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Zausel in der Sommerfrische

Wir haben von einigen Lesern das Feedback bekommen, dass die Tagebücher viel zu selten aktualisiert werden und es viel zu selten neues aus dem Leben von Zausel, Püppi, Pepper Jeany und Co gibt.
Also will ich mal wieder ein bisschen erzählen, was wir in den letzten Wochen so getrieben haben, wie es dem Zauselchen geht und was uns so beschäftigt hat.

Erfreulicherweise geht es dem Zausel seit vielen Wochen und Monaten relativ stabil gut. Eigentlich könnte ich sogar sagen, es ginge ihm sehr gut, wenn da nicht der Husten wäre. Der kommt nämlich leider immer im Frühsommer zurück und macht es uns dann wieder ein bisschen schwerer.

Aber von vorn: Im März hatte ich hier Fotos gezeigt vom Zausel bei der Dressurarbeit auf dem Platz. Zusammen mit Püppi haben wir ein paar Runden gedreht und viel Spaß gehabt. Wir haben wieder angefangen intensiver Dressur zu reiten, zwei mal die Woche Unterricht bei zwei unterschiedlichen Trainern, viel Freude und Motivation, konzentrierteres Training, gezielter Aufbau und die Erkenntnis: Ein Pferd im besten Alter baut sich nicht mehr ganz so schnell auf wie man sich das erhofft hatte.
Während die Kondition schnell wieder hergestellt war, dauert es doch eine ganze Weile bis man sich Kraft, Durchlässigkeit und die Bereitschaft, sich auch mal ein wenig anzustrengen, wieder erritten hat. Kommt dann noch ein eher ungeübter Reiter dazu, beschleunigt das den Prozess auch nicht gerade. Und müssen beide konsequent an sich arbeiten, findet sich eigentlich immer jemand, dem gerade eher nach ein bisschen Schummeln zu Mute ist, entweder dem Reiter, oder dem Pferd. Wir haben uns trotzdem bemüht und langsam aber sicher haben sich auch einige Erfolge eingestellt.
Zum Beispiel ist es uns gelungen, die fliegenden Wechsel von „leider gar nicht umgesprungen“ auf „der war schon richtig gut“ zu verbessern. Ein Lob, das mir wirklich runter ging wie Öl, hätte ich es eigentlich niemals für möglich gehalten, eigenständig mit meinem doch sehr amateurmäßigen Gereite die Wechsel zu verbessern. Einen guten Wechsel auf einem sicheren Pferd zu reiten, ist ja schon Herausforderung genug; dass wir uns aber tatsächlich gemeinsam verbessern können, ist ein tolles Ergebnis aus vielen Stunden Unterricht und natürlich nur dank toller Trainer überhaupt möglich geworden.

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Ein solches Erfolgserlebnis schürt natürlich die Motivation und den Ehrgeiz, zumindest meinen. Ob sich der Zausel nach dieser Reitstunde ähnlich beflügelt fühlte wie ich, wage ich mal zu bezweifeln, aber er macht trotzdem immer recht beflissen mit. Und ein kleines bisschen freut er sich glaube ich doch über das überschwängliche Lob, welches ihm nach so einem gelungenen Wechsel zuteil wird.

Während wir also fleißig geübt und trainiert haben, hat sich leider ungefähr im Juni ein ungeliebter alter Bekannter dazu gesellt: Der Husten war wieder da.
Es ist immer ungefähr um diese Zeit im Jahr, wo sein Husten deutlich zunimmt und uns doch sehr einschränkt. Das ganze Jahr über kommt er mit seiner chronischen Bronchitis ganz gut zurecht und ist kaum bis gar nicht eingeschränkt, aber im Sommer nimmt der Husten dann leider zu stark zu, dass richtiges Training nicht mehr möglich ist. Zum Glück liegt das nicht daran, dass er dann schlecht Luft bekommt oder sogar an Atemnot leidet. Aber er hat einfach einen recht starkten Hustenreiz, der ihn während der Arbeit immer wieder zum Abhusten zwingt. Dafür muss er den Hals lang und tief halten, oftmals kündigen sich die Huster schon Runden vorher an und er braucht eine ganze Weile, wo er den Hals schon tief nach unten streckt, bis er dann wirklich abhusten kann. Richtige Dressurarbeit ist so natürlich nicht möglich, kaum hat man das Pferd ein bisschen zusammen geschoben, muss es sich direkt wieder rundenweise lang machen, um abhusten zu können.

unbenannt_-63 unbenannt_-50 unbenannt_-39-2 unbenannt_-48Grundsätzlich ist Bewegung und Durchlüftung der Lunge sehr wichtig, damit der Schleim, der den Hustenreiz auslöst, auch tatsächlich aus der Lunge heraus transportiert werden kann. Es ist aber enorm wichtig, die Lunge in diesem Stadium nicht zu überanspruchen, da sonst irreparable Schäden an den Lungenbläschen entstehen können. Es gilt also mit viel Feingefühl zu reiten und keinesfalls eine Belastungsgrenze zu überschreiten. Leichte Bewegung ist absolut notwendig, hohe Belastung strikt zu vermeiden. Dressurarbeit entspricht zum Glück eher einem Krafttraining und Belastet Herz und Kreislauf nicht so stark wie zum Beispiel intensives Galopptraining auf der Rennbahn. Trotzdem merke ich, dass er bei zu viel Galopparbeit und entsprechend höherer Atemfrequenz vermehrt husten muss. Dann legen wir Schrittpausen ein, warten, um die Atemfrequenz wieder etwas zu senken und können dann moderat weiter reiten. Das Training ist so weiterhin möglich, aber doch deutlich eingeschränkt.

Wir haben während der letzten Wochen immer zwei mal täglich inhaliert um das Abhusten zu erleichtern. Der Tierarzt war natürlich auch zum Abhören da und zum Glück ist der Zustand der Lunge nicht dramatisch schlimm. Er hat leichten Schleim in der Lunge, zum Glück aber keine starke Verschleimung. Als Ursache für die jedes Jahr wiederkehrende Verschleimung habe ich immer eine Allergie gegen irgendetwas draußen in der Natur angenommen. Mein Tierarzt hat dann dieses Jahr vorgeschlagen noch mal einen Allergietest durchzuführen, weil er mit der Desensibilisierung gute Erfahrungen gemacht hatte. In der Hoffnung, ihm damit etwas helfen zu können, haben wir ihm ein wenig Blut abgenommen und ins Labor schicken lassen. Überraschenderweise ergab dieser Test allerdings, dass er gegen absolut gar nichts allergisch ist, was selbst den Tierarzt sehr überraschte, weil fast jedes Pferd gegen irgendwas zumindest leicht allergisch reagiert.
Ohne ein Anzeichen auf eine Allergie keine Desensibilisierung und somit auch keine Chance, den Husten in den Griff zu bekommen.
Der Tierarzt war daraufhin auch ein wenig ratlos, außer weiter inhalieren und jegliche Staubquellen so gut es geht auszumerzen, bleibt einfach nicht mehr viel übrig.

Das Inhalieren brachte leider keinen spürbaren Erfolg und der Husten blieb hartnäckig über Wochen unverändert. Zum Glück verschlimmerte sich weder der Zustand der Lunge, noch sein Allgemeinbefinden. Trotzdem wollte ich nichts unversucht lassen und habe noch mal eine Akupunkturbehandlung hinzu gezogen, weil wir damit immer sehr gute Erfolge hatten. Die hat ihm zwar insgesamt mal wieder sehr gut getan, der Husten ist aber weiterhin geblieben. Derzeit bekommt er noch chinesische Kräuter gefüttert, denen man sicherlich auch eine gewisse Zeit zur Wikrungsentfaltung einräumen muss, eine echte Besserung hat sich aber leider noch nicht eingestellt.

unbenannt_-37 unbenannt_-45 unbenannt_-35 unbenannt_-31 unbenannt_-27 unbenannt_-25 unbenannt_-21-2 unbenannt_-64 unbenannt_-12-3Letzte Hoffnung war dann eine kleine Sommerfrische an der Nordsee. Salzige Luft, 24/7 Weide, fernab von Heu, Stroh, Staub und Großstadtluft, mehr kann man einfach nicht für die Lunge tun.

Letzte Woche Sonntag ging es dann also mit beiden Pferden nach Sylt. 300 km Strecke bis zum Autozug, eine dreiviertel Stunde auf dem Zug und 4 Stunden später waren wir da: Sylt, du Paradies!

Die Pferde haben die Autofahrt sehr gut überstanden, bis zum Zug hatten sie sogar beide kein nasses Haar, obwohl der Zausel sonst schnell mal vor Stress schwitzt. Wir sind auch wirklich sehr gut durchgekommen und hatten eine ganz entspannte Fahrt. An der Verladestation zum Zug mussten wir dann die hintere Plane des Anhängers dicht machen, weil wir Rückwärts über den Damm rollen würden. Obwohl es eigentlich sehr angenehmes Wetter für so einen Transport war (leichter Regen, 15° C) war ihnen die Sache mit dem Zug wohl doch nicht so geheuer oder es wurde einfach durch die runtergelassene Plane zu warm im Anhänger. Auf jeden Fall haben sie dann doch noch kräftig geschwitzt. Trotzdem haben sie aber ruhig gestanden und die ganze Fahrt über keinen Mucks von sich gegeben.

Auf der Insel angekommen waren es dann nur noch weniger Minuten bis zum endgültigen Ziel: Eine Wiese direkt hinter unserem Ferienhaus. Dort hatten sie schon vor zwei Jahren einen Sommer verbracht und sich sehr wohl gefühlt. Trotzdem hatte ich angenommen, sie würden erstmal wild über die Wiese rennen und sicherlich eine Zeit brauchen, sich in der neuen Umgebung einzufinden. Da hatte ich mich aber ganz schön getäuscht: Die Pferde sind ausgestiegen, haben sich kurz umgesehen, die umstehenden Pferde begrüßt und sich erstmal gewälzt, ehe man sich dann zügig über das leckere Gras hergemacht hat. So etwas unaufgeregtes habe ich wirklich selten erlebt.

Seit einer Woche also stehen sie beide auf der Wiese und sind sowas von entspannt und zufrieden, dass es wirklich eine Wonne ist, sie aus dem Fenster zu beobachten. Sie stehen immer ganz dicht beeineinder, bewachen sich gegenseitig beim Schlafen, liegen immer abwechselnd, fressen, schauen in die Gegend und genießen einen ganz entspannten Sommer.

Doc hat sich zu Hause seit Monaten mit Kotwasser herum geplagt, von einem Tag auf den anderen war das weg. Leider hat sich der Husten nicht ganz so leicht in die Flucht schlagen lassen, ein wenig hustet er schon noch, aber es ist schon viel weniger geworden und ich hoffe, die Lunge hat nun genug Zeit richtig zur Ruhe zu kommen.

Wir haben schon schöne Ausritte an den Strand unternommen und beide Pferde sind auch da schon merklich entspannter geworden. Die ersten Tage waren natürlich noch sehr aufregend, aber so langsam kehrt Routine ein, sie kennen die Runde und sind die meiste Zeit wirklich sehr brav und entspannt, so dass man die Ritte auch richtig genießen kann.

Weil ich zwischen durch ein bisschen Arbeiten muss, haben sie auch immer mal ein paar Tage komplett frei während ich in Hamburg bin, so dass sie auch zu ihrem wohlverdienten Urlaub kommen.
Je nach Wetter sollen sie so bis Mitte Ende August oben bleiben, ehe es dann wieder zurück geht nach Hamburg geht.

Ich hoffe, ihr verbringt auch alle einen schönen Sommer, gönnt euch und den Pferden auch mal eine kleine Auszeit und genießt die Sonne.

Junge Pferde reiten ist was Schönes

Was der eine sehr gerne macht, lässt der nächste lieber bleiben: Junge Pferde reiten und sie auf den Weg in ihr Reitpferde-Leben begleiten.

Bis auf meine ersten Ponys bin ich ausschließlich junge und/oder unerfahrene Pferde geritten, mit 12 bekam ich mein erstes Großpferd – einen 4-jährigen Wallach. Das war vor 11 Jahren. In der Zwischenzeit habe ich neben der Ausbildung von meinem eigenen Pferd, die ich natürlich nicht ohne Hilfe geschafft habe, noch diverses anderes Junggemüse geritten. Zum Teil waren das selbst gezogene Pferde, aber auch Pferde von Bekannten o.ä. Da ich aus einer Züchterfamilie komme, standen recht regelmäßig Jungpferde parat, die geritten werden wollten, so dass ich hier viel Erfahrung sammeln konnte.

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Ich mag es sehr, junge Pferde zu reiten, weil es so viel Spaß macht zu sehen und zu fühlen, wie sie sich weiter entwickeln. Es ist mitunter nicht einfach und man kann nicht nach Schema F arbeiten und das Anreiten an sich überlasse ich auch gerne anderen Menschen, aber dennoch macht es so viel Spaß zu merken, dass die Anlehnung heute schon viel besser ist als beim letzten Mal oder dass das das Angaloppieren mit jedem Mal leichter funktioniert.

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Die stetige Anlehnung gehört zu den Dingen, die ein junges Pferd erst lernen muss. In diesem Fall ist sie noch nicht immer gegeben.

Es mag sein, dass es mir gerade weil ich nie „fertig ausgebildete“ Pferde hatte, so viel Spaß macht mit jungen, unerfahrenen Pferden zu arbeiten. Mit jungen Pferden ist oft jeder Tag anders, meistens muss man sich jeden Tag wieder ein bisschen neu auf seinen unerfahrenen Partner einstellen, in ihn hinein hören, versuchen die Konzentration auf sich zu lenken und das richtige Maß an Herausforderung finden. Genau diese Dinge sind es, die mir so viel Spaß machen. Natürlich reite ich auch meinen inzwischen recht weit ausgebildeten Wallach liebend gerne, auch er entwickelt sich immer noch stetig weiter, aber das Lern- und Entwicklungspotential bei den Youngstern ist natürlich etwas ganz anderes. Auch die Planung des Trainings erfordert Augenmaß: Junge Reitpferde brauchen mehr Abwechslung und weniger Belastung als alte Hasen. Man muss aufpassen, dass man sie weder körperlich noch geistig überfordert. Mit geistiger Überforderung ist gemeint, dass sich viele Jungspunde nicht lange konzentrieren können. Man sollte dann lieber kürzere Arbeitsphasen wählen, damit man immer ein gutes Ende finden kann. Besonders bei talentierten Pferden, die sich viel anbieten und äußerst viel Spaß machen, muss man sich als Reiter manchmal bremsen und nicht zu viel verlangen. Ich neige z.B. dazu, wenn ein Pferd sich schon anbietet in den Arbeitstempi zurückzukommen, das zu sehr „anzunehmen“ und schnell zu sehr mit der Versammlung zu spielen. Da muss ich immer aufpassen, dass das Vorwärts immer wieder abgerufen wird und die Pferde den Zug nach vorne nicht verlieren.

Dass nicht jeder so gerne junge Pferde reitet, liegt auf der Hand. Manch einem liegt es vielleicht auch nicht so und ein anderer steigt lieber erst auf, wenn sie schon ausbalancierter sind, man sie sicher mit den Hilfen umschließen kann und wenn die ersten kleineren Lektionen sitzen. Es ist aber auch nicht jeder Reiter für ein junges Pferd geeignet. Oft hört man wie schön es ist, wenn Reiter und Pferd gemeinsam lernen. Das ist schön, ja. Bei mir war es auch so – ABER: Dazu gehört eine große Portion Durchhaltevermögen und regelmäßiger, guter Unterricht von einem erfahrenen Trainer, der einem als Reiter die nötige Unterstützung geben kann, damit die Paarung junges Pferd und unerfahrener Reiter auch lange fortwähren kann.

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Was man natürlich nie vergessen darf ist, dass junge Pferde unberechenbarer sind als ausgebildete, ältere Pferde, die schon abgeklärter sind. Man braucht als Reiter schon ein bisschen Mut, Zuversicht und Fingerspitzengefühl. Man muss zum Einen auch mal ein Wegspringen oder einen Bocksprung beim Angaloppieren Aussitzen können ohne gleich Angst zu bekommen und zum Anderen auch gewisse Situationen quasi vorhersehen und bereits „im Keim ersticken“ können. So kann es z.B. sein, dass eine Abschwitzdecke am Rand hängt. Man darf weder mit der Einstellung „wird schon nichts passieren“ noch mit „OH MEIN GOTT, hoffentlich kann ich daran vorbei reiten“ an die Situation heran gehen. Man muss als Reiter immer mit Ruhe und Bestimmtheit auf das Pferd einwirken können. Auch muss man sich ggf. darauf einstellen, dass insbesondere große Pferde oder Spätgeborene immer wieder mit sich selbst zu tun haben, wenn sie wachsen oder sich körperlich entwickeln.

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Ich selbst war 12 als ich meinen Wallach, damals 4, bekam. Ich fand das junge Pferd zu reiten damals nicht immer nur schön – ich bin oft an meine Grenzen gestoßen, wir waren eben beide jung und unerfahren. Ich hatte aber regelmäßigen, sehr guten Unterricht und so kam immer nach einer Ernüchterung auch wieder ein Erfolgserlebnis. Manchmal musste ich länger darauf warten, manchmal war ich überrascht, dass es schon wieder eins gab. Das schönste daran war aber immer, zu wissen, dass man sich das selbst erarbeitet hat und dass man es geschafft hat, das Pferd auf seiner Seite zu haben und mitzuarbeiten. Die Ausbildung eines Pferdes ist ein langer Strick mit vielen Knoten – und die Kunst besteht darin, jeden einzelnen zum Platzen zu bringen. Manche Knoten sind doppelt und dreifach verschnürt und man braucht Durchhaltevermögen, aber ich kann euch sagen: Wenn irgendwas ENDLICH klappt – das ist so ein tolles Gefühl! Und genau das macht Jungpferdeausbildung für mich aus. An vielen Sachen arbeiten und irgendwann merken – es klappt! Manchmal folgt die Ernüchterung, wenn ein Problem aus der Welt ist, ganz schnell und ein neues hat sich aufgetan. Es kann z.B. sein, dass sich gute und schlechte Seite wechseln, die meisten Probleme lösen sich aber im Zusammenspiel und mit Verbesserung der Rittigkeit. Wichtig ist, dass man sich nicht an einzelnen Dingen fest beißt.

Für mich ist bei der Jungpferdeausbildung neben dem Erreichen von den ersten Punkten der Skala der Ausbildung (Takt, Losgelassenheit und Anlehnung) und einer gewissen Lektionssicherheit, dass die Pferde lernen, ihrem Reiter zu vertrauen. Sie müssen lernen, dass sie nicht überfordert werden, dass die Arbeit abwechslungsreich ist und ich möchte, dass sie Spaß haben zu arbeiten. Ich versuche immer die Pferde „zu lesen“. Wenn ich merke, dass mein Jungspund gerade nicht so viel Lust auf Dressur hat, reite ich gerne mal auf dem Springplatz ein bisschen vorwärts oder gehe mit einem erfahrenen Pferd ins Gelände. Manchmal hilft es auch eine Woche nur auf die Weide zu gehen und die Motivation ist wieder da. Was wir mit der Ausbildung schließlich erreichen wollen ist, dass das Jungpferd zu einem motivierten, ausgeglichenen Reitpferd heran reift, und unter seinem Reiter strahlt.

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*Die Bilder zeigen jeweils 5-jährige Stuten während ihrer Ausbildung

 

 

 

Schleifenregen im Regen

Fast überall in Deutschland war es die letzten Wochen ziemlich nass. Genau genommen konnte man auf so ziemlich jeder Wiese und jedem Feld schwimmen gehen. Ich sah also unser Turnierwochenende schon im wahrsten Sinne des Worten schwimmen gehen.

Dienstags hörte es dann endlich auf zu regnen, die beiden Prüfungsplätze hatten Gefälle, also schöpfte ich wieder Hoffnung. Und Freitags dann Entwarnung: die Plätze hielten, beide Turniere fanden statt. Beide Tage hatte ich FAB-Prüfungen genannt, dies sind Prüfungen, die nur für Amateure ausgeschrieben werden und man konnte dort Punkte sammeln, um dann später hoffentlich am Finale teilnehmen zu dürfen. Somit konnten Pepper und ich zur (für das Wochenende) ersten FAB-Qualifikation fahren. Uns erwartete ein M* mit Stechen und ein S Springen.

Samstags am Turnier angekommen die erste Ernüchterung: der Abreiteplatz war nicht mehr so ganz ideal, der Prüfungsplatz aber voll in Ordung. Aus dem M* mit Stechen wurde ein normales M* Springen und die Platzierungen fanden ohne Pferde statt – zur Schonung eben dieser, aber auch zur Schonung des Platzes.

Abgeritten bin ich Pepper auf dem Dressur-Abreiteplatz. Die Dressur war bereits beendet und dieser hatte lange nicht so sehr gelitten wie der Springabreiteplatz. Dort habe ich nur zwei kleine Sprünge gemacht, bevor es dann in die Prüfung ging. Dort war die Klippe eindeutig Sprung 2 (viele Steher) und die letzte Distanz, da dort oft eine Stange fiel.

Pepper war gut drauf, ließ sich vom Boden nicht irritieren (man merkte ihr den nassen Boden so gar nicht an) und schnurrte wirklich wie an der Schnur gezogen durch den Parcours. Wir haben nichts riskiert, konnten aber einfach flüssig durchkommen – und für uns sprang ein 2. Platz heraus. Brave Maus! Kein Gucken, kein Zögern!

Danach im S haben mir meine Nerven leider einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Runde war wirklich nicht hoch gebaut, und die schwierigen Linien haben wir auch gut gemeistert, aber wenn man zwei Sprünge, die bergab standen, normal anreitet, ohne das Pferd vorher noch mal auf die Hinterhand zu setzen… dann wundern leider auch keine Fehler. Aber ein S ist halt doch noch mal eine andere Hausnummer, und auch wenn ich zunächst von mir enttäuscht war, müssen Pepper und ich in der Klasse nun mal auch erst Erfahrungen sammeln – und im April 2015 haben wir unser letztes A Springen geritten – ich brauche also nicht traurig sein.

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Pünktlich als Pepper auf dem Anhänger stand, fing es dann an zu regnen. Aber Pepper stand trocken im Anhänger, meine Mutter und ich saßen im Auto – und am Stall war es dann auch wieder trocken! Glück gehabt!

Sonntags konnte Pepper morgens noch mit auf Wiese, bevor es dann noch mal zu einem FAB M* mit Stechen ging. Auf dem Weg dorthin haben wir und erstmal kräftig verfahren, denn das Navi lenkte uns auf einmal mitten in die Stadt. Normalerweise alles kein Problem, aber laut Meldestelle wurde das Springen 30 Minuten vorgezogen und so kam doch langsam Stress auf. Aber irgendwann fanden wir den Turnierplatz dann doch – und die Prüfung fand doch pünktlich statt! Was ein Stress!

Auch hier war der Abspringplatz nicht optimal, da das M aber letzte Prüfung des Tages war, wurde kurzerhand auch ein Sprung am Dressurplatz aufgebaut, so konnte man die Pferde optimal vorbereiten. Auch hier war der Prüfungsplatz sehr gut zu bereiten und Pepper merkte man wieder überhaupt nicht an, dass der Boden viel Regen abbekommen hatte.

Vor mir gab es erst einen Null-Fehler-Ritt, denn das Springen war schwer genug gebaut, unter anderem auch, da es die Hauptprüfung des Turniers war, und so fielen doch viele Stangen.

Sprung 1 war ein unscheinbarer Oxer an der langen Seite, Sprung 2 auf 3 eine gebogene Distanz bergab, dort fiel oft eine Stange, Pepper sprang aber wirklich gut. Sprung 4 stand auf der Mittellinie, mit 5 Galoppsprüngen auf 5a und b. Vor 4 war der Boden etwas tief, daher habe ich die Wendung etwas größer ausfallen lassen, was Pepper dazu veranlasste etwas stark zu werden. Dadurch wurden die 5 Galoppsprünge etwas eng und ich musste Pepper energisch aufnehmen. Zu Sprung 6 war sie irgendwie am Träumen. Sie guckte zum Ausgang, reagierte etwas verzögert auf meinem äußeren Schenkel, und irgendwie standen wir dann ziemlich schwunglos vor 6. Trotzdem sprang sie ab, die Stangen blieben liegen, und ungelogen – das ganze Publikum raunte. Schon seltsam was man manchmal so mitbekommt – obwohl man sich aufs reiten konzentrieren sollte! Nach Sprung 6 ging es bergab zu 7a und b, dort kam ich dann ideal hin. Sprung 8 auf 9 noch mal eine gebogene Distanz, wobei am letzten Sprung noch oft die Stange fiel. Aber Pepper sprang auch hier noch mal easy und motiviert – null und somit wurde ein Stechen erforderlich.

Nach dem letten Starter stand fest – 3 Reiter mussten noch mal im Stechen gegeneinander antreten. Die Reihenfolg war umgekehrt zur Rangierung, und so konnten Pepper und ich als letzte ins Stechen einreiten, was merklich den Druck nahm. Stechparcours ziemlich simpel – 1, 2,  3, 4, 5, 7a, 8.

Der erste Starter hatte 3 Fehler, der zweite Starter einen Steher. Ich konnte also entspannt reinreiten, durfte zwar einen Fehler haben, aber langsam reiten durfte ich auch nicht.

Diesmal sprang Pepper richtig gut. Sie schnurrte durch den Parcours, guckte nicht rechts oder links und die Runde hatte richtig richtig Spaß gemacht. Für mich fühlte sie sich wirklich perfekt an und so konnten wir mit einer Nullrunde das Springen gewinnen! Unser zweiter M Sieg 🙂

Überglücklich durfte Pepper noch eine halbe Stunde Gras fressen am Anhängerplatz, bevor es dann jedoch nach Hause ging, weil der Himmel sich bedrohlich dunkel verfärbte. Glück –  und ein trockenes Turnierwochenende – gehabt.

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10 Tipps zur Vorbeugung von Koliken

Bauchweh bei Pferden… Wer kennt das leidliche Thema nicht? Schon als kleines Mädchen wusste ich, was eine Kolik ist, schließlich lernt man die elementaren Pferdekrankheiten schon bei den ersten Reitabzeichen kennen. Was so eine Kolik für das Pferd jedoch wirklich bedeuten kann, musste ich zum ersten Mal schmerzlich erfahren, als vor mittlerweile 9 Jahren mein erstes Pferd nach zwei Kolikoperationen einging.

Leider wurde ich danach schon wieder Besitzerin eines Kolikpferdes und bin es nach zwei Kolik-OPs (zum Glück) bis heute noch. Zwar hatte mein Pferd nach ihren Operationen noch zwei Koliken, diese hat sie jedoch zum Glück so überstanden. Die Koliken traten allerdings bei allen möglichen Haltungsformen auf und ich bin mittlerweile der Ansicht, dass es einfach empfindliche Pferde gibt, bei denen es nur vom Zufall abhängt, ob eine Kolik auftritt oder nicht. Dennoch versuche ich natürlich, alles mir mögliche zu tun, um Koliken zu vermeiden. Da der ein oder andere von euch vielleicht auch Probleme mit dem Thema hat, habe ich mich dazu entschlossen, meine persönlichen Vorsorgemaßnahmen einmal aufzuschreiben.

 

  1. Kraftfutter – so viel wie nötig und so wenig wie möglich – Je weniger Getreide, um so weniger Belastung für den Magen. Pferde, die 24 Stunden auf der Weide stehen und sich nur von Gras ernähren, haben wissenschaftlich erwiesen ein viel geringeres Risiko, an Kolik zu erkranken als ihre Artgenossen in der Box, die normal gefüttert werden. Das ist natürlich nicht für jeden einen machbare Lösung und einige Sportpferde brauchen Kraftfutter, um ihre Leistung erbringen zu können. Generell sollte man darauf achten, möglichst viele kleine Portionen zu füttern. Für manche Pferde kann ein getreidefreies Müsli eine Alternative sein. Außerdem sollte zwei Stunden vor und nach der Belastung kein Kraftfutter gegeben werden. Vor der Belastung beschwert es den Magen, nach dem Training ist der Magen leer und eventuell übersäuert, sodass ihn Kraftfutter ebenfalls belasten kann. Auch direkt vor dem Weidegang sollte man auf die Gabe von Kraftfutter verzichten.
  2. Ausreichend Wasser – Dieser Tipp mag banal klingen, aber leider verirren sich in einer Tränke schnell mal ein paar Pferdeäppel oder eine tote Maus. Die Folge: Das Pferd trinkt nicht mehr. Daher sollte man täglich die Tränke des Pferdes kontrollieren.
  3. Ausreichend Raufutter – Der Darm unseres Pferdes ist darauf ausgerichtet, den ganzen Tag Nahrung aufzunehmen und braucht diese Mengen an Raufutter auch, um in Gang zu bleiben. Fresspausen von mehr als 4 Stunden sollten vermieden werden. Damit das Pferd trotzdem nicht zu dick wird, empfiehlt sich die Fütterung aus Raufen oder engmaschigen Heunetzen. Zwar bergen Heunetze wiederum die Gefahr, dass das Pferd sich mit dem Huf (insbesondere dem Eisen) in ihnen verfangen kann, mir persönlich ist es aber wert, dieses Risiko einzugehen, wenn ich dafür einen Faktor für Koliken ausschließen kann.
  4. Das richtige Zusatzfutter –  Im Winter ist die Fütterung von Mash maximal 3x die Woche empfehlenswert. Es sollte nicht täglich gegeben werden, da die enthaltenen Schleimstoffe in zu großer Menge dem Darm auch schaden können. Außerdem sollte man bei der Pferdefütterung auf ein ausgewogenes Calcium/Phosphor-Verhältnis achten. Da Mash ungefähr 7x mehr Phosphor als Calcium enthält, kann bei sehr häufiger Mash Fütterung ein Calciummangel auftreten.  Während der Weidesaison sollte auf Mash verzichtet werden. Außerdem sind Möhren mit Leinöl ein toller und gesunder Energielieferant. Leckerlis, Äpfel und Bananen hingegen sollte man empfindlichen Pferden nur sehr selten und dosiert zu fressen geben.
  5. Nur hochwertiges Futter – Dieser Punkt versteht sich eigentlich von selbst, ich habe ihn dennoch hier aufgenommen, weil ich es so wichtig finde. Egal, ob Kraft-, Rau- oder Saftfutter, achtet darauf, dass es weder alt noch schimmelig oder sonst irgendwie beeinträchtigt ist. Bei vorgemischten Müslis schaut genau auf die Zutatenliste. In vielen Müslis sind hohe Anteile an Melasse – das ist nichts anderes als Zucker und daher nicht besonders gesund.
  6. Genügend Bewegung – Tierärzte empfehlen 20 Minuten Trab und Galopp pro Tag (!). Generell gilt, mehr ist mehr! Pferde sind Bewegungstiere und sinnvolles Training hilft genau wie bei Menschen, den Körper fit und gesund zu erhalten. Durch die Bewegung wird außerdem die Darmmotorik angeregt und überflüssige Gase können sich lösen.
  7. Späne statt Stroh – Durch eine Einstreu mit Spänen oder Holzpellets kann man vermeiden, dass sich das Pferd mit Stroh voll frisst und dadurch an Verstopfung leidet. Um ihm trotzdem die Möglichkeit zu geben, sich mit ausreichend Raufaser zu versorgen, kann man Futterstroh in dosierten Mengen zufüttern. Der Nachteil bei dieser Lösung ist allerdings, dass man noch penibler auf eine ausreichende Heufütterung achten muss, da das Pferd zwischen den Heumahlzeiten weniger oder gar kein Stroh zum Knabbern hat als ein Pferd, das mit Stroh eingestreut wird. Man sollte hier also genau abwägen, ob das Pferd überhaupt dazu neigt, zu viel Stroh zu fressen oder ob die Koliken einen ganz anderen Grund haben.
  8. Pferde dürfen nicht zu viel Sand aufnehmen – Pferde können Sand nicht nur aus Langeweile bewusst fressen, sondern auch unbewusst beim Grasen mitaufnehmen. Man sollte das Pferd nicht ohne zusätzliches Raufutter auf kurz gefressene Weiden stellen, da dann zwangsläufig Sand mit aus dem Boden gerupft und gefressen wird. Es empfiehlt sich, zum Ende der Weidesaison oder auch einfach mal zwischendurch Flohsamenschalen zuzufüttern. Diese funktionieren wie kleine Schaufeln im Darm und transportieren den Sand so auf dem natürlichen Wege zurück nach draußen.
  9. Vorsicht beim Anweiden – Gras ist für Kolikpferde nicht grundsätzlich schlecht, sondern sogar sehr gesund. Man muss jedoch aufpassen, dass man die Weidezeiten langsam steigert. Es empfiehlt sich, mit 5-10 Minuten Grasen an der Hand anzufangen und das jeden Tag um ein paar Minuten zu steigern. Wenn man dann bei 45-60 Minuten ist, lohnt es sich, das Pferd auf die Weide zu bringen. Man kann die Zeiten dann in etwas größeren Abschnitten steigern und nach ca. zwei Wochen kann das Pferd den ganzen Tag auf der Weide verbringen.
  10. Unnötigen Stress vermeiden – Was für euer Pferd Stress ist, kann man so pauschal nicht sagen. Generell können alle Veränderungen Stress für das Pferd bewirken. Ein neues Pferd in der Herde, Transporte zum Turnier oder ein Stallwechsel können sensible Pferde bereits sehr belasten. Das bedeutet allerdings noch nicht zwingend, dass sie darauf auch mit Bauchweh reagieren. Andere Pferde wiederum lassen sich so schnell von nichts aus der Ruhe bringen und haben insofern sowieso schon eine größere Belastungsgrenze. Man sollte sein Pferd genau beobachten, wie es mit solchen Situationen umgeht und darauf Rücksicht nehmen, so gut es geht und so weit es einen selbst nicht zu sehr einschränkt.

 

Ich hoffe, ich konnte euch die ein oder andere nützliche Anregung zum Umgang mit Kolikpferden geben. Für robuste Pferde sind natürlich nicht alle Punkte relevant und generell reagiert jedes Pferd auf Umstände anders. Diese Tipps basieren auf persönlichen Erfahrungen, Gesprächen mit Tierärzten und Artikeln aus Fachzeitschriften. Natürlich bin ich selbst kein Tierarzt, verzeiht mir daher, wenn nicht alle medizinischen Zusammenhänge perfekt erklärt sind.

Wenn ihr noch weitere Tipps habt, wie man Koliken vermeiden kann, teilt eure Erfahrungen doch mit uns in den Kommentaren.

Interview mit Juliane Barth von Julis Eventer

Julis Eventer ist vielen Busch-Fans bereits ein Begriff. Auf ihrem Blog erzählt Juliane Barth aus ihrem Leben im Vielseitigkeitssport. Seit Mai 2016 berichtet sie auf Julis Eventer von ihren eigenen Turnieren, von Trainingserlebnissen und darüber, was eigentlich das richtige Training ist und wie man sich Ziele setzen kann.

Bekanntheit verschaffte ihr sicherlich der „Newsfeed Luhmühlen“ – ein Video von der 4-Sterne Geländestrecke in Luhmühlen, das von nahezu allen Berichterstattern in der Busch-Szene geteilt wurde! Anzusehen ist dieses Video und auch diverse andere Videos, FMA’s und Turnierberichterstattungen auf ihrem Youtube-Channel Julis Eventer, auf Instagram ist sie unter julis_eventer zu finden und bei Facebook ebenfalls unter Julis Eventer.

Wir haben Juliane zu einem kleinen Interview gebeten und freuen uns, dass sie sich dafür einen Moment Zeit genommen hat. Davon hat sie neben Berufsleben und den Pferden nämlich gar nicht so viel übrig: Denn Juliane hat neben ihrem Crack Alani, der jüngst mit ihr das erste internationale VS-Turnier absolviert hat, noch zwei andere Pferde im Stall stehen: den 12 Jahre alten Ted und die 7-jährige Nessi.

  • Wie alt bist du und was machst du beruflich?

Ich bin 27 und bin selbstständig in der Werbefilmproduktion, das bedeutet ich leite Produktionen, führe Regie oder mache Kamera & Schnitt bei kleineren Projekten auch selbst.

  • Wie bist du zum Reitsport gekommen? Oder wurde es dir in die Wiege gelegt?

Richtig erkannt 😉 Das wurde mir in die Wiege gelegt. Meine Mutter ist mit dem Pferdevirus schon lange infiziert und sagt immer, dass ich wohl eher reiten als laufen konnte…

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  • Seit wann reitest du Vielseitigkeit?

Ich würde sagen seit 14 oder 15 Jahren, also schon ziiiiemlich lange 😀

  • Warum hast du dich für das Vielseitigkeitsreiten entschieden und wie siehst du das Risiko? In den letzten Jahren gab es ja einige schlimme, zum Teil sogar tödliche Unfälle – gerät man da nicht manchmal auch ein bisschen ans Zweifeln?

Eine schwierige Frage, für die ich etwas ausholen muss.. Gerade in diesem Jahr, denn es gab allein 2016 schon 3 tödliche Unfälle auf der ganzen Welt. Ich kam eigentlich zum ersten Mal ins Zweifeln, als Ben Winter vor 2 Jahren in Luhmühlen stürzte. Denn ich war vor Ort und kannte Ben aus meiner Zeit in Warendorf bei Andreas Ostholt. Dieses Unglück traf mich wirklich sehr. Und ich musste ein wenig darüber nachdenken, wie ich mit der ganzen Sache umgehe. Ich habe aber für mich entschieden, den Sport weiterzumachen, bin aber auf jeden Fall vorsichtiger geworden. Ich reite nur bei optimalen Bedingungen. Das bedeutet vor allem, was die Vorbereitung, die Gesundheit meines Pferdes und von mir angeht. Natürlich auch bezüglich der Boden- und Wetterverhältnisse. Vor allem in schwereren Prüfungen kommt das dann immer mehr zum Tragen. Aber bei aller Vorsicht: Ich liebe diesen Sport einfach. Ich habe mal versucht, nur Springen zu reiten. Auch bis M*, aber es füllt mich nicht aus. Diese Glücksgefühle, die ich habe, wenn ich mit meinem Pferd eine Geländestrecke gemeinsam geschafft habe, die kann ich durch keine andere Disziplin ersetzen.

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  • Wie gestaltest du das Training deiner Pferde?

Möglichst vielseitig 😉 Ich achte sehr auf Ausgewogenheit und langweile mich auch selbst schnell, daher mache ich nie zwei aufeinanderfolgende Tage das gleiche. Und sonst versuche ich einfach, all meinen Disziplinen gerecht zu werden.. 2x die Woche Dressur, 1-2x Springen, 1x Longe, 1x frei, 1x Konditionstraining.. Naja, und das wechselt dann immer mal hin und her, wenn am Wochenende Turnier ist.

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  • Ich selbst reite Vielseitigkeit nur auf A-Niveau und auch nur mit einem Pferd und selbst da stoße ich schon manchmal an Grenzen was die Organisation von Beruf und Training des Pferdes anbelangt. Wie schaffst du es, das alles unter einen Hut zu bekommen?

Ohja.. da ist ein großer Punkt natürlich meine Mutter, die mich so wahnsinnig toll unterstützt. Letztes Jahr hatte ich ein irre gutes berufliches Jahr, war viel im Ausland und konnte trotzdem meine Pferde fit halten und auch auf dem Turnier vorstellen.. das geht nur mit jemandem, der genau weiß, worauf es ankommt bei jedem Pferd. Auch sie arbeitet natürlich voll, deswegen unterstützen wir uns da gegenseitig. Wenn sie nicht kann, muss ich halt einspringen. Aber bei meiner Selbstständigkeit kann ich das ganz gut einteilen (bislang)…

  • Was waren (neben Strzegom ;)) deine größten reiterlichen Erfolge oder besondere Erlebnisse mit deinen Pferden?

Hehe, Strzegom war natürlich der absolute Oberhammer bis jetzt. Aber ja, da gibt es noch den M-Sieg im Springen in Hüttenberg (Hessen).. mit Gustl (der jetzt Rentner ist). Das war ein besonderer Moment, denn mein damaliger Trainer war dabei (und man hört noch seine Tipps auf dem Video). Jimmy in Hungen, da ich eine 9,0 im Gelände hatte.. so was vergisst man auch nicht.

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Jimmy und Juliane 2006

Und noch das eine Mal, das ich mit Gustl in der Festhalle reiten durfte und 3.war! Das ist so eine extreme Atmosphäre dort, echt der Wahnsinn!

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  • Wie kommt man zu so einem „Top-Pferd“ wie Alani? Hast du gezielt nach einem Busch-Aspiranten mit so viel Talent gesucht? Wie bist du zu deinen anderen Pferde gekommen?

Witzige Frage.. ich hoffe, die Antwort wird nicht zu lang. Also, bisher (bis auf Nessi) sind alle Pferde irgendwie zu UNS gekommen..

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Nessi in diesem Jahr in einer Springprüfung

Wir haben nicht danach gesucht. Alani war das Pferd meines ehemaligen Stallbesitzers und er suchte jemanden, der ihn ausbilden kann. Das habe ich gemacht und bis 5-jährig keinen Geländesprung gemacht, denn er ist lang, eigentlich zu groß für mich und hat kaum Vollblutanteil. Da kommst du eigentlich nicht auf die Idee, dass das vielleicht (d)ein Buschpferd wird. Als er dann 5 war und verkauft werden sollte, blutete mir natürlich das Herz. Und unsere beiden Pferde damals hatten gesundheitliche Probleme und wir wussten nicht, ob das noch sportliche Zukunft hatte. Also haben Mama und ich zusammengelegt und ihn „übernommen“ – denn was kann es besseres geben, als ein Pferd zu haben, wo man bei jedem Schritt dabei war – von Anfang an. Das ist eigentlich das Optimum. Erst da hab ich dann mal Gelände „versucht“ 😉

Auch die anderen haben ihren Weg irgendwie zu uns gefunden. Teddy zum Beispiel ist Langzeit zur Verfügung gestellt von guten Bekannten. Wir haben als „Normalsterbliche“ ja nur max. 2-3 Pferde zur gleichen Zeit, weil man mehr nicht schafft und auch gar nicht die Kohle hat, sich ständig neue fertig ausgebildete Pferde zu kaufen.

  • Hattest du vor Alani schon einmal so ein „besonderes Pferd“?

Ein besonderes Pferd… Alle Pferde, die ich bis jetzt geritten habe, haben mich irgendwie dahin gebracht, wo ich heute bin. Angefangen bei meinem Pony Flicka, bei dem ich lernte, mich durchzusetzen, und Royal Flash, der alles konnte und den ich im E-Gelände reiten durfte und natürlich Jimmy, der mich brav durch meine ganze Junioren-Kaderzeit (Pubertät) getragen hat.

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Royal Flash und Juliane 2003

Gustl, der mich in einer Saison von A nach M katapultierte im Springen und das völlig mühelos.

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Glorious Time alias „Gustl“ 2008

Und natürlich Teddy, der mich jeden Tag aufs Neue auf die Probe stellt.

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Ted 2015 in einer Geländeprüfung

Alani ist halt der Erfolgsgarant unter ihnen, klar, gerade dieses Jahr.. aber „besondere Pferde“ sind sie wirklich alle. In den 20 Jahren, die ich nun reite, hatte ich diese 6 Pferde – und wenn es möglich war, bleiben sie ihr Leben lang bei mir.

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Alani 2016

  • Deine Mutter begleitet dich zu den meisten Turnieren. Unterstützt sie dich auch neben den Turnieren viel?

Jaaa <3 Sie begleitet mich auf jedes Turnier. Ich erzähle da immer gerne die Geschichte, als ich in Hessen einmal versucht habe, alleine aufs Turnier zu fahren und soooo genervt und verärgert wieder nach Hause kam, dass ich mir schwor, nie wieder alleine los zu fahren. Wir sind halt ein eingespieltes Team – da sitzt jeder Handgriff, da muss man nix erklären oder besprechen. Das läuft eben. Und sie unterstützt mich auch sonst. Sie hat mir damals den ersten Werbejob verschafft direkt nach der Uni und ich arbeite auch sonst viel für die Firmen, in denen sie arbeitet. Da sie Marketing-Manager ist, passt das ganz gut zusammen.

  • Seit diesem Jahr gibt es deinen Blog. Wie kam es dazu, dass du diesen ins Leben gerufen hast und was versprichst du dir davon?

Hui, irgendwie war das eine verrückte Idee, als wir von Everswinkel nach Hause fuhren… die Fahrten sind ja dann doch immer recht lang und man hat Zeit, über Sachen zu reden und die Gedanken schweifen zu lassen.. Und irgendwie hab ich ja ganz gute Voraussetzungen mit Bild/Video-Möglichkeiten und noch dazu viel Lust zu schreiben und mehr von den Pferden zu erzählen als nur meine Erfolge auf Facebook zu posten. Was ich mir davon verspreche, weiß ich selbst noch nicht so richtig.. vielleicht ja irgendwann ein zweites Standbein 🙂

  • Dein Video zum 4-Sterne Gelände in Luhmühlen ging regelrecht durch die Decke. Hast du damit gerechnet? Und hat sich das Video auch auf die Reichweite deines Blogs ausgewirkt?

Joa.. sagen wir es so: ich hatte es erhofft! Denn sonst hätte ich das nicht noch abends alles fertig gemacht, damit es Sonntag morgen gleich als erstes online geht – noch vor der TV-Berichterstattung und anderen Videos.. Aber trotzdem hat es mich überwältigt, wie viel da passiert ist und wie viele Namen das ja auch verbreitet haben! Ich denke schon, dass sich das auf die Abos und Follower ausgewirkt hat, auf jeden Fall.

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  • Beruf, die Pferde, nun auch noch ein Blog! Wie viel Zeit investierst du in deinen Blog und welche Rolle nimmt er auf deinen To-Do-Listen ein? Schreibst du nur, wenn du grade Zeit und Lust hast oder steckt da doch etwas mehr Organisation und Ehrgeiz dahinter?

Auf den To-Do-Listen wird der Anteil des Blog tatsächlich immer mehr. Ein Wahnsinn, bald gibt es eine eigene Seite dafür. Aber bisher ist es eher, wie ich Zeit und Lust habe und welches Thema mich auch selbst gerade interessiert. Ich habe den Ehrgeiz, wenigstens 2 Posts die Woche und 1 Video alle 2 Wochen zu machen, werde das aber nicht als Regel einführen wie es einige andere Blogs machen. Dafür ist mein Beruf viel zu unkalkulierbar. Ich denke, ich wachse in die Orga auch noch rein – mit den „geplanten Beiträgen“ und so.

  • Welche Ziele hast du dir für dieses Jahr gesetzt und arbeitest du auf ein weiter entferntes Ziel hin?

Bisher hab ich mir noch kein bestimmtes Ziel gesetzt und freue mich einfach ganz naiv über jeden Abonennten und jeden Follower auf Facebook oder Instagram. Die Social-Welt ist ja auch eine sehr eigene Welt, die man erstmal verstehen lernen muss ;).

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Vielen Dank, Juliane, dass du dir die Zeit genommen hast und uns so nett geantwortet hast und uns all die schönen Fotos zur Verfügung gestellt hast! Wir wünschen dir für die restliche Saison 2016, dass sie genauso weitergeht wie sie angefangen hat und außerdem natürlich alles Gute für dich und deine Vierbeiner. Wir freuen uns auf viele weitere tolle Bilder, Berichte und Videos.

Sommerzeit ist Weidezeit

Es hat ein wenig gedauert, bis die Pferde bei uns auf die Weiden durften. Genau genommen bis zum Wochenende 05.06., Anfang Juni und damit Wochen später als in allen anderen Ställen. Sehnsüchtig wurde der große Tag erwartet, hufescharrend herbei gesehnt. Während die ganz Fleißigen schon gefühlt seit Mitte April an der Hand grasen lassen, haben wir es dieses Jahr ganz gemütlich angehen lassen. Bloß keine Eile beim Angrasen, sonst steht man wieder wochenlang mit dem lieben Vierbeiner an der Hand auf der Wiese und schaut ihm beim Fressen zu.

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Weil die Sehnsucht nach frischem Grün unter den Hufen und vor allem im Magen dann aber doch ganz schön groß war, ist der Zausel gleich mal mit Strick am Halfter abgehauen. Zum Glück war es ein sehr altes Exemplar, dass irgendwann schon mal gerissen und dadurch sehr kurz war, beim laufen bestand daher keine Gefahr, dass er drauf treten konnte. Entsprechend Zeit und Nerven hatte ich daher auch, ihn trotz flatterndem Strick noch zu fotografieren.

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In seiner Herde wurde ein bisschen die Besetzung getauscht; dazu aber an anderer Stelle noch mal etwas ausführlicher mehr. Den Auftakt in die Weidesaison haben alle gut überstanden und wir haben die Pferde sukzessive immer ein bisschen länger draußen stehen lassen. Die ersten Tage ging es zur Weide dann erstmal mit Führkette, um diese Sache mit dem baumelnden Strick mal ganz schnell auszuschließen. Bei aller Freude über die grüne Saison darf man doch bitte die guten Manieren nicht vergessen!? Es hat aber nur ein paar Tage gedauert, ehe beide Pferde ganz entspannt zur Weide geschlendert sind und auch sehr artig gewartet haben, bis die Stricke ab sind, ehe sie den Freunden auf der Weide hallo sagen gehen. Mittlerweile ist es sogar eher so, dass sie morgens gar nicht raus wollen, weil wir zur Zeit sehr viele Bremsen haben und sie den Tag eigentlich lieber im Unterstand verbringen würden. Durch den vielen Regen in den letzten Wochen steht immer noch viel Wasser auf den Weiden und sie erinnern eher an ein Feuchtbiotop, himmlische Bedingungen für die Plagegeister. Hoffentlich bekommen wir jetzt noch mal den Sommer mit trockenerem Wetter zurück und werden dafür die lästigen Viecher los.

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Wenn das Wetter gut bleibt, geht es gegen Ende der Woche an die Nordsee, ein bisschen Urlaub und Lungenkur für die Pferde. Drückt uns ein bisschen die Daumen für das Wetter, ja?

Horsemanship – jetzt dreht sie völlig durch.

Wie die meisten von euch wissen, ist mein Pony ja nur noch bedingt reitbar. Ich habe also häufig Tage, an denen vieles zu viel und einiges zu wenig ist. Ich bin also immer wieder auf der Suche nach neuem Input, lasse mich durch andere Reit- und Arbeitsweisen inspirieren und versuche meinem Pony trotz ihrer Krankheit und der großen Einschränkung immer wieder neues zu bieten. Umso erfreuter war ich, als bei uns vor einiger Zeit ein Horsemanship Infoabend ausgehängt wurde. Von meinem Erlebnis dort, wollte ich euch gern berichten.

Ich muss allerdings noch etwas ausholen. Eigentlich ist es nur ein paar Jahre her, als eine enge Freundin mich mit ihrem Pony immer wieder inspirierte doch auch mal Bodenarbeit auszuprobieren. Anfangs hatte ich einfach keine Geduld dafür, ein Pferd ist eben kein Australian Shepherd und braucht meistens doch mehr als 2 Versuche, um neue Dinge zu verstehen. Ich habe also angefangen und doch wieder aufgehört und wieder angefangen und doch wieder aufgehört und immer so weiter. Die meisten in meinem Wirkungskreis haben das Pferdeflüstern belächelt und nicht selten hört man abwertende Sprüche über die „Knotenhalfter-Tanten“, pseudo Pferdeflüsterer. Das war damals definitiv auch ein Grund, weshalb ich mich nicht wirklich getraute habe, weiter in die Materie einzusteigen. Auch wenn ich die Grundlagen vom Horsemanship in einem Crashkurs mal gelernt hatte, bin ich nie weiter in die Tiefe gegangen. Umso gespannter war ich also auf den Infoabend.

Vermutlich kommt es auch immer drauf an, wer einem Dinge wie Bodenarbeit oder speziell Horsemanship beibringt und wie offen man für Neues ist. Ich war am Ende des Abends jedenfalls total überzeugt und habe mich ein bisschen geärgert, dass ich mich nicht schon viel früher mit dem Thema auseinander gesetzt habe und mich viel zu sehr von den anderen Menschen beeinflussen lassen habe. Die meisten Leute beschäftigen sich meistens mit dem Horsemanship, wenn das Pferd sich weigert auf den Anhänger zu gehen. Wir haben zwar absolut kein Verladeproblem, aber dafür gibt es gerade mit Jeany im Umgang das ein oder andere Defizit.

Die Hauptmessage an dem Abend war auf jeden Fall, dass es im Horsemanship nicht nur auf die Arbeit mit dem Seil, dem Stick und dem Knotenhalfter ankommt, sondern dass man bereit ist sich, seine Körpersprache und seine innere Einstellung zu seinem Partner-Pferd zu reflektieren. Gleichzeitig ist es das A und O sein Pferd zu respektieren und seine Bedürfnisse zu erkennen und zu erfüllen um ein harmonisches miteinander zu schaffen. Die Fallbeispiele des Trainers haben mich sehr beeindruckt, ebenso die kurze praktische Demonstration an einem fremden Pferd aus unserem Stall.

Nach dem ganzen Input habe ich für mich entschieden, dass es mir wirklich egal sein sollte was andere Menschen denken. Ich gebe zu, auch in meinem Alter muss ich mich oft daran erinnern. Ich bin der Meinung, dass gerade die Arbeit vom Boden eine willkommene Abwechslung ist. Gerade für kranke Pferde wie Jeany ist es Ideal auch den Kopf auszulasten. Wenn es dann noch zu einem harmonischeren Miteinander führt und mein Verständnis ihr gegenüber fordert, gehe ich gerne jeden belächelnden Blick ein! Gott sei Dank sind in unserem Stall alle wirklich total offen und das bestärkt natürlich nochmal ungemein!

Ich bin wirklich gespannt auf die Fortführung des Kurses am nächsten Wochenende und freue mich euch darüber berichten zu können! Gibt es unter unseren Lesern denn auch Horsemanship Erfahrene? Falls ja, habt ihr es schwer unter anderen Pferdeleuten oder werdet ihr akzeptiert?

 

Augenblicke mit Isabell Albrecht

Horsediaries liebt tolle Pferdefotos! Und weil es so viele talentierte Pferdefotografen in den unendlichen Weiten des Netzes gibt, wollen wir euch hier immer mal wieder besonders schöne Serien besonders begabter Fotografen zeigen. Zum Schwärmen, Träumen, Bewundern, ein bisschen Augenschmaus im Alltag. Nehmt euch ein paar Minuten Zeit und taucht mit uns ein in die wunderbare Welt der Pferdefotografie.

Wir haben euch vor kurzem bereits Isabells Fotobuch gezeigt, in dem sie die wunderbaren Aufnahmen ihrer Stute Bella verewigt hat. Weil uns die Serie so gut gefallen hat und weil sie etwas ganz besonderes sind, möchten wir euch noch mal einen etwas umfassenderen Einblick in Bellas und Isabells Streifzüge geben.

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„Viele Fotografen kennen das vielleicht: Man läuft tagtäglich an bestimmten Orten nichtsahnend – quasi mit Scheuklappen – vorbei, ohne zu erkennen wie schön, interessant und fotogen sie sind. Genau so ging es mir mit dem Ausreitgelände an dem Stall, wo Bella 9 Jahre lang stand. Doch auch als Fotograf entwickelt man sich weiter und lernt, seine Umgebung intensiver wahr zu nehmen und ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Strukturen in Landschaften auf Fotos toll wirken. Irgendwann Anfang des Jahres fing ich an, regelmäßig mit Bella spazieren zu gehen. Es war für mich einfach ein wunderbarer Ausgleich zum Alltag, auch gerade dann, wenn die Motivation zum Reiten mal eine Weile fehlt, konnte ich so ganz ohne Druck die Zeit mit meinem Pferd genießen.

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Die Kamera kam immer häufiger mit – einmal begonnen entdeckte ich immer neue Ecken, die sich toll in Fotos einbringen ließen.

Aus dem Ganzen eine Serie zu machen, entwickelte sich erst mit der Zeit und viele Fotos sind auch rein aus dem Moment und Intuition entstanden, ohne vorher lange zu Hause an Ideen rumzutüfteln.

Zu unseren Streifzügen gehörte auch ein Kurzurlaub an der Nordsee – im Watt zu reiten war natürlich eins der Highlights, aber genauso sind wir auch hier durch die Landschaft gewandert, und nachdem Bella gelernt hat, dass Wellen sie nicht fressen werden, gab es auch eine Hand voll weiterer Motive für die Serie.

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Gerade der Herbst bescherte uns wunderschöne Stunden, als wir um viertel nach 6 in kompletter Dunkelheit loszogen und der Nebel noch über den Wiesen hing. Zu dieser Zeit mit dem Pferd unterwegs zu sein, der Natur beim Erwachen zu lauschen, zu sehen, wie am Horizont der Himmel langsam immer orangener wird bis die ersten Sonnenstrahlen hervorkommen und zusammen mit dem Nebel eine unglaubliche Stimmung schaffen, ist einfach unbezahlbar. Danach mit ein oder zwei Fotos nach Hause zu stiefeln, die man dann gemütlich beim verdienten Frühstück sichtet, ist dann nur noch das Tüpfelchen auf dem ‚i’.“

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Liebe Isabell, vielen Dank für den Einblick, den du uns in eure herrlichen Streifzüge gegeben hast und dafür, dass wir deine Bildstrecke hier zeigen dürfen.

Weitere Fotos von Isabell Albrecht findet ihr auf ihrer Homepage oder ihrer Facebookseite. Ihr solltet unbedingt vorbei schauen, es lohnt sich!

*Bitte beachtet, dass die Bilder urheberrechtlich geschützt sind und weder kopiert noch an anderer Stelle veröffentlicht werden dürfen!

Kurzkehrt- und Hinterhandwendung – so gelingt’s

Spätestens wenn es darum geht, sein Pferd und sich mit Lektionen der Klasse L vertraut zu machen, taucht auch das Wort Kurzkehrt- oder Hinterhandwendung auf. Manche Reiter treibt diese Lektion beinahe an den Rande des Wahnsinns und oft sieht man auf Turnieren in hilflose Gesichter, weil die Lektion mal wieder in die Hose ging. Wir wollen in diesem Artikel versuchen, die Tücken und Schwierigkeiten auszuführen und zu erklären, wie man es schafft, dass das Pferd nicht „einfach nur irgendwie umdreht“.

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Zunächst einmal allgemein: Wo liegt überhaupt der Unterschied zwischen einer Kurzkehrtwendung und einer Hinterhandwendung?

Grundsätzlich unterscheidet sich die Hilfengebung bei beiden Lektionen nicht. Bei beiden Lektionen soll die Vorhand einen Halbkreis um die Hinterhand beschreiben. Dabei soll das Pferd in einer leichten Anlehnung und in guter Stellung und Längsbiegung den Hilfen des Reiters folgen. Soweit so gut. Unterscheiden tun sich Kurzkehrt- und Hinterhandwendung dadurch, dass die Kurzkehrtwendung immer aus der Bewegung erfolgt, also entweder aus dem Mittelschritt oder aus dem (versammelten) Trab. Nach Absolvieren der Kehrtwendung geht die Bewegung fließend weiter. Möchte man also eine Kurzkehrtwendung aus dem Trab reiten, pariert man kurz vor dem Wechselpunkt durch und trabt direkt nach Ende der Kehrtwendung wieder an.

Allgemeine Voraussetzungen für diese beiden Lektionen sind zunächst einmal, dass das Pferd schon recht sicher an den Hilfen des Reiters steht, die Übergänge zwischen den Gangarten sicher und fließend klappen und dass das Pferd bereits den seitwärtstreibenden Schenkel kennt und diesem folgt. Auch der Reiter sollte sich auf A-Niveau bewegen, eine gefühlvolle Hand haben und Schenkel- und Gewichtshilfen bereits gezielt einsetzen können.

Wie nahezu jede Lektion beginnt auch für eine Kehrtwendung die Vorbereitung mit halben Paraden. Hiermit wird das Pferd aufmerksam gemacht, schonmal etwas geschlossen und auf eine neue Lektion vorbereitet. Es ist in Bewegungsrichtung gestellt, beginnt man also auf der linken Hand, ist das Pferd leicht nach links gestellt.

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Der Reiter belastet vermehrt den inneren Gesäßknochen und tritt den inneren Steigbügel gut aus. Wichtig ist dabei, dass man nicht in der inneren Hüfte einknickt. Dadurch verschiebt sich das Gesäß nach außen und verlagert sich dadurch. Die Hilfe kann dann nicht mehr korrekt erfolgen. Man muss also darauf achten, dass zwar vermehrt nach innen gesessen wird, aber trotzdem beachten, dass man dennoch gerade über dem Pferd bleibt. Eingeleitet wird die Wendung mit dem inneren Zügel, der auch etwas seitwärtsweisend sein darf, hiermit führt der Reiter das Pferd in die Wendung hinein.

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Der innere Schenkel hat zusammen mit dem äußeren Schenkel die Aufgabe, das Pferd zu biegen. Der äußere Schenkel verhindert, dass die Hinterhand ausweicht. Der innere Schenkel sorgt dafür, dass das Pferd taktmäßig weiter tritt.

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Häufige Fehler beim Reiten von Kurzkehrt- und Hinterhandwendungen:

Der wahrscheinlich häufigste Fehler ist, dass das Pferd mit den Hinterbeinen nicht aktiv mit tritt, sondern „dreht“.

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Um diesen Fehler zu vermeiden, kann der Reiter versuchen, den Kreis, den die Hinterhufe beschreiben, ein wenig größer anzulegen. Dabei muss allerdings darauf geachtet werden, dass die Hinterbeine nicht kreuzen. Meistens passiert dieser Fehler, wenn das Pferd den inneren Schenkel nicht gut genug annimmt und ein bisschen dagegen drückt. Verhindert werden kann dies, indem man die Wendung etappenweise reitet. Das heißt man reitet zwei Schritte in der Wendung und reitet dann am inneren Schenkel 1-2 Schritte geradeaus und dann wieder zwei Schritte in die Wendung. Auch hier muss allerdings darauf geachtet werden, dass der äußere Schenkel nicht zu sehr seitwärts treibt um zu verhindern, dass das Pferd mit den Hinterbeinen kreuzt.

Das Kreuzen ist ein weiterer Fehler. Dieser passiert oft, wenn das Pferd beginnt seitwärts zu gehen anstatt mit der Vorhand um die Hinterhand herum zu gehen. Um diesen Fehler zu verhindern empfiehlt es sich zunächst die Wendung schultervor-artig einzuleiten, sodass bereits  vor Beginn die Vorhand vor der Hinterhand ist. Sobald man merkt, dass Pferd beginnt seitwärts zu gehen, kann man auch hier einen Schritt vorwärts reiten, Schultervor herstellen und dann wieder die Vorhand um die Hinterhand herumführen.

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Außerdem muss zwingend beachtet werden, dass ein Vorwärtstreten in der Lektion durchaus erlaubt ist. Ein Zurücktreten sollte allerdings in jedem Fall verhindert werden, denn dieses zeigt, dass sich das Pferd den vorwärtstreibenden Hilfen entzieht und zurückweicht.

Wer gerade erst beginnt, an Kurzkehrt- bzw. Hinterhandwendungen zu arbeiten, sollte zunächst mit kleineren Wendungen anfangen, z.B. eine Viertel-Drehung auf einem frei angelegten Quadrat. Dies hat den Vorteil, dass der Reiter schon von Anfang an ein Gefühl dafür hat, die Lektion wieder „aufzulösen“ und das Pferd fängt im besten Fall nicht an, sich selbst zu drehen ohne auf die Reiterhilfen zu warten. Sobald die kleineren Abschnitte der Übung klappen, kann die Lektion auch ganz bis zum Ende geritten werden.

Für unerfahrene Pferde ist es übrigens leichter zunächst die Kurzkehrtwendung zu erlernen, da diese aus der Bewegung erfolgt. Denn niemals vergessen: Immer die Vorwärtstendenz erhalten, Zurücktreten innerhalb der Lektion ist immer der größere Fehler.

Der Frühling wie er schöner nicht sein könnte

Ich hege schon seit einigen Jahren einen gewissen Traum. In der Nähe des Stalls gibt es eine wunderschöne Allee aus Kirschblüten die jedes Jahr im Mai für einige Tage in voller Blüte steht.

Die Kulisse ist einfach jedes Jahr wieder bezaubernd und wirklich wie geschaffen zum Fotografieren. Als hätte jemand diese Allee gepflanzt, nur um dort eine perfekte Fotokulisse zu schaffen. Einmal mit dem Pferd dort Fotos machen! Was würden das für Bilder werden!

Leider befindet sich die Allee mitten in einem Wohngebiet, direkt an einem U-Bahnhof und vor einer sehr beliebten Eisdiele. Hinreiten kann man nicht, höchstens aufladen und hinfahren. Aber dann steht man da mit Anhänger und Pferd im Wohngebiet zwischen U-Bahnstation, Hauptstraße und Eisdiele …

Jedes Jahr wieder, wenn die Kirschen blühen, denke ich darüber nach wie toll es wäre dort zu fotografieren und während ich noch überlege, ob man es nicht doch vielleicht umsetzten könnte, sind die Kirschen auch schon wieder verblüht. Die Pracht ist nämlich nur von kurzer Dauer.

Dieses Jahr hatte ich dann einen Entschluss gefasst: Wir versuchen es einfach! Was soll schon groß schief gehen? Der Zausel fährt sehr artig und gut Anhänger, sollte es vor Ort doch nicht gehen, würden wir aufladen und nach Hause fahren.
Also eine Verbündete gesucht, die uns begleitet, damit der Zausel nicht ganz alleine vor der Eisdiele steht. Das Wetter war seit Tagen perfekt und sehr stabil, die Kirschen standen in voller Blüte, die meine liebste Fotografin konnte sich Zeit für uns nehmen, also los!

So begeistert ich die Tage vorher von meiner Idee war, desto mehr Zweifel kamen dann doch auf, als ich den Zausel fotofertig machte, den Anhänger ankuppelte und viele hochgezogene Augenbrauen erntete, nach dem ich die ehrliche Antwort auf die Frage, wo es denn hingehen soll, gab. Vielleicht war das doch eine etwas zu verrückte Aktion!?
Leute fahren ihre Pferde zwar ständig durch die Gegend, aber zumeist sind wenigstens die angestrebten Ziele in der Regel auf Pferde eingestellt. Und darf man das überhaupt? In eine öffentliche Parkanlage mit Pferd? Was wenn uns eins der Pferde abhauen würde und dann mitten durch die Stadt laufen würde? Was wenn eins der Pferde so aufgeregt sein würde, dass es sich nicht mehr verladen ließe? Vielleicht war das doch alles nicht so eine ganz tolle Idee?

Andererseits reiten wir auch sonst auf dem Weg zum Wald durchs Dorf, so unbekannt würde die Situation nicht sein und der Zausel ist zwar in fremden Umgebungen aufgeregt, aber nicht völlig unzurechnungsfähig. Seine vierbeinige Begleitung außerdem von ausgesprochen entspanntem Temperament und meine zweibeinige Verbündete voll sorgloser Vorfreude auf die tollen Fotos die entstehen würden. Also Pferde verladen und los ging es.
Beide Pferde stiegen sofort direkt absolut vorbildlich in den Anhänger ein  und genauso vorbildlich auch wieder aus. Leider waren wir etwas später dort als gedacht, so dass wir etwas Zeitdruck wegen der immer tiefer stehenden Sonne hatten. Uns blieb nur ungefähr eine Stunde für die Fotos, ehe die Sonne untergehen würde.
Dafür war die Lichtstimmung einfach perfekt!

Zu unserer Überraschung waren wir mit unserer Idee auch nicht alleine und zwei weitere Pferde wurden in den Kirschen fotografiert.
Wir suchten uns ein schönes Plätzchen ohne die anderen zu behindern und haben direkt angefangen zu fotografieren. Vielleicht ging es alles ein bisschen zu schnell, der Zausel war auf jeden Fall noch nicht in der Situation und seiner Aufgabe angekommen. Er war sehr unruhig, mochte nicht stillstehen, brüllte ständig nach seinen zu Hause gebliebenen Homies. Schöne Fotos waren so nur sehr schwer möglich. Weil es sich wirklich sehr schwierig gestaltete, kam dann erstmal das Pony dran, welches seinen Job hervorragend machte und recht schnell viele Posen anbot, so dass der Zausel einen weiteren Versuch bekam. Es blieb aber wirklich schwierig mit ihm, mitunter wurde er sehr rüpelig und stumpf, rannte mich einfach um, stieg mich an und brüllte in einer Tour. Wahlweise ging noch auf und ab gehen oder Gras fressen. Alles nicht wirklich fotogen und nicht das, was unsere liebste Fotografin von uns sehen wollte.

Mit der untergehenden Sonne und dem schwindenden Licht hatte ich auch ständig den Zeitdruck im Nacken, gleich würde unsere Chance auf die schon so lange erträumten Bilder verpasst sein, dabei hatten wir doch erheblichen Aufwand betrieben, um hier her zu kommen. Und der Zausel wollte einfach nicht mitspielen. Ja, ich gebe zu, ich wurde zunehmend genervter und gestresster, was sich sicherlich auch alles andere als positiv auf mein Pferd auswirkte. Wir wechselten uns immer mal wieder mit dem Pony ab, unternahmen mehrere Anläufe, aber wirklich zur Ruhe kam der Zausel leider nicht.

Als die Sonne ganz weg war, als es keine Chance mehr auf Fotos gab und als das Shooting ganz offiziell beendet war, da wurde er dann ruhiger und stand auch mal ein paar Augenblicke neben mir und schaute einfach in die Gegend. Das Pferd ist eben auch immer ein Spiegel unserer selbst. Willst du zu viel, klappt gar nichts.

Auf dem Heimweg war ich ehrlich gesagt sehr geknickt. Ich glaubte, keine schönen Bilder für den Aufwand bekommen zu haben, und weil die Blütezeit nur so kurz ist frühestens im nächsten Jahr eine neue Chance zu haben und ich war zwischendurch echt genervt und grob dem Zausel gegenüber geworden. Als er gar zu rüpelig wurde und mich einfach umrannte, mich am Halfter über die Wiese hinter sich herzog, mich anstieg, weil er nicht stillstehen wollte, hat er ein paar deutliche Klapse bekommen. Ich wusste mir in der Situation nicht anders zu helfen und er nahm mich einfach nicht mehr wahr, ohne dass ich so deutlich wurde. Wahrscheinlich kann man das unter dem Aspekt der Sicherheit und des Respekts rechtfertigen, vielleicht auch, weil Pferde untereinander auch schon mal ganz schön ruppig miteinander umgehen und meine Klapse im Gegensatz zu den vielen Schnappern, die die Pferde in der Herde so austauschen, wohl eher harmlos ausfallen.
Trotzdem fühlte sich das im Nachhinein nicht gut an und ich hatte ein sehr schlechtes Gewissen. Weil ich die Fotos wollte, musste er stillstehen, weil wir so wenig Zeit hatten, musste er das sofort und nicht, nachdem er sich ein bisschen an die Situation gewöhnt hatte. Ich habe nicht richtig reagiert an diesem Abend und meinen Willen vor das Wohlergehen meines Pferdes gestellt. Das fühlte sich falsch an und war auch falsch. Den ganzen Abend hat mich das noch belastet, weil ich dem Zausel gegenüber ein so schlechtes Gewissen hatte.

 

Dank der besten Fotografin sind trotzdem tolle Fotos entstanden und wenigstens dafür hat es sich gelohnt. Für die nächste Fotoaktion habe ich mir fest vorgenommen das Stillstehen am Boden mehr zu üben, mehr Aufmerksamkeit des Zausel zu Hause in fairen Bedingungen zu fordern und dann viel viel mehr Zeit einzuplanen, damit er sich ganz in Ruhe einfinden kann, entspannen kann und dann vor eine Aufgabe gestellt wird, die er auch bewältigen kann. Das, was ich an diesem Abend von ihm verlangt habe, konnte er einfach nicht bewältigen, weil wir das nie Zuhause „trocken“ wirklich üben und es dann unter der Aufregung einfach zu viel verlangt ist.
Ich glaube, die Offenstallhaltung kommt in diesem Fall auch noch erschwerend hinzu, weil er einfach eine sehr starke Bindung zu seiner Herde hat. Er ist eigentlich auch nie alleine unterwegs, sondern wenn er mal getrennt von der Gruppe ist, ist zumindest immer mit der Stute meiner Mutter noch an seiner Seite. Wahrscheinlich wäre es auch besser gewesen, sie anstatt des Ponys meiner Freundin mitzunehmen, zumindest wenn ich den Zausel gefragt hätte. Das hätte ihm sicherlich auch deutlich mehr Sicherheit gegeben als ich das konnte.

Am Ende haben wir doch tolle Bilder bekommen und ein paar Hausaufgaben für Zuhause, damit das nächste Fotoshooting besser klappt.