Dieses Wochenende stand für Püppi und mich das vorletzte Turnier der Saison an, das letzte Turnier der Freilandsaison. Das Wetter war schon den ganzen September lang herrlich hier im Norden, so auch an diesem Wochenende, es waren 20 Grad und die Sonne schien, also perfekte Bedingungen!
Ich wollte gern nur einen Tag losfahren und hatte morgens eine M* auf 60-iger Viereck genannt und nachmittags eine S*. Die M* war die Aufgabe M5, die wir vor einigen Wochen gerade gewinnen konnten (den Bericht inkl. Video findet ihr HIER). Ich reite die Aufgabe ganz gern, die einzige Passage die uns nicht so liegt ist die Außengalopptour. Wir mussten leider schon ziemlich früh aufstehen, die Prüfung begann um 8 Uhr und wir waren 7. Starter. Püppi war motiviert und gut drauf beim Abreiten. Dann ging es in die Prüfungshalle, diese ist zum Glück ganz schlicht und nicht geschmückt, so dass ich mich direkt aufs Reiten konzentrieren konnte, weil Püppi problemlos überall langging. Die Aufgabe verlief soweit ganz gut, auf der rechten Hand kam sie mir in der Trabtour teilweise ein wenig zu eng, und leider hatten wir ein Missverständnis beim Angaloppieren, das war dann viel zu spät und ungenau. Ansonsten waren aber keine großen Fahler drin und ich hatte auch ein gutes Reitgefühl. Hinterher haben wir Püppi erstmal direkt auf den Hänger gebracht und dann nach dem Ergebnis geguckt: 64,6% und die Führung von bislang 8 Startern. Das war ja schon mal super, wobei mir bei dem Ergebnis klar war, dass es diesmal nicht zum Sieg reichen kann? Insgesamt waren 20 Starter in der Prüfung. So war es dann auch, am Ende wurden wir Dritter. Ich war total zufrieden, so konnte ich ganz beruhigt auf den Nachmittag schauen, wo es spannend wurde, weil ich unsere erst dritte S reiten wollte.
Vorher gab es aber noch die Ehrenrunde der M* Dressur auf dem grossen Springplatz:
Mit neuem Frack haben Püppi und ich uns dann am Nachmittag in unsere dritte S Dressur gewagt. Die ersten beiden Starts in S waren ja noch sehr wackelig gewesen und dementsprechend im Ergebnis auch nur knapp bei 60% gelegen. Beim Üben ist die Aufgabe S3 aber schon viel sicherer mittlerweile und Püppi war auch gut drauf am Nachmittag, hatte noch genug Kraft und wurde zum Glück nicht müde.
Dann ging es los, und wir ritten um das Viereck. Das Viereck bei dem Turnier gehört aus meiner Sicht zu den guckigsten Vierecken im ganzen Norden, es sind überall Plakate, direkt daneben ist der Spielplatz, es ist wirklich viel zu sehen. Püppi war mit einem Schlag extrem aufgeregt und wir schlängelten uns vorsichtig an den Werbeplakaten vorbei, aber obwohl es ihr nicht geheuer war, zog sie und vertraute mir, dass sie überall vorbeigehen kann. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was für ein Glücksgefühl es in so einem Moment ist, wenn man merkt, das Pferd hat es verstanden und hat das Vertrauen, dass im Viereck nichts passiert und dass sie überall langgehen kann, ohne dass man super viel Druck machen muss oder ähnliches. Das wäre letztes Jahr noch nicht möglich gewesen, da musste ich doch das eine oder andere Mal eine Trainingsrunde aus der Prüfung machen, weil Püppis Nerven einfach nicht mitspielten. In S ist es ja umso schwieriger, da man woher nicht ins Viereck darf, sondern nur aussen rumreiten kann.
Zurück zur Prüfung, wir ritten also ein und es ging los. Die Trabtour lief super, das zeigte auch das Protokoll, wir bekamen fast durchgehend 7er und einige 7,5 er Noten bzw. eine 8 für Verstärkungen, Übergänge, Schulterherein, Traversalen. Die Schrittour war etwas durchwachsen, die Pirouetten etwas groß und im Starken Schritt hätte sie mehr übertreten können, aber sowie noch alles im grünen Bereich. Leider sind uns dann aber zwei dicke Fehler unterlaufen: nach den Schrittpirouetten ist Püppi falsch angaloppiert, ich musste über Schritt korrigieren, das gab dann natürlich nur 4en. Deutlich teurer war der zweite Fehler, ich habe im starken Galopp viel riskiert und beim Aufnehmen – ihr erinnert Theresas Bericht vom Probereiten? (KLICK) Zack – umgesprungen! Das war natürlich super ärgerlich, denn so bekamen wir deutliche Abzüge für die Verstärkung selbst, und ich habe es auch nicht geschafft, sie schnell wieder zurück springen zu lassen, damit ich den Wechsel noch zeigen kann, also gab es für den Wechsel eine 1 – nicht gezeigt! Der Rest war wieder super, die Pirouetten völlig in Ordnung für unseren momentanen Stand und für die Viererwechsel und Dreierwechsel gab es durchweg 7en.
Nach dem Ritt war ich einfach super zufrieden und glücklich, es fühlte sich an wie die erste „richtige“ S-DRessur, wo wir das zeigen konnten, was wir können. Umso mehr ärgerten mich natürlich aber auch diese unnötigen beiden Fehler, die am Ende über 20 Punkte gekostet haben. Wir landeten am Ende mit 63,15% auf Platz 11 und es waren am Ende genau 13,5 Punkte, die zur Platzierung gefehlt haben..
Am Ende hilft hätte, wäre, wenn natürlich gar nichts, ich bin super zufrieden, hadere noch ein wenig mit mir selbst ob ich die Fehler hätte verhindern können und es nicht mehr versuchen müssen, dass sie wieder zurückspringt um den Wechsel noch zeigen zu können, denn allein der nicht vorhandene Wechsel waren ja 15 Punkte die wir liegen lassen haben. Auf der anderen Seite reite ich auch lieber auf Risiko und riskiere einen Fehler, den ich ihr mit ihren 9 Jahren auch verzeihen muss, als nur auf Nummer sicher zu reiten und dann mit einem 6er Protokoll aus der Prüfung zu kommen. Ich glaube wir sind gut gerüstet für 2017, ich muss mich selber dran erinnern, dass ich die ersten S nur mal so zum Antesten reiten wollte dieses Jahr und bin guter Hoffnung dass es dann nächstes Jahr auch nicht mehr an 13,5 Punkten hängt.. 🙂