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Fotoserie Teil 5 : Inspiration Wandbilder

Wir wollen die vielen wunderbaren Fotos, die in finsteren Ecken auf euren Rechnern schlummern, aus ihrem Dörnröschenschlaf befreien und zu Papier bringen. Denn diese kostbaren Erinnerungen an wunderbare Momente sind viel zu schade, um ungesehen in den hintersten Ecken eurer Festplatten zu schlummern. Darum widmet sich gleich eine ganze Artikelserie um die verschiedenen Möglichkeiten, digitale Fotos zu handfesten Schmuckstücken zu machen. Wir hoffen, euch ein bisschen Anregen und Inspirieren zu können und freuen uns sehr, wenn ihr eure Werke via Instagram mit dem Hashtag #Horsediaries_Lieblingsfotos präsentiert.

Ich habe für euch ein bisschen das Netz durchsucht, Tante Google befragt, Pinterest rauf und runter gescrollt und dabei einige tolle Inspirationen für Wanddekorationen mit Pferdebildern gefunden, kreative Ideen für thematische Bilderrahmen und Aufhängungen und noch allerhand anderes schönes rund ums Thema Pferdefotos.
Gespannt was nun kommt? Los gehts!

Mein Mädchenzimmer war gepflastert mit diversen Postern aus der Wendy, ich hatte mehrere Friesen und Araberkalender der wunderbaren Fotografin Gabriele Boiselle in meinem Zimmer hängen, dazu Fotos von meinem Pferden, Hufeisen und Schleifen. Wer mein Zimmer betreten hat, hatte wahrscheinlich das Gefühl bei Wendy höchst persönlich gelandet zu sein. Irgendwann hatte ich dann das Gefühl, ich bin zu alt für die Wendyposter und habe sämtliche Pferdebilder aus meinem Zimmer und später aus meiner Wohnung verbannt. Pferderbilder an der Wand – das war etwas für Kinder oder Mädels, die irgendwie im Wendyalter stecken geblieben waren. Erwachsene haben Kunst an den Wänden.
Weil Pferde – und speziell natürlich der Zausel – aber nunmal auch noch zu meinem Leben gehören, obwohl ich keine Wendy mehr lese, habe ich mir in den letzten Wochen so meine Gedanken gemacht, wie man wohl Pferdebilder auf irgendeine erwachsenene Art an die Wand bringen könnte. Dabei habe ich mir ein paar Beispiele rausgesucht, die mir besonders gut gefallen haben und habe versucht, daraus ein paar Tipps und Ideen abzuleiten.
Lasst euch also inspirieren von tollen Beispielen und neuen Ideen für eure liebsten Pferdebilder an der Wand, ohne dass ihr euch direkt in euer Kinderzimmer zurück versetzt fühlt.

Mit Collagen und Passepartouts Ruhe in unruhige Bilder bringen

Eine tolle Möglichkeit ein bisschen Eleganz und Ruhe in die liebsten Pferdebilder zu bringen sind symmetrisch angeordnete Collagen an der Wand mit großen, weißen Passepartouts. Die symmetrische Anordnung der Bilderrahmen nimmt dem einzelnen Bild ein bisschen die Präsenz und auch nicht ganz perfekte Bilder wirken dann im Gesamtkonzept stimmig und aufgeräumt. Auch die großen Passepartouts verstärken diesen Effekt und machen aus euren Schnappschüssen richtige Kunstwerke. Schaut euch bei diesem Beispiel mal die einzelnen Bilder an. So ein Schattenschnappschuss haben wir doch alle schon mal mit dem Handy gemacht, oder? Einzeln genommen ist keins dieser Motive so eindrucksvoll und elegant wie die Zusammenstellung und Präsentation aller Bilder gemeinsam.
Das Ganze funktioniert sowohl bei farbigen als auch bei schwarz/weißen Bildern.

Credit: http://decorare.tumblr.com/post/11540487930

Credit: http://splendidsass.blogspot.de

Ungewöhnliche Formate wählen

Warum nicht mal ein bisschen gewagtere Formate wählen? Anstatt ein Bild in einem Format drucken zu lassen, kann man es auch auf mehrere Bilder verteilen und dadurch interessante Bildkompositionen erzeugen. Ich habe euch zwei Beispiele rausgesucht, bei denen das Pferd einfach auf drei Hochkantformate aufgeteilt wurde. Die Hochkantformate stecken den Raum optisch und sind ein interessanter Hingucker an der Wand.

Credit: https://homeadore.com/2013/04/18/contemporary-apartment-lo-chen-design/

Credit: http://cdn.shopify.com/s/files/1/0173/8150/products/Horse_split_large.jpg%3Fv=1368523118

Accessoires verwenden

Es müssen nicht immer nur Bilder sein, die die Wand zieren. Ihr könnt auch typische Accessoires aus dem Stall mit in euren Wandschmuck verarbeiten. Wie wäre es mit Gebissen, Steigbügeln, Schleifen, Schweif- oder Mähnenhaaren? Individuelle Stücke, die euch neben den Bildern ganz besonders an euren Vierbeiner erinnern.

Bildquelle: American Saddlebred Museum & Giftshop, http://www.asbmuseum.org/item/1435-6/2/stirrup_leather_picture_hanger_.html

Bildquelle: Junkin Jane, http://junkinjane.blogspot.de/2010/07/stirup-photo-holder.html

Bildquelle: The Cottage of Vinnord, http://vinnord.blogspot.de/

Bildquelle: Cut out & Keep, http://www.cutoutandkeep.net/projects/horse-shoe-photo-frame

Scherenschnitte erstellen

Die Technik ist so klassisch wie beliebt: Anstatt richtigen Fotos kann man auch sogenannte Scherenschnitte an die Wand hängen. Entweder erstellt ihr diese digital am Rechner oder ihr druckt ein Foto aus, schneidet die Umrisse eures Pferdes aus und verwendet dies als Schablone für den Scherenschnitt. Das kann entweder auf schwarzem Karton sein, oder wer es etwas bunter mag, sucht sich ein anderes farbiges oder auch gemustertes Papier aus, überträgt die Umrisse der Schablone und schneidet das ganze dann aus.

Bildquelle: http://craftedniche.com/2011/10/23/encyclopedia-page-silhouettes/

Bildquelle:http://cdn3.notonthehighstreet.com/system/product_images/images/001/702/778/original_glittered-beauty-horse-framed-art-print.jpg?1403600962

Auf die Details kommt es an

Portraits und Weidebilder sind toll, aber auch ein bisschen langweilig. Außerdem passt der oft grüne Hintergrund nicht zu jeder Einrichtung. Wie wäre es also mit ein paar Details? Ohren, Maul, Mähne und Fell sehen bei jedem Pferd anders aus. Warum nicht mal die ganzen kleinen Besonderheiten des Vierbeiners hervorheben? Was macht euer Pferd zu etwas ganz Besonderem? Was sind die kleinen Merkmale, die nur ihr als Besitzer wirklich wahrnehmt? Würdet ihr die Ohren eures Pferdes aus hunderter andere Ohren heraus erkennen?

Bildquelle: http://www.lacavalieremasquee.com/svetlana-petrova-black-and-white-reflections/ Fotograf: Svetlana Petrova

Schwarz und weiß

Schwarz-weiß-Bilder eignen sich meisten besonders gut als Wandschmuck, weil sie nicht zu unruhig sind und sich nicht mit anderen Farben im Raum beißen können. Ein Bild im Sonnenuntergang ist zweifelsohne ein magischer Moment, das satte Orange passt aber nicht zu jeder Einrichtung. Besonders künstlerisch wirken Bilder die einen großen Anteil an nur schwarzen oder weißen Flächen haben. Für eine schwarze Fläche kann man sein Pferd zum Beipiel vor eine dunkle Stallgasse stellen. Als weiße Fläche eignet sich super ein bedeckter Himmel oder ein weiß gestrichenes Stallgebäude. Hat man die Idee einer großen einfarbigen Fläche erstmal im Kopf, finden sich viele Möglichkeiten zur Umsetzung. Was sich beim fotografieren vielleicht noch merkwürdig anfühlt entwickelt als fertiges Bild dann seinen besonderen Charme.

Bildquelle: http://equestrianbitch.tumblr.com/page/23

Bildquelle: http://estmagazine.com.au/nick-leary-celebrate-australia/ Fotograf: Nick Leary

Bildquelle: Pinterest

Vielleicht war ja für den ein oder anderen von euch etwas inspirierendes dabei und ihr traut euch doch, mal wieder ein Pferd in die Wohnung zu hängen, ohne dass ihr Sorge haben müsst, eure Freunde halten euch für ein verrücktes Pferdemädchen. Vielleicht habt ihr ja auch noch eine andere tolle Idee für ein bisschen anspruchsvollere Pferdebilder? Dann zeigt sie uns unbedingt unter dem Hashtag #Horsediaries_Lieblingsfotos oder auf Facebook.

Vorstellung Lucky

Lucky ist ein waschechter Westfale, geboren und aufgezogen in der Nähe von Münster, wo ich ihn im Alter von vier Jahren bei seinem Züchter fand und kaufte. Er hatte eine sehr gute Grundausbildung erhalten und auch schon erste Turniererfahrung in Reit- und Dressurpferdeprüfungen gesammelt.

Bei uns war es Liebe auf den zweiten Blick, da ich Lucky zwar enorm chic und elastisch fand, mich beim ersten Probereiten jedoch noch nicht auf Anhieb so zuhause fühlte. Ich war einfach „mehr Pferd vor mir“ gewohnt, zumal ich unmittelbar vorher einen Pferd vom… öhm… nennen wir es mal „traditionellen Kaliber“ probegeritten hatte. Lucky hingegen verkörpert den hochbeinigen, eleganten und modernen Typ, blutgeprägt, und damals trotz seiner knapp 1,70m Stockmaß noch ziemlich schlaksig und schmal. Dennoch glaubten meine damalige Trainerin und ich, in diesem Pferd das größte Potential zu sehen und so zog Lucky nach zweimaligem Ausprobieren zu mir nach Köln.

Nun hatte ich ein junges Pferd und habe einfach nach bestem Wissen und Gewissen ausgebildet. Ich hatte zwar keinen festen Trainer, aber natürlich immer mal wieder Unterricht. Und scheinbar auch wirklich ein glückliches Händchen in der Pferdewahl, denn Lucky ist wohl das, was man ein gutes Ausbildungspferd nennt. Er lernte unheimlich schnell neue Lektionen, war dabei die meiste Zeit ziemlich brav und blieb vor allem gesund. Wenn ich heute, fast 9 Jahre später, zurückblicke und vergleiche, wie viele Reiter ich inzwischen kenne, die so viel Pech mit Verletzungen oder mit Pferden, die sich nicht wie erwartet entwickelten hatten, kann ich nur sagen: Schwein gehabt!

Mein Ziel war es, mit meinem eigenen Pferd irgendwann mal ne kleine M-Dressur mitreiten zu können.

Die ersten Turniere wurden genannt und so arbeiteten wir uns in den folgenden Jahren durch Dressurpferdeprüfungen der Klassen A, L und M. Während wir in Dressurpferdeprüfungen  zwar immer mal platziert waren aber nie große Schnitte hatten, kamen die ersten schönen Erfolge dann in unserer Zeit in Hamburg, als wir zu den regulären Dressurprüfungen wechselten. Lucky wurde zum Schleifenpony in L-Dressuren und so nannte ich einfach mal unsere erste M-Dressur. Als Lucky diese auch auf Anhieb gewann und mir klar wurde, dass ich soeben mein Lifetime-Goal mit diesem Pferd schon 7-jährig erreicht hatte, war es an der Zeit, die Ziele höher zu stecken. Lucky lernte das S-Programm sehr schnell und so konnten wir im darauffolgenden Jahr in der schweren Klasse starten. Wer schon einmal eine S-Dressur auf 60m durchgeritten ist, der weiß, dass das kein Vergleich ist zu den kleineren Aufgaben, die man vorher schon erfolgreich gemeistert hatte. Aber wir hatten Spaß 🙂 8-jährig war Lucky dann erstmalig S-platziert und ich natürlich unfassbar stolz auf ihn.

Die kommenden Jahre waren dann durch meinen Umzug, Karriere, die Schwangerschaft und das erste Babyjahr geprägt, sodass ich in seinem Alter von 9-11 kaum selbst Turniere geritten bin. Aber seit dem vergangenen Jahr sind wir wieder am Start und konnten auf Anhieb ein paar tolle Platzierungen in den Klassen M und S sammeln.

Privat ist Lucky ein unheimlich anständiges und umgängliches Pferd, immer vorsichtig und eher zurückhaltend – es sei denn, es sind Bananen im Spiel. Dann vergisst er seine gute Kinderstube und wird etwas ungehalten.

Als Sportler ist er sensibel und schnell mal grell, aber wenn es drauf ankommt zu 100% da. Ich denke auch, es ist dieser gewisse Nerv, den ein gutes Dressurpferd braucht, um entsprechend elektrisch und fein zu reagieren, wenn die Anforderungen höher werden – und natürlich ein gutes Hinterbein 😉 Zum Glück ist er überhaupt nicht guckig im Viereck, seine Spannung entlädt er dann lieber mal mit dem ein oder anderen Hüpfer beim Abreiten oder er wird einfach unrittig und ignoriert den Reiter nebst Hilfegebung. Aber ich glaube, ich kenne kein Pferd so gut wie ihn und so haben wir uns inzwischen ganz gut aufeinander eingespielt. Seine Stärken liegen in der Wechseltour und im Schritt, obwohl ich finde, dass er im vergangenen Jahr mit zunehmender Kraft auch eine sehr schöne Trabtour bekommen hat.

Lucky ist ein sehr lektionssicheres aber technisch anspruchsvoll zu reitendes Pferd, mit dem man permanent an Rittigkeit, Durchlässigkeit und Lockerheit arbeiten muss. Mit meiner neuen Trainerin haben wir nun ein paar Dinge in der Arbeit und an der Ausrüstung verändert, seitdem hat Lucky sich toll entwickelt und ich erhoffe mir, in der kommenden Saison unser Potential auch auf dem Turnier einmal voll ausschöpfen zu können.

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Fotoserie Teil 4: Fotobücher als Alternative zum geklebten Album

Wir wollen die vielen wunderbaren Fotos, die in finsteren Ecken auf euren Rechnern schlummern, aus ihrem Dörnröschenschlaf befreien und zu Papier bringen. Denn diese kostbaren Erinnerungen an wunderbare Momente sind viel zu schade, um ungesehen in den hintersten Ecken eurer Festplatten zu schlummern. Darum widmet sich gleich eine ganze Artikelserie um die verschiedenen Möglichkeiten, digitale Fotos zu handfesten Schmuckstücken zu machen. Wir hoffen, euch ein bisschen anregen und inspirieren zu können und freuen uns sehr, wenn ihr eure Werke via Instgram mit dem Hashtag #Horsediaries_Lieblingsfotos präsentiert.

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In den letzten Jahren ist als Alternative zum klassischen Fotoalbum mit selbstgeklebten Fotos das Fotobuch über einen Onlineanbieter zu einem immer beliebteren Produkt geworden. Anstatt die Bilder einzeln zu bestellen und dann per Hand einzukleben, kann man das Fotobuch online gestalten und bekommt es dann fix und fertig zugeschickt.150503_Leinwand_-28

Für alle Bastelmuffel ist das Fotobuch damit eine hervorragende Möglichkeit, die Bilder alle hübsch und ordentlich in einem Buch zu präsentieren. Kein mühsames Abpuhlen der Fotoklebeecken, keine schief eingeklebten Fotos mehr, keine krakelige Handschrift unter den Fotos, keine Fotoklebeecken, die mit der Zeit ihre Klebewirkung verlieren und die Fotos noch schiefer im Album hängen lassen. Das klingt natürlich verlockend!

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Nachdem ich die ersten Fotobücher vor Jahren mal selbst in der Hand hatte, war ich lange Zeit wirklich kein Fan dieser Büchlein. Das Papier war dünn, die Bindung dick und steif, die Rückseite des Buches zierte ein unschönes Logo des Herstellers, der Druck der Bilder höchstens mittelmäßig. Ich fand diese Bücher immer irgendwie lieblos und unkreativ, viel zu schnell am Rechner zusammen geschustert, 12 mal das gleiche Buch bestellt, jedem eins in die Hand gedrückt, fertig. Das war mir alles irgendwie zu wenig mit Herzblut gebastelt und wurde meiner Meinung nach den wunderbaren Erinnerungen nicht gerecht.

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Dann entdeckte ich Jahre später einen Anbieter mit einem anderen Konzept. Die Fotobücher hatten samtig weiche Einbände, der Druck war von hervorragender Qualität, das Papier dick wie Karton und die Bindung so flach, dass man Bilder auf eine ganze Doppelseite ziehen konnte und keinen Knick in der Mitte sah. Das waren keine einfachen Fotobücher wie ich sie kannte, das waren richtige Bildbände für die eigenen Fotos!

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Obwohl ich selbstgeklebte Alben irgendwie immer noch persönlicher finde – sie haben einfach mehr Flair und man spürt die Mühe und Zeit, die in sie investiert wurde – sind diese Fotobücher echte Alternativen. Vor allem, wenn man die liebsten Lieblingsbilder präsentieren möchte.
Was mir besonders gefällt ist, dass man mit den Formaten der einzelnen Bilder spielen kann. Während das im geklebten Fotoalbum doch eher eingeschränkt ist, und meist bei 10 x 15 cm oder 13 x 18 cm liegt, kann man im Fotobuch die Bilder ganz frei und total unterschiedlich anordnen. Während man auf der einen Seite viele viele kleine Schnappschüsse zeigt, kann man auf der nächsten das Knallerfoto in ganz groß auf die komplette Breite einer Doppelseite ziehen. Das macht dann richtig was her! Der Gestaltung sind hier wenig Grenzen gesetzt und mit einigen persönlichen Worten und Beschreibungen, ausgewählten Lieblingszitaten und Sprüchen, wird auch das Fotobuch zum ganz persönlichen Erinnerungsschatz.

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Es gibt mittlerweile unglaublich viele Anbieter für Fotobücher und es ist nicht ganz einfach, den passenden zu finden. Ich möchte hier meine ausdrückliche Empfehlung für Saal Digital aussprechen. Sie waren vor Jahren derjenige Anbieter, der mich vom Produkt Fotobuch überzeugt hat und ich bin nach wie vor immer sehr zufrieden mit den Büchern. Die Druckqualität ist sehr gut, die Bücher sind toll verarbeitet, der Bestellvorgang über eine kostenlose Software einfach und selbsterklärend, außerdem mit allen Gestaltungsmöglichkeiten ausgestattet, die man sich wünschen kann und ist das Werk erstmal bestellt ist es blitzschnell im Briefkasten. Selten muss man länger als 3 Tage auf sein heiß ersehntes Schätzchen warten.

Das hier gezeigte Buch ist 28 x 28 cm groß, hat 26 Seiten und ein Hardcover, also einen festen Bucheinband. Wer mehr Bilder in einem Buch unterbringen möchte, kann bis zu 120 Seiten gestalten. Ich habe mich für ein mattes Cover mit Soft-Touch entschieden, welches unheimlich samtig in der Haptik ist. Für dunkle Motive eignet es sich allerdings nicht so gut, da schnell Fingerabdrücke auf dem Cover zu sehen sind. Wer sein Buch viel mitnehmen und rumzeigen möchte, sollte sich lieber für ein glänzendes Cover entscheiden, da diese deutlich robuster sind. Ob man für die Innenseiten lieber Hochglanz- oder mattes Papier wählt, ist Geschmackssache, da hat wie bei normalen Fotoabzügen jeder so seine Vorlieben.
Die Bücher gibt es natürlich auch in anderen Größen und Formaten, ich mag dieses aber unheimlich gern, weil es viel Spielraum bei der Gestaltung lässt und man die Bilder richtig schön groß zeigen kann.

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Mein Fotobuch zeigt die schönsten Bilder aus der ersten Hälfte 2013. Eigentlich wollte ich seit dem schon viele weitere Bücher der folgenden Jahre bestellt haben, aber irgendwie bin ich da noch nicht so richtig zu gekommen. Die Idee war eigentlich, jedes Jahr mindestens ein Buch zu gestalten und so die Wand über unserem Sofa langsam mit unseren ganz persönlichen Bildbänden zu füllen. Irgendwie haben sich dort aber schon so viele andere Bilder, Alben und Karten angesammelt, das kaum mehr Platz für die ursprüngliche Idee ist. Nach dem ich mir aber für diese Artikelserie viele Anregungen zum Thema Fotos und auch Inspirationsbeispiele für Fotobücher geholt habe, habe ich nun einen großen Motivationsschub, die vergangenen Jahre in dem ein oder anderen Fotobuch aufzuholen.
Wenn ihr mögt, zeige ich euch natürlich gern hier die Ergebnisse.

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Für alle, die nun auch Lust bekommen haben, ihre schönsten Erinnerungen in einem Fotobuch festzuhalten, stellt uns die Firma Saal Digital für jeden Leser einen Gutschein im Wert von 20 € bei der Bestellung eines Fotobuches zur Verfügung.

Euer persönlicher Gutscheincode lautet: HoRsE-DiArIeS_16 *

*Der Gutschein gilt ab einem Mindestbestellwert 40 Euro für die Bestellung eines Fotobuchs. Er ist nicht mit anderen Gutscheinen und/oder Aktionen kombinierbar. Die Versandkosten sind ausgenommen. Der Gutschein ist einmalig pro Kunde einlösbar ist nur bis einschließlich 30.06.2016 (23:59 Uhr) gültig.

 

Vorstellung Sofia

Nach meinem Gastbeitrag als reitende Muddi aus dem letzten Jahr haben mich die Mädels von Horsediaries nun gefragt, ob ich Lust hätte, Teil des Teams zu werden und regelmäßige Beiträge zu verfassen. Nun, meine Antwort könnt Ihr Euch unschwer zusammenreimen und jetzt möchte ich mich auch einmal etwas ausführlicher vorstellen.

Ich heiße Sofia, bin 34 Jahre als und lebe mit meiner kleinen Familie im schönen Rheinland, genauer gesagt zwischen Köln und Düsseldorf. Geboren wurde ich Speyer, somit war der Grundstein für meine Präferenz für Domstädte schon sehr früh gelegt. Ich bin auch dort in der Nähe aufgewachsen, habe mich aber nach dem Abschluss meines Studiums nach Düsseldorf orientiert, wo der väterliche Teil meiner Familie lebte und ich schon als Kind insgeheim mein Herz verloren hatte. Nach einem mehrjährigen Abstecher in den Hamburger Raum bin ich nun seit vier Jahren wieder zurück am Rhein und fühle mich hier sehr zuhause. Wie Ihr ja wisst, habe ich eine kleine Tochter, mittlerweile fast 2 ½ Jahre alt, die neben dem Pferd und dem Job mein Leben maßgeblich bestimmt.

Und da fällt auch schon mein Stichwort, das gute Pferd. Wie kam ich zur Reiterei? Ich glaube, meine Eltern bereuen keinen Tag so sehr wie diesen einen Sonntag im Sommer des Jahres 1986, als sie zum Zwecke der Kinderbespaßung mit meiner Schwester und mir zum Ponyreiten fuhren. Während meine Schwester nie so den letzten Draht zur Reiterei fand, war es um mich seit diesem Tag geschehen. Für mich gab es nichts anderes als die Pferde. So bekam ich zum Abschluss des ersten Schuljahres meine erste richtig Reitstunde, direkt auf einem Großpferd, einem riesigen Schimmel namens „Maitraum“. Und so kam es, dass ich als mutiger Dreikäsehoch Woche um Woche meine Runden auf Schulpferden drehte und Schritt, Trab, Galopp und „durchkarieren“ lerne, so hatte ich das zumindest verstanden.

Nach einigen Jahren Schulpferde- und Ponyreiterei bei meinen Dorfkindfreunden bekam ich im Alter von 11 Jahren meine erste Reitbeteiligung an der Stute „Aska“. Aska war eine giftige Fuchsstute, unrittig, unerzogen, stutig und mit nullkommanull Bewegung ausgestattet. Aber ich habe dieses Pferd geliebt und mich trotz einiger brenzliger Situationen mit ihr zusammen gerauft. Meine Eltern kauften Aska letztendlich für den berühmten Appel nebst Ei von ihrem Besitzer ab und so hatte ich mein erstes eigenes Pferd. Mit Aska wollte ich dann auch aufs Turnier und begann meine Karriere klassisch im einfachen Reiterwettbewerb, wo meine giftige Stute im Galopp fast die Richter umrannte weil sie der Meinung war, dass ein Zirkel eine ziemlich langweilige Erfindung sei. Aber wir gaben nicht auf und konzentrierten uns auf Askas Talent, das Springen. Diese kleine Stute mit der kratzigen Galoppade machte in der Kombination zwar gerne mal einen Galoppsprung mehr oder zog mitten im Parcours die Bremse, aber springen konnte sie. Geschickt, mutig und vorsichtig absolvierte sie ihre Prüfungen und so waren wir bis zur Klasse L unterwegs.

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Parallel dazu stellte mir mein damaliger Reitlehrer eine junge Hannoveranerstute zur Verfügung. Auf ihr lernte ich das 1×1 der Dressurreiterei und dann ging alles ganz schnell. Im Winter noch bei E-Dressur, schnell die beiden Reitabzeichen gemacht und im kommenden Frühjahr konnten wir bei unserem ersten Start direkt eine Dressurprüfung der Klasse L auf Kandare gewinnen. Ich war damals 14 und im siebten Himmel. Aufgrund unserer Erfolge wurden wir zu der Zeit auch in den Juniorenkader berufen, in Rheinland-Pfalz kein großes Ding, aber ich war stolz wie Oskar mit meinem Wappen auf dem Arm. Zu der Zeit ritt ich jeden Tag mehrere Pferde, vom 3-jährigen Youngster über „meine“ Stuten bis zum Grand Prix Pferd meines Trainers, der mir als Professor zeigte, wie das mit den fliegenden Wechseln ging.

Zur Abiturszeit musste ich die Reiterei leider unterbrechen. Die kommenden Jahre, während des Studiums, ritt ich noch eine Zeit lang Nachwuchspferde mit, ab und zu auch mal in Basis- und Aufbauprüfungen auf dem Turnier, aber so richtig kam ich nicht mehr ans Reiten.

Das änderte sich erst im Jahr 2007, als ich mit 26 beschloss, dass ein Leben ohne Pferde nichts für mich sei. Total mutig warf ich meine Kröten zusammen, zog los und machte mich auf Pferdesuche. Pferd Nr. 5 war ein chicer brauner Westfale, 4-jährig, im Budget und aus heutiger Sicht das Beste, was mir passieren konnte. Lucky Luke. Heute ist Lucky 13, wir haben einige Höhen und Tiefen erlebt – aber wir konnten uns von Dressurpferde-A bis zur schweren Klasse hocharbeiten. Im letzten Jahr haben wir den Stall gewechselt und „unsere“ Trainerin gefunden. Ich bin sehr glücklich darüber und glaube ganz fest daran, dass die kommende Saison eine aufregende sein wird. Begleitet uns hier bei Horsediaries und erlebt mit, wie es uns ergeht.

Soviel zu mir, bei Fragen freue ich mich, von Euch zu lesen. Und natürlich freue ich mich, nun Teil des Teams zu sein und es mit dressurtussimäßigen Beiträgen zu bereichern 😉

Eure Sofia

Ein Reit-Zausel

Der letzte Beitrag hier über den Zausel ist schon wieder eine ganze Weile her und es muss dringend ein Update her. Ich möchte also kurz berichten, wie es dem Zausel so geht und was wir im Moment so machen. Und das ist tatsächlich alles ganz erfreulich, man kann das gute Tier nämlich im Moment entsprechend seines ursprünglichen Verwendungszweckes nutzen: Ich reite!

Den Sommer hatte er mit gezerrter Sehne mal wieder pausiert, das Antrainieren zog sich dann noch etwas in die Länge, weil das Bein jedes Mal wieder dick wurde, wenn wir mehr als Schritt gingen. Zwischen September und Oktober haben wir mehrere Versuche unternommen, mussten aber doch immer noch länger pausieren, so dass er weiterhin im Wesentlichen auf der Weide entspannte.

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Als das Bein dann aber wieder in Ordnung war und ich ein paar Mal geritten war, wurde er unschön direkt in die Sattellage gebissen, so dass er noch mal eine Woche Pause hatte, die wir mit ein bisschen spazieren gehen überbrückten.

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Im November waren wir dann aber so weit, dass wir zumindest ein bisschen ausreiten konnten, vielleicht erinnert sich der ein oder andere an den Artikel dazu 😀

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Bis Dezember sind wir dann wieder von einigen Pausen unterbrochen worden, weil nach so langer Pause ja doch so einiges rostet und man so seine Weile braucht, bis wieder alles rund läuft. Er wurde also chiropraktisch behandelt, es wurde ein Blutbild gemacht, der Sattel passte nicht mehr, die Zähne wurden gemacht – alles natürlich immer mit jeweils ein paar Tagen Pause. Diese Zeit haben wir genutzt, ein bisschen was vom Boden aus zu machen und er beherrscht jetzt so einigermaßen den spanischen Schritt.

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Dann kam Weihnachten und da war ich 10 Tage nicht da, so dass wir dann im Januar endlich alle Wehwehchen beseitigt hatten und nun eben wieder an der Fitness und der Geschmeidigkeit arbeiten.

Direkt am 09. Januar konnte ich dann ganz spontan bei einem Lehrgang bei uns im Stall mitreiten, weil ein Reiter ausgefallen war. Eigentlich ging der Lehrgang über zwei Tage, aber ich habe mir den Platz mit einer anderen Reiterin geteilt und bin nur einen Tag geritten, was in Anbetracht des Trainingszustandes des Zauselchens auch besser war. Der musste nämlich ganz schon ran, ich natürlich auch.
Der Zausel hatte es sich natürlich nicht nehmen lassen, vor dem Lehrgang noch mal eine dicke Schlammpackung aufzulegen, so dass ich ganz schön zutun hatte, das werte Tier in einigermaßen vorzeigbaren Zustand zu verwandeln. Und wie er da so weiß bandagiert in der Halle stand, kam es mir auch mehr wie eine Faschingsverkleidung vor. Dressurpferd für einen Tag! Auch wenn wir danach beide wirklich platt waren, habe ich viel mitgenommen, ein bisschen neue Motivation gewonnen und bin jetzt wieder fest entschlossen, den alten Esel mit Unterricht wieder in Schwung zu bringen.

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Weil das Jahr ja noch recht neu und frisch ist, ist es wohl noch nicht zu spät, euch meine Wünsche und Vorsätze fürs neue Jahr mitzuteilen, auch wenn es nichts weltbewegendes ist.
Ich hoffe einfach wie jedes Jahr, dass der Zausel möglichst gesund bleibt, wir ein bisschen zum Reiten und Trainieren kommen. Wichtiger ist aber, dass er zufrieden und glücklich ist, mit oder ohne Reiten. Sehr gern würde ich die Pferde dieses Jahr wieder mit an die Nordsee nehmen und hoffe, der Zausel macht mir an dieser Stelle nicht wieder einen Strich durch die Rechnung. Wenn er also zumindest den Sommer über fit wäre, würde mich das wirklich freuen (man wird ja bescheiden ;D ). Vorgenommen habe ich mir eigentlich wenig für dieses Jahr, außer wieder mehr Unterricht zu reiten und nicht immer so alleine durch die Bahn zu eiern. Und in 2016 wieder mehr Fotos vom Esel zu machen, das hat nämlich leider in den letzten beiden Jahren deutlich nachgelassen.
Ich wünsche mir ein entspanntes, zufriedenes Pferdejahr mit wenigen Überraschungen, vor allem keinen negativen, das reicht mir schon!

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Püppi – Lehrgang mit Video

Dieses Wochenende ist bei uns im Stall Lehrgang bei einer Richterin, die bis in die hohen Klassen richtet. Ich kenne sie bereits seit Jahren und habe schon beim Protokoll schreiben auf Turnieren bei ihr viel gelernt und habe mich total auf den Lehrgang gefreut. Neue Impulse mitnehmen, und gerade aus den Augen eines erfahrenen Richters Unterricht bekommen, das finde ich einfach toll.

Für den ersten Tag habe ich Trense gewählt, morgen will ich dann auf Kandare reiten. Vom ersten Tag war ich total begeistert, sie hat sofort erkannt, wo Püppis und meine Schwächen liegen und es war eine gute Mischung zwischen den Basics und Lektionen. Püppi war auch total motiviert und hat sich super angestrengt. Ich habe das Gefühl, dass wir der Klasse S langsam wirklich näher kommen. Ich freue mich schon riesig auf morgen, dann geht es weiter!

Ich habe das Video mal nicht bearbeitet, sondern einfach alles drinnen gelassen!

Handpferd, was soll denn das?

Gelegentlich kann man in einigen Ställen beobachten, wie ein Reiter auf dem Pferd noch ein Pferd an der Hand bei sich führt und nicht selten fragen sich viele, was das überhaupt soll. Meine positive Sicht über das Handpferdereiten möchte ich euch in meinem heutigen Artikel näher bringen.

Für mich war es noch vor ein paar Jahren unvorstellbar, mal mit dem Handpferdereiten in Kontakt zu  kommen. Es gab eine Zeit, in der ich es nicht mehr  missen wollte.

Wenn man sich als Reiter dazu entscheidet, ein zweites Pferd aus dem Sattel mitzuführen, gibt es natürlich einige Dinge zu beachten. Man trägt doppelte Verantwortung und es braucht eine Menge Vorbereitung und Training. Sofern man nicht mit einem Fohlen beginnt, welches ohnehin gerne neben seiner Mutter herläuft, ist die Grundvorraussetzung natürlich ein sozialverträgliches Pferd, welches sich gut und problemlos führen lässt. Ist es am Boden ohne Zweitpferd schon schlecht zu führen, macht es natürlich absolut keinen Sinn dieses Pferd vom Sattel aus zu führen. Hier heißt es dann erstmal von vorne anfangen und in kleinen Schritten Grundgehorsam lernen. Klappt das gut und ist dies gefestigt, kann man es mit einem zweiten geführten Pferd versuchen. Am besten übt man das auf dem Platz oder in der Halle, falls man im Notfall doch mal ein Pferd loslassen muss. Eine Hilfsperson geht natürlich auch. Dieses Training kann man schon sehr abwechslungsreich gestalten: anhalten, rückwärtsrichten, scharfe Kurven, schneller oder langsamer. Wenn man sich selbst sicher fühlt und das Gefühl hat, die Pferdekombination passt gut zusammen, so kann man es auch mal im Gelände probieren. Hier ist eine Hilfsperson unerlässlich! Eine gewisse Sicherheit im Gelände ist natürlich auch hier absolute Vorraussetzung! Was alleine schon schlecht geht, ist mit einem weiteren Pferd natürlich nicht unbedingt einfacher zu händeln. Ist das zweite Pferd allerdings eine Versicherung im Gelände, kann es für das ängstlichere Pferd eine tolle Erfahrung sein, neben einem gelassenen Begleitpferd zu laufen und sich die Sicherheit „abzugucken“!

Wenn man sich am Boden sicher fühlt und die Rangordnung zwischen den beiden Pferden geklärt und gefestigt ist, kann man man mit der Ausbildung aus dem Sattel beginnen. Hier würde ich auch empfehlen, zunächst in der Halle oder auf einem eingezäunten Platz zu üben. Sicherheit geht nunmal vor. Das Training kann man genau so aufbauen wie man es zu Beginn zu Fuß gemacht hat. Größere Wendungen, ruhiges Halten, Richtungswechsel und wenn das sitzt kann man sich mit engeren Wendungen und Rückwärtsrichten auseinandersetzen. Im Gelände kann es passieren, dass man mal eine Engstelle passieren muss. Am besten ist es hier, wenn man das Führpferd hinter sich leitet und mit einem ausreichend langen Strick führt. Das ist natürlich schon fast die Königsdisziplin, aber das Gefühl ist einfach unbeschreiblich, wenn das Führpferd wie selbstverständlich langsamer wird und sich einfädelt.

Wozu das ganze gut sein soll lässt sich mit mehreren Argumenten leicht begründen.

In meinem Fall ist es in unserem alten Stall einfach Bewegungstherapie für mein Pony gewesen. Ich hatte das große Glück, dass eine sehr gute Freundin von mir, mich in stressigen Phasen fast täglich unterstützt und Jeany mit auf ihre Ausritte genommen hat. Ich bin meistens am frühen Morgen im Stall gewesen und meine Freundin am Nachmittag. So hatte das Pony zusätzlich gesunde Bewegung, bekam frische Luft und was zu sehen. Eine der wenigen Dinge die uns im neuen Stall natürlich sehr fehlen.

Für Menschen mit einem Nachwuchspferd ist das Handpferdereiten auch eine tolle Sache den Nachzügler langsam aufzubauen und auch an das Gelände zu gewöhnen.

Mein Fazit: Das Handpferdereiten ist für alle eine willkommene Abwechslung und in den meisten Fällen einfach super praktisch!

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Im Interview: Eva vom Pferdesportservice Marx

Gibt man bei Google „Pferdevermittlungsservice“ ein, stößt man als erstes auf die Seite von Eva Marx. Ihr Name ist seit einigen Jahren ein Begriff für alle diejenigen, die ein Pferd suchen. Denn sie inseriert nicht nur auf ihrer eigenen Website, sondern auch in Pferdebörsen wie z.B. Ehorses. Die Besonderheit an Evas Dienstleistung ist, dass sie weder eigene Pferde züchtet noch eigene Verkaufspferde hat oder einen Stall besitzt.

Ich lernte Eva an einem Stall in Essen kennen, wo unsere Stuten Boxennachbarinnen waren. Nachdem sie einige Jahre später einen interessanten Beitrag auf ihrer Facebook-Seite veröffentlichte, der von Horse Diaries auch geteilt wurde, habe ich gedacht: „Bestimmt möchte nicht nur ich mehr über die Person erfahren, die ihr Hobby zum Beruf gemacht hat.“ Wir haben Eva daher ein paar Fragen gestellt.

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In welcher Lebenssituation hast du den Pferdesportservice Marx gegründet?

Ich habe eigentlich in Aachen Metallurgie und Werkstofftechnik studiert. Habe aber natürlich auch damals schon geritten und sollte für die 12jährige Tochter von nichtreitenden Freunden ein Pferd finden. Das war etwa 1999/ 2000. Damals gab es noch keine Internetbörsen oder ähnliches für Pferde und man schaute in das landwirtschaftliche Wochenblatt oder die Tageszeitung um Anzeigen wie „6jstprst,M/Bgew,168,20tsdvhb“ zu finden.

Heute schreibt ja jeder einen halben Roman statt „6jährige Staatsprämienstute, M*-Springen gewonnen, Stockmaß 168cm, 20.000€ Verhandlungsbasis“. Natürlich hat man auch damals zuerst bei den Besitzern angerufen- auf Festnetz abends zwischen 18 und 20 Uhr- weil noch nicht alle ein Handy hatten. Aus heutiger Sicht habe ich also quasi in der Steinzeit angefangen.

Die Termine auf der Suche nach einem Pferd verliefen sehr zäh und höchst unerfreulich. Ich hatte in 95% der Fälle das Gefühl, dass ich als junge Frau von Anfang 20 nicht ernst genommen wurde. Was mir tierisch auf die Nerven ging.

Und was uns als „Kinderpferde für A/L Springen“ angeboten war, schlug dem Fass den Boden aus… . Der Oberknaller war allerdings, dass mir das gleiche Pferd am gleichen Tag zu 2 unterschiedlichen Preisen angeboten wurde. Wir waren erst bei dem Besitzer, der 25.000 DM haben wollte. Wir haben ausprobiert und das Pferd war einfach nur wild und auf keinen Fall für ein 12-jähriges Mädchen geeignet. Bei dem nächsten Termin in der Nachbarschaft (bei dem man uns ein über 1,80m großes Pferd als „perfektes Kinderpferd“ passend reden wollte), sagte der Reitlehrer mir, er wüsste noch ein Pferd, das passen könnte. Also fuhren wir hinter diesem Reitlehrer her und standen wieder vor dem ersten Pferd- was aber jetzt 37.000 DM kosten sollte. Also schlappe 12.000DM mehr als vor 90 Minuten. Spätestens DA war ich der Meinung, dass man das alles besser und anders machen muss… .

Aufgrund dieser Erfahrungen und der Tatsache, dass mich noch einige andere Bekannte angesprochen haben, ob ich bei der Pferdesuche helfen könne, hat sich meine Firma entwickelt. Ich hatte als erfolgreicher Turnierreiter viele Kontakte im Rheinland und Westfalen, was den Anfang leicht gemacht hat. Ich habe von Anfang an nur Pferde angeboten, die ich kannte und alle Pferde gefilmt und fotografiert- wobei meine erste Kamera zu Studentenzeiten auch ein billiges Ding aus der Steinzeit war… .

Noch heute arbeite ich mit vielen Züchtern und Ausbildungsställen aus der Anfangszeit zusammen. Ich mag es, langjährige Geschäftspartner zu haben, denen man vertrauen kann. Und bei denen man weiß, wie sie die Pferde halten, ausbilden und nicht zuletzt: wie sie mit Käufern umgehen, auch wenn ich mal nicht dabei bin.

 

Gehst/gingst du nebenbei noch einer anderen beruflichen Beschäftigung nach?

Ich habe die Firma während des Studiums gegründet und seitdem ich das Studium beendet habe, mache ich nichts anderes.

Aber die Struktur meiner Dienstleistung hat sich verändert. Während ich früher auch noch einige eigene Berittpferde hatte, mache ich heute wirklich nur noch das Marketing für die Pferdebesitzer.

Ich habe einfach festgestellt, daß die Qualität der Arbeit leidet, wenn man auf zu vielen Hochzeiten tanzt. Gerade Berittpferde fand ich immer schwierig. Man kommt eigentlich nicht mehr vom Hof weg, muss sich um die Pferde kümmern etc. Dadurch wird man verleitet, dem nächsten Kunden „seine“ Pferde passend reden zu wollen. Und genau das will ich nicht.

Ich möchte ein großes Angebot haben, aus dem ich das passende für die Pferdesuchenden aussuchen kann.

 

Wie viele Leute stehen hinter dem Pferdesportservice Marx? Wer fotografiert die Pferde und pflegt die Website?

Ich mache alles selber. Da ich damit werbe, dass ich alle Pferde selbst live gesehen habe, muss ich auch zu den jeweiligen Pferden hin und sie mir ansehen. Dabei erstelle ich dann Fotos und Videos und bearbeite das auch alles selber. Ich finde es extrem wichtig, daß man – gerade bei Kindern oder ängstlichen Reitern- die Pferde sehr genau kennt und auch mal abraten kann. BEVOR etwas beim Ausprobieren passiert.

Es gibt aber auch die Situation, daß ich bei befreundeten Vermittlern/ Verkäufern aktiv suche, wenn ich für einen Kunden nicht das passende Pferd in der Vermittlung habe. Diese Pferde stehen aber nicht auf meiner Homepage und die Kunden wissen dann auch, daß ich die Pferde nicht kenne. Ich habe schon öfter überlegt, jemanden anzustellen. Aber: ich kann die Besichtigung der Pferde nicht abgeben- ich will sie alle selber live sehen. Um meine Kunden beraten zu können. Also muss ich auch die Texte selber schreiben 😉 Und bis jetzt habe ich noch keinen gefunden, der mir die Fotos/ Videos so schneidet und bearbeitet wie ich es will.. Also mache ich es im Rahmen meiner Möglichkeiten lieber „klein und fein“.

Es wird aber in absehbarer Zeit eine zweite Schiene bei Pferdesportservice Marx geben. Was und wie genau es wird, möchte ich hier noch nicht verraten. Aber wir arbeiten dran. Wir- denn bei diesem Projekt habe ich mir Hilfe dazu geholt  😉

 

Hast du dich schon einmal selbst in ein Verkaufspferd verliebt, welches du dann gekauft hast?

Verliebt ganz oft- leider meist in extrem teure Megaknaller. Aber nein- es ist ganz anders.  Ich habe durch meinen Job aufgehört zu reiten. Ich habe einfach viel zu wenig Zeit. Da ich bin nicht der Typ bin, der Spaß daran hat, 2x pro Woche durch´s Gelände zu tuckern.

Da ich aber zu wenig Zeit habe, um wieder auf hohem Niveau zu trainieren, habe ich das Reiten komplett an den Nagel gehangen. Zumal ich es mir auch nicht erlauben kann, mit schlechten Ergebnissen aus einer Prüfung zu kommen. Da könnte ich Kunden verstehen, wenn mir nicht vertrauen würden. Da ich außerdem in meiner aktiven Zeit durch diverse Sportunfälle (Skifahren ist definitiv nicht mein Sport…) meine Knie extrem ramponiert habe, genieße ich jetzt den Luxus von unten meckern zu können ohne es im Sattel besser machen zu müssen. Bandenprofi halt!

 

Lehnst du Pferde/Besitzer auch ab, wenn dir diese nicht „sympathisch“ sind?

Ja- habe ich schon mehrfach getan. Mein Job macht mir Freude und das soll auch so bleiben. Jemandem, der mir unsympathisch ist, kann ich nicht vertrauen und Vertrauen spielt in meinem Job eine große Rolle. Ich schicke aber auch unfreundliche Käufer vom Hof, wenn sie sich wie die bekannte Axt im Walde verhalten. Unsympathische Pferde gibt es selten. Wenn ein Pferd so gar nicht funktioniert, oder massive Mängel aufweist oder einfach an dem Tag, an dem ich da bin, lahm geht, dann kommen sie nicht in die Vermarktung. Das verstehen die Verkäufer meist auch.

Aber ich merke beim Verfassen von  meinen Beschreibungstexten schon, welches Pferd mich begeistert hat und welches nicht. Letztendlich bin ich halt doch noch das Ponymädchen.

 

Was war dein schönstes bzw. dein kuriosestes Erlebnis beim Verkauf?

Ach- es gibt so unendlich viele schöne Geschichten. Pferde und Reiter, die sich einfach gefunden haben und die ich teilweise über Jahre begleiten darf, weil ich immer wieder Fotos bekomme oder auch mal hinfahre. Oder witzige Situationen beim Ausprobieren. Ich bemühe mich, für meine Kunden eine möglichst gelöste Situation zu schaffen beim Ausprobieren. Es soll ja Spaß machen, ein Pferd zu finden. Eine Situation ist mir besonders im Gedächtnis geblieben: Ich sitze mit Kunden bei einem Profi am Platz. Sonnenschein, Getränke, tolle Pferde. Ein Mädchen stellt uns ein Verkaufspferd auf S-Niveau vor. Sie reitet sehr gut. Der Ausbilder sagt stolz „Sie ist die jüngste Teilnehmerin an den panamerikanischen Spielen gewesen… .“ Meine Kundin platzt raus: „Toll! Man sieht ihr die Behinderung gar nicht an!“

Leider hatte sie die panamerikanischen Spiele mit den Paralympics verwechselt- Den Blick vom Trainer werde ich NIE vergessen… .
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Vielen Dank an Eva für das Interview. Wenn wir euch nun neugierig gemacht haben, dann schaut doch mal auf ihrer Website vorbei. Eva hat ganz aktuell rund 35 neue Verkaufspferde-Profile online gestellt. Ihr findet den Pferdesportservice Marx unter http://pferdesportservice.de.

Die deutschen Hochschulmeisterschaften 2015 – Aus der Sicht eines Pferdebesitzers

Am vergangen Wochenende fanden die deutschen Hochschulmeisterschaften 2015 in Düsseldorf statt. Die besten 18 Mannschaften deutschlandweit haben hier um den Meisterschaftstitel (Kombi, Mannschaft, Einzel Dressur/Springen) gekämpft. Zugegeben, mit Studentenreitturnieren hatte ich vorher noch nie was zu tun. Meine Uni war leider nie so wirklich darin involviert und da ich selber häufig auf „normalen“ Turnieren unterwegs bin, habe ich das Thema auch nie weiter verfolgt.

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Bis ich am Mittwoch vorher eine Nachricht bekam: „Wie geht´s Pepper und Dir? Entschuldige die späte Störung, aber ich einen Anschlag auf dich vor… Am Wochenende sind deutsche Hochschulmeisterschaften in Düsseldorf und leider hat das Finalpferd abgesagt. Kann Pepper vielleicht im Finale gehen?“ Ich habe mich erstmal kurz informiert, das Finale der DHM ist ein S-Springen. Da musste ich doch erst einmal schlucken. Sportliche Sache zwei Fremdreiter auf dem eigenen Pferd über S springen zu lassen? Was ist, wenn etwas passiert? Wenn sie Pepper verunsichern? Auf der anderen Seite sind ja nicht umsonst die zwei besten Reiter im Finale – und diese mussten sich auch das ganze Jahr über in Form von Platzierungen auf Studentenreitturnieren qualifizieren. Nachdem dann auch mein Freund meinte: „Wann hat man schonmal die Möglichkeit, das eigene Pferd auf einer ‚Deutschen‘ laufen zu lassen?!“ war es beschlossene Sache: Sonntag sollte es mit Pepper nach Düsseldorf gehen!

Die Tage vergingen schnell und eine Vorfreude stellte sich bei mir ein. Das Sattelzeug wurde geputzt und Peppers Turniersachen herausgelegt. Ganz schön seltsam, die eigene Turnierreithose zu Hause zu lassen! Ich hatte mich dazu entschlossen, Pepper dort abreiten zu lassen und dies nicht selber zu machen. Ich bin nunmal Amateur und wenn ich es bei mir selber verbocke, dann ist es mein Problem, aber für die Finalreiter wollte ich Pepper nun bestmöglich vorbereiten lassen und die Reiterin hätte es nicht besser machen können! Vielen Dank noch einmal an dieser Stelle!

Für Pepper (und auch für mich!!) war es ganz schön beeindruckend, gar kein Vergleich zu einem „normalen“ Turnier! Das Publikum hat gejubelt, gesungen, geschrieen und Chorgesänge in vollster Lautstärke aufgeführt. Kein Zentimeter war mehr ohne Zuschauer und in der Halle beim Abreiten wurde getanzt und das Hochschulmaskottchen hat sein Bestes gegeben! Eine Wahnsinns-Atmosphäre, die ich so schnell nicht vergessen werde und die Pepper auch sehr spannend fand. Aber in den Prüfungen hat sie, wie immer, ihr Bestes gegeben!

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Der erste Finalreiter (es wird im Vorfeld ausgelost, wer zuerst reitet) kam aus Magdeburg. Ich persönlich fand ihn sichtlich angespannt (aber mal ehrlich… wer wäre das nicht? Nur 3 Minuten Vorbereitungszeit mit nur zwei Sprüngen, die sofort auf Prüfungshöhe standen und das auf einem völlig fremden Pferd… Also ich hätte das wohl eher nicht einfach so gemacht!!). Pepper hat sich meiner Meinung nach gut gezeigt, an zwei Sprüngen hat er Pepper aber nicht so gut herangeritten, daher fielen leider zwei Stangen.

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Nach einigen Minuten Pause, Pepper sollte schließlich Luft schnappen können, ritt die zweite Finalreiterin, die aus Gießen kam, in den gleichen Parcours.

Auch diese hatte drei Minuten Zeit, um sich auf Pepper einzustellen, bekam die gleichen Anweisungen wie der Reiter zuvor und ritt dann ihren Parcours. Pepper sprang auch hier wieder richtig gut, hatte leider einen Fehler, weil die Reiterin in einer Distanz eine falsche Entscheidung getroffen hatte. Die Spannung war sichtlich angespannt. Blieb sie bis zum Ende des Parcours null? Oder würde sie ebenfalls einen zweiten Fehler machen?

Nachdem auch am letzten Sprung die Stangen liegen geblieben sind, war die ganze Halle am Toben. Pepper wurde umarmt, gelobt, geklopft und die Reiterin hoch gefeiert. Pepper fand das ganze Theater etwas gruselig und wollte danach nicht mehr zur Bande, aber musste sie ja auch nicht mehr. Ich hatte wirklich Gänsehaut. Natürlich habe ich es beiden Reitern gegönnt, aber ich war einfach so so stolz auf mein Pferd, dass ich bei der Stimmung wirklich kurz schlucken musste. Und zugegeben, Lobeshymnen auf das eigene Pferd hört doch jeder gerne 😉

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Nicht nur von der Gewinnerin und mir wurde Pepper umsorgt, auch mein Freund und meine Mutter haben Pepper mit Leckerlies überhäuft. Es ist ja nun auch nicht alltäglich dass sie mit (der Vorbereiterin eingeschlossen) drei fremden Reitern so einen tollen Job macht!

Nachdem wir Pepper versorgt hatten, haben wir lecker gegessen und uns noch das Einzelfinale der Dressur angeguckt. Eine Pflicht-S und eine Kür auf S-Niveau und auch hier: Top Leistung. Besonders angetan war ich vom Kür-Pferd, ein wirklich tolles Pferd. Falsche Disziplin, aber zu dem würde ich auch nicht nein sagen ;).

Als Fazit kann ich nur sagen: Ich habe Blut geleckt! Wo kann ich meinen Master machen? 😉

 

Der Artikel hat euch gefallen und ihr wollt mehr über das Studentenreiten erfahren? Mehr zu diesem Thema findet ihr hier, dort hat unsere Autorin Wiebke das System einmal ausführlich erklärt-

Wo Pferde, da Probleme – Warum es sich lohnt einfach mal abzuschalten!

„Welche böse Überraschung erlebe ich wohl heute wieder im Stall?“ oder „Friert mein Fellknäul gerade, wo doch der Wind so fies von Osten weht?“ – das sind Fragen, über die sich das Reiterhirn im Alltag gerne mal den Kopf zerbricht. Ich habe mich selbst dabei ertappt, wie ich viele klitzekleine Nichtigkeiten viel wichtiger gemacht habe als sie eigentlich sind und dadurch in einen ziemlich negativen Kreislauf gerutscht bin. In meinem heutigen Artikel möchte ich meine Gedanken dazu teilen.

Eigentlich ist alles okay, das Pferd scheint recht zufrieden, die Weh-Wehchen die es hat, sind bekannt und somit hat man eigentlich keinen Grund sich weiterhin über irgendwelche Phantome den Kopf zu zerbrechen. Es gibt aber Menschen, ich bin leider auch so einer, die wirklich jeden noch so kleinsten Pups hinterfragen. Ich habe manchmal sogar das Gefühl, ich sehe mein Pony lahmer als es eigentlich ist. Erst kürzlich bei einer Sattelprobe wieder erlebt, keiner sah die Lahmheit und alle waren begeistert und ich war schon sehr entzückt. Als ich hinterher die kurzen Videosequenzen angesehen habe, habe ich dann gleich die Kompetenz aller in Frage gestellt und eindeutiges „Ticken“ sehen können. Spielt die Wahrnehmung einem da eigentlich einen Streich? Überinterpretiert man Dinge, wenn man einfach schon so eine negative Grundeinstellung hat?

Ich bin grundsätzlich ein sehr positiver Mensch und versuche, die noch so negativen Dinge mit etwas Gutem zu verknüpfen. Aber in allen Pferdesachen bin ich inzwischen so sensibel und anfällig, dass ich dort Negatives nur noch schlecht vertrage. Das Pony hält die Ohren schräg und steht vermutlich kurz vor einer schweren Depression, es frisst die Möhre heute mehr auf der linken als auf der rechten Seite, sind die Zähne in einer Woche doch so schnell nachgewachsen, dass es vielleicht schon wieder wehtut? Es lässt sich rechts nicht ganz so fein stellen wie sonst, passt der Sattel schon wieder nicht mehr? So geht es mir jedenfalls häufig. Ich schaue in das kleine Ponygesicht und würde so gern wissen ob es ihr wirklich gut geht. Da sie mir diese Antwort aber nicht geben kann, sind meine Antennen leider so sensibel eingestellt, dass ich jede noch so kleine Frequenz mit einem großen Schallen im Kopf wahrnehme und sicher sehr viel überinterpretiere.

Inzwischen bin ich an einem Punkt angekommen, wo ich mich selbst immer wieder dabei ertappe, wie ungesund diese ganze Panikmache doch ist. Durch meine Reitpause im Sommer und die noch nicht wirklich wieder eingekehrte Reitlust derzeit, habe ich einen ziemlich gesunden emotionalen Abstand bekommen und merke wie viel entspannter der Alltag mit Pferd so zu verbringen ist. Ich bin plötzlich nicht mehr neidisch, dass XY mit ihren waghalsigen Stunts im Gelände einen niemals platt zu kriegenden Reitpartner unter sich hat, sondern ich freue mich für sie und denke mir einfach „Man hat die ein Glück“, anstatt abends heulend im Bett zu liegen und mich zu fragen, wieso ich eigentlich immer so ein Pech habe. Ebenso versuche ich mich auch mit der Decken und Wettergeschichte zu entspannen. Meine Rentnerin steht den ersten Winter im Offenstall und als das Wetter anfing schlechter zu werden, bin ich regelrecht in Panik ausgebrochen und habe das gesamte Horsediaries-Team verrückt gemacht. Die Einsicht kam „Es ist ein Pferd, es kann sich unterstellen, entspann Dich.“ Ich glaube meine Stute dankt es mir, ganz ohne Decke ihren eigenen Stoffwechsel in den Gang zu bringen und wie ein richtiges, stinknormales Pferd durch den Winter zu kommen.

Auch bei Jeany bin ich inzwischen so weit. Es gab eine Zeit, wo ich nicht einen Tag ausgehalten habe, ohne sie zu sehen. Inzwischen ist es aber so, dass ich auch die freien Tage mit gutem Gewissen aushalten kann, weil ich den neuen Stallbetreibern sehr vertraue und ich weiß, dass es ihr auch ohne meine Anwesenheit gut geht. Das ist ein ziemlich großer Schritt gewesen sich genau das einzugestehen, aber es ist ja wirklich so, ein Pferd ist nunmal kein Mensch. Die freuen sich morgens nach dem aufstehen nicht darauf, dass der Besitzer in 8 Stunden um die Ecke kommt und wieder ein paar wundervolle Dressuraufgaben in der Halle abfragt.

Es ist einfach viel entspannter ohne abertausende Hirngespenster und dem abertausendsten Hinterfragen. Ich kann das Leben mit meinen Pferden so wieder unbeschwerter leben und einfach die wenige Zeit die ich im Stall habe genießen. Wie geht ihr mit dem Thema um? Macht ihr euch auch immer so viele Sorgen um euer Pferd oder könnt ihr außerhalb des Stalls gut abschalten und entspannen?