P.epper gehört mir seitdem sie 2-jährig war, ist etwas größer als geplant geworden (1,83m) und hat auch eine Farbe, die niemals geplant war. Aber erstens kommt es anders zweitens als man denkt.
Mit mir als Amateur ist sie hochplatziert in Eignungen, A Springen siegreich (bis 9,0) und L Springen bis 2. Platz. Mein Traum ist es, mit ihr in absehbarer Zeit M* zu reiten. Weiterlesen
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Urlaub mit dem Pferd
Für viele Reiter ist es ein langersehnter Traum einmal mit dem Pferd zusammen in den Urlaub zu fahren, am besten ans Meer. Da ich grade für 5 Wochen mit zwei Pferden an der Nordsee war, dachte ich, ein kleiner Artikel zu dem Thema könnte vielleicht für einige von euch interessant sein und fasse mal meine Erfahrungen zum Thema Urlaub mit dem Pferd zusammen.
Zunächst mal würde ich zwischen Urlaub mit dem Pferd und Reiturlaub unterscheiden. Einen Reiturlaub macht man des Reitens wegen, Pferd und Reiten stehen dabei im Vordergrund des Urlaubs und das Urlaubsziel ist auch entsprechend gewählt. Man hat dort dann in der Regel sehr gute Reit- und Unterbringungsmöglichkeiten, alles ist auf Pferde ausgelegt und man kann die Zeit mit dem Pferd richtig intensiv genießen. Viele Reiseanbieter und private Unterkünfte bieten außerdem die Möglichkeit, den Urlaub auf geliehenen Pferden zu genießen. Das ist vor allem toll, wenn man kein eigenes Pferd mitnehmen kann oder will oder wenn man auch exotische Länder auf dem Rücken der Pferde entdecken will.
Bei einem Urlaub mit Pferd nimmt man das Pferd mit in einen Urlaub, richtet aber nicht den ganzen Urlaub auf das Pferd aus. Meist sind die Ziele für Urlaub mit dem Pferd typische Ferienorte, zum Beispiel an Nord- und Ostsee. Dort gibt es eine Vielzahl von Reitställen, die auch Gastpferde aufnehmen und für einige Tage oder Wochen beherbergen.
Meiner Erfahrung nach sind die Bedingungen in diese Ferienorten zur Pferdehaltung meist nicht so gut und etwas improvisiert. Das hängt aber sicherlich auch etwas davon ab, wie die Pferde zuhause untergebracht sind und was man als improvisiert empfindet.
Wohin soll es gehen?
Ich war zwei mal für ein paar Tage mit dem eigenen Pferd im Reiturlaub und mache jetzt das erste mal für mehrere Wochen Urlaub mit dem Pferd.
Vor einigen Jahren ging es mit einer Gruppe aus dem Stall zum Ausreiten in die Lüneburger Heide und letztes Jahr mit zwei Freundinnen nach Sankt Peter Ording an den Strand.
Die Lüneburger Heide verfügt über ein tolles Reitwegenetz und wer gerne Stundenlang ausreitet, ist hier genau richtig aufgehoben. Gut gepflegte Sandreitwege (zumindest waren sie das vor 6 Jahren noch) laden zu langen Galpptouren ein und die Vielzahl an Reitwegen erlaubt immer wieder neue Routen, so dass keine Langeweile aufkommt.
Sankt Peter Ording ist für mich der Ort schlecht hin, wenn man gerne mal mit dem eigenen Pferd am Strand reiten möchte. Der Strand ist mehrere Kilometer breit, der Boden schön fest und optimal zum reiten. Zwischen den Ortsteilen Dorf und Böhl darf man hier ganzjährig am Strand reiten und das zu Bedingungen, die jedes Reiterherz höher schlagen lassen. Hier kann man die Pferde auch mal richtig laufen lassen und wird staunen, welche Kondition die Vierbeiner mitbringen. Durch die leichte Erreichbarkeit und die super Parkmöglichkeiten direkt am Strand eignet sich Sankt Peter Ording auch für einen kurzen Wochenend- oder sogar Tagestrip. Man kann mit dem Hänger bis auf den Strand fahren, ausladen und losreiten. Oder aber man stellt die Pferde in einem der Ställe unter, die Gastpferdeboxen anbieten.
Auf Sylt gibt es ein Reitwegenetz von ca. 30 km durch Heide- und Dünenlandschaft und auf bestimmten Stücken auch am Strand. Auf der Wattseite darf man zwischen Keitum und Braderup am Strand reiten, auf der Westseite ist das während der Saison nur an einem bestimmten Abschnitt zwischen Westerland und Rantum möglich. Der Sand ist am Strand ziemlich tief und wer mehr als Schritt reiten möchte, kann das nur direkt am Wassersaum. Das Reiterlebnis ist schön, aber nicht mit Sankt Peter Ording zu vergleichen. Die Reitwege durch die Heide und Dünen sind leider in den letzten Jahren etwas verkommen und von Gras überwachsen. An viele Stellen ist es nur noch ein schmaler Trampelpfad, auf dem mehr als Schritt leider nicht möglich ist. Dennoch ist die Landschaft herrlich und die Ausritte lohnenswert. Richtig viel Abwechslung bietet sich allerdings nicht: Die Reitwege sind im Wesentlichen als Runde angelegt und bieten so kaum die Möglichkeit neue Routen zu reiten. Das schönste Ausreitgelände ist zwischen Kampen und Braderup, wer sein Pferd mitnehmen möchte, sollte nach einem Stall in der Nähe schauen.
Neben diesen Zielen gibt es aber natürlich noch eine Vielzahl anderer wunderbarer Urlaubsziele, die man zusammen mit dem Pferd oder auch auf Leihpferden genießen kann. Wir haben für euch Berichte über Norderney, Djerba, die ostfriesische Küste, Island und natürlich Sylt, Sankt Peter Ording und die Lüneburger Heide vorbereitet.
Aber im nächsten Artikel zum Thema Urlaub mit dem Pferd geht es erstmal darum, mit welchem Pferd man gut verreisen kann und welches man lieber zuhause lässt und was ihr auf keinen Fall vergessen dürft mitzunehmen.
Dressurküren und ihre Tücken
Ich liebe Küren! Zugegebenermaßen allerdings bisher eher als Zuschauerin. Ist doch die Grand Prix Kür DAS Highlight eines jeden großen Turniers. Für mich bedeutet die Dressurprüfung zu passender Musik das Optimum, was ein Dressurreiter erreichen kann – das Verschmelzen in Takt und Rhythmus von Reiter, Pferd und Musik zu einer Einheit, was den Zuschauer in den Bahn zieht, ein Crescendo, wenn das Pferd im starken Trab zu dramatischen Klängen durch das Viereck schwebt… Naja ich glaube ihr wisst, was ich meine. Soweit also meine Vorstellung. Neulich suchte ich online bei FN-Neon nach neuen Turnieren und stieß dabei auf eine M* Dressur, bei der es hieß, dass sich die besten 10 Paare der Prüfung für eine M Kür qualifizieren. Mein Interesse war natürlich sofort geweckt. Ich habe in meinem Leben neben einigen sehr amateurhaften Pas de Deux auf Weihnachtsfeiern bislang genau eine Kür geritten: Auf einer Kreismeisterschaft vor ca. 10 Jahren, auch hier auf M* Niveau. Damals hatte ich mir Musik zurechtgeschnitten, die mir einfach gefiel, das Ganze über CDs auf eine Kassette gespielt und los ging es. Das ganze klappte so ganz ordentlich – aber richtig gut ist anders und gewinnen konnte ich damit nicht. Diesmal wollte ich das Ganze also etwas professioneller angehen. Also habe ich zuerst nachgeschaut, welche Lektionen gefordert sind und wie viel Zeit ich zur Verfügung habe, und habe dann begonnen, mir eine Choreografie auszudenken. In passenden Fachartikeln steht zu lesen, man möge eine möglichst ausgefallene Linienführung wählen und Überraschendes sowie technische Finessen einbauen. Finde ich grundsätzlich super. Jedoch ist mein Pferd erst 7 und geht diese Saison ihre ersten M* Dressuren. Die Trabtour ist schon recht sicher, aber die gesamte Galopptour ist noch eine Baustelle, es fällt meiner Stute schwer, ihre grundsätzlich große und ausdrucksvolle Galoppade mit in die Versammlung zu nehmen, es mangelt noch an Geraderichtung, Lastaufnahme und die Wechsel sind noch nicht sicher. Ich finde anspruchsvolle Wege und technische Schwierigkeiten also klasse – aber auch nur, wenn man diese auch fehlerlos zeigen kann. Das Risiko ist mir bei meinem jungen Pferd noch zu hoch, also habe ich bewusst eine einfache Linienführung insbesondere im Galopp gewählt. Beispielsweise zeige ich nur die geforderte Anzahl an Fliegenden Wechseln (jeweils einen in jede Richtung) und habe eine Ersatzlinie, falls sie einen Wechsel verspringt. Da sie sich in der Versammlung schwer tut reite ich keine kleinen Kringel sondern längere Linien und baue relativ viele Verstärkungen ein. Im Trab versuche ich ihre Stärken zu betonen: Traversalen und Verstärkungen. Technisch ist eine Kür dabei rausgekommen, die nicht darauf ausgelegt ist, durch Schwierigkeitsgrad und Linienführung den Sieg zu holen. Vielmehr setze ich darauf, dass mein Pferd aufgrund seines Ausdrucks, eines fehlerlosen Auftritts und Höhepunkten in den Lektionen punktet, und uns in der B-Note die passende musikalische Untermalung nach norne bringt. Damit ich mir das Ganze gute vorstellen und merken kann, habe ich mir die Choreografie aufgemalt. So sieht sie aus:
Im nächsten Schritt bin ich die Choreografie durchgeritten und habe mich dabei filmen lassen, so dass ich schauen konnte, ob die Zeit passt und die Linien schön zu reiten sind. Und dann kam der wichtigste Punkt: Die Musikauswahl. Mein erster Gedanke war es, auf einen der vielen Anbieter zuzugreifen, denen man Videos mit der Choreografie zusenden kann und die dann etwas Passendes schneiden. Jedoch waren mir die Websites zu intransparent, es gab keine Preisübersicht und ich hatte wenig Lust, erstmal fünf Anbieter anzurufen um ein Gefühl für das Preisniveau zu bekommen. Außerdem handelt es sich ja nicht um eine Grand Prix Kür sondern „nur“ um eine schlichte M – das sollte ich doch allein hinbekommen. Schließlich hat sich in der Technik ja einiges getan in den letzten 10 Jahren – z.B. habe ich keine Kassetten mehr! Also habe ich mir das Video meiner Choreografie angeschaut und dabei unterschiedliche Musik laufen lassen, um zu schauen, welche Musik zu meiner Püppi passt. Sie ist ein leichtes, kleines Pferd, eher Tänzerin als Brocken, und dazu sollte auch die Musik passen, nicht zu schwer theatralisch, stattdessen leicht und fließend. Außerdem wollte ich gern ein „Oberthema“ wählen, so dass sich das Gesamtwerk einordnen lässt (Beatles, Abba, Schlager etc.). Ich habe mich für die Kategorie „Film“ entschieden. Für Schritt und Galopp war schnell das passende gefunden, für den Trab fiel es mir schwerer. Aber schließlich war die Wahl getroffen und folgende Titel ausgewählt:
Trab: Hollywood Session: „Bella´s Lulluby“ aus dem Film Twilight
Schritt: Craig Armstrong „Glasgow Love Theme“ aus dem Film Love Actually
Galopp: Aura Dione „Friends“ Instrumental Version
Alle Lieder habe ich bei Itunes gekauft und dann in Imovie auf meinen Film geschnitten. Trotz technischer Möglichkeiten, die das Programm bietet und die Übergänge im Vergleich zur Kassette natürlich ganz erheblich verbessert, war es gar nicht so einfach, alles so zuschneiden, dass es wie aus einem Guss wirkt. Aber nach einiger Tüftelei steht sie nun, meine M* Kür. Jetzt müssen wir uns also nur noch dafür qualifizieren ..
Vorne ziehen, hinten schieben – verladen nur bewaffnet möglich?
Die meisten kennen das Problem – vom eigenen oder dem Pferd eines Stallkollegen – der sture Esel möchte nicht in das eigens für ihn angeschaffte Gefährt einsteigen. Dann ist guter Rat teuer und im Ernstfall auch dringend nötig. Ratschläge finden sich dann in Reiterkreisen zuhauf – oft auch ungefragt gibt jeder eine andere, garantiert erfolgsversprechende Variante zum Besten. Weiterlesen
Kochen mal anders – Einkaufen nach Rezept
Zum Geburtstag bekam ich einen Gutschein vom Kochhaus geschenkt (http://www.kochhaus.de). Das Kochhaus ist eine Art Supermarkt, wo allerdings nicht nach Warengruppen, sondern nach Rezepten sortiert wird.
Auszug der Kochhaus-Website:
Kochhaus spricht alle an, die Spaß am Kochen und Ausprobieren neuer Rezepte haben. Vom blutigen Anfänger bis zum ambitionierten Hobbykoch. Die Rezepttische sind mit großen farbigen Tafeln ausgestattet, die auf einen Blick zeigen, welche Zutaten für ein Gericht benötigt werden. Mit dazu bekommt jeder Kunde eine Schritt-für-Schritt-Kochanleitung in Bildern, damit das perfekte Dinner auch garantiert gelingt.
Wie ich zu Püppi kam…
Zu allererst: Diejenigen, die mich kennen, werden sich sicherlich über meinen Profil-Namen wundern, denn ich tauche hier unter meinem zweiten Vornamen auf. Meinen ersten Vornamen möchte ich auf unserer Seite nicht nennen, weil er, sagen wir mal, eher aussergewöhnlich ist, und ich nicht über Google gefunden werden möchte. Falls mich also jemand wieder erkennt, freue ich mich, bitte euch nur, ebenfalls nur meinen zweiten Namen zu verwenden. Vielen Dank!
Nun aber: Back in History..
Mit einem Berufsreiter als Vater wächst man automatisch mit Pferden auf und so wollte ich quasi schon immer reiten. Mit 10 Jahren durfte ich endlich aufs Pferd und die Jagd-Pferde meiner Großtante reiten – am liebsten Tarantella, ihre alte Rappstute, die nur Schritt und Galopp ging und mit mir im Affenzahn durch die Halle peeste. Ich fand es super 😀
Mein Vater hatte zu der Zeit einen jungen Trakehner Wallach, Calafati. Seit ich mich erinnern kann, wollte ich Calli reiten. Leider war er nicht wirklich kinder- und anfängertauglich, so dass ich noch ein paar Jahre warten musste. Bis er sich 12 jährig verletze und eine Auszeit auf der Weide bekam, nachdem er mit meinem Vater bereits bis S gelaufen war. Nach der Pause begann ich ihn zu reiten, und so wurde er mein Lehrpferd. 12-jährig ritt ich erste Reiterwettbewerbe, dann folgten die ersten Starts in E, A, L und schließlich M Dressuren. Calli konnte alles und war ein tolles Lehrpferd, ein echter Professor und einfach ein besonderes Pferd! Bis M* waren wir sehr erfolgreich unterwegs, sein schlechter Schritt und die eher gewöhnlichen GGA machten es ab M** schwer, vorne mit dabei zu sein. Aber er war unser Familienpferd und hat nach mir noch meiner kleinen Schwester und zwei Reitbeteiligungen das Reiten beigebracht. Bis 23 war er fit und munter, bis er sich leider auf dem Paddock eine Sehne riss, und erlöst werden musste. Es war das erste Mal, dass eins unserer Pferde starb und ich weiß noch heute, wie schrecklich es für uns war, sich verabschieden zu müssen.. Calafati war Familienmitglied und nach ihm hat es kein Pferd mehr geschafft, diese Stellung so einzunehmen.
Kleines Reitabzeichen mit Calafati
Mein zweites Herzenspferd wurde Kutti, ein kleiner Trakehner, den mein Vater in Ausbildung hatte und wie mein Pferd wurde. Er kam vom Klosterhof Medingen und hatte Röntgenklasse 4 – war aber keinen Tag lahm sondern kerngesund und ein tolles Pferd. Auch seine GGA waren eher normal und der Schritt nicht der Beste, aber er war superschick und sehr rittig und war einfach toll zu reiten. Mit ihm konnte ich meine Turniererfahrung nach Calli ausbauen, einige L Dressuren gewinnen, und viele M* und auch M** Schleifen sammeln. Unser schönstes Turnier war die Junge Reiter Tour der LM in Bad Segeberg, wo wir unsere erste S ritten. Für mich war es unheimlich schwer, als wir 2008 den Stall verließen und ich Kutti zurücklassen musste. Er ist seitdem kein Turnier mehr gelaufen aber war weiter als Freizeitpferd fit und munter. Leider habe ich vor kurzem erfahren, dass er Anfang diesen Jahres an Shivering erkrankte und eingeschläfert werden musste 🙁 Er war mein absolutes Herzenspferd und hängt bis heute als einziges Pferd in meinem Sattelschrank, und er bleibt immer in meinem Herzen.
Kreismeisterschaft 2007 mit Kutti
Nach dem Stallwechsel kauften wir einen 4-jährigen Hannoveraner als Nachwuchspferd für meinen Vater und mich. Leider entwickelte sich dieser nicht so wie geplant.. Calino tat sich schwer mit der Versammlung und hatte wenig Spaß an Dressurarbeit, allerdings zeigt sich sein Riesentalent, als wir aus Spaß 5-jährig das Springen anfingen. So wurde ich 2 Jahre zum Springreiter 🙂 und ritt ganz erfolgreich Springpferde A und L mit ihm. Mir war aber klar, dass ich bei der Dressur bleiben will, deshalb haben wir Calino 2009 in beste Hände verkauft. Ich habe noch immer kontakt zu neuen Besitzerin und bin immer wieder froh zu hören, wie gut es ihm geht und wie erfolgreich die Beiden unterwegs sind.
Nun sollte 2009 also ein neues Nachwuchspferd her, und diesmal wollte ich alles richtig machen! Also los auf Pferdesuche.. ca. 30 Pferde habe ich probegeritten, 2 fielen durch den TÜV, ich fing bald an zu verzweifeln.. und dann bekam mein Vater Karten für den Trakehner Hengstmarkt geschenkt. Wir sind ganz ohne Absichten dorthin gefahren – aber dann kam Ludwig.
Ludwig beim Hengstmarkt
Ludwig war 4-jährig Trakehner Bundeschampion, hatte beim Bundeschampionat teilgenommen und war bei der Reitpferdeauktion dabei. Und wir waren beide verliebt. Nachdem wir hörten, dass er von den Züchtern zurückersteigert worden war, sprachen wir diese an.. ich hatte keine Reitsachen dabei, also setzte ich mich in Jeans zum Probereiten in die Abreitehalle auf Ludwig, und strahlte nur noch. Dieses Pferd und kein anderes! Praktischerweise waren alle Pferde von Bargteheide getüvt – also alles super. Ludwig kam zu uns und war genau das Pferd, was ich mir immer gewünscht hatte. Drei gleichmäßig tolle GGA, ein super Schritt, er stach einfach heraus und machte Riesenspaß. Über den Winter fanden wir gut zueinander und 2010 war ein tolles Jahr, wir sind ca. 10 Dressurpferde A gestartet und waren immer vorn platziert, haben einmal sogar mit 8,0 gewonnen.. es war das erste Mal, dass ich nicht 100% exakt reiten musste um eine Chance zu haben, sondern er war das erste Pferd, was allein aufgrund seiner tollen Grundqualität erfolgreich war.
Leider war es zu schön, um wahr zu sein bzw. so weiterzugehen. 2011 war Ludwig 6 Jahre alt und es ging in Richtung L – und mit der Versammlung kamen die Probleme. Wir dokterten mit Lahmheiten etc. herum, bis wir Ende des Jahres ratlos in die Klinik fuhren, um ihn komplett durchzuchecken. Das Ergebnis war ein ziemlicher Schock: Hochgradig Kissing Spines, RK 4. Wir versuchten es mit entsprechender Behandlung und schoben ihn wieder an, aber es folgten immer wieder Rückfälle. Im Oktober 2012 folgte der nächste Schock: Aus dem Nichts eine schlimme Kolik und OP! Als er wieder nach Hause durfte war klar, dass wir uns etwas überlegen müssen und ich begann nach einer Möglichkeit zu suchen, wo er nach der Heilung der OP Narbe auf Weide kann.
Genau in der Zeit eröffnete eine Schülerin meines Vaters, dass sie ihr Pferd verkaufen und den Reitsport an den Nagel hängen möchte. Dieses Pferd war eine kleine Fuchsstute, welche ich ihr 2012 vermittelt hatte und auch mitgeritten und auf Turnieren vorgestellt hatte. Ich fand das ganze super schade, weil ich die Stute schon sehr mochte, und die Besitzerin fragte mich auch als erstes, ob ich sie nicht übernehmen möchte. Ich habe gezögert, da ich überhaupt nicht vorhatte ein Pferd zu kaufen. Auch fand ich die Stute zwar ganz gut, aber sie war kein Kaliber wie Ludwig.. Andererseits wusste ich auch, dass es mit Ludwig so nicht weitergeht und er in Rente gehen muss bzw. nicht mehr belastbar sein wird. Eine schwere Entscheidung.
To be continued..
Über den Zausel
Der Zausel heißt eigentlich Doc Holliday und ist ein Hannoveraner Wallach, geboren im Jahr 2003, also mittlerweile 11 Jahre alt. 5-jährig habe ich ihn nach langer Suche durch ganz Norddeutschland direkt vor der Haustür gefunden, nachdem sein Vorgänger im Alter von nur 9 Jahren bei einer Routineoperation einen Herzstillstand erlitt. Er war damals hochtalentiert, jung, schick und mein wahr gewordener Traum von einem Dressurpferd. Ich hatte ganz große Pläne und Reitlehrer, Verkäufer und alle, die ihn die ersten Tage bewunderten, fachten diese Träume nur weiter an.
Der Zausel in Aktion
Weil bewegte Bilder noch mal mehr rüberbringen als Fotos möchte ich euch den kleinen Videozusammenschnitt von unserem Sankt Peter Ording Ausflug nicht vorenthalten:
Hold on to what you believe from Theresa on Vimeo.
Workout mit Pferd
Reiten ist ein Sport, soviel steht fest und mit jedem Mal Reiten bewegen wir uns, kommen in Wallung, verbrennen ein paar der Kalorien, die wir uns über den Tag so zwischen die Zähne geschoben haben. Die einen mehr, die anderen weniger, bei einem gemütlichen Schrittausritt oder beim Longieren fällt die Kalorienbilanz schon auch mal nicht so positiv aus, wenn man dem Pferd wieder die halbe Tüte Brotleckerlies geklaut hat.
Fit zu sein ist aber im Moment voll im Trend, man geht zum Workout, am besten mehrmals pro Woche und teilt das auch allen mit, die es nicht wissen wollen. Und damit auch wirklich niemand verpasst, wie wahnsinnig sportlich man so ist, sind Sportschuhe, Lauftights und SportBHs in Neonfarben grade super in und vor allem Alltagstauglich geworden, am besten läuft man einfach den ganzen Tag so rum als käme man direkt vom Workout.
Ich hab mich auch daran versucht, ehrlich! Aber aus irgendeinem Grund liegt mir diese Sache mit dem Sport nicht so. Ich fange damit an, bin ein paar Tage höchst motiviert um dann nach kurzer Zeit die Lust daran doch wieder zu verlieren. Der einzige Ort, wo es mir nichts ausmacht den Körper ein wenig in Wallung zu bringen, ist der Stall. Damit macht man ja auch immerhin mehr als viele andere, die gar nichts machen und je nach Training kann reiten ja auch wirklich anstrengend sein, außerdem schonend für die Gelenke, gut für den Rücken, man ist viel an der frischen Luft, man übernimmt Verantwortung für ein Lebewesen… Kurz um, reiten ist in meinen Augen der beste Sport, das steht mal komplett außer Frage.
Reiten als Workout allerdings hat so seine Tücken. Schließlich hat man da immer noch den Partner Pferd, der auch grade körperlich und geistig dazu in der Lage sein muss, an diesem Workout teilzunehmen. Und ob dem nun immer so der Sinn nach intensivem Training steht….
Auf Grund erhöhter Kalorienzufuhr in den letzten Wochen würde mir im Moment zum Beispiel ein etwas intensiveres Workout durchaus zuträglich sein. Der werte Herr Zausel hat aber grade Rücken und zieht es daher vor, sein Workout ohne mich zu absolvieren. Ich stehe also zur Untätigkeit gezwungen in der Mitte der Bahn und kann dem schuftenden Zausel nur zusehen. Ihr versteht, dass dies in Anbetracht der etwas formlosen Körpersituation sehr unbefriedigend ist? Beim morgendlichen Stöbern auf Facebook bin ich dann aber auf ein revolutionäres Fitnessprogramm aufmerksam geworden, welches ich nun unbedingt testen muss:
Prancercise – Die Fitness Revolution
Die Website verspricht rythmische, springende Bewegungen, die denen des galoppierenden Pferdes nachempfunden sind. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ab dem galoppierenden Pferd hat mich diese Fitness Revolution überzeugt. Um den Körper zu stählen und den Geist zu befreien nutzen wir unsere Vorstellungskraft und fühlen uns wie ein starkes, anmutiges Tier und bewegen uns frei und rhythmisch durch die Landschaft. Also wenn das nicht mal der perfekte Ausgleichsport für alle Reiter ist!? Und das allerbeste ist: Man kann es sogar mit dem Liebsten (also dem mit zwei Beinen) gemeinsam machen, für noch mehr spirituelle Erfahrung. Optimalerweise umgibt man sich außerdem mit seinesgleichen (Achtung, wir sind ja jetzt in unserer Vorstellung ein Pferd!) und vollführt das Workout in Mitten einer Pferdeherde.
Mädels klingt das für euch nicht auch wie die absolute Fitnessrevolution? Kann es etwas schöneres geben als nach einem anstrengenden Bürotag pferdegleich über die Wiesen zu hüpfen und dabei die Arme anmutig Kreisen zu lassen? Endlich müssen wir uns keine Sorgen mehr über pferdegerechtes Reiten machen, wir werden einfach selbst zum Pferd. Ich bin mir sicher, dass uns dieses Workout neben der körperlichen Ertüchtigung auch emotional auf eine vollkommen neue Ebene der Beziehung zu unseren geliebten Vierbeinern bringen wird.
Also ich springe dann mal in die Turnschuhe, stecke meinen Freund in die Zebraleggins, statte den Pferden einen Besuch auf der Weide ab und mache das hier:
Ich bin kein Verhätschler, ich hab ein Weicheipferd
Wir sind grade mit zwei Pferden im Urlaub an der Nordsee. Für fast 5 Wochen haben wir sie mit nach Sylt genommen und genießen hier das Klima und die Ritte am Strand.
Die Pferde sind auf einer Weide direkt hinterm Haus untergebracht, leider ohne Wetterschutz aber wir haben ja Sommer und sie sind das draußen leben gewohnt und es sind ja Pferde, die sind nicht aus Zucker, nicht wahr?! Zuhause wohnen sie in einem Offenstall mit täglichem Weidegang, im Urlaub genießen sie 24/7 grün unter den Hufen, schließlich sollen sie auch was vom Urlaub haben. So zumindest der Plan.
Bei Sachen packen habe ich darauf bestanden, die Regendecken einzupacken, schließlich ist Sylt nicht unbedingt für stabiles Sommerwetter bekannt und es kann dort auch im August ganz schön ungemütlich werden. Meine Mutter schaute mich nur augenrollend an: „Du willst die Pferde im August eindecken!? Die haben doch Fell!“
Gute 3 Wochen hatten wir dann erstmal herrlichstes Sommerwetter mit heißen Tagen und lauen Nächten. Dank eines immer leicht wehenden Windes und der sehr frei liegenden Weide war es dort für die Pferde aber trotz nicht vorhandenen Schattens gut auszuhalten und die Regendecken im Hänger fast vergessen. Ein Pferd im August einzudecken erschien mir nun auch wirklich abwägig…
Letzte Woche fegte dann aber für 4 Tage ein fieses Sturmtief über die Insel. Nachts kamen die ersten Gewitter mit Starkregen und Sturmböen. Beim Rauschen des prasselnden Regens, der mich Nachts weckte, galt mein erster Gedanke natürlich sofort den armen Pferden, die sich nicht unterstellen konnten und nun wahrscheinlich völlig durchnässt waren. Aber es war noch echt warm und die Temperaturen auch Nachts kaum unter 20 grad. Und so ein bisschen Regen macht den Pferden doch auch nichts aus, sie sind ja nicht aus Zucker, nicht wahr?
Es regnete bis zum Mittag so stark, dass nicht mal der Hund vor die Tür wollte und ich den Besuch bei den Pferden auf der Weide auf den Moment verschob, wo der Regen kurz nachließ, den Wassertrog würde ich schließlich nicht kontrollieren müssen und dass sie noch Heu hatten, konnte ich aus dem Fenster sehen.
Als ich dann Mittags zu den beiden auf die Wiese ging um ihnen etwas Kraftfutter zu bringen, kamen sie tropfend und durchweicht ans Tor getrabt. Und der Zausel zitternd. Obwohl es von den Temperaturen her nicht kalt war, hatte der starke Wind den beiden ganz schön zugesetzt. Der Zausel bibberte wie verrückt, die großen Muskelstränge in Schulter und Kruppe zuckten als stünde er unter Strom.
Mein schlechtes Gewissen könnt ihr euch wahrscheinlich vorstellen, während ich gemütlich drinnen Kaffee getrunken und das Unwetter durchs Fenster betrachtet hatte, schlotterten die armen Pferde seit Stunden im Unwetter.
Ich habe also schnell die Regendecken aus dem Hänger geholt und beide eingedeckt, eine halbe Stunde später hatte das zittern aufgehört und sie fingen an unter den Decken zu trocknen, obwohl es wieder wie aus kübeln goss.
Ich denke, dass vor allem der Wind in Kombination mit der Nässe zu der starken Auskühlung geführt hat und man diesen leicht unterschätzt.
Bei aller Bemühung die Pferde artgerecht zu halten und sie nicht zu verhätscheln sollte man nicht aus den Augen verlieren, dass sie eben doch keine Robustponies sind. Und auch, dass jedes Pferd ein anderes Kälteempfinden hat. Während Sam der Regen offenkundig nichts anhaben konnte, war es für den Zausel einfach viel zu kalt (Männer… )
Der Sturm ist vorüber gezogen, aber die Temperaturen haben sich deutlich abgekühlt. Solange die Sonne scheint stehen beide ohne Decke, den Zausel decke ich im Moment auch schon an bewölkten Tagen ein, weil er dann gleich das Fell aufstellt und da offensichtlich einfach empfindlich ist. Obwohl mir ja diese verpimpelten und bis über die Ohren in Watte gepackten Pferde zuwider sind, trägt mein kleines Weichei also Mitte August eine Decke, weil er sonst friert.
Wer mich jetzt also ständig den Esel ein- und ausdecken sieht, hält mich wahrscheinlich für einen ganz schlimmen Verhätschler, das bin ich aber gar nicht! Ich hab nur so ein Weicheipferd. Ehrlich!