, ist gar nicht so einfach und oft entpuppt sich der extra für Pferd und Reiter angepasste Sattel nach einem halben Jahr als doch nicht so passend, wie der Sattler versprochen hatte. Denn genauso schwer wie einen passenden Sattel zu finden ist die Suche nach einem guten Sattler – allzuoft verbirgt sich hinter dem Titel nämlich nur ein Verkäufer, der wenig Rücksicht auf die tatsächliche Passform nimmt, sondern eben in erster Linie seine Sättel an den Mann oder die Frau bringen möchte. Auch ich habe schon reichlich schlechte Erfahrungen mit Sattlern und nicht passenden Sätteln gemacht und war als Pferdebesitzer stellenweise so überfordert und frustriert, dass ich schon annahm, es ist einfach unmöglich, einen passenden Sattel zu finden. Die gute Nachricht ist: Es gibt sowohl sehr kompetente Sattler als auch wirklich dauerhaft passende Sättel! Man muss sie eben nur finden. Damit dir das hoffentlich schneller gelingt als mir, habe ich dir hier meine Top 5 Tipps aufgeschrieben, die …

Traumberuf Sattler? Interview mit Miriam Petersen von „Die Reitsport Werkstatt“

Sicherlich gibt es einige von euch, die sich die Frage stellen, wie es wohl wäre, mit Pferden zu arbeiten. Den Traum vom Bereiterjob geben die meisten Reitmädels spätestens mit 16 auf, denn es ist kein Geheimnis, dass die Arbeitszeiten und die Bezahlung nicht gerade attraktiv sind. Es gibt jedoch viele andere Berufe rund ums Pferd, unter anderem den Ausbildungsberuf zum „Reitsportsattler“, den wir euch heute etwas näher vorstellen wollen. Im Jahr 2015, mit gerade mal 23 Jahren, hat Miriam Petersen gemeinsam mit ihrer Familie die Sattlerei „Die Reitsport Werkstatt“ in der Nähe von Kiel gegründet. Mittlerweile betreibt sie die Sattlerei gemeinsam mit ihrem Freund, der ebenfalls Sattlermeister (Fachrichtung Autosattlerei) ist und sich um alle Aufträge kümmert, die nichts mit Pferden zu tun haben. Außerdem hat das Familienunternehmen mit dem Reitsportfachgeschäft „Die Reitsport Stube“ in Rendsburg  welches von Miriams Mutter geführt wird, das Angebot für Reiter und Pferd komplettiert. In der Reitsport Stube steht Miriam ebenfalls als kompetente Ansprechpartnerin für Sonderanfertigungen und Änderungswünsche der Kunden zur Verfügung. Auf dem Titelfoto in diesem Beitrag zum Beispiel trägt Miriams …