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Ein Danke

Letzte Woche haben wir hier unser kleines Jubiläum gefeiert und eine Trense unter unseren Lesern verlost. Um an dem Gewinnspiel teilnehmen zu können, musstet ihr einen Kommentar unter dem Beitrag lassen. 30 Leser haben an dem Gewinnspiel teilgenommen und ihr hättet einfach schreiben können, dass ihr die Trense gewinnen möchtet. Eigentlich hätte sogar auch ein einziges Wort oder sogar nur ein Buchstabe gereicht, um teilzunehmen, wenn man das mal ganz genau nimmt.
Ihr habt uns aber unheimlich tolle und liebe Kommentare geschrieben, über die wir uns wirklich sehr gefreut haben. Und grade weil das nicht selbstverständlich ist, weil wir es nicht etwa zur Bedingung gemacht haben, uns zu schreiben, warum ihr hier gern lest oder was euch an dem Blog gefällt, sondern weil es einfach von euch selbst heraus kam, hat uns das wirklich den Tag versüßt.

Es ist schön zu lesen, dass ihr den Blog schätzt, hier gern reinschaut, mit unseren Tagebuchpferden mitfiebert und vor allem, dass ihr genau die Dinge an unserem Blog schätzt, die uns selbst auch von Anfang an besonders wichtig waren.

Als Horsediaries entstanden ist, haben wir uns einige Dinge überlegt, die wir hier gern umsetzen wollen, haben uns überlegt, worauf wir hier Wert legen wollen und vor allem auch wie wir euch hier erreichen wollen. Es gibt viele Blogs, die sich ständig selbst erklären, die einem andauernd ihre subjektive Wichtigkeit unter die Nase reiben, in jedem dritten Artikel ihre absolute Authentizität beteuern und dann Werbung doch nicht kennzeichnen oder ständig ein neues Konzept groß ankündigen und es dann doch nicht durchhalten.
Eigentlich wollten auch wir uns hier immer mal ein bisschen mehr erklären, unser Konzept erläutern, weil wir nicht sicher waren, ob das eigentlich auch so bei unseren Lesern ankommt. Als wir eure Kommentare gelesen haben, haben wir aber gemerkt, dass das gar nicht nötig ist, denn ihr habt längst erkannt, worum es uns hier bei Horsediaries geht.
Wir schreiben hier, weil es uns Spaß macht, wir schreiben über Dinge, die uns jeden Tag mit unseren Pferden beschäftigen, wir bemühen uns immer, auch einen Mehrwert für unsere Leser zu schaffen und betreiben den Blog nicht nur der bloßen Selbstdarstellung wegen. Wir lieben gute Fotos und sie sind eines der Herzstücke dieses Blogs.

Aber wir haben auch gemerkt, dass man sich als Leser ein bisschen mit den Autoren eines Blogs identifizieren möchte. Irgendwie sind wir ja doch alle ein klein wenig voyeuristisch veranlagt und möchten auch wissen, mit wem wir es eigentlich zu tun haben. Darum haben wir unsere Teamseite eingerichtet, auf der ihr neben einem Foto auch ein paar persönliche Fakten über uns findet und die Klickzahlen verraten, dass ihr dort schon fleißig gelesen habt.
Wir freuen uns sehr, dass Horsediaries in den letzten beiden Jahren so viele Leser gewinnen konnte und ihr uns in dieser Zeit begleitet habt. Wir wollen Horsediaries in Zukunft immer noch ein kleines bisschen besser, interessanter und erfolgreicher machen und möchten in Zukunft auch ein bisschen mehr von uns selbst preisgeben.

Und nun habe ich es doch getan: Mal uns selbst erklärt, obwohl ihr schon lange verstanden habt, worum es hier geht und was euch erwartet. Und noch schlimmer: Nun habe ich auch noch eine Richtung angebeben, in die es in Zukunft gehen soll, obwohl man damit doch eigentlich nur Gefahr läuft, Versprechen nicht zu halten und Erwartungen nicht zu erfüllen.
Aber ich glaube, es gehört zumindest ein klein wenig dazu, wenn es hier etwas persönlicher werden soll, dass wir euch auch in unsere Pläne und Ideen einweihen und euch mitnehmen.

Wir freuen uns auf viele weitere Jahre hier mit euch als treue Leser und bedanken uns ganz herzlich für die Zeit, die ihr hier auf Horsediaries mit Lesen und Schmökern, Kommentieren und Teilen verbringt.

Um noch mal auf den eigentlichen Grund für diesen Post zurückzukommen: Das Gewinnspiel!
Unsere Glücksfee Sita hat den Gewinner unter allen Kommentaren gezogen:

Herzlichen Glückwunsch liebe Denise, wir hoffen, du hast mit der Trense viel Freude!

Püppis zweiter M Sieg!

Am letzten Wochenende stand nach zweimonatiger Pause wieder ein Turnier für Püppi und mich an. Dadurch, dass ich dieses Jahr beruflich als auch privat sehr viel anstehen habe, können wir diese Saison nur sehr wenig losfahren. Also habe ich versucht, einige wenige aber dafür schöne Turniere rauszusuchen. So auch dieses Wochenende, der Turnierplatz lag nur ca. 30 Minuten vom Stall entfernt, es ist eine sehr nette Anlage und es ist ein reines Dressurturnier mit gutem Boden und schöner, ruhiger Atmosphäre. Ich hatte eine M* auf Trense genannt (die M5 auf 60iger Viereck) und eine M** (M10). Beide Prüfungen waren für Sonntag angesetzt, allerdings traute ich meinen Augen kaum, als ich die Zeiteinteilung sah: Start der M* um 7.30 Uhr und Startbuchstabe N 🙁 und ich dachte, wenn man erstmal M reitet, dann muss man nicht mehr so früh los!

Also gut, es hilft ja nichts und ich wollte auf jeden Fall gern trotzdem reiten. Am Wochenende vorher hatte Püppi frei, weil ich unterwegs war. Ich habe dann am Dienstag das erste Mal wieder geritten, Püppis Motivation hielt sich in Grenzen, also haben wir erstmal nur Basisarbeit gemacht, an Durchlässigkeit gearbeitet und daran, dass sie gut am Bein zog und ich sie vor mich bekam. Am Mittwoch hatten wir Springen und haben das Springtraining auch auf unsere Dressurarbeit ausgerichtet (den Bericht mit Video findet ihr HIER.) An dem Tag lief Püppi schon wesentlich lockerer und motivierter. Am Donnerstag bin ich auf Trense wieder Dressur geritten, sie lief schön locker und gut, so dass ich schon mal Auszüge der beiden Aufgaben geritten bin. Freitag und Samstag hatte ich dann jeweils Dressurunterricht auf Kandare und wir haben an beiden Tagen ordentlich was getan, am Samstag bin ich beide Aufgaben nochmal durchgeritten. So haben wir quasi das Training jeden Tag etwas gesteigert, so dass ich am Samstag das Gefühl hatte, dass wir jetzt super vorbereitet sind.

Am Samstag habe ich sie dann nach dem Reiten gewaschen und eingeflochten, bevor es zur Entspannung noch auf die Weide ging. Am Sonntag morgen klingelte der Wecker dann um 4.45 Uhr, wie schön 🙂 Um halb 6 war ich am Stall, Püppi begrüßte mich fröhlich und freute sich sichtlich, dass ich da war. Fertig machen, verladen und die Fahrt liefen ganz entspannt ab und um kurz vor 7 waren wir am Turnierplatz.

Wir waren dritter Starter von 27 und haben direkt fertig gemacht. Ich konnte auf einem Außenplatz direkt neben dem Viereck abreiten, die Sonne schien und es waren wirklich gute Bedingungen. Und dann ging es auch schon los in die Prüfung. Ich ritt wie immer einmal rechte Hand und einmal linke Hand an den Richtern vorbei, Püppi schielte etwas zu den Richterhäuschen aber es war kein Problem, sie war motiviert und gehorsam. Und dann startete die Aufgabe. Ich hatte in der Prüfung ein richtig gutes Reitgefühl, die M5 hat etwas größere Linien die es einem schön ermöglichten, immer wieder die Hand etwas nach vorn zu geben und das Pferd wieder gut vor sich zu bekommen. Leider habe ich die Rechtstraversale total ungeschickt eingeleitet, und auch das Schulterherein auf der rechten Seite ist missglückt, es war dann sehr schwankend und ungleichmäßig. So etwas ärgert mich natürlich, vor allem weil gerade die Traversalen zu Hause immer super sind.. Aber naja. Ansonsten gab es keine groben Fehler, Püppi zog toll und ich kam richtig zum reiten. Die Verstärkungen und Wechsel waren super und auch die schwereren Linien und der Außengalopp, nicht gerade Püppis Stärke, klappten gut. Am Ende trabte ich auf die Richter zu, musste bei G direkt vor dem Richter bei C halten und grüßen, und hörte ihn sagen „8“. Ich war super happy, und ritt zufrieden aus der Prüfung. Es war vom Reitgefühl nach der M** im Mai die beste Prüfung dieses Jahr, und das nach 2 Monaten Pause.

Wir haben Püppi dann in Ruhe weggebracht und sind anschließend erst einmal frühstücken gegangen, dann sahen wir auch das Ergebnis: 66,818%!! Ich habe mich total gefreut, dass ist unser zweitbestes Ergebnis in einer M* mit getrenntem Richten gewesen. Damit lagen wir in Führung, die zweibeste Starterin lag bei 63%. Aber gut, es waren erst 5 Starter durch, und es sollten insgesamt 27 Starter reiten. Da kann also noch viel passieren..

Also hieß es warten. Und warten und warten! Zum Glück war das Wetter herrlich, das Pferd fraß entspannt sein Heu auf dem Anhänger und so ließ es sich aushalten! Auch war es ganz spannend, die Ritte der Konkurrenz zu beobachten und zu überlegen und diskutieren, wer besser sein könnte.. Bei einer Starterin war ich mir sicher, sie wird unser Ergebnis übertreffen, ein ganz tolles Pferd mit viel Ausdruck – aber dann sprang das Pferd im Außengalopp um. Am Ende lag sie ganz knapp einige Punkte hinter uns.. Als es noch etwa 3 Starter gab, haben wir Püppi dann schon mal fertig gemacht, platziert waren wir ja auf jeden Fall. Aber reicht es tatsächlich für den Sieg? Es kamen noch einige gute Paare zum Schluss, und die letzten Ritte konnte ich ja nicht mehr sehen. Aber als ich dann zum Viereck ritt, warteten doch zwei Helfer mit einer Siegerdecke und Schärpe – wir hatten tatsächlich gewonnen 🙂 🙂 🙂

Püppi und ich haben vor 2 Jahren ja schon einmal eine M* gewonnen – aber es war trotzdem wieder genau so ein einmalig schönes Gefühl und ich bin fast geplatzt vor Stolz auf dieses tolle Pferd! Sie ist nicht mit den besten Nerven gesegnet, aber trotz wenig Turnieren hat sie mittlerweile so ein Vertrauen gefasst und ist einfach auch erwachsen geworden, und gibt einem so ein tolles Reitgefühl in der Prüfung! Den ganzen Tag war sie gelassen und lief am langen Zügel über den Turnierplatz ohne sich auch nur einmal aufzuregen. Und als es drauf ankam, war sie da und rief die Leistung ab, die in ihr steckt.

Es gab bei dem Turnier tolle Preise – wir haben eine wunderschöne Abschwitzdecke von Equest gewonnen sowie eine Dose Myoplast (die ich auch direkt mal füttern werde, ich werde berichten, ob sie Wirkung zeigt), außerdem einen Gutschein für ein Mineralfutter von Salvana und ein Gutschein für ein Baustoffzentrum (den findet mein Mann wahrscheinlich toller als ich :-p ) Außerdem eine Stallplakette, die Schärpe und natürlich eine schöne goldene Schleife.

Wir hatten für nachmittags noch eine M** genannt, aber haben dann spontan entschieden, uns diese zu schenken. Wir waren schon sechs Stunden unterwegs und es war alles so perfekt gelaufen, also wollte ich Püppi belohnen und muss nicht um jeden Preis einer M** Platzierung hinterherjagen. Deshalb fuhren wir nach Hause und Püppi kam auf die Weide, wo ihre Freundin sie schon sehnsüchtig erwartete. Allem in allem war es der perfekte Sonntag und ich bin so glücklich! Der Sieg bestätigt die Arbeit mit Püppi und ich bin voller Hoffnung, dass wir im nächsten Jahr auch in der Klasse S so angreifen können und dort auf Schleifenjagd gehen werden :-).

Tollerweise wurden wir auf dem Turnier gefilmt! Ich habe mir überlegt, das Video ein wenig zu bearbeiten und euch u.a. die jeweiligen Einzelnoten der drei Richter einzubauen. Das Video werde ich in den nächsten Tagen online stellen.

Sommerferien für den Zausel

Seit dem Wochenende sind der Zausel und Sam aus ihren Sommerferien zurück in Hamburg. Fast 5 Wochen war er nun dort und hat sich glaube ich auch ein bisschen erholen können. Ich glaube, es waren Ferien ganz nach seinem Geschmack. Er hatte viel frei, stand in bester Gesellschaft auf der Weide und konnte ein wenig die Seele baumeln lassen. Und so soll das ja auch sein, in den Sommerferien.

Weil wir weder eine Halle noch einen Platz hatten, sind wir ausschließlich ins Gelände geritten. Wir haben da auch zwei nette Runden, die man wirklich schön reiten kann. Dennoch merkte ich mit zunehmender Länge der Sommerferien, dass dem Zausel die fehlende Arbeit auf dem Platz leider nicht so gut bekommt.

Im Gelände ist er trotz mittlerweile bekannter Runden doch immer angespannt, wird dann an vielen Stellen spannig, weil ihn dieses oder jenes beunruhigt, versucht mit hohem Hals über Wälle zu schielen, tut sich mit der ein oder anderen Bodenunebenheit doch erheblich schwerer als Sam, so ganz locker und geschmeidig läuft er dann leider doch nicht.

Hinzu kommt, dass er der Bravere der beiden ist und darum Freunde und Familie, die gerne auch mal einen Ausritt machen wollten, in den Reitgenuss des Zausels kamen. Dabei handelt es sich natürlich immer um Reiter, aber auf einem fremden Pferd in fremden Gelände ist das mit dem Locker-Reiten natürlich eine noch größere Herausforderung.

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Der Zausel tut sich grundsätzlich muskulär immer ein bisschen schwer, baut sehr schnell an der Oberlinie, vor allem im Rücken, ab, neigt dann zu Verspannungen und braucht einfach sehr konstantes Training, um locker zu bleiben. Das war nun in den letzten Wochen nicht so möglich wie Zuhause und entsprechend empfindlich reagiert er darauf. Man sieht ihm die Trainingspause schon wieder sehr doll an und obwohl er ja nicht untätig nur herum stand und ich mich wirklich bemüht habe, ihn auch draußen entsprechend zu arbeiten, sieht sein Rücken zur Zeit wieder echt schlimm aus. Während Sam sich muskulär kaum verändert hat, sieht der Zausel schon wieder aus als hätte er mindestens ein Jahr nur rumgestanden.

Er ist auch insgesamt einfach weniger geworden, trotz 24/7 Weide, einem großen Heuballen zur freien Verfügung und einer extra Portion Kraftfutter jeden Tag. Ich nehme an, dass die Weiden dort oben einfach deutlich magerer sind als zuhause und er als schlechter Futterverwerter da einfach nicht so viel Energie aufnehmen kann wie zum Beispiel Sam. Zwischenzeitlich kam er mir sogar richtig mager vor, aber als wir zum Poloturnier zuschauen waren, hat sich mein Weltbild wieder ein bisschen grade gerückt. Eigentlich ist aus dem dicken Dressurpferd lediglich ein etwas schlankeres Modell geworden, von zu dünn ist er wirklich so weit entfernt wie ein Polopony vom dick sein 😉

Ein bisschen frustrierend ist das aber schon, da will man ihm eigentlich etwas Gutes tun und ihm ein bisschen Pause gönnen und schon baut er gleich so doll ab, dass man es sofort sieht. Für seine Lunge ist die Sommerfrische an der Nordsee aber trotzdem gut und wichtig und wie so oft fällt es mir nicht leicht hier das kleinere Übel abzuwägen.

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Als wäre das nicht schon Baustelle genug, zeigte leider das Bein, das er sich letzten Sommer verletzt hatte, wieder eine deutliche Reaktion. Er hatte den letzten Sommer einige Wochen pausieren müssen, weil er vermutlich einen Schlag auf den Fesselkopf abbekommen hatte und davon auch die dort verlaufenden Bänder etwas in Mitleidenschaft gezogen waren. Er war zwar nicht lahm, hatte aber eine deutliche Schwellung, die uns eine ganze Weile begleitete.
Zum Winter hin war er aber wieder fit und das Bein hatte bislang keine Probleme mehr bereitet, auch bei voller Belastung nicht. Nach einer ganze Reihe von Strandritten war die Schwellung dann plötzlich von einem Tag auf den anderen wieder da. Das war so nach ca. 3 Wochen. Ich nehme an durch den tiefen Boden am Strand hat hier wieder eine Überreizung stattgefunden. Vor dem Ausritt war mir nichts aufgefallen, nach dem Ritt war dann leider das Bein rund um den Fesselkopf angelaufen. Ein ziemlich deutliches Anzeichen für eine Überlastung. Das bestätigte mir dann auch meine Tierärztin, die ich dazu telefonisch konsultiert hatte. Zum Glück zeigte er aber keine Lahmheit und am nächsten Tag war das Bein wieder deutlich dünner, wenn gleich es ein klein wenig mehr Umfang hatte als das andere.

Damit aus der Überreizung aber keine handfeste Lahmheit wird, verordnete die Tierärztin Schonung. Eine Woche am besten nur Schritt, und danach mal schauen ob das Bein dünn bleibt, wenn wir den Strandabschnitt umgehen.
Die Pause habe ich genutzt um nach Hamburg zu fahren und zu arbeiten und der Zausel konnte die Sommerferien auf der Weide so richtig auskosten, endlich ganz frei.

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Weil sich das Wetter merklich abgekühlt hatte, wurden die Pferde bei Regen und nachts eingedeckt. Irgendwie pflegen sie ein äußerst ambivalentes Verhältnis zur Decke. Man sieht ihnen deutlich an, dass sie das Wetter echt ungemütlich finden, das Fell ist aufgestellt, der Hintern in den Wind gedreht, das Gesicht missmutig verzogen – ich würde behaupten, ihnen ist echt kalt. Kaum betritt man aber mit Decke die Weide, suchen sie das Weite und lassen sich nur mit üppiger Bestechung überhaupt aufhalftern, damit man sie zum Eindecken festhalten kann. Frei auf der Weide lassen sie sich auf keinen Fall das lästige Teil anziehen und kaum befreit man sie aus den Decken, muss sich erstmal ausgiebig gewälzt und der Pelz gescheuert werden.

Als Besitzer ist man ja stets bemüht, es den lieben Vierbeinern so angenehm wie möglich zu machen, man achtet auf die feinen Signale, die sie senden und versucht zu ergründen, was sie uns mitteilen möchten. Und ich kann euch sagen, wir sind wirklich bemüht! Aber ehrlicherweise werde ich aus ihren Mitteilungen nicht so recht schlau und bilde mir mitunter eine kindliche Trotzigkeit ein. Was soll man auch schon aus „Mir ist kalt und es ist nass, ich trage aber auf keinen Fall meine Decke!“ machen? Schöneres Wetter kann ich Ihnen auch nicht zaubern, das hätte ich ja selbst lieber als diesen verfrühten Herbsteinbruch.
Weil ich mir einbilde, dass es dennoch geringere Übel ist, sie gegen ihren ausdrücklichen Wunsch einzudecken, anstatt den Zausel mit seinem empfindlichen Rücken frieren zu lassen, mussten sie da für die eine Woche schlechten Wetters eben durch. Außerdem muss ich mir dann nicht diese missmutigen, langen Gesichter mit vorwurfsvoller Note ansehen, wenn sie im waagerechten Regen stehen und frieren.

Zum Glück stattete der Herbst der Insel nur einen kurzen Besuch ab und die letzte Woche war noch mal richtig schön mit viel Sonne und sehr angenehmen Temperaturen. Nach dem der Zausel eine Woche gar nicht weiter bewegt wurde hatte ich einen kurzen Versuch unternommen, ob das Bein vielleicht ohne tiefen Sand dünn bleiben würde, leider zeigte sich aber schon nach einem kurzen Ausritt wieder eine deutliche Schwellung auf dem Bein. Die war nun allerdings nicht mehr irgendwie insgesamt schwammig sondern zeichnete sich als hartes, dickes Ei auf dem Fesselkopf ab. Sah eigentlich aus wie ein Überbein und fühlte sich auch so hart an, allerdings wunderte mich, dass es immer so akut auftrat und dann über nacht wieder deutlich zurück ging.

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Weil wir ohne hin nur noch eine Woche vor Ort hatten, entschied ich mich bis dahin auf den TA warten zu können und schmierte das Bein drei mal täglich mit Heparinsalbe gegen die Schwellung ein. Beide Pferde hatten dann auch noch die letzte Woche pause und haben so ihre Ferien noch mal so richtig genießen können.
Die Heimreise haben sie dann auch ganz hervorragend gemeistert und sind wohlbehalten wieder in Hamburg angekommen. Beim ersten kleinen Schauer wurde dann auch mit Begeisterung der Unterstand aufgesucht, den haben sie dort oben glaube ich wirklich vermisst.
Leider ist Zausels Bein immer noch nicht wieder in Ordnung, ich hatte ihn am Sonntag kurz an der Longe und sofort zeichnete sich wieder ein dickes Ei auf dem Fesselkopf ab. Heute nachmittag kommt nun der TA und schaut sich das mal an, die Stelle ist für eine Überlastung der Bänder wegen tieferen Bodens eigentlich total untypisch, vielleicht hat er sich selbst angeschlagen oder er hat doch einen Tritt abbekommen. Drückt uns mal die Daumen dass er bald wieder fit ist und sich nicht wiedermal eine lange Pause gönnt, eigentlich hatte ich ihn grade so gut in Form…

Springgymnastik mit Püppi

Lange haben wir nichts mehr von uns hören lassen, was daran liegt, dass privat und auch beruflich einiges anstand und ich nicht so häufig in den Stall konnte. Püppi geht es aber prima, sie läuft gut und demnächst stehen auch noch einige Turniere für uns an. Heute möchte ich euch aber nicht über unsere Dressurarbeit berichten, sondern über unser Springtraining!

Püppi ist zwar Dressurpferd, aber jeden Mittwoch Abend geht es für uns beide auf den Springplatz. Ich freue mich immer schon auf unser Springtraining, ist es doch eine schöne Abwechslung und macht mir super viel Spaß. Wir springen keine hohen Sprünge und schwere Parcours, sondern richten das Training auf unsere Dressurarbeit aus – sprich wir üben an der Kraft in der Hinterhand, dem aktiven Unterspringen, der Balance, der leichten Anlehnung, der Gleichmäßigkeit im Rhythmus, also allen Themen, die uns auch im Dressurtraining begleiten. Und genau die Dinge, die Püppi in der Dressurarbeit schwer fallen, sind auch beim Springen die Knackpunkte. So können wir an unseren Baustellen feilen, ohne Dressur zu reiten, das finde ich total praktisch.

Püppi ist immer hochmotiviert, sobald wir auf dem Springplatz sind, man merkt richtig, wie gern sie springt. Ich muss sie eher bremsen und darauf achten, dass sie halbe Paraden vor dem Sprung annimmt und auf mich wartet um auch mal „dicht“ zu kommen ohne hektisch zu werden. Sie möchte nichts falsch machen und ist ehrgeizig, also wirklich ein tolles Pferd beim Springen. Ansonsten würde ich das Springen wohl auch sein lassen, denn ich muss ganz ehrlich zugeben, dass mir Springen nur Spaß macht, wenn ich ein Pferd habe, was gerne springt, keine plötzlichen Vollbremsungen einlegt oder seine Beine überhaupt nicht koordinieren kann. Aber die meisten Pferde springen zumindest kleine Sprünge durchaus gern und stellen sich auch gut dabei an. Und der tolle Nebeneffekt: am Folgetag ist Püppi immer super locker und toll in der Dressurarbeit.

Nachdem ich mir vor drei Jahren das Schlüsselbein gebrochen habe, trage ich beim Springen und im Gelände eine Sicherheitsweste. Ich musste mich ersteinmal an das Gefühl gewöhnen, so eine Weste schränkt die Bewegung auf dem Pferd doch etwas ein. Aber ich fühle mich so einfach sicherer, und mittlerweile gehört die Weste für mich einfach zum Springen dazu. Ich habe dazu eine Weste gewählt, die durch die Körperwärme beweglicher wird, und speziell für Frauen entwickelt wurde.

Ich finde es für Dressurpferde unheimlich wichtig, regelmässig zu springen oder zumindest Stangentraining zu machen, es ist eine schöne Abwechslung, schult die Balance und das Körpergefühl des Pferdes und es macht Spaß 🙂

Als kleinen Einblick in unsere Springstunden habe ich ein kurzes Video zusammengeschnitten aus dieser Woche. Gestartet waren wir mit Trabstangen, die leider nicht auf dem Video drauf sind, dann geht es weiter mit Cavalettiarbeit und anschließend einigen Reihen.

Springt ihr auch mit euren Dressurpferden und welche Erfahrungen habt ihr gemacht?!

Happy Birthday Horsediaries

Heute, am 14.08.2016, wird Horsediaries zwei Jahre alt!

Wir freuen uns unheimlich, mit euch diesen Meilenstein zu feiern und haben uns zu einem kleinen Fotoshooting anlässlich des zweiten Geburtstages getroffen.  Das zweijährige Jubiläum möchten wir auch nutzen, um euch einen etwas besseren Einblick hinter die Kulissen von Horsediaries zu geben.

Angefangen hat das hier alles aus einer Schnapsidee heraus im Sommer vor zwei Jahren. In einer Whats App Gruppe kam die Idee auf, einen Reitsportblog zu erstellen und mit verschiedenen Autoren, Themen rund um den Reitsport zu behandeln. Etwas hat es gedauert, bis wir so ganz genau heraus gefunden haben, zu welchen Themen wir hier eigentlich schreiben möchten, was euch interessiert und wo unsere Stärken liegen. Heute, nach zwei Jahren bloggen, haben wir uns ganz gut eingegrooved, haben uns ein wenig verkleinert was das Team betrifft, einige Themengebiete gestrichen und konzentrieren uns auf persönliche Erfahrungsberichte und Geschichten und Anekdoten aus unserem Reiterleben.

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Wir, das hat sich in den letzten Wochen auch noch mal etwas geändert, haben uns ein wenig aufgeteilt in dasOrganisationsteam einerseits und die Mädels, die „nur“ als Autoren bei uns mitmachen. Das Organisationsteam besteht jetzt aus uns 4 Mädels aus Hamburg, die sich um den Redaktionsplan und alles Strategische rund um Horsediaries kümmern und natürlich auch Artikel schreiben und bearbeiten. Daneben gibt es unsere Autoren, die nicht aus Hamburg kommen und daher rein aus praktischen Gründen bei persönlichen Treffen leider nicht dabei sein können und auch nicht immer so gern persönlich auf dem Blog in Erscheinung treten möchten. Trotzdem leisten sie für unseren Blog wertvolle und tolle Arbeit, und wir sind sehr froh, dass wir seit zwei Jahren gemeinsam diesen Blog mit Leben füllen.

Letzte Woche haben wir uns dann mit dem Organisationsteam das erste Mal tatsächlich nur für Horsediaries getroffen. Wir kennen uns alle persönlich, haben es aber bisher nicht geschafft, ein reines Blogtreffen umzusetzen. Vor allem, weil wir uns wenn gern mit allen (also auch den Autoren) treffen wollten, die Entfernungen dafür aber einfach zu groß waren. Daher haben wir  Das Kernteam nun so verkleinert, dass wir alle in der gleichen Stadt leben, um leichter Entscheidungen treffen zu können und persönliche Treffen leichter umsetzen zu können.

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Für euch ändert sich hier gar nichts, außer dass wir versuchen werden, ein bisschen persönlicher zu werden und euch ein bisschen näher zu kommen. Um die guten Vorsätze gleich in die Tat umzusetzen, haben wir eine Team-Seite eingerichtet, auf der ihr mit einem Klick sehen könnt, mit wem ihr es hier eigentlich zu tun habt. (Schaut doch mal vorbei: Team) Wir möchten uns häufiger treffen, Projekte umsetzten, die für euch Interessant sind und würden uns sehr freuen, wenn ihr uns weiterhin so treu begleitet wie die letzten zwei Jahre.
Eine riesige Freude würdet ihr uns machen, wenn ihr nicht nur wie bisher aufmerksam unsere Artikel lest und in überwältigender Anzahl hier auf dem Blog vorbei schaut (ihr erinnert euch vielleicht, dass wir vor kurzem 1 Million Leser hier auf dem Blog gefeiert haben) sondern uns vielleicht auch immer mal einen kleinen Kommentar hinterlasst, wenn ihr einen Artikel interessant fandet oder aber mal ganz anderer Meinung seid. Oder einfach nur, dass ihr da seid, und gerne lest, auch das freut uns als Blogger wirklich ungemein. Vielleicht können wir hier so ein bisschen persönlicher werden, uns noch ein bisschen mehr austauschen und zu etwas noch Größerem wachsen.

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Weil wir euch wirklich dankbar sind, für das was ohne euch hier in den letzten zwei Jahren nicht hätte entstehen können, möchten wir euch zum Geburtstag von Horsediaries ein kleines Geschenk machen.
Wir verlosen, wie schon angekündigt, eine Trense inkl. Zügeln von Hillbury in der Farbe braun, Größe Warmblut. Um die Trense gewinnen zu können müsst ihr uns hier auf dem Blog einen Kommentar hinterlassen (vergesst nicht eure korrekte Email-Adresse und euren Namen anzugeben!). Unter allen Kommentaren werden wir am Sonntag den 21.08.2016 den Gewinner ziehen.

*Der Rechtsweg für dieses Gewinnspiel ist ausgeschlossen.

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Mein mutiger Zausel

Mein liebes Zauselchen und ich kennen uns schon eine ganze Weile. Genau genommen sind es nun schon 8 Jahre, seit ich ihn als junges Pferd, damals grade noch 5 jährig, bekommen habe. Das Zauselchen hat neben seinem meist verwendeten Spitznamen – eben Zausel – noch eine ganze Reihe anderer Spitznamen, die sich auf Grund seines Charakters, seiner Stärken und Schwächen, so ergeben und etabliert haben. Zum Beispiel Schlaufuchs, eine Anspielung auf seine Fellfarbe und seine erstaunlich schnelle Auffassungsgabe. Neue Dinge lernte er als junges Pferd mit Begeisterung und beeindruckend schnell. Oder auch Hektor, weil er gerne mal von einer gewissen inneren Unruhe geplagt wird, die ihn immer etwas hektisch und impulsiv handeln lassen. Und dann wären da noch Angsthase, Schissbüx und Hasenherz. Schon immer war er eher ängstlich, immer in Hab-Acht-Stellung, schnell auf der Flucht und im Gelände oft sehr gestresst vor lauter Eindrücken und Gefahrenpotential. Nicht selten kamen wir nicht an Steinen, Mülleimern und Baumstümpfen vorbei, weil er sich einfach nicht traute, an ihnen vorüber zu gehen. Zu groß die Angst, sie könnten ihn anfallen und auffressen. Oder die vielen Strecken, die wir stockend und in Schlangenlininen zurückgelegt haben, weil er alle paar Meter rechts und links des Weges Gespenster sah. Viele Jahre haben wir damit verbracht, das Ausreiten zu üben, Gelassenheit zu entwicklen, ihm zu zeigen, dass die Welt außerhalb der Reithalle gar nicht so beängstigend ist, wie er es empfand. Und obwohl wir wirklich sehr, sehr viel geübt haben – die Angst hat dann doch häufig gesiegt und er hat sich vielen Situationen, in denen er sich unsicher fühlte, mit überstürzter Flucht entzogen.
Für ein Pferd als Fluchttier ist das auch eine überlebensnotwendige Strategie und hat Jahrhunderte lang das Überleben der Spezies gesichert. Wie soll man nun also einem Pferd erklären, dass der Reiter an ihm durchaus Tugenden wie Mut und Besonnenheit schätzen würde? Und sind das überhaupt Eigenschaften, die sich im Wesen des Pferd wiederfinden lassen? Ist ein mutiges Pferd nicht eigentlich zum Scheitern verurteilt?

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Mut und Angst werden häufig als Gegensätze empfunden, der Mutige kennt keine Angst und der Ängstliche findet keinen Mut, Dinge zu wagen. Das ist aber eigentlich falsch, Mut und Angst schließen sich keinesfalls aus. Der Mutige hat oft genau so viel Angst, wie der Ängstliche, er hat aber auch die Zuversicht in seine eigenen Fähigkeiten und in sein Umfeld, dass er die ängstigende Situation dennoch bewältigen kann.

Der Zausel ist in den letzten Jahren also keineswegs weniger ängstlich geworden. Er sieht und hört immer noch mehr als viele andere Pferde. Oft rutscht ihm sein Herz in die Beine und er zuckt bei Geräuschen und plötzlichen Bewegungen zusammen. Er geht stets mit einem „Huch“ und „Oh Schreck“ in den Gedanken durchs Leben.

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Aber er hat gelernt, dass er nicht sofort Reißaus nehmen muss. Er hat gelernt, dass er Situationen zunächst betrachten und abwägen kann, ob eine Flucht tatsächlich notwendig ist, oder ob man sich vielleicht doch vorbei trauen kann.

Wie er das gelernt hat? Nun, das ist eine gute Frage, die ich selbst nicht so genau beantworten kann. Ich denke, es ist eine Mischung aus vielen Faktoren. Er ist älter geworden, hat Erfahrungen gesammelt, viele unterschiedliche Situationen kennengelernt und ist niemals tatsächlich von einem Stein angefallen worden. Sein Erfahrungsschatz hat ihm ein Vertrauen darin gegeben, dass nichts so schlimm ist, wie es zunächst aussieht. Auch hat er gelernt, dass er seinem Reiter vertrauen kann, wenn der ihn ermutigt, weiter zu gehen. Vor allem aber hat ihm eine konstante Herde Sicherheit gegeben. Er hat in vielen Jahren als ranghöchstes Herrenmitglied gelernt, besser einzuschätzen, dass oftmals keine echte Gefahr droht. Seine treue Begleiterin Sam – die wenig Angst kennt und fast immer zuversichtlich voran geht – hat ihn in den letzten Jahren unheimlich wachsen lassen. Was für uns früher wirklich undenkbar war, ist heute fast selbstverständlich geworden: Er trabt und galoppiert zügig voran, sogar in unbekanntem Gelände.

Und dann sind da jetzt manchmal die Situationen, die mich wirklich baff machen. Es gibt so Tage, da ist irgendwie alles ein bisschen anders und auch Strecken, die wir schon mal geritten sind, stecken plötzlich voller ungeahnter Gefahren. Ich spüre seine Angst, weil sich das ganze Pferd unter mir spannt wie ein Flitzebogen. Den Kopf trägt er so hoch, dass ich das Gefühl habe er wäre 10 cm gewachsen, die Augen weit aufgerissen, aus den feuerroten Nüstern prustet er die Luft heraus wie ein zorniger Drache. Das ganze Pferd zittert und bebt vor Spannung und jeder Muskel ist bereit zur sofortigen Flucht. Ich muss jetzt auf alles gefasst sein, bleibe aber passiv sitzen und warte ab, welche Entscheidung er treffen wird. Und anstatt in alte Muster zu verfallen, panisch auf dem Absatz kehrt zu machen und in entgegengesetzter Richtung davon zu stürmen, geht er etwas zögerlich, aber entschlossen weiter, überwindet seine Angst und beweist mir: echten Mut.

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Dann bin ich so unglaublich stolz auf mein Zauselchen, dass ich das dicke Grinsen den ganzen Ausritt über nicht aus dem Gesicht bekomme.

Pferde können also doch mutig sein und Mut sogar erlernen. Wenn man ihnen Zeit gibt, viele Erfahrungen zu sammeln, ihnen ihre Angst zugesteht, ohne dann noch mehr Druck und Strafe aufzubauen, ihnen ein Umfeld bietet, in dem sie Sicherheit und Zuversicht empfinden können, dann können aus Hasenherzen richtige Löwenherzen werden.

Wir haben Grund zum Feiern

Nächste Woche haben wir hier auf Horsediaries allen Grund für eine kleine Sause! Was genau wir feiern, verraten wir noch nicht, aber ihr könnt etwas gewinnen, und was das ist, das verraten wir euch heute schon mal:

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Die Firma Hillbury hat uns diese tolle Trense zur Verfügung gestellt und wir möchten sie gern unter unseren Lesern verlosen. Es handelt sich um die Trense Pandora mit Zügeln aus Elchsleder in der Größe Warmblut und der Farbe Havanna.

Die Trense ist aus super weichem, skandinavischen Leder gefertigt, welches ausschließlich mit pflanzlichen Mitteln gegerbt wurde. Nasenriemen und Genickstück sind mit Elchsleder gepolstert und sorgen so für besonderen Tragekomfort beim Pferd. Das Genickstück ist außerdem an den Ohren zurückgeschnitten, um die empfindlichen Stellen im Genick zu schonen.

Der Zausel hat die Trense für euch schon mal Probe getragen und für gut befunden: Sitzt 1a und ist wirklich sehr weich und passt sich jedem Kopf an. Mir haben ganz besonders die Volllederzügel aus Elchsleder gefallen, perfekter Halt, liegen super in der Hand und fassen sich butterweich an.

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Ihr habt kommende Woche die Chance, diese tolle Trense zu gewinnen. Was ihr dafür tun müsst? Auf jeden Fall am 14.08.16 hier auf dem Blog vorbei schauen und mehr erfahren.

Wir hoffen, ihr freut euch und wir lesen uns hier am 14. August wieder!

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Studentenreiter – jetzt wird erstmal geritten

Vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch daran, dass Pepper bei den letzten Deutschen Hochschulmeisterschaften im Reiten an den Start gegangen ist. Sie war dort das Finalpferd im Springen und hat eine tolle Leistung gezeigt – aber nicht mit ihrer Besitzerin Vanny, sondern mit zwei fremden Reitern (den Beitrag zur DHM könnt ihr hier nochmal nachlesen). Dass man auf Studentenreitturnieren also nicht auf seinem eigenen Pferd unterwegs ist, ist an dieser Stelle schon einmal klar gestellt. Was sich sonst noch alles hinter den Studentenreitern verbirgt, könnt ihr in diesem Beitrag lesen.

Studentenreitgruppen gibt es an vielen Universitäten und Fachhochschulen. Hier treffen sich reitbegeisterte Studenten, die auch während des Studiums ihrem Sport treu bleiben möchten. Alle Studentenreitgruppen sind beim DAR (Deutscher Akademischer Reiterverband, Website DAR) registriert. Meistens findet ca. einmmal wöchentlich ein Treffen bzw. ein Stammtisch statt, an dem man gemeinsam zusammen sitzt und sich unterhält – z.B. über das nächste CHU.

CHU – Concours Hippique Universitaire – so heißen die nationalen Vergleichsturniere der Studentenreiter. Neben den sportlichen Leistungen steht hier auch viel Spaß und die Party auf der Tagesordnung. So beginnt ein CHU am Freitag Abend z.B. mit einer Mottoparty. Die CHU’s gehen immer von Freitag Abend bis Sonntag Abend. Übernachtet wird während dieser Zeit für gewöhnlich in Turnhallen auf sogenannten Lumas (=Luftmatratzen), auf denen man zuweilen auch nicht alleine nächtigt.

Für die veranstaltende Reitgruppe bedeutet ein CHU immer einen recht großen Organisationsaufwand – Sponsoren suchen, Unterkunft finden, genügend Pferde zur Verfügung haben, Essen organisieren, Party-Location und DJ… .

Die teilnehmenden Reitgruppen stellen je eine Mannschaft mit 3 Startern. Meistens reisen noch einige sogenannte Schlabus (Schlachtenbummler) mit an, die die berühmten Partys miterleben und sich den ein oder anderen FaKo (Fanta-Korn) genehmigen möchten und die Reiter von der Bande aus lautstark mit Sprechchören und Schlachtrufen unterstützen und so für die einzigartige Atmosphäre mit viel Teamgeist auf einem CHU sorgen.

Voraussetzung, um als Reiter an einem CHU teilnehmen zu können, ist das Reitabzeichen 4 (ehemals Klasse III). Außerdem sollte man als Reiter vielseitig sein, denn man muss in jedem Fall Dressur und Springen reiten! Die Entscheidungen auf Studentenreitturnieren werden im KO-System gefällt. Begonnen wird mit einer Mannschafts-A-Dressur. Hierbei reiten je 3 Mannschaften auf den gleichen, vorher ausgelosten Pferden, d.h. jedes Pferd geht 3mal mit unterschiedlichen Reitern, von denen derjenige mit der besten Wertnote „eine Runde weiter kommt“. Die nächsthöhere Prüfung ist dann eine L-Dressur auf Trense, als Halbfinale wird eine L-Kandare geritten und das Finale auf den normalen CHU’s ist eine M*-Dressur. Im Finale treten dann nur noch 2 Reiter gegeneinander an. Analog verhält es sich auch beim Springen. Es ist dabei auch völlig irrelevant, ob man in seinem Leben jemals zuvor schon ein L-Springen oder gar eine Kandaren-L geritten ist. So bin ich z.B. mein erstes L-Springen auf einem fremden Pferd geritten, ohne jemals zuvor überhaupt daran gedacht zu haben, über einen L-Sprung zu reiten!

Fremdes Pferd – auf den Studentenreitturnieren werden die Pferde von Reitgruppenmitgliedern und anderen vertrauensvollen Pferdebesitzern zur Verfügung gestellt, um diesen Sport überhaupt zu ermöglichen.

Neben den Einzelwertungen Dressur und Springen wird am Ende des Wochenendes auch noch eine kombinierte Einzelwertung platziert, außerdem die Mannschaftswertung. Für die jeweils Wertnotenhöchsten in den A-Runden Dressur und Springen wird der sogenannte Stilpreis vergeben, eine Auszeichnung des DAR. Neben diesen Preisen wird oft auch noch ein Horsemanship-Preis vergeben für Reiter, die besonders respektvoll und pferdeschonend mit den vierbeinigen Partnern umgegangen sind.

Um auch die feierwütigen Mitgereisten der einzelnen Reitgruppen zu belohnen, wird der Survivalcup vergeben – an die Reitgruppe, die am längsten und ausgiebigsten gefeiert hat. Mit dem Baggerpreis werden diejenigen geehrt, die sich besonders stark um das jeweils andere Geschlecht bemüht haben – egal ob mit Erfolg gekrönt oder nicht.

Die Saison der Studentenreitturniere beginnt etwa im September/Oktober und endet meistens Ende April. So kollidieren die wenigsten CHU’s mit den regulären Turnieren und es sind auch weniger potenzielle CHU-Pferde auf anderen Veranstaltungen unterwegs. Nachteil dabei ist allerdings, dass man unter Umständen schonmal beinahe einen Erfrierungstod erleidet, wenn man sich den ganzen Tag auf irgendeiner Reitanlage herumschlägt, während es gefühlt -25 Grad sind. Aber es gibt ja schließlich heiße Duschen in den Turnhallen. Naja, zumindest meistens.

Für Interessierte gibt es auf der Webseite des DAR das Kleine Lexikon der Studentenreiter.

 

 

Horsemanship Lehrgang Teil 1

Wie in meinem letzten Artikel angekündigt, hatte ich für Jeany und mich einen Lehrgang im Horsemanship geplant. Ich habe wirklich lange darauf hingefiebert und mir eine Menge davon erhofft. Wie der Lehrgang nun genau war, berichte ich euch in meinem heutigen Artikel.

Dass Jeany etwas besonderes ist, wusste ich schon immer. Vermutlich denkt das jeder über sein eigenes Pferd. Aber nach diesem Wochenende habe ich gelernt, dass sie wirklich anders ist als andere. Ich versuchte so unvoreingenommen wie es nur ging an diesem Lehrgang teilzunehmen und wenn ich jetzt so zurück blicke, war das aufjedenfall auch richtig so.

Der Lehrgang wurde von Frank Mierwaldt geleitet, bei dem wir auch schon vor einigen Monaten einen super netten Infoabend hatten. In meinem Kopf malte ich mir schon Tage vorher aus, wie das ganze denn so ablaufen könnte, welche Punkte ich auf jedenfall ansprechen wollte und welche Teile der Geschichte ich erwähne. Kennt ihr das? Der Kopf rattert und rattert und wenn es dann soweit ist, kommt nichts davon zum Tragen, weil es einfach ganz anders läuft?

Ich machte Jeany ganz in Ruhe fertig, lieh mir von meiner Freundin ein langes Rope (langer Strick mit schwerem Karabiner) und den Stick (kurze Gerte, mit langem Band), dieselte Jeany mit ordentlich Fliegenspray ein und schon ging es zu unserer ersten Einheit in der kleinen Halle. Dort war Jeany bisher nur 3-4 Mal drin, da ich so gut wie gar nicht dressurmäßig gearbeitet habe im letzten Jahr. Sie staunte nicht schlecht, verspannte sich sofort und wollte am liebsten sofort wieder weg. Kaum war die Tür zu, hörte ich auch schon „Mach mal ab!“ durch die Lautsprecher. Kurz überlegte ich, ob es vielleicht ein Fehler war keine Gamaschen oder Glocken drum gemacht zu haben, atmete kurz durch und löste das Rope vom Knotenhalfter. Augen zu und hoffen, dass sie nach zwei Runden aufhören würde zu rennen. Aus zwei Runden wurden dann irgendwie 200 und selbst dann wollte sie noch nicht aufhören, sodass Frank zu mir in die Mitte kam und wir mit einem leichten Join Up begannen. Es gab zwei Regeln: Das Pferd läuft nur in die Richtung, die ich vorgebe und stehen geblieben wird auch nicht, es sei denn es ist ein Schritt auf mich zu. Klang ja im ersten Moment ganz einfach, war es aber nicht. Da Jeany als erste Lektion lernen sollte, dass es bei mir sicher ist, bekam ich den Rest der Teilnehmer zur Hilfe. Die Gruppe stellte sich als kleine, menschliche Herde zu einem Haufen zusammen und machte mit ihren Sticks und Ropes immer dann Stress, wenn Jeany ihnen zu Nahe kam, an der Tür stehen blieb oder die Richtung wechseln wollte. So, wie es auch in einer Pferdeherde mit einem Neuankömmling am Anfang passiert. Ich stand am anderen Ende der Halle und bekam immer wieder Anweisungen, wo genau ich mich platzieren sollte. Wichtig war es, Jeany den Weg zur Flucht freizuhalten, quasi die Tür zur öffnen, aber auch gleichzeitig durch lässige Körperhaltung zu signalisieren: „Komm doch zu mir, hier ist es entspannt und bei mir bist du sicher.“

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Ich kenne einige Kritiker dieser Methode. Einige sehen das Join up als müde machen an und finden es ungerecht dem Pferd gegenüber. Ich war zunächst auch kritisch, allerdings habe ich an beiden Tagen verstanden, dass man so eine tolle Chance hat dem Pferd zu zeigen, dass man doch gar nicht so klein und schwach ist, wie es zu erst angenommen hatte. Man läd es quasi dazu ein, einem Vertrauen zu schenken und gemeinsam auf Gespenster und Feinde zuzugehen. Nur gemeinsam ist man stark.

Bis Jeany das verstanden hatte, verging einige Zeit und es flossen bei allen Beteiligten ordentliche Schweißtropfen. Auch wenn es für mich körperlich gar nicht so anstrengend war, mental war es schon eine Herausforderung im richtigen Moment zur Seite zu gehen, das Pferd im Auge zu behalten ohne zu starren und gleichzeitig noch daran zu denken, sie mit der passenden Körperhaltung zu mir einzuladen. Als sie dann endlich so weit war und sich mir näherte, musste ich besonders auf meine Körpersprache achten und habe sie bei unserem ersten Kontakt gleich dort gestreichelt, wo sie es am liebsten hat. Klopfen war strengstens verboten. Jetzt, wo ich ausreichend Zeit hatte darüber nachzudenken, werde ich sicher auch kein Pferd mehr klopfen.

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Jeany war mit ihrer ganzen Aufmerksamkeit bei mir und ich hörte ihren Stein regelrecht vom Herzen plumpsen, als sie verstanden hat, dass ich ihr gar nichts böses will. Auch Frank äußerte sich an dieser Stelle das erste Mal über Jeany. Hypersensibel und sehr intelligent. An irgendeiner Stelle in ihrem Leben wird sie eine Erfahrung gemacht haben, die ihr negativ im Gedächtnis geblieben ist und die ihre grundsätzliche, skeptische eher zu Panik neigende Persönlichkeit noch deutlich unterstrichen hat. Darauf werde ich aber im Fazit am Ende der kurzen Reihe nochmal näher eingehen.

Sie hatte also ihren Ruhepol in mir gefunden und folgte mir anschließend frei und mit Richtungswechsel durch die Halle. Unsere erste Einheit endete an dieser Stelle. Nach einer ausgiebigen Dusche, durfte sie erstmal in der Box alles sacken lassen und an ihrem Heu knabbern.

Die zweite Einheit ging nach dem Mittag weiter. Diesmal stand ein Gespann in der Halle, weil die Teilnehmerin vor mir ein Verladeproblem hatte. Das haben wir ja Gott sei Dank nicht, allerdings war es ein willkommenes Schreckgespenst. Kaum hatte ich die Halle betreten, verlor Jeany den Kontakt zu mir. Ihre Muskeln waren zu 100% angespannt und die Augen fielen ihr auch fast aus dem Kopf. „Abmachen!“ tönte es wieder aus dem Lautsprecher. Wer jetzt glaubt, dass das Pony sich die erste Einheit abgespeichert hatte, täuscht sich gewaltig. Es begann wieder ein hysterisches Gerenne, fast so als würde eine Meute wilder Hunde hinter ihr her sein.

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Diesmal platzierten wir nur zwei Helfer und mich und ließen sie erstmal von sich aus rennen. Auch hier galt wieder nur in eine Richtung und stehen bleiben an der Tür war verboten. Diesmal fand sie den Kontakt zu mir schon deutlich schneller und blieb dann auch sicher in meiner Nähe. Tolles Gefühl! Wir drehten ein paar Kringel ohne alles durch die Halle und ich fing sie allein durch Körpersprache wieder ein, sobald sie sich an der Umwelt und nicht an mir orientierte. Das braucht natürlich noch etwas Übung, um ganz präzise in den richtigen Momenten einwirken zu können, aber ich hatte auf jeden Fall ziemlich Spaß. Frank übernahm dann, hing Jeany wieder ans Rope und demonstrierte mir noch eine einfache Übung zum Hinterhandweichen lassen und um gleichzeitig die Aufmerksamkeit zu erlangen. Ich musste die Übung natürlich auch gleich ausprobieren.

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Als i-Tüpfelchen folgte Jeany mir noch ohne alles auf den Hänger. Das war ja eigentlich nichts neues für uns, allerdings habe ich unter solchen Bedingungen noch nie Verladen. Um die Schwierigkeitsstufe allerdings noch etwas zu erhöhen, wurde das Rollo hinten am Anhänger runtergelassen, sodass ich mit meinem Blondinchen also unter dem Rollo auf den Anhänger kroch und genau so auch wieder runter und sie ist mir, auch ohne nur einmal mit der Wimper zu zucken gefolgt.

„Sowas erlebe ich äußerst selten. Diese Stute liegt zwischen Genie und Wahnsinn. Anfangs total ängstlich und skeptisch, aber nach einem kurzen Augenblick der Unsicherheit, ist sie bei dir und folgt dir in eine dunkle Höhle. Genial!“ sagte Frank diesmal und genau so hatte ich meine kleine Ponydame schon immer kennengelernt. Sie wusste schon immer ganz genau wann es darauf ankommt.

Unsere Einheit endete an dieser Stelle. Wir waren beide kaputt und Jeany freute sich über ein ausgiebiges Sandbad auf ihrer Weide mit ihrem Weidefreund.

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Wenn ihr wissen wollt, wie der zweite Lehrgangstag lief und was genau mein Fazit nach diesem Wochenende war, schaut einfach wieder vorbei.

 

Ein Fohlen für Püppi?

Eigentlich bin ich kein Stuten-Typ. Wir haben immer Wallache gehabt und ich bin wenig Stuten geritten. Bis Püppi vor mittlerweile fast vier Jahren durch Zufall zu mir kam (unsere Geschichte könnt ihr hier nachlesen)! Seitdem reite ich also eine Stute, mit all ihren Stärken und Schwächen. Püppi ist dazu noch eine richtige Stute, das stellt mich immer wieder vor Herausforderungen. Man kann sie zu nichts zwingen, wenn man sie aber auf seiner Seite hat, macht sie alles für einen. Sie ist schon sehr speziell und hat einen starken Charakter.

Eine der wenigen Vorteile, die ich an Stuten immer gesehen habe, ist natürlich die Tatsache, dass sie Fohlen bekommen können. Welcher Reiter träumt nicht heimlich davon, eigenen Nachwuchs zu züchten? Die Geburt des eigenen Fohlens mitzuerleben, zu sehen wie das Kleine sich immer prächtiger entwickelt und nach einigen Jahren in die Fußstapfen als Reitpferd treten kann, weil es einfach rundum gelungen und ein Spitzenpferd ist, ja das haben wir im Kopf wohl alle mal durchgespielt. Darüber haben wir hier auch schon mal einen Artikel veröffentlicht: Über den Traum vom Fohlen aus der eigenen Stute

Leider sieht die Realität meist etwas anders aus. Viel zu häufig wird gezüchtet, weil die eigene Stute gesundheitlich ausfällt oder unreitbar wird, und das, ohne dass die Eignung der Stute als Zuchttier wirklich objektiv festgestellt worden ist. Da mag der ausgewählte Hengst noch so herausragend sein – die Gene der Mutter sind eben mindestens genau so entscheidend dafür, welche Qualität am Ende dabei rauskommt. Die Pferdezucht verbessert sich bestimmt nicht durch das emotionale Vermehren von Privatleuten und es gibt wohl wenig Ausnahmefohlen, die hierdurch entstehen.

Auch wirtschaftlich macht Züchten eigentlich keinen Sinn, sofern man nicht gerade eine eigene Anlage mit entsprechenden Aufzuchtmöglichkeiten hat. Wie viel kann passieren, bis ein selbst gezogenes Fohlen groß ist, wie viel Kosten können produziert werden… es ist sicherlich deutlich vernünftiger, sich ein Nachwuchspferd einfach 3 oder 4-jährig zu kaufen. Auch da bleiben noch genug Risiken, bis das Pferd gesund und ausgebildet ist, aber zumindest der Grundstock ist zum Kaufzeitpunkt gelegt.

Vielleicht erinnert ihr auch noch Carinas Erfahrungsbericht über das Ziehen eines eigenen Fohlens, der sehr ehrlich und kritisch war (Traum vom eigenen Fohlen?- Nein danke!).

Aber auch wenn so viel dagegen spricht – die Versuchung bleibt, und auch ich kann mich dieser Versuchung nicht entziehen. Püppi hat keine Stutenleistungsprüfung abgelegt und ist nicht im Stutbuch eingetragen, aber mittlerweile hat sie M* gewonnen und ist bis M** gut platziert und auf dem Wege zur S* Dressur. Das ist aus meiner Sicht eine Eigenleistung, die es rechtfertigt, über eine Nachzucht nachzudenken. Selbst wenn der Hengst am Fohlen nichts verbessern kann und quasi ein Mini-Me von Püppi entsteht, so könnte ich nicht glücklicher über ein Nachwuchspferd sein, denn Püppis Qualität ist für mich super und mehr als ausreichend. Natürlich gibt es trotzdem Dinge, von denen ich mir wünsche, dass der potenzielle Hengst diese beim Fohlen verbessert: Der Grund-Schritt könnte noch raumgreifender sein, etwas mehr „Aufsatz“ wäre schön und die Winkelung der Hinterhand für einen besseren Untersprung im Galopp wäre schön. Und ganz heimlich, das gebe ich zu, träume ich von einem Rappfohlen mit großer Blesse und vier weißen Beinen.

Nachdem die Frage des „ob“ beantwortet ist, stellt sich aber direkt die nächste ganz große Frage: und zwar die nach dem „wann“?! Wann ist ein guter Zeitpunkt für Nachwuchs? Wie ich es drehe und wende, kein Zeitpunkt erscheint mir wirklich gut. Püppi ist jetzt 9 Jahre alt, sie geht diese Saison die ersten M** und S* Dressuren, das war immer mein Minimalziel, damit man an eine Nachzucht denken kann. Aber jetzt, wo ich endlich S reiten kann, worauf ich die ganze Zeit der Ausbildung gewartet und hin gefiebert habe, möchte ich das ja auch ausnutzen und etwas davon haben! Ich habe kein anderes Pferd, also heißt ein Fohlen für mich auch eine Reitpause. Ich weiß auch nicht, wie es sein wird, wenn ich Püppi nach einem Fohlen wieder antrainiere. Wird sie genau so zu reiten sein wie vorher? Wie lange wird es dauern, bis sie wieder auf dem Trainingsstand wie jetzt sein wird? Auf der anderen Seite darf ich sicherlich auch nicht zu lange warten. Irgendwann ist sie einfach zu alt, ältere Stuten nehmen nicht mehr so gut auf, das Risiko steigt etc.

Ich habe die Frage des „wann“ noch nicht abschließend für mich beantworten können. Aber der Wunsch nach einem Fohlen ist nach wie vor da, damit verbunden aber auch tausend Fragen: Welchen Hengst nehme ich? Wo stelle ich Püppi hin? Wo kann das Fohlen aufwachsen? Welche Kosten kommen auf mich zu? Wie lange fällt Püppi dann aus?

Wie seht ihr die Sache mit dem Fohlen züchten? Kennt ihr diese Fragen, und wie habt ihr euch entschieden? Wann ist aus eurer Sicht der geeignete Zeitpunkt?