Vor einer Woche wurde Pepper chiropraktisch behandelt, da sie die fliegenden Wechsel nicht mehr durchsprang und nach einem Sprung immer im Kreuzgalopp weitergaloppierte. Eigentlich ist Pepper super sicher im Galopp, und wir erhofften uns von der Behandlung eine Verbesserung. Bis Donnerstag waren wir daher noch nicht sicher, ob Pepper überhaupt Turnier laufen wird, aber sie sprang am Mittwoch richtig gut und lief auch Donnerstag unter meiner Trainerin sehr gut in der Dressurarbeit, also stand einem Turnierbesuch nichts im Wege.
Also ging es am Freitag los, genannt waren zwei Youngster-Springprüfungen. Pepper lief auf diesem Turnier genau vor einem Jahr schon und genau vor einem Jahr war sie dort das erste mal in einem M**-Springen platziert. Also eigentlich ein gutes Zeichen, aber so ganz genau kann man das bei Pepper ja eh nie sagen.
Im ersten Springen, einem M*-Springen, sprang sie auf dem Abreiteplatz eher schlecht, sie hielt sich bei den Oxern im Rücken fest und galoppierte auch nicht so gut. Leider war der Abreiteplatz aber auch sehr tief, und tiefen Boden mag Pepper nicht.
Der Parcours war nicht allzu schwer, dadurch wurde dort aber auch Ponyflachrennen veranstaltet. Es genügte also nicht nur eine Nullrunde, sondern man musste auch noch schnell dabei sein. Pepper hat zwar eine große Galoppade, aber ihr fehlt dieses kratzige um ganz vorne eine Rolle zu spielen. Etwas guckig war die gute, aber alles blieb liegen, kurz rum ging es auch und letztlich sprang in dem Springen ein guter 6. Platz raus.
(c) F. Wischnewski
Nach einer kurzen Pause habe ich Pepper dann in Ruhe für das folgende S-Springen fertig gemacht. Beim satteln ist Pepper immer die Ruhe selbst, und da wir dann auch noch etwas zu früh dran waren, haben wir uns in der Nähe des Prüfungsplatzes hingestellt. Ich zum zugucken, Pepper zum schlafen. Motivation pur sag ich euch.
Das S war ein reeles S, es waren viele Ritte mit Fehlern, gab aber auch genügend Nuller. Beim abreiten war Pepper wieder etwas fest im Rücken, hielt aber diesmal nicht so die Luft überm Sprung an. Gesprungen ist meine Trainerin nicht mehr viel, und auch nicht hoch, Pepper lief ja schon ein Springen. Und Weltmeister auf dem Abreiteplatz mussten wir ja nicht werden.
Auf dem Weg zur Prüfung fielen Pepper dann auf einmal einige Dinge am Rand auf, die zwar vorher auch schon da waren, aber erst jetzt Pepperfressende Monster waren. Grashalme, Blätter, Steine. Alles gefährlich. Im Parcours war Pepper dann diesmal auch sehr guckig, aber so ist sie halt, und das wird sie auch nie ändern. Sowas zeigt sich dann, dass sie auf dem Weg zum Sprung überall hinguckt („Mal schauen was so auf den Werbeplakaten am Rand steht“) nur nicht zum Sprung. Etwas unkonzentriert war sie dann auch an Sprung 1-3. Danach sprang sie aber sehr gut, immer genügend Platz am Sprung (wobei die Höhe ihr dann eh egal ist). Der letzte Sprung, ein roter luftiger Steil mit Wasser drunter, war noch ein „Ich halte kurz die Luft an“ Sprung, aber Pepper sprang auch diesen souverän und kam null nach Hause. Ich war richtig stolz!
(c) F. Wischnewski
Zwar war Pepper nicht sehr schnell, aber das ist auch noch lange nicht das Ziel in dieser Klasse. Und am Ende reichte es dennoch für einen tollen 11. Platz!