„Wenn du fliegen möchtest, wird es fliegen,kaum dass die Hufe die Erde zu berühren scheinen, ein schwebendes Gebilde aus lebendigem Stahl scheint dich zu tragen.“
- Rudolf G. Binding
„Wenn du fliegen möchtest, wird es fliegen,kaum dass die Hufe die Erde zu berühren scheinen, ein schwebendes Gebilde aus lebendigem Stahl scheint dich zu tragen.“
Das Jahr ist noch frisch und jung und es ist noch nicht zu spät für ein paar gute Vorsätze. Wir haben mal 10 Dinge zusammen getragen, die sich jeder Reiter für das neue Jahr vornehmen kann. Keine großen Sachen, aber einfach ein paar Kleinigkeiten, die einen guten Start ins neue Jahr sind.
Das Sattelzeug mal wieder gründlich putzen und zwar nicht nur, wenn ein Turnier ansteht.
Einen Ausritt machen, auch wenn es kalt ist. Die Pferde werden sich freuen.
Sich beim Reiten filmen lassen, denn dadurch kann man eine ganze Menge lernen.
Zu einem Lehrgang fahren, um auch in der Hallenzeit die tägliche Arbeit abwechslungsreich zu gestalten.
Futtertröge und Tränken reinigen. Seid mal ehrlich – wann habt ihr das zum letzten Mal gemacht?
Den Stallkollegen einen heißen Tee mitbringen. P.S.: Auch das Pferd freut sich über einen lauwarmen Teegeschmack z.B. im Mash.
Kaputtes und nicht genutztes Zubehör aussortieren
Einen Spaziergang mit dem Pferd machen. Gerade im Winter eine willkommene Abwechslung und einem wird schön warm beim Fußmarsch. Nehmt doch euren Freund mit!
Dem Pferd etwas neues zeigen, wie z.B. einen großen Gymnastikball oder einen Flattervorhang. So härtet ihr es gleich für die kommende Turniersaison ab.
Ein gemeinsames Foto aufnehmen lassen – und damit vielleicht beim nächsten Horsediaries-Gewinnspiel ganz vorne mit dabei sein!
Nicht ganz pünktlich zu Weihnachten – aber direkt nach den Feiertagen hat sich der Winter bei uns eingefunden und direkt tollen Pulverschnee mitgebracht. Meine beiden durften sich mal richtig austoben und ich hab das ganze mit der Kamera festgehalten. Und weil Fotos zu schade sind, um auf der Festplatte zu versauern, bekommt ihr hier jetzt eine kleine Fotoserie davon zu sehen.
Heute möchte ich über ein Thema schreiben, welches mich ziemlich lange beschäftigt hat und bei dem es vermutlich noch einigen Erwachsenen genau so geht wie mir:
Als ich mich 2012 dazu entschlossen habe, mir ein zweites Pferd zu kaufen, war für mich ganz klar: Es sollte kein Großpferd mehr sein. Ich suchte ganz gezielt nach einem Deutschen Reitpony und bin in vielen Gesprächen auf Unverständnis gestoßen.
Für viele Teenies gehört der Umstieg vom Pony aufs Großpferd mit zur Reiterlaufbahn. Ich hatte damals zwar andere Beweggründe, bin allerdings auch von einem Pony auf ein großes Pferd umgestiegen. Noch heute bereue ich diese Entscheidung sehr, habe ich mich doch auf den Großen nie wirklich wohl gefühlt.
Das Handling mit einem großen Pferd als kleiner Mensch ist gerade im Alltag so manches Mal eine Herausforderung. Nicht selten benötige ich einen Hocker um meine große Hannoveraner Stute, Wayana, „zu bedienen“, selbst die Rückenpartie ordentlich zu putzen, ist ohne Tritt nicht wirklich möglich. Beim Satteln habe ich mich regelmäßig ziemlich doof angestellt und wenn das Pferd während der jugendlichen Testphase beim Auftrensen mal den Kopf in den Himmel streckt, verhungert man auch da als kleiner Mensch gnadenlos!
Da ich gerne ausreite und Wayana zu ihrer Reitpferdezeit nicht sonderlich einfach im Gelände war, musste ich desöfteren absteigen. Befand sich dann in unmittelbarer Nähe kein großer Stein oder Baumstamm, musste ich einige Strecken zu Fuß zurück legen. Vielleicht wäre ich sogar mit Ach und Krach aufs Pferd gekommen, hätte mich allerdings mit meinem kompletten Gewicht in den Steigbügel hängen müssen und das ist ja bekanntlich nicht nur für rückenkranke Pferde ungesund.
Auch bei der Dressurarbeit hatte ich oft das Gefühl, die Bewegungsabläufe eines Großpferdes sind nicht so kompatibel mit meinem Körper, ich bekam auch die 600 Kilo nicht richtig „gepackt“ und meine Beinchen endeten kurz unter dem Sattelblatt, sodass es immer etwas sonderbar aussah. Nach einigen Pro und Kontra-Listen stand der Entschluss fest: Ein Pony ist definitiv die klügere Entscheidung.
Jetzt, im täglich Umgang mit meinem Pony merke ich, dass es wirklich viel einfacher ist. Vor Tierarztbesuchen brauche ich nicht mehr hoffen, dass jemand zum Helfen da ist, denn das Pony halte ich auch alleine. Ich kann putzen und machen und tun, ohne einen Hocker. Im Notfall könnte ich auch problemlos ohne Hilfe aufsteigen und meinem Rücken geht es auch nach dem Reiten viel besser! Das allerbeste ist aber eigentlich, dass ich mich selbst in grenzwertigen Situation nicht mehr so unwohl fühle. Geht mir meine wilde Blondine also mal bockend durch, sitze ich das in den meisten Fällen locker weg und bekomme nicht gleich Angst. Das macht es natürlich leichter und man schaukelt sich nicht gegenseitig hoch. Auch in der Dressurarbeit stehen die Kleinen den Großen in nichts nach. Es gibt unzählige erfolgreiche Reitponys mit Erwachsenen auf Turnieren und das liegt mit Sicherheit nicht nur an den Richtern, die endlich mehr Toleranz zeigen und das Denken „Erwachsene gehören auf Pferde“ in eine Schublade gesteckt haben, sondern viel mehr an Ponys, die mit ihrer Qualität locker mit großen Pferden mithalten können!
Trotzdem gibt es eben viele die einen komisch ansehen, das „kleine süße Pony“ als dicken Rasenmäher abstempeln und mich manchmal fragend ansahen, als ich von meinen Plänen und Zielen mit meinem Pony sprach. Auf dem Turnier hätte ich schließlich eh keine Chance gegen die Großen. Eingeschüchtert war ich über solche Sprüche nie. Man muss sich als Ponyreiter einfach bewusst machen, was für Qualitäten die Kleinen mit sich bringen und das bezieht sich nicht nur auf die Grundqualität, sondern auch auf Charakter, Vielseitigkeit und das groooße, mit viel Kampfgeist, Witz und Eifer ausgestattete Ponyherz.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ihr seid kleine Erwachsene und sehnt euch insgeheim nach einem Pony? Packt eure Zweifel beiseite und tut das, was euer Herz euch sagt! Ihr werdet belächelt weil ihr mit einem Pony glücklich seid? Lächelt zurück und macht euch bewusst, dass diese Menschen vermutlich noch nie das Glücksgefühl auf einem Pony erleben durften.
Schnell noch ein Last-Minute Weihnachtsgeschenk gesucht? Das Gewürzöl-Rezept eignet sich nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern rund ums Jahr. Die Zubereitung ist denkbar simpel und wenig zeitintensiv.
Benötigt wird eine Glasflasche (optimal ist ein Volumen von 0,75 l), die es z.B. bei IKEA, aber auch in Geschäften mit Haushaltsabteilungen wie z.B. Karstadt oder Galeria Kaufhof gibt. Die Flasche sollte vor dem Befüllen mit heißem Wasser ausgespült werden.
Als Grundlage für das Gewürzöl nehmt ihr Kräuter nach Belieben: ganze Zweige Rosmarin, Oregano, Salbei, Thymian oder Basilikum. Den Stengel leicht mit einem Messer anquetschen, damit sich das volle Aroma optimal entfalten kann.
Weiterer Geschmack wird durch kleingeschnittene Knoblauchzehen oder ganze Pfeffer- oder Korianderkörner gegeben. Die Wunschzutaten in die Flasche geben, so dass sie schön aufrecht stehen.
Wer es scharf mag: Einfach eine ganze Chilischote mit in die Flasche geben, das schmeckt nicht nur gut, sondern sieht auch sehr dekorativ aus.
Nun übergießt man die Kräuter vollständig mit einem hochwertigen Olivenöl und lässt das fertige Kräuteröl an einem dunklen Ort ca. 2 Wochen reifen (ja, für Weihnachten vielleicht etwas kurzfristig, aber kurz danach ist man ja eh noch mit Resteessen beschäftigt!).
Für das dargestellte Gewürzöl verwendete ich folgende Zutaten:
Für ein Kräuteröl, welches sich besonders gut für Fisch eignet, nehmt ihr je einen Zweig Thymian und Estragon, sowie 2-3 Zitronenscheiben einer unbehandelten Zitrone.
Vor ein paar Wochen durfte Püppi das erste Mal als Werbetestimonial ran – und zwar für Sabro Trensen. Ich kannte diese Marke vorher nicht, freute mich aber sehr, als Theresa, die den Auftrag hatte, die neuen Werbefotos für diese Trensen zu machen, fragte, ob Püppi für ein solches Fotoshooting zur Verfügung stehen würde.
Da ich Sabro nicht kannte, habe ich erst mal recherchiert, um welche Trensen es da geht. Generell sind die Sabro-Trensen optisch eher klassisch, zudem verspricht der Hersteller folgendes:
Das klang gar nicht so schlecht, zudem gefiel Püppi dem Hersteller der Trensen als Model wirklich gut, also kam ihr erster Modeljob zustande.
Püppi hat sich als Model wie ich finde wirklich gut angestellt und bei dem Shooting mit Theresa gut mitgemacht. Auch das herrliche Herbstwetter spielte mit und so sind einige tolle Fotos entstanden. Die Ergebnisse des Shootings könnt ihr auf der Website des Herstellers sehen – ein bisschen stolz macht mich das schon!
http://www.sabro.de/Pferd/Trensen
Die Bilder des Shootings wollen wir euch natürlich auch hier nicht vorenthalten:
In jedem Reitstall laufen eine ganze Handvoll Hunde und irgendwie gehören die vierbeinigen Schnüffelnasen doch auch zu uns Reitern dazu. Wer seinen Hund nicht vom Züchter holen, sondern gern einem Hund aus dem Tierschutz eine Chance geben möchte, wird vielleicht schon mal über den Begriff Pflegestelle gestolpert sein, der euch in diesem Artikel ein bisschen näher gebracht werden soll.
Pflegestellenversager – so heißt das echt. So nennt man Leute, die einen Hund aus dem Tierschutz als Pflegestelle aufnehmen und ihn dann am Ende doch nicht mehr hergeben können. Aber bevor ich von meinem Versagen erzähle, würde ich gern ein Stückchen weiter ausholen und erstmal über Pflegestellen sprechen.
Pflegestellen sind im Tierschutz heiß begehrt. Ich würde fast sagen, sie sind begehrter als Endstellen (das sind die Leute, die einem Tierheimhund ein dauerhaftes neues Zuhause geben), weil es weniger davon gibt. Das ist zumindest mein Eindruck und ich finde es sehr schade.
Tierheime und Tierschutzorganisationen sind immer auf der Suche nach Menschen, die einem Hund oder einem anderen Tier aus dem Tierheim die Möglichkeit geben, aus dem Zwinger heraus zu kommen und in einem Haushalt auf ein neues, passendes Zuhause, eine sogenannte Endstelle zu warten. Dass dies für den Hund eine ungleich bessere Unterkunft als ein Zwinger ist, ist denke ich sofort einleuchtend. Außerdem erhöht es die Vermittlungschancen ungemein, denn die Pflegestelle hat die Chance, den Hund wirklich kennen zu lernen und eine für ihn optimale Endstelle zu finden. Im Zwinger zeigen sich die Hunde in der Regel ganz anders als in einem Haushalt. Außerdem können die Mitarbeiter im Tierheim bei der Vielzahl der Hunde gar nicht so intensiv auf ihre Schützlinge eingehen, wie das in einer Pflegestelle möglich ist. Viele Sachen, die für das Zusammenleben mit dem Hund entscheidend sind und die später darüber entscheiden, ob der Vierbeiner tatsächlich in seine neue Familie passt, können im Zwinger gar nicht wirklich bewertet und ausprobiert werden. Zum Beispiel, ob der Hund mit Katzen verträglich ist, alleine bleiben kann, einen ausgeprägten Jagdtrieb hat oder in der Wohnung viel bellt. Ist der Hund aber in einer Pflegestelle, kann diese über all diese Eigenschaften des Hundes berichten und so eine wirklich passende Stelle für den Hund finden.
Viele Tierschutzorganisationen, die Hunde aus dem Ausland vermitteln, arbeiten sehr viel mit Pflegestellen zusammen. Aber auch hiesige Tierheime geben bestimmte Schützlinge gern zu Pflegestellen, um sie dort betreuen zu lassen.
Letztes Jahr im Februar bin ich aus meiner Studentenwohnung ausgezogen und mit meinem Freund zusammen gezogen. Ich bin mit Hunden aufgewachsen, meine Eltern hatten immer einen Hund und als ich endgültig zuhause auszog, fehlte mir der Hund ganz schön doll. In meine Lebensplanung passte aber nicht wirklich die Verantwortung für ein Tier, welches 13 Jahre und älter wird. Zu unsicher waren die Zukunftspläne. Sich einen eigenen Hund anschaffen, das war etwas worüber man in einigen Jahren mal nachdenken könnte. Aber dennoch war da die Sehnsucht nach einem Vierbeiner Zuhause. Zwar konnte ich mir ab und an den Hund meiner Eltern leihen, aber eigentlich gaben die Amy auch nur sehr ungern aus den Händen. So reifte in mir der Gedanke, sich als Pflegestelle zu bewerben und einem Hund ein temporäres Zuhause zu bieten. Damit wäre doch allen geholfen: Ich könnte meine Sehnsucht nach einem Hund stillen, müsste aber nicht die Verantwortung für ein ganzes Hundeleben übernehmen, der Hund wäre bis zu seinem endgültigen neuen Heim gut bei uns aufgehoben und außerdem könnte man schon mal für den späteren eigenen Hund ein bisschen üben. Ein Hund auf Probe sozusagen, um auch mal zu sehen, welche Verantwortung so ein Hund überhaupt mit sich bringt. Der Familienhund ist eben doch etwas ganz anderes, als ein eigener Hund für den man komplett eigenständig verantwortlich ist.
Ein Hund auf Probe klingt jetzt für einige wahrscheinlich erstmal etwas verantwortungslos, man holt sich ja kein Lebewesen einfach mal so auf Probe ins Haus und guckt wie einem das gefällt. Stimmt wohl auch, wenn es sich eben nicht um eine Pflegestelle für einen Hund aus dem Tierschutz handelt. Denn für diesen Hund ist das Zuhause auf Probe eine große Chance und sein Ticket in ein neues Leben. Von diesem Modell profitieren also beide – die Pflegestelle, die sich vielleicht noch nicht auf Dauer an einen Hund binden kann, und der Hund, der nicht im Zwinger sitzen muss. Und es profitiert auch die Endstelle des Hundes, die die Chance hat, den Hund in einem Haushalt unter „lebensechten“ Bedingungen kennenzulernen und so einschätzen zu können, ob er in den neuen Haushalt passt.
Die Bedingungen, die man für eine Pflegestelle erfüllen muss, sind eigentlich die gleichen, die auch jeder Hundehalter erfüllen muss. Man muss seinem Pflegling ein Plätzchen in seinem Leben einräumen, ihn selbstverständlich mit Futter, Wasser, Zuneigung und ausreichend Auslauf versorgen, genügend Zeit für den Hund aufwenden können und ihn nicht stundenlang alleine lassen müssen. Dies aber nicht für die nächsten 13 Jahre, sondern nur ein paar Wochen oder Monate. Ein Zeitraum, den vor allem junge Menschen realistischer überblicken können, denn welcher Student weiß schon, wie sein Leben in 3 Jahren aussieht?
Ein Hund aus dem Tierschutz, das klingt für viele nach einem schwierigen Fall, etwas für echte Hundekenner – landen doch die meisten Hunde im Tierheim, weil der Besitzer nicht mit ihnen klargekommen ist. Das mag sicherlich für einige Hunde stimmen, viele kommen aber auch total unverschuldet ins Tierheim. Zum Beispiel, weil der Besitzer krank geworden ist, sich seine Lebensumstände geändert haben oder er des Tieres und der Verantwortung einfach überdrüssig geworden ist. Auch im Tierheim gibt es ganz unkomplizierte und wirklich anfängertaugliche Hunde! Hunde aus dem Ausland können mitunter schlimme Dinge erlebt haben, aber auch hier gibt es sehr viele, vor allem junge Hunde, die einfach nur ungewollt waren und darum im Tierheim gelandet sind, ohne dass ihnen jemals etwas Schlimmes widerfahren ist oder sie irgendwelche Probleme gemacht haben.
Viel Hundeerfahrung ist für eine Pflegestelle also nicht unbedingt nötig. Wenn man dies mit der Organisation gut kommuniziert, findet sich auch für eine hundeunerfahrene Pflegestelle ein passender Hund. Die vermittelnde Organisation sollte auch Hilfestellung anbieten, falls mal etwas nicht so gut klappt.
Bei all den Vorteilen, die eine Pflegestelle für alle Beteiligten bietet, muss man sich aber natürlich auch im Klaren darüber sein, dass man keinen fertigen Hund übernimmt, der sich problemlos in den Alltag einfügt. Oft muss man an vielen grundsätzlichen Dingen wie der Leinenführigkeit und der Stubenreinheit arbeiten. Der Hund muss viele Dinge erst erlernen, wozu er in seinem bisherigen Leben noch keine Chance hatte. Es wird einige Wochen dauern, bis man seinem Pflegling soweit die Spielregeln eines zivilisierten Hundelebens beigebracht hat, dass er im Alltag problemlos mitläuft. Über eine Sache muss sich jede Pflegestelle klar sein: Ein Pflegling macht mehr Arbeit als ein eigener, erzogener Hund. Viele Sachen, die wir von den Hunden in unserem Umfeld als selbstverständlich voraus setzten, sind für den Pflegling vielleicht neu und unbekannt. Auch hier kommt es natürlich stark darauf an, was der Hund vor seiner Zeit im Tierheim erlebt hat und wie lange er schon im Zwinger sitzt. Um so schöner ist es aber die Entwicklung zu beobachten, wie ein Hund auf einer Pflegestelle aufblüht und zu einem wunderbaren Begleiter heran wächst.
Welchen Hund man zu sich nimmt, stimmt man zusammen mit der Organisation ab. Viele haben auch Angst, ihnen würde ein Hund zugeteilt werden, diese Sorge ist aber unbegründet. Keine vernünftige Organisation würde jemandem einen Hund aufdrängen, den macht nicht haben möchte. Man darf also an den kleinen Pflegling ähnliche Ansprüche stellen, wie man sie auch an einen eigenen Hund stellen würde. Denn natürlich soll auch der Pflegling zu einem passen und sich in die Lebensumstände eingliedern. Schließlich soll er ja bis zu seiner Vermittlung gut untergebracht sein. Wie lange man seinen Schützling versorgt, hängt stark vom Einzelfall ab und lässt sich nicht pauschal sagen. Der Zeitraum kann zwischen einigen Tagen und mehren Monaten liegen. Kleine, junge Hunde heller Fellfarbe lassen sich erfahrungsgemäß schneller vermitteln als große, ältere, schwarze Hunde. Je unkomplizierte der Pflegling, desto schneller wird er ein neues Zuhause finden. Außerdem kommt es sicherlich auch ein wenig darauf an, wo man wohnt. In Ballungsgebieten und Großstädten lassen sich bestimmt schneller Hunde vermitteln, weil es einfach mehr potentielle Interessenten gibt, für die auch der Anfahrtsweg nicht zu weit ist, um den Hund kennen zu lernen. Wir hatten unsere Pflegis eigentlich alle recht genau sechs Wochen lang, bevor sie in ihr neues Zuhause gezogen sind. Sie waren alle drei total unkomplizierte, liebenswerte kleine Hunde, die dem Menschen gegenüber sehr aufgeschlossen und freundlich waren, großen Kuschelbedarf hatten und uns täglich sehr viel Freude bereitet haben.
Die größte Angst haben die meisten, die über eine Pflegestelle nachdenken, sicherlich davor, den Hund nicht wieder abgeben zu können. Sich von dem über die Zeit liebgewonnen Mitbewohner auf Zeit wieder zu trennen, ist sicherlich der schwierigste Teil einer Pflegestelle und ob man damit klar kommt, hängt wohl von jedem persönlich ab. Ich habe drei Hunde in ganz wunderbare Endstellen vermittelt und habe die Erfahrung gemacht, dass die Freude über die glückliche Endstelle die Trauer über die Abgabe deutlich überwiegt. Die Endstelle wird zusammen mit der Organisation und der Pflegestelle sorgfältig ausgewählt, man hat die Möglichkeit sich kennenzulernen, das neue Zuhause des Pfleglings zu besuchen und so auch wirklich sicher zu sein, dass der kleine Mitbewohner ein tolles neue Zuhause findet. Keiner muss seinen Schützling mit einem unguten Gefühl abgeben, dann wird eben noch ein bisschen weiter gesucht.
Ich habe heute zu allen drei neuen Hundeeltern noch regelmäßigen Kontakt und freue mich immer sehr zu hören, wie glücklich sie mit meinen kleinen Schützlingen sind. Da ist schnell die Trauer über die Trennung vergessen, wenn man hört, dass sie alle ihr ganz persönliches Happy End gefunden haben. Natürlich ist es schwer, den Hund nach einigen Wochen wieder abzugeben, aber das Gefühl einem Hund aus dem Tierschutz eine Chance gegeben zu haben, ihm eine wichtige Starthilfe für den Sprung in sein neues Leben gegeben zu haben und ihn auf sein neues Zuhause bestmöglich vorzubereiten, das entschädigt für all den Aufwand und den Trennungsschmerz, das verspreche ich. Und mit jedem vermittelten Hund wird ja wieder ein Plätzchen bei euch als Pflegestelle frei, wieder eine neue Chance für eine kleine Tierheimseele.
Tja und wenn ihr es tatsächlich nicht über das Herz bringt, euren kleinen Pflegling wieder herzugeben, dann werdet ihr – so wie ich bei der vierten Pflegestelle – auch zum Pflegestellenversager. Das ist nämlich gar nicht so schlimm, wie es klingt. Seit September dieses Jahres lebt nun also Sita bei uns und bereichert unser Leben jeden Tag. Die Bindung, die man zu einem eigenen Hund aufbauen kann, ist natürlich sehr viel intensiver als die zu einem Pflegling. Trotzdem bin ich doch manchmal traurig, dass bei uns der Platz für einen Pflegling nun erstmal belegt ist und wir keine Starthilfe mehr für eine der vielen Tierheimseelchhen geben können, die so sehnsüchtig auf ihre Chance warten. Aber sechs Wochen mit zwei Hunden sind doch auch überschaubar, oder? Vielleicht bekommt im nächsten Jahr noch mal ein Hund seine Chance auf ein Happy End, bis dahin muss Sita erst noch mal fleißig die Hundeschulbank drücken, damit sie dann mit gutem Beispiel voran gehen kann.
Heute ist wieder DIY-Montag und diesmal haben wir eine pferdige Selbstmachidee für euch dabei: Häkelpferdchen. Wer die noch zu Weihnachten verschenken will, braucht folgendes:
Los geht es mit dem Kopf des Pferdchens: Zuerst wird ein Fadenring mit 6 festen Maschen gehäkelt und festgezogen:
In der nächsten Runde werden in jede feste Masche zwei feste Maschen gehäkelt, in der darauffolgenden wird jede zweite Masche verdoppelt, dann jede dritte, jede vierte, dann jede fünfte und schließlich jede sechste, sodass ihr dann 42 Maschen habt . Es entsteht eine Scheibe, die beginnt, sich zu wölben. Da ich ein Pferd mit Blesse häkeln will, arbeite ich noch eine weitere Farbe ein, das ist aber eigentlich nicht nötig.
Anschließend werden zwei Runden mit 42 Maschen gehäkelt. Dann wird die Farbe des Garns gewechselt:
Nach weiteren zwei Runden mit dem neuen Garn, wird der Kopf unseres Pferdchens wieder enger gehäkelt. Dazu werden in einer Runde jeweils jede sechste und siebte, in der darauffolgenden Runde jede fünfte und sechste, dann jede vierte und fünfte und schließlich jede dritte und vierte Mache zusammengehäkelt und die Arbeit mit Watte gefüllt.
In der nächsten Runde werden jede zweite und dritte Masche zusammengehäkelt und das verbleibende Loch vernäht. Dann werden die beiden Knöpfe als Augen angenäht.
Weiter geht es mit den Ohren: Hierfür häkelt ihr wieder einen Fadenring mit sechs festen Maschen und verdoppelt in den beiden nächsten Runden jede Masche, so, dass am Ende eine flache Scheibe mit 24 Maschen entsteht. Diese wird dann gefaltet, oben und unten zusammengenäht und am Kopf festgenäht. Das ganze braucht ihr natürlich zweimal. Jetzt könnt ihr auch schon die Mähne anbringen, indem ihr einige Fäden mit der Häkelnadel durch die Maschen zwischen den Ohren zieht und festknotet.
Für den Körper wird wieder ein Fadenring mit sechs Maschen gehäkelt und in den darauffolgenden Runden wie für den Kopf jede, jede zweite, dritte, vierte, fünfte und sechste Masche verdoppelt. Dann wird mit den so entstandenen 42 Maschen vier Runden gehäkelt und dann wieder jede sechste und siebte, fünfte und sechste Masche, usw. zusammengehäkelt, die Arbeit mit Watte gefüllt und zugenäht. Auf den Bildern könnt ihr sehen, dass ich hier mit einem Markierungsfaden arbeite. Das hilft bei der Orientierung, wenn man sich mal verzählt hat. Das kann man natürlich auch machen, wenn man den Kopf häkelt.
Jetzt könnt ihr den Kopf annähen und wie auch bei der Mähne ein paar Fäden als Schweif am Hinterteil einziehen und festknoten.
Jetzt fehlen nur noch die Beine: Hier beginnen wir wieder mit einem Fadenring aus sechs Maschen. In der nächsten Runde wird jede zweite Masche verdoppelt, dann jede dritte, usw., bis ihr 21 Maschen habt. Dann wird wieder die Farbe gewechselt und drei Runden mit 21 Maschen gehäkelt.
Danach wird wieder jede siebte und sechste, sechste und fünfte, fünfte und vierte und vierte und dritte Masche zusammengehäkelt. Es folgen 10 Runden, danach wird das Beinchen gefüllt, vernäht und am Körper angenäht. Das ganze müsst ihr für alle vier Beine machen.
Ich habe das vorher schon mal an einem weißen Pferdchen probiert, bevor ich beschlossen habe, so ein Tutorial zu schreiben:
Ich muss jetzt bis Weihnachten in Windeseile noch drei braune Beinchen häkeln, dann sind meine beiden fertig.
Und hier noch die lebendigen Vorlagen:
Viel Spaß beim Nachmachen!
In den letzten Wochen musste Püppi leider etwas pausieren. Sie hatte nichts wirklich Schlimmes, sodass ich mich nicht beschweren will, aber ein paar kleinere Baustellen, die uns am Training hinderten.
Am Tag nach unserem Shoooting für die Wechselbilder hatte sie in der Sattellage plötzlich zwei Beulen. Ich dachte zunächst an verstopfte Talgdrüsen, als jedoch am Tag darauf die beiden Beulen aufgeplatzt waren und Flüssigkeit austrat und sich zudem vier neue Beulen gebildet hatten, gefiel mir das Ganze gar nicht mehr und der Tierarzt wurde geholt. Er stellte einen aggressiven Pilz fest und gab uns eine Lotion, zudem wurde Püppi eine Impfung gespritzt. Leider ist die Maus ziemlich empfindlich, was das Impfen angeht und hat schon öfter Reaktionen gezeigt, zum Glück ging es ihr aber gut nach der Impfung. Also konnten wir nach ein paar Tagen wieder leicht mit dem Training beginnen, die Beulen gingen auch direkt zurück und es kamen keine neuen mehr dazu. Allerdings musste nach 10 Tagen eine zweite Impfung folgen. Und die haute das arme Püppchen so richtig um! Am Tag nach der Impfung stand sie in der Ecke der Box und ließ sich nicht mehr anfassen! Zwei Tage lang kam keiner von uns an sie heran, ich war nur heilfroh, dass sie trotzdem fraß. Ansonsten schlief sie viel und war teilnahmslos, das Pferd war nicht mehr wieder zu erkennen 🙁 Am dritten Tag durfte mein Vater sie wieder ganz vorsichtig anfassen und ein Halfter drauf machen, so dass er ein wenig spazieren gehen konnte. Zurück in der Box musste sich die Arme sofort wieder hinlegen und schlafen. Ich war die ganze Woche auf Geschäftsreise und konnte nur von fern an mein armes Pferd denken.
Jeden Tag kamen die Lebensgeister dann ein wenig mehr zurück und nach einer Woche reichte die Kraft für ca. 20 Minuten lockerem Trab und Galopp am Halfter an der Longe.
Dann stand der Akupunkturtermin an. Ich lasse Püppi alle sechs Monate von einer Tierheilpraktikerin untersuchen und mit chinesischer Medizin, Akupunktur und Physiotherapie behandeln, damit ich sicher sein kann, dass keine Blockaden oder Verspannungen Probleme bereiten, welche durch das Training nicht gelöst werden können. Püppi kann sich bei der Akupunktur immer super gut entspannen und man merkt den Effekt beim Reiten ganz deutlich. Bei der letzten Behandlung hatte ich z.B. erzählt, dass sie den Wechsel nach rechts häufig nicht richtig durchspringt und auch das Kurzkehrt nach rechts schwer ist. Die Heilpraktikerin erklärte mir, das Püppi ungleichmässig bemuskelt ist, links mehr als rechts. Dadurch mag sie rechts hinten nicht so gern Last aufnehmen und dadurch wiederum kommen links vorn in der Schulter Verspannungen, weil sie quasi dort ausgleicht, dass sie sich hinten rechts schont. Nach dem Lösen der Verspannungen klappten sowohl der Wechsel als auch das Kurzkehrt sofort viel besser.
Diesmal war die Schulter viel besser, weil wir sehr daran gearbeitet haben, die Muskulatur der rechten Seite zu verbessern. Ich habe mich natürlich gefreut, dass die Arbeit da schon Früchte getragen hat! Dafür gab es aber neue Blockaden im Bereich der Lendenwirbel und des Kreuz-Darmbeins. An dieser Stelle waren vorher noch nie Blockaden gewesen, die Heilpraktikerin erklärte mir aber, dass dies die typische Stelle ist, an der weiter ausgebildete Dressurpferde sehr schnell Verspannungen und Blockaden haben. Das komme durch die vermehrt versammelnde Arbeit, wo natürlich die Hinterhand deutlich mehr Kraft einsetzen muss. Das klingt einleuchtend für mich, wir haben mit der Pirouettenarbeit begonnen und auch erste halbe Tritte und Trab-Passage Übergänge sind Teil des Trainings geworden. Versammlung spielt also eine deutlich größere Rolle seit dem letzten halben Jahr. Man sah auch ganz deutlich, dass Püppi am Anfang beim Abtasten des Rückens zusammenzog und verspannte. Nach der Akkupunktur konnte die Heilpraktikerin den ganzen Rücken abtasten und abklopfen und der Rücken „federte“ zurück und man sah ganz deutlich, dass die Muskeln entspannt waren.
Nach der Behandlung waren zwei weitere Longentage angesagt, und seitdem geht es Püppi wieder richtig gut. Sie ist locker und wirkt fröhlich und leistungsbereit (und ganz schön kernig) – endlich wieder wie das Pferd was ich kenne! Jetzt kann unser Wintertraining also wieder losgehen, schließlich haben wir ja einiges vor im kommenden Jahr!
Püppi und ihre Freundin auf dem Paddock:
Einen wundervollen 3. Advent wünschen wir!