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Ein Leben ohne Pferd

Anfang März 2009 habe ich meinen Hannoveranerwallach verkauft und bin mittlerweile seit über sechs Jahren „pferdelos“. Nach einigen wirklich tollen Reitbeteiligungen habe ich mich vor etwa einem halben Jahr entscheiden, die Reiterei und alles was dazu gehört aufzugeben. Ich führe also seit einigen Monaten ein Leben ohne Pferde und das ist leichter gesagt als getan. Auf meinem Weg von der Arbeit nach Hause komme ich an einem kleinen Stall vorbei. Jetzt, wo die Tage länger sind, kann ich immer mal einen Blick in die offene Stallgasse erhaschen und habe schon öfter ein junges Mädchen dabei beobachten können, wie sie ihr Pony sattelt. Eine ganz normale „Stallsituation“ und eigentlich nicht erwähnenswert. Mich machen solche Situationen allerdings immer wieder sehr nachdenklich, denn dann wird mir noch einmal bewusst, dass ich mein Hobby aufgegeben habe und der Reitsport keine so große Rolle mehr in meinem Leben spielt, wie ich es gerne hätte. Ein Leben ohne Pferde, ohne den Geruch von frischem Heu oder einfach nur ohne regelmäßig über die weichen Nüstern seines Lieblingspferdes zu streicheln – für viele …

Vorstellung Svenja

Auch ich möchte bei der Vorstellungsrunde nicht fehlen. Mein Name ist Svenja, ich bin 26 Jahre alt und komme wie so viele der Horsediaries-Mädels aus dem schönen Hamburg. Ich habe ein duales Studium im Bereich Steuerrecht gemacht und bin mittlerweile seit Oktober 2013 im Berufsleben angekommen. Obwohl ich eine Hamburger-Deern durch und durch bin, hat es mich mittlerweile etwas außerhalb in Hamburgs grünen „Speckgürtel“ verschlagen. Dort genieße ich nach der Arbeit gerne die schöne Natur mit meinem mittlerweile fast dreijährigen Kleinspitzrüden „Ewok“. Ich kam mit fünf Jahren durchs Voltigieren auf den Pferderücken und wollte schnell mehr und so verschlug es mich wie so viele in eine Reitschule mit zahlreichen gütigen Schulpferden. Nach einigen Reitbeteiligungen als Teenager bekam ich mit fünfzehn den großen Traum eines eigenen Pferdes erfüllt und so lernte ich mit meinem damals vierjährigen Hannoveranerwallach nicht nur viel, sondern machte neben allerhand Quatsch auch die ersten Turniererfahrungen. Ich war lange im Dressur- wie auch Springsattel zuhause und wollte mich nach den ersten Erfahrungen im Geländeparcours eigentlich in die Richtung Vielseitigkeit orientieren. Leider musste ich …

Jeany, ein Wehwechen kommt selten allein.

Wie ihr ja im letzten Artikel gelesen habt, habe ich Jeany diesen Sommer eine Pause gegönnt. Nichtsdestotrotz besuche ich sie natürlich regelmäßig, sorge für ein sauberes Bettchen und habe ein Auge auf das äußere Wohlbefinden. Jeany hat ja leider auch einen Hang zum Weichei. So hätte ich mir zum Beispiel denken können, dass das Abnehmen der hinteren Eisen zur Sommerpause keine gute Idee ist. Jeany bollert in ihrer Box leider Abends regelmäßig, das hat ohne Eisen nun dazu geführt, dass die hinteren Hufe total ausgebrochen sind. Ich überlege nun, ob ich es mal mit einer Keralit Behandlung probiere. Hat jemand von euch damit eventuell Erfahrungen? Falls ja, wie oft habt ihr das aufgetragen? Ich möchte eigentlich vermeiden, dass sie die Eisen hinten wieder drauf bekommt, so lange es nicht wirklich zwingend nötig ist. Als Jeany zu mir kam, hatte sie ja ziemlich doll Gurtdruck. Ich habe also schon immer versucht, alles gut abzupolstern, was hätte scheuern können und hatte bisher auch Ruhe. Nun habe ich letzte Woche leider entdeckt, dass das Weidehalfter stark scheuert, eigentlich …

Getrennte Wege: Über das Tabuthema Pferdeverkauf

Das Thema Pferdeverkauf ist in aller Munde. Viele Pferdebesitzer haben schon mal ein Pferd verkauft und es gibt sehr viele, die sich die skurrilsten Ausreden dafür einfallen lassen. Pferdeverkauf gehört sich nicht! Warum der Verkauf eigentlich nichts negatives ist, versuche ich in meinem heutigen Artikel zu ergründen. Fast jeder Reiter, der ein eigenes Pferd besitzt, stand schon einmal vor der Frage „Verkauf oder nicht?“, aber die wenigsten würden es zugeben. Ich selber habe auch schon Pferde verkauft und kein einziges Mal fiel es mir leicht. Ich erinnere mich heute noch an die vielen bösen Zungen im Stall: „Die kriegt den Hals nicht voll!“ „Hat es doch gar nicht richtig probiert.“ Besonders als Jugendliche war das wirklich nicht leicht. Unter den Reitern gibt es verschiedene Parteien: Die, die alles für ihr Pferd geben und jedes kleine bisschen hinterfragen; die, die Turniersport betreiben wollen und von ihrem Pferd in gewissen Maßen einen Nutzen haben und die, die es einfach nur genießen wollen in Gesellschaft von Gleichgesinnten zu sein und einfach so wie es das Pferd gerade anbietet …

Ein Traum wird wahr

Ich glaube jeder kennt es, diese geheimen Träume, die man eigentlich nicht aussprechen mag, aus Angst, ausgelacht zu werden oder Höhenflüge nachgesagt zu bekommen. Bei mir war das zumindest so. Lange stand ich in einem reinen Sportstall, in dem Turniere jeder Klasse geritten worden sind. Heimlich habe ich oft gedacht: über M reiten würde ich auch gerne mal. Und vielleicht springt ja irgendwann auch einmal eine Platzierung bei raus, das wäre so das i-Tüpfelchen.  Aber lange war das halt auch nur ein Traum, denn durch einige Stürze und Vertrauensverluste in den vergangenen Jahren hatte ich dann auch immer Angst, sobald der Sprung höher als 1,15m wurde. Dabei bin ich mit meinem Pony früher weit höhere Sprünge angeritten. Dank vertrauensaufbauender Maßnahmen meiner Reitlehrerin wurde diese Angst aber immer weniger, und zugegebenermaßen ist Pepper ja auch ein Pferd, die es mir auch leicht macht, da sie keine Angst vor höheren Sprüngen hat und meine Fehler oft genug verzeiht.  Alleine macht sie die ganzen Sachen dann aber dennoch nicht. Durch einige private Veränderungen habe ich dann im Frühjahr …

Wie geht es Pepper?

Manchmal möchte man so viel mit anderen teilen, hat Ideen und Vorstellungen und doch funktioniert es nicht immer so, wie man es sich vorstellt. Nun habe ich aber endlich einige wichtige Dinge erledigt und habe Zeit für ein Pepper-Update! Im Training läuft alles wie immer. Ich versuche viel Abwechslung reinzubringen und gehe daher ohne einen konkreten Trainingsplan zum Pferd. Wenn das Wetter schön ist, dann gehen wir ausreiten, bei schlechterem Wetter oder aber, wenn mein Kopf mit anderen Dingen voll ist, wird longiert, und natürlich kommt auch das Dressurtraining nicht zu kurz. Im Normalfall fahren wir einmal die Woche zum Springunterricht. In letzter Zeit hat es studienbedingt nicht immer dafür gereicht, aber in der Turniersaison ist auch die Pepper nicht traurig, wenn wir zusätzlich zum Turnier nicht noch mal springen fahren 🙂 Auf Turnieren läuft es bisher sehr gut, wir haben uns aus den A-Springen verabschiedet, fassen Fuß in L-Springen und können auch bisher in M-Springen gut mithalten. Nächstes Jahr sind wir somit bereits schon in LK3 unterwegs, was für mich ein unglaubliches Gefühl ist. …

Jeany macht Urlaub

Nun war es schon eine ganze Weile ruhig um uns, daher wird es höchste Zeit einen kleinen Bericht zur aktuellen Lage zu schreiben. Ich habe mich recht kurzfristig dazu entschieden, Jeany und mir eine Sommerpause zu gönnen. Der Winter war lang und durch ständige Rückschläge anstrengend für uns beide, meine Motivation sank immer weiter, irgendwas musste ich ändern…  Deshalb darf Jeany nun mit ihren Mädels den Sommer auf der Weide genießen und dreht dann und wann eine kleine Schrittrunde mit mir durchs Gelände. Mal abgesehen von ihrer riiiesigen Graskugel, geht es ihr damit sehr gut und mir auch! Ich habe nämlich seit Mitte Mai tierischen Nachwuchs: Diese kleine Lady hält mich ziemlich auf Trab und fordert meine gesamte Energie und Aufmerksamkeit. Insofern passte uns die Reitpause momentan sehr gut. Ein paar Möhrchen- und Putzbesuche sind natürlich die beste Gelegenheit einen Welpen an Pferde zu gewöhnen. Von meiner letzten Geländerunde möchte ich euch allerdings trotzdem berichten: Nachdem ich einige Wochen nicht geritten war, überkam mich spontan die Reitlust. Also habe ich die kleine Leyla kurzerhand bei meiner …

Pflegetipp: Blonder Schweif

Viele Pferdemädchen sowie auch gestandene Reiterinnen bekommen große Herzchenaugen, wenn sie ein hübsches Pony mit einem vollen, blonden, leicht gelockten Schweif sehen – wie damals Barbies „Leckermaul“. Ich gebe zu, auch ich habe immer geschwärmt, bevor mein kleines Blondinchen bei mir einzog. Dass der blonde Schweif aber in Wirklichkeit viel Arbeit, Pflege und vom Wasser aufgeweichte Hände bedeutet, bedenken wahrscheinlich die wenigsten. So toll ein blonder bzw. weißer Schweif auch aussieht, im Alltag ist er eine echte Herausforderung.  Als ich Jeany bekam, fand sie Wasser ziemlich blöd und ich konnte den Schweif quasi den ganzen Winter über so gut wie gar nicht waschen. Nach fleißigem Üben und dem Eintreffen des Frühlings versuchte ich also den inzwischen schwarzen und verdreckten Schweif wieder weiß zu bekommen. Normalerweise wasche ich nur mit klarem Wasser und das Langhaar mit Babyshampoo. Ich wusch und wusch und wusch, aber nichts passierte. Der Schweif wurde einfach nicht wieder sauber. Klar war das tiefe Schwarz verschwunden und der Schweif war auch wieder heller, aber so richtig strahlend weiß habe ich ihn nicht mehr bekommen. Ich …

Zurück im Training

Es ist eine ganze Weile her, dass ich zuletzt von Püppi berichtet habe. Sie hatte insgesamt ca. 2 Monate Trainingspause und wurde in der Zeit ganz langsam Stück für Stück wieder aufgebaut. Zum Glück hat sie die Zeit gut überstanden, war auch sehr artig und seit Mitte Mai konnten wir dann das Training sukzessive hochfahren. Ende Mai durfte sie zum Beginn der Weidesaison in unserem Stall auch wieder auf die Wiese und mittlerweile sind wir wieder auf einem normalen Trainingsstand. Natürlich muss sie den Trainingsrückstand noch ein wenig aufholen, sie ist muskulär noch nicht ganz wieder auf dem alten Stand. Die Lektionen hat sie zum Glück überhaupt nicht verlernt, Seitengänge und Wechsel sitzen mittlerweile wirklich sicher, sie springt mittlerweile auch schon schöne Serien und auch 4-6 Einerwechsel. Außerdem hatte ich berichtet, dass wir auf Sattelsuche waren. Wir haben zuerst einen Prestige D1 testen dürfen, den ich auch super fand, aber leider passte er nicht optimal und stellte sich auch als zu klein für meinen Vater heraus. Dann habe ich durch Zufall einen Cobra testen können, …

Wie man als Reiter zum Fahrsport kommt

Dies ist ein Gastbeitrag von Birte, die mit ihrem Rappwallach über glückliche Umstände zum Fahren kam und hier beschreibt, was das Fahren für sie so besonders macht: Reiter haben ja meist ganz bestimmte Bilder vor Augen wenn sie Wörter wie Kutsche, Kutsche fahren oder Kutschpferde hören. Ist fast ein Pawlow`scher-Reflex. Und, machen wir uns nichts vor, die Bilder sind nicht immer unbedingt die Besten. In unserer Phantasie haben sowohl tierischer als auch menschlicher Part eines Gespanns einen eher ungünstigen Body-Mass-Index und schluffen gemeinschaftlich wenig energiegeladen durch die Gegend. Ich gehe da lieber nicht weiter ins Detail. Ich war genauso. Reiter durch und durch eben. Nie hätte ich mir vorstellen können hinter dem Pferd zu sitzen statt oben drauf. Ist doch nur was für Leute die nicht (mehr) reiten können. Man hat ja so seinen Stolz, und auch gewisse Ansprüche an das Gearbeitet-Sein eines Equiden. Klassischer Fall von „Keine Ahnung“. Und dann hatte ich eine Begegnung. Ich schaute, ich erlebte, ich staunte, und ich fing an darüber nachzudenken. Durch puren Zufall war ich Glückskind an jemanden …