Neueste Artikel

Back on Track und das erste M* Springen

Gespannt habe ich jeden Tag meine Mutter genervt „Ist ein Paket für mich angekommen?“ und eine Woche vor dem Turnier dann endlich die ersehnte Antwort „Ja, hier wartet ein Paket auf dich.“

Pepper und ich dürfen Produkte von Back on Track testen und lassen euch als Leser natürlich daran teilhaben!

Ich denke, jeder kennt die Produkte: Back on Track arbeitet mit keramischen Spezialgewebe, welches als Keramikpartikel in spezielle Polyester- und Polypropylen Fasern eingearbeitet worden ist. Dieser Keramikstoff, genannt Welltex®, gibt infrarote Strahlungen ab und reflektiert somit die Körperwärme in Form von infraroter Strahlung, eine Energieform, die das Wohlbefinden steigert, Muskelverspannungen verringert und durch eine erhöhte Blutzirkulation die Regeneration beschleunigt.

In meinem Paket habe ich die Royal Tendon Gamaschen in braun, die Royal Fetlock Streichkappen in braun und eine limited Edition Schabracke mit Strasslogo in braun gefunden. Die Schabracke war in einer Plastikhülle eingepackt, die Gamaschen in praktischen kleinen Stofftaschen.

BoT-3

Die gute Verarbeitung fiel mir von Anfang an auf, nirgends waren Fäden oder unsauber verarbeitete Nähte zu sehen, die Gamaschen lassen sich einfach öffnen und schließen und an der Strassaplikation fehlte kein Steinchen.

Die Gamaschen sehen sehr modern aus, haben ein auffälliges Design und sehen sehr stabil aus. Sie sind aus TPU gefertigt und mit Nylon laminiert, dämpfen somit Schläge und verteilen den Druck effektiv. Sie sind dick und weich mit Neopren an der Innenseite gepolstert, welches perforiert ist und so für eine extra Belüftung und eine gute Luftzirkulation sorgt. Außerdem ist das keramikhaltige Welltex-Material verarbeitet worden.

Besondern schön finde ich hier die Verarbeitung des Markennamens, der am Pferd jedoch sehr dezent bleibt.

BoT-5

BoT-7 BoT-10

Die Passform ist optimal, die Gamaschen sitzen wie angegossen. Durch die Verschnallung lässt sich die Gamasche individuell an jedes Pferdebein anpassen.

BoT-32 BoT-30 BoT-24 BoT-17

Die Schabracke eignet sich ideal dafür, den optimalen Wärmeeffekt beim Reiten auszunutzen. Das Material ist atmungsaktiv und die Innenseite aus dem Welltex-Material. Die Außenseite ist aus feuchtigkeitsabsorbierender Baumwolle und verhindert auch bei einem schweißtreibenderen Training den Hitzestau.

Die Schabracke ist eine „one size“ Schabracke und sieht auf den ersten Blick für einen Springsattel sehr groß aus. Hier wünsche ich mir eine Differenzierung zwischen Dressur und VS/Springdecke. Dennoch ist sie sehr schön geschnitten und wirft keine Falten. Unter dem Sattel lässt sie sich gut zurechtlegen, sodass die „one size“ Größe nicht sehr auffällt. Die Strupfen für den Gurt sind unterteilt, so konnte ich meinen Springgurt individuell durchziehen und festmachen und die Schabracke rutschte zu keiner Zeit auch nur um einen Zentimeter.

BoT-36 BoT-37 BoT-38 BoT-39

Den ersten Reiteinsatz hatten die Produkte direkt als Turnierequipment. Nach einem Regenschauer trocknete die Schabracke sehr schnell und gefühlt lief mein Pferd sofort lockerer los. Anfangs verhält sich Pepper oft  und man muss sie erst einmal „wecken“, bis sie locker und entspannt ihre Runden läuft. Mit der Back on Track Schabracke trabte sie (nach einer ausreichend langen Schrittphase!) sofort locker los, öffnete den Rücken und ließ sich vorwärts/abwärts fallen. Sie zog sofort motiviert die Sprünge beim Abreiten an und sprang auch hier sehr locker. Beim ersten Springen (welches im übrigen gar nicht gut lief, da Pepper sehr guckig und ich sehr sehr nervös war) dachte ich, es könnte Zufall gewesen sein. Das positive Verhalten zeigte sie aber auch beim zweiten Springen zu jeder Zeit.

Positiv aufgefallen ist mir auch, dass die Beine unter den Gamaschen kaum verschwitzt waren, obwohl Back on Track mit Wärme arbeitet. Die Beine waren klar und trocken, die in der Produktbeschreibung angegebene Luftzirkulation ist zu jeder Zeit gegeben. Auch unter der Schabracke war Pepper nur geringfügig verschwitzt, ihr Rücken aber weich und locker.

Auch den ersten Waschtest haben die Produkte bereits hinter sich. Bei 30° können die Produkte problemlos in der Waschmaschine gewaschen werden. Die Gamaschen hatten auch nach der Wäsche keine Fäden und das Neopren hat sich an keiner Stelle gelöst. Die Schabracke habe ich nach dem Waschen einmal ausgeschlagen und an der Luft trocknen lassen. Sie verzieht sich nicht und behält ihre Form sehr gut bei.

Ich bin mit den Produkten sehr zufrieden. Sowohl im praktischen Teil haben mich die Produkte voll überzeugt, als auch im optischen finde ich sie sehr ansprechend. Die Details sind besonders schön und die Produkte fallen positiv auf, ohne überladen zu wirken.

Vielen Dank an diese Stelle an Back on Track, dass wir die Gamaschen und die Schabracke testen dürfen!

BoT-35 BoT-34 BoT-19 BoT-8

Ich werde die Produkte auch weiterhin als Turnierausrüstung nutzen, da sie mir in meinem ersten M-Springen Glück gebracht haben. Pepper und ich konnten uns in meinem allerersten M direkt an 6. Stelle platzieren. Leider fiel die letzte Stange, mir wären aber auch 2 oder 3 Fehler egal gewesen, da ich sehr nervös war. Pepper hat die ganze Zeit für mich mitgekämpft und da es sehr viele Fehler gab in dem Springen, durften wir uns noch eine grüne Schleife abholen. Ich bin sehr stolz auf mein Pferd und bin immer wieder erstaunt, dass Pepper mein Pferd ist.

Ich hoffe, euch gefallen die Bilder und das Video aus meinem ersten M*-Springen.

11076836_453034398178542_2436804706769302604_o 11112953_774107609372258_9127296359446243585_o 11112966_444651249042407_5070197552261851468_o 11143098_453033034845345_5734980654357382588_o 11154803_453033111512004_6674866859366147965_o 11167786_774107982705554_3981965695198511658_o 11169530_444651285709070_3331713797392996449_o 11169725_444643779043154_3823160983753452202_o 11182783_774107849372234_4655209345432018045_o 11194474_444651289042403_2544765370852702193_o

Vielen Dank für die tollen Fotos Franz Wischnewski, AS Photography, MR graphics.

Die Pferdewaage war da

Wie auch schon in den letzten zwei Jahren habe ich Jeany auch dieses Jahr wieder zum Wiegen bei dem Team der Pferdewaage angemeldet.

Was für einige unter überflüssiger Schnick Schnack fällt, ist für mich eine ziemlich sinnvolle Sache. Das Gewicht seines Pferdes zu wissen, ist nicht nur praktisch um eine Entwicklung über die Jahre festzuhalten, sondern auch in medizinischen Dingen eine wichtige Information (z.B. bei der richtigen Dosierung der Wurmkur und Medikamenten, der Sedierung oder auch bei Mineralfutterzusätzen). Interessant ist es auch in unklaren Fällen bei Auto-Pferdeanhängerkombinationen, denn mit dem genauen Gewicht des Pferdes lässt sich natürlich auch exakt ausrechnen, ob man das zulässige Gesamtgewicht überschreitet.

Natürlich ist es aber auch spannend zu sehen, wie sich so ein Pferdekörper entwickelt. Unten könnt ihr die ersten beiden Wiegepässe sehen. Bei dem ersten Wiegen war Jeany noch voll im Training, der zweite Pass stammt aus der Zeit, in der sie lange nicht richtig geritten wurde: Das sieht man nicht nur am Gewicht, sondern auch an den Vergleichsfotos, die das Team der Pferdewaage immer im Anschluss an das Wiegen knipsen.

waage11 waage10

Der Ablauf ist jedes Jahr gleich: Bei uns organisieren die Stallbetreiber den Termin. Das geht ganz einfach per Mail. Das Team der Waage meldet sich mit einem Termin und einer Liste zum Eintragen zurück. Die wird dann im Stall ausgehängt und alle, die gerne teilnehmen möchten, tragen sich ein. Je mehr Leute sich eintragen, desto günstiger wird es für jeden Einzelnen. Preise könnt ihr der Homepage, die ich oben verlinkt habe, entnehmen. Ein verbindlicher Termin kommt erst zustande, wenn die Liste mit den Teilnehmern zurück ans Team geschickt wurde. Aus logistischen Gründen bekommt man auch dann erst die Uhrzeit und muss sich danach richten.

Am Termin selbst ist alles ganz entspannt: Es wird die Rasse, der Name und das Alter erfragt, gemessen und dann hat man genügend Zeit, seinem Pferd die Waage zu zeigen und schmackhaft zu machen. Sollte das Pferd trotzdem Probleme haben anstandslos drauf zu gehen, helfen die beiden Wiegeprofis tatkräftig! Nach dem Wiegen bekommt man sofort das Gewicht mitgeteilt und muss das Pferd dann für ein anständiges Seitenfoto aufstellen. Ein Pferdewiehern vom Handy animiert zum netten Fotoblick! 🙂

DSC00144

Vorsichtig antasten

DSC00150

„Huch, das klappert!“

DSC00146

„Lieber von der anderen Seite.“

DSC00147

„Oh Kekse!!!“

DSC00149

DSC00153

Skeptischer Blick!

DSC00152

DSC00157

Puh, geschafft!

 

Kurze Zeit nach dem Termin erhaltet ihr  den Wiegepass und könnt gespannt sein, wie sich euer Pferd im nächsten Jahr, bis zum nächsten Termin körperlich so entwickelt!

waage9

Endergebnis: Super glücklich über die Gewichtsabnahme!!!

 

Das Leben mit einem chronisch kranken Pferd

In meinem heutigen Kurzbericht möchte ich Menschen mit chronisch kranken Pferden Mut machen und etwas Einsicht in den Alltag mit meinen kranken Pferden geben.

Sich für ein Leben mit chronisch kranken Pferden zu entscheiden, bedeutet nicht zwangsläufig, dass man sich persönlich einschränkt. Die Tiere sind zwar in den meisten Fällen unheilbar krank, aber es gibt etliche Möglichkeiten, mit diesen Tieren ein mindestens genauso abwechslungsreiches Miteinander zu führen wie mit einem gesunden Pferd. Man muss nur kreativ sein und den Mut haben, etwas umzudenken. Natürlich kommt es immer auf die Ausgangsdiagnose an. Voraussetzung ist natürlich ein Funken gesunder Menschenverstand und Rücksprache mit dem Tierarzt, was genau möglich ist, ohne dem Tier Schmerzen oder andere Probleme zu bereiten.

Meistens merke ich schon bei der Begrüßung in der Box oder auf der Weide, wie es meinen Patienten so geht, spätestens weiß ich aber am Putzplatz wie das Befinden wirklich ist. Nicht selten plane ich Dressur zu reiten und merke aber ganz deutlich beim Putzen oder Satteln, dass es meiner Ponydame nicht so gut geht und entscheide mich dann spontan für lockere Bodenarbeit oder einen ausgedehnten Spaziergang, auf dem ich auch gerne ein paar Tricks oder einfache Lektionen abfrage. Hauptsache der Kopf wird beschäftigt und dem Pony wird nicht langweilig – trotz körperlicher Beschwerden. Gut geeignet sind dafür Horsemanship Lektionen, das macht meinem Pony richtig Spaß und man kann es eigentlich überall machen und braucht nicht zwingend die Halle dafür. Das geht auch auf einem Spaziergang!

j2

pferd1

Man muss also flexibel sein und mit der Zeit lernen, sein Pferd zu lesen und zu verstehen. Diese Flexibilität ist natürlich für ambitionierte Turnierreiter schwierig umzusetzen, so dass das chronisch kranke Turnierpferd häufig auf der Rentnerwiese endet. Ich verteufele diese Entscheidung auf keinen Fall und erwische mich manchmal selber mit dem Gedanken: meine beiden Damen, idyllisch auf einer Weide. Ich bin allerdings noch nicht so weit und sage ganz ehrlich, dass jeder diesen Schritt für sich selbst entscheiden muss. Wegstellen hat in meinen Augen auch nichts mit Abschieben zu tun, man entscheidet letztendlich nicht nur für sich, sondern auch für das Pferd. Was bringt es einem Tag für Tag von dem Pferd Leistung zu verlangen, wenn es körperlich nicht mehr dazu in der Lage ist oder es früher oder später doch Schmerzen bei der Arbeit hat?

Bis es soweit ist, hoffe ich natürlich ständig auf ein gleichbleibendes oder besseres Wohlbefinden. Es gibt täglich diverses Zusatzfutter, welches den Alltag meiner Stuten erleichtert. Dies ist natürlich auch eine Kostenfrage, aber so lang es den beiden gut dabei geht, mache ich es gerne!

Wer kennt es nicht? Die verzweifelten Gesichter, weil das Pferd mal wieder lahm geht, hustet oder kolikt. Niemand weiß genau, was dem Tier fehlt und man möchte doch einfach nur reiten? Es ist ein ziemlich langer Prozess, bis man sich mit dem Schicksal seines Tieres auseinander gesetzt und abgefunden hat. Ich kenne einige Reiter, die sich damit nicht abfinden konnten und ihr Pferd in gute Hände verkauft oder abgegeben haben und sich nach einem neuen Reitpferd umgesehen haben. Und dann gibt es Menschen wie mich, die sich nach einem gesunden, zweiten Pferd umsehen und kurze Zeit später mit zwei kranken Pferden da stehen. Leider geht die Lösung mit dem zweiten Pferd also nicht immer auf und muss gut überdacht werden, auch wenn vielleicht nicht jeder Reiter so viel Pech haben muss wie ich. Es ist auf jeden Fall ein Aspekt, den man vor der Anschaffung eines zweiten Pferdes nicht vergessen darf!

Ich kann für mich allerdings sagen, dass ich das Gefühl habe, meine Pferde sind dankbar für meine Entscheidung. Ich habe eine sehr enge Bindung zu beiden Pferden aufgebaut, stundenlanges Schrittführen, versorgen, einige Stunden schweigsames in der Box sitzen, alternatives Ablenkungsprogramm usw. haben sicher dazu beigetragen, dass ich die beiden mit anderen Augen sehen kann. Eben als Pferde, welche auch ein ausgelassenes und glückliches Leben führen können, ohne ein Turnier- oder Dressurpferd zu sein.

Vielleicht gibt es unter euch Lesern ja auch Besitzer von kranken Pferden und ihr mögt mir eure Erfahrungen dazu mitteilen? Habt ihr die Pferde auf einer Rentnerwiese oder leicht in Arbeit? Wie vereinbart ihr das mit eurer Reitlust und dem Drumherum?

 

Verlosungsaktion anlässlich unser 3.000 Facebook-Abonennenten

Etwas mehr als ein halbes Jahr ist vergangen, seit wir im letzten Jahr die Idee hatten, ein Online-Magazin von Reitern für Reiter zu gründen. Ein halbes Jahr, in dem wir viel Herzblut, Zeit und Gedankenschmalz in unser kleines Projekt gesteckt haben und von euch viel positives Feedback bekommen haben.

Auf unserer Facebook Seite haben wir nun einen hübschen kleinen Meilenstein erreicht – 3.000 Menschen folgen der Seite und zeigen damit ihr Interesse an unserem Blog. Wir freuen uns wirklich sehr darüber, dass wir das Interesse so vieler Leser mit unseren Artikeln, Bildern und Videos wecken. Wir sind dabei nicht auf das bloße Sammeln möglichst vieler Likes und Klicks aus, dennoch ist es eben für uns eine tolle Bestätigung, die ihr Leser uns damit ausdrückt. Daher freuen wir uns über jeden eurer Kommentare, eurer Klicks und Likes, weil sie uns zeigen, ihr findet gut was wir hier schreiben oder aber lest es zumindest mit Interesse, auch wenn ihr eine andere Meinung vertretet, die ihr hier natürlich auch immer gern Diskutieren und Mitteilen dürft. Wir freuen uns, wenn wir mit einem unserer Artikel die Meinung unserer Leser treffen, mit anderen aber vielleicht auch eine kontroverse Diskussion hervor rufen und an dem ein oder anderen Punkt zu einem anregenden Austausch beitragen können.

Wir finden, es ist also mal wieder an der Zeit, Dankeschön zu sagen bei all unseren Lesern und möchten euch darum wieder mit einer kleinen Verlosung ein ganz besonderes Geschenk machen.

Die liebe Coco von Foxxteufelswild hat uns ein wie wir finden ganz wunderbares Dankeschön für euch zur Verfügung gestellt. Sie fertigt in liebevoller Arbeit aus alten Hufeisen Erinnerungsstücke, die ganz besondere Hingucker sind. Sorgfältig aufgearbeitet und nach persönlichen Wünschen dekoriert entstehen unter ihren Händen wunderbare Einzelstücke und echte Schätzchen.

Unter allen Lesern, die uns hier im Blog oder auf unserer Facebookseite bis Sonntag, 26. April unter dem Beitrag einen Kommentar hinterlassen, verlosen wir einen Gutschein von Foxxteufelswild. Der Gewinner des Gutscheins kann ein Hufeisen von seinem Pferd an Foxteufelswild schicken und es nach seinen ganz eigenen Wünschen verzieren lassen. Wir wünschen allen Teilnehmern viel Erfolg und hoffen, ihr bleibt uns weiterhin treu!

Die Außensaison ist eröffnet

Am Samstag haben Pepper und ich die Außensaison eröffnet und ich glaube, besser kann man diese nicht starten!

Aber fangen wir von vorne an, denn der Tag startete für Pepper erstmal unerfreulich: Sie durfte nicht mit ihren Stuten aufs Paddock! Dementsprechend schlecht war leider ihre Laune und dies zeigte sie mir auch deutlich durch hin und her laufen und keiner Minute, die sie still stand. Damit war es leider noch nicht getan, denn jeder, der selber einen Schimmel hat weiß, wie diese gerne aussehen: dreckig! Pepper musste also morgens auch noch gewaschen werden, kam dann aber unter das Solarium. Damit hatte sie sich dann arrangiert und sie beruhigte sich zusehends.

IMG_20150411_092603

Nach dem Einflechten und dem Einräumen der Reitsachen haben wir uns dann auf den Weg gemacht.

Dort angekommen hatten wir genug Zeit, uns zurecht zu finden und den Parcours abzugehen, bevor wir dann Pepper fertig gemacht haben. Da wir auf Gras gestartet sind gehörte dazu auch das Stollen eindrehen. Das macht Pepper mittlerweile sehr routiniert. Nach dem Satteln und Trensen konnten wir dann auch entspannt zum Abreiteplatz.

Beim Abreiten war Pepper schon sehr gut, sie trabte und galoppierte frisch vorwärts und auch die Sprünge waren sehr gut, immer aufmerksam und voll bei der Sache. Mein Gefühl war ebenfalls sehr gut und ich freute mich auf die Runde im Parcours.

Im Parcours machte Pepper genauso weiter wie beim Abreiten. Sie war aufmerksam, galoppierte frisch vorwärts und machte einfach Spaß! Und das war wohl nicht nur mein Gefühl, denn auch nach außen muss es überzeugend gewesen sein: 8,2 und der Sieg im L-Stilspringen! Mein erster L-Sieg! Vielen Dank Pepper!

Da meine Mama die Kamera eingepackt hat, könnt ihr euch meine Runde ebenfalls ansehen.

11057367_648827791928612_3935846172978966922_n

Das erste Turnier fürs unerfahrene Pferd

Angeregt durch unsere Serie „Aufgabenreiten“ erreichte uns eine Nachricht einer Leserin, die fragte, wie man das erste Turnier mit einem jungen und/oder unerfahrenen Pferd am Besten angeht. Wir wollen versuchen euch hier ein paar nützliche Tipps zusammenzustellen:

  • „Die meisten Prüfungen gewinnt man Zuhause.“ So formulierte meine Trainerin es mal. Ihr solltet nur eine Turnierprüfung nennen, deren Niveau ihr und euer Pferd gewachsen seid. Das erste Turnier ist schon anspruchsvoll genug – wenn dann auch noch Dinge abgefragt werden, die noch nicht ganz sicher sitzen, wird es doppelt schwer. Bereitet euch auf die anstehende Turnierprüfung Zuhause bestmöglich vor, sodass ihr euch zumindest um die anstehenden Lektionen keine Sorgen machen müsst.
  • Zeigt eurem Pferd andere Vierecke und Hallen. Fremde Umgebung ist für jedes unerfahrene Pferd aufregend. Je mehr ihr euren Pferden fremde Plätze zeigt, desto normaler wird es für sie, dass sie sich auch dort entspannt bewegen können. Bestenfalls fahrt ihr sogar mal mit Stallkameraden mit zum Turnier und reitet euer Pferd einige Runden auf dem Abreiteplatz, damit es sich schon einmal an die Atmosphäre gewöhnen kann.

IMG_1674

  • Verladen üben! Nichts ist nerviger als ein Pferd, dass sich morgens um 6 Uhr weigert in den Hänger zu steigen. Auch hier lohnt es, frühzeitig anzufangen zu trainieren. Wer sich hier noch Anregungen holen möchte, kann in unserem Artikel über Verladetraining nachlesen. Ist das Verladen easygoing kostet es weder Nerven des Reiters, noch des Pferdes.
  • Mindestens einen erfahrenden Helfer dabei haben, der im Idealfall auch noch Ruhe ausstrahlt und euer Pferd kennt.
  • Alles rechtzeitig planen! Wer sich am Turniermorgen noch überlegen muss, wo die weiße Schabracke liegt und in welcher Ecke sich eigentlich die Transportgamaschen versteckt haben, kommt schnell in Stress. Dieser überträgt sich aufs Pferd und besonders unerfahrene Pferde brauchen auf dem ersten Turnier einen Reiter, der Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt. Lieber alles rechtzeitig zusammenpacken und alles ohne Hektik bewältigen. (Das gilt natürlich auch für Turnierstarts mit erfahrenen Pferden.)
  • Longe mitnehmen! Auch wenn euer Pferd Zuhause nicht mehr ablongiert wird, nehmt die Longe lieber mit zum Turnier. Viele Pferde sind in der ungewohnten Umgebung sehr angespannt. Durch kurzes Ablongieren kann man erreichen, dass zumindest die erste große Spannung ein bisschen nachlässt. Das Abreiten ist dann unter Umständen um einiges einfacher.
  • Selbstbewusst sein! Versucht in jeder Sekunde, die ihr auf dem Pferd sitzt, Selbstbewusstsein auszustrahlen. So wirkt ihr auch auf euer Pferd ganz anders ein, als wenn ihr selbst eurer Sache nicht so ganz sicher seid. Bereits auf dem Abreiteplatz habt ihr die Möglichkeit, eurem Pferd zu zeigen, dass alles gar nicht so schlimm ist. Macht nach Möglichkeit alles wie Zuhause. Im Idealfall besprecht ihr mit eurem Trainer vorab, wie ihr das Abreiten am besten angeht. Ansonsten macht euch rechtzeitig ein Konzept, das ihr dann auch einhaltet.

1

  • Zeigt eurem Pferd das Viereck. Vor jeder Aufgabe hat man – zumindest bis Klasse L, meistens sogar bis M – die Möglichkeit vor dem Klingeln der Richter ein wenig im Viereck umher zu reiten. In dieser Zeit solltet ihr an Tribünen, Blumenkästen und vor allem bei den Richtern vorbeireiten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es oft auch gut ist, frontal auf die Richter zuzureiten, damit euer Pferd nicht die Flucht ergreift, wenn ihr nach der Grußaufstellung auf C zureiten wollt.

168049_1689656095544_1661979232_1519829_4543977_n

Wir hoffen, dass ihr euch mit diesen Tipps ein bisschen besser auf die kommende Turniersaison vorbereiten könnt. Zwar ist jedes Pferd, das noch nie auf einem Turnier war, anders und alle reagieren unterschiedlich, aber am meisten hilft einfach die Routine. Meine eigene Erfahrung hat gezeigt, dass es manchmal auch sinnvoll ist, zwei Prüfungen an einem Tag zu reiten. In diesem Fall kann das Pferd zweimal das Viereck betreten und findet es beim zweiten Mal vielleicht nur noch halb so schlimm. Allgemein kann man sagen, dass Reiter und Pferd mit jeder gerittenen Prüfung an Erfahrung und Routine gewinnen. Übung macht schließlich den Meister!! Seid euch bewusst, dass hier auch jeder Profireiter am Anfang durch musste.

 

Springstunde – Eindrücke

Am Donnerstag hatte ich das erste mal auf dem Außenplatz Springstunde und da die Halle bei meiner Trainerin zum Fotografieren zu dunkel ist (oder ich dafür nicht das richtige Equipment habe) und ich unbedingt wieder Fotos haben wollte (der Winter war ja auch lange genug!), hat meine Mutter sich bereit erklärt, zu fotografieren.

Und diesmal sind einige Fotos dabei herumgekommen, die ich euch nicht vorenthalten möchte! Pepper, die momentan rossig ist und auch sehr mit der Wärme zu kämpfen hatte, war sehr gut drauf. Ich bin ja immer sehr froh, wenn sie mein unzureichendes Können ausbügelt 😉

Am Anfang hatte ich etwas mit meiner Distanzfindung zu kämpfen, das war mir jedoch von Anfang an klar, da ich immer Probleme mit der Umstellung Halle-Außenplatz habe. Diesmal jedoch ging die Umstellung recht schnell von Statten (hoffentlich bleibt das so!) und wir konnten am Ende noch etwas mehr auf die zukünftigen Aufgaben hintrainieren und ich denke, anhand der Bilder sieht man, dass wir auf dem richtigen Weg sind!

Springen 9.4. bearbeitet Springen 9.4. bearbeitet-6 Springen 9.4. bearbeitet-10 Springen 9.4. bearbeitet-13 Springen 9.4. bearbeitet-14 Springen 9.4. bearbeitet-15  Springen 9.4. bearbeitet-20 Springen 9.4. bearbeitet-24

Tipps zum Aufgabenreiten – Klasse M

In unserer Serie zum Thema Aufgabenreiten kommen wir nun zur Klasse M.

Der Sprung von L nach M ist nicht zu unterschätzen. Um den Schritt in die Klasse M zu erleichtern, gibt es seit dem Jahr 2012 die L** Dressuren. Diese sind bereits an eine M* angelehnt, es finden sich also bereits flache Traversalen und der Starke Schritt in der Aufgabe, jedoch wird noch auf den Fliegenden Wechsel verzichtet.

Im Detail kommen in der Klasse M folgende neue Lektionen hinzu:

  • Schulterherein: Dieses wird in allen M* Dressuren auf beiden Händen abgefragt. Hier ist es wichtig, dass ihr nicht zuviel Abstellung wählt, so dass die Vorhand in die Bahn geführt wird, bis der äußere Vorderhuf und der innere Hinterhuf in einer Spur sind. Außerdem soll das Pferd sich nicht verwerfen und das Genick soll der höchste Punkt bleiben.

unbenannt-174

  • Traversalen: In den M* Prüfungen werden jeweils eine halbe Traversale in jede Richtung gefordert, in M** kommen dann Zick-Zack-Traversalen mit Richtungswechseln vor. Jede gelungene Traversale beginnt mit einer guten Einleitung über ein ganz leichtes Schulterherein. In der Traversale erhöhe ich etwas das Tempo, um genug Schwung und Ausdruck zu bekommen. Ganz wichtig ist es, das Pferd genug zu biegen, dabei aber die Hinterhand nicht voraus kommen zu lassen, denn dafür gibt es direkt Punktabzug von den Richtern.

unbenannt-472

  • Starker Trab: Neben dem Mitteltrab wird ab M* auch der Starke Trab gefordert. Somit ist auch klar: Die Richter möchten eine Steigerung vom Mitteltrab sehen, man sollte also im Mitteltrab auf der einen Seite so viel zeigen, dass er als gut bewertet wird, auf der anderen Seite nicht übertreiben, weil sonst direkt im Protokoll steht: keine Steigerung erkennbar. Wichtig ist zudem, dass nicht nur die Verstärkung selbst, sondern auch die Übergänge bewertet werden. Dementsprechend sollten diese flüssig und deutlich erfolgen.

IMG_0091

Die unterschiedlichen Trablektionen habe ich im Artikel schon einmal ausführlicher beschrieben und mit Fotomaterial unterlegt den Artikel zum Nachlesen findet ihr HIER

  • Starker Galopp: Auch im Galopp wird in jeder M-Dressur zwischen versammeltem, Mittel- und Starkem Galopp unterschieden und auch hier gilt es: Unterschiede deutlich zeigen! Außerdem solltet ihr darauf achten, dass euer Pferd in der Verstärkung gerade bleibt und nicht mit der Hinterhand in die Bahn kommt. Im Übergang zur Versammlung sollte der Galoppsprung raumgreifend bleiben und nicht zu flach werden. Also immer ans Weiterreiten denken!

Shaida-77

  • Fliegende Wechsel: Während in L-Dressuren der einfache Wechsel gefragt ist, wird ab M der Fliegende Wechsel ins Programm aufgenommen. In M* Prüfungen werden in einer Aufgabe nur ein oder zwei Wechsel abgefragt und es werden große einfache Linien genommen. Ab M** kommen dann mehr Wechsel mit dazu und die Linien werden schwerer. Wichtig ist es zum Einen natürlich, den Wechsel korrekt zu zeigen. Um Extra Punkte zu bekommen, reitet ihr zum Wechsel jeweils ein bisschen nach vorn, so dass euer Pferd den Wechsel möglichst ausdrucksvoll nach oben springt. Nachspringen (wie im Video zu sehen) oder Nicht-reagieren auf eure Hilfe sorgen dagegen für Punktabzug.

Falls ihr an dieser Stelle noch einmal den Artikel lesen möchtet, wie euer Pferd am Besten die Fliegenden Wechsel erlernt – diesen findet ihr HIER.

Shaida-47

Insgesamt lässt sich sagen, dass in einer M-Dressur mehr Lektionen gefordert werden und diese auch schneller aufeinander folgen, insbesondere auf dem 40er Viereck. Außerdem finden sich im Bereich der Klasse M zunehmend qualitative Pferde und gute Reiter wieder. Es wird also umso wichtiger, nicht nur die geforderten Lektionen sauber zu reiten, sondern auch Ausdruck zu zeigen, auf Risiko zu reiten um herauszustechen und positiv aufzufallen.

Zum Abschluss zeige ich euch ein Video einer M* aus letzter Saison mit Püppi. Statt zu schreiben habe ich den Ritt für euch kommentiert.

Interview mit Anna Den

Anna Den ist mit mittlerweile fast 9.000 Abonnenten auf ihrem Youtube Kanal „Anna Den“ und über 26.000 Followern bei Instagram (@anny_smoothie) sicherlich einigen von euch ein Begriff. Bekannt geworden ist dadurch, dass sie mit wunderschönen Fotos und liebevoll gestalteten Videos die Entwicklung ihrer Pferde festhält und veröffentlicht. Mit ihrem Trakehner Wallach High Pleasure ist sie erfolgreich bis zur Klasse S im Dressurviereck unterwegs und mit dem 5-jährigen Paul steht ihr bereits ein hochtalentiertes Nachwuchspferd bereit. Anna hat jedoch weder eine Facebookseite noch einen Blog, weshalb wir bislang nur ihre tollen Fotos und Videos kennen.  Umso neugieriger waren wir, wer eigentlich hinter diesen Fotos steckt und wie es dazu kam, dass Annas Accounts eine solche Reichweite erlangt haben. Wir haben uns riesig gefreut, dass Anna mit uns zusammenarbeiten möchte und uns nicht nur dieses Interview gegeben hat, sondern demnächst sogar als Gastautor für uns tätig werden wird!

IMG_9210Wie alt bist du und was machst du derzeit beruflich?

Ich bin 24 Jahre alt und studiere im Bachelor Studiengang Business Administration.

Wie bist du zum Reiten gekommen?

Pferde ziehen mich schon mein ganzes Leben lang an, doch früher hatte ich nie die Möglichkeiten, um Reiten zu lernen. Mein Elternhaus hatte mit Pferden, allgemein mit Tieren, nichts am Hut, somit musste ich mich als Kind meinem Schicksal beugen und habe fast 10 Jahre lang intensiv Ballett getanzt, da meine Mutter aus dieser Sparte kommt. In den Ferien wurde ich von einer Freundin mit zur Reiterfreizeit genommen und seitdem habe ich meine Eltern so lange genervt, bis ich endlich in einem Reitverein Stunden nehmen durfte. Das war ungefähr im Herbst/Winter 2005, ich war (leider schon) Ende 15 und somit immer mit eines der ältesten Mädchen in den Anfängerstunden.

Wie bekommst du das Reiten mit deinem Studium unter einen Hut?

Es ist alles eine Frage der Organisation. Wenn man nicht gerade 5 Pferde am Tag reiten muss, ist es kein Problem. Vor Klausuren wird dann vielleicht mal etwas mehr longiert oder die Pferde haben frei. Ich muss aber auch sagen, ich bin keine Person, die 10 Stunden am Stück lernt. In den zwei oder drei Stunden Lernpause nutze ich die Zeit sinnvoll und fahre zu den Pferden.
Falls ihr in der glücklichen Lage seid, dass eure Eltern euch im Stall entlasten können, ist es umso einfacher :). Ich bin zwar auf mich alleine angewiesen und da bin ich weitaus nicht die Einzige aber wie man sieht, es klappt auch ;-).

Wie kamst du zu High Pleasure und Paul?

Highpi und Paul habe ich durch meine Trainerin gefunden, beziehungsweise sie hat mir die Pferde über ihre Bekannte vermittelt.

Was sind deine Ziele mit den beiden für die Saison 2015?

Eigentlich setze ich mir nie richtige Ziele, es sind eher Wünsche. Da wir mit Pferden arbeiten und nicht mit Autos, kann es immer anders kommen als man geplant hat, viele werden vielleicht wissen wovon ich spreche ;-).
Mit High Pleasure würde ich mich dieses Jahr gerne in S-Dressuren verbessern und routinierter werden und mehr in Inter I Prüfungen starten. Vielleicht kann er noch den ein oder anderen Grand Prix für Jungpferde mitlaufen. Da Paul gerade mitten in der Entwicklung steht, möchte ich mich nicht auf ein Ziel festlegen, denn gerade die jungen Pferde schwanken in ihrer Arbeit zwischen „alles super toll“ bis „geht gar nichts“. Er soll das gehen, was er gut kann und was ich nicht aus ihm herausprügeln muss, denn Zufriedenheit und Losgelassenheit steht bei mir an erster Stelle.

Wie gestaltest du das Training von High Pleasure? Wie viel reitest du selber und wie oft ist er in Beritt?

High Pleasures Training variiert ständig. Da er gerade dabei ist, den Sprung in den Grand Prix zu lernen, wird er zwei bis drei Mal die Woche mitgeritten, da ich ihm keinen Grand Prix beibringen kann. Vor Turnieren, das heißt in der Saison, reite ich ihn überwiegend alleine. Einen Tag in der Woche hat er immer frei und einen anderen Tag reite ich entweder ohne Sattel rum, was wir beide super gerne machen oder ich reite bei gutem Wetter aus oder gehe auf die Rennbahn (da bin ich jedoch sehr abhängig vom Wetter). Ansonsten geht er auf den Paddock (- wegen Frischgrasallergie/Unverträglickeit darf er nicht auf die Wiese).

IMG_9209

Was war der schönste Moment mit deinen Pferden, an den du dich gern zurückerinnerst?

HP hat mir im vergangenen Jahr total viele unvergessliche Momente ermöglicht. Einer davon war unser erster S-Sieg, an den ich mich sehr gerne zurückerinnere.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

 

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Ein anderer, bedeutender Moment war die Teilnahme am TSF Dressurchampionat anlässlich des Trakehner Hengstmarktes.

52 - Trakehner Hengstmarkt 16. - 19.10.2014

Paul war einfach die ganze Saison über super. Er ist mein erstes so junges Pferd, somit waren die Reitpferde- und Dressurpferdeprüfungen auch etwas Neues für mich. Der schönste Moment war wahrscheinlich sein letztes Turnier, an dem er mit einer Note von 8,3 als bester Vierjähriger die Dressurpferde-A gewonnen hat.

IMG_9215

Wie bist du zu Instagram gekommen?

Instagram kannte ich bis vor ein paar Jahr noch gar nicht und habe es mir von einer Freundin zeigen und erklären lassen.

Warst du überrascht davon, dass du bei Youtube und Instagram so bekannt geworden bist? Was glaubst du, woran das liegt?

Ja, ich war SEHR überrascht! Mit Youtube habe ich aus einem simplen Grund angefangen. Da ich Russin bin, habe ich einige Verwandte in Russland, unter anderem meinen Papa, der mich sehr unterstützt bei der Reiterei. Ich habe meine ersten M-Dressuren hochgeladen, damit sich meine Familie meine Prüfungen auch in Russland anschauen und sich ein Bild davon machen kann, was ich so treibe. Das ist eigentlich der einzige Grund, weswegen ich Videos hochgeladen habe, daran hat sich auch nichts geändert. Klar, mittlerweile sehen meine Videos auch fast 9000 Menschen mehr, das motiviert mich auch andere Formate hochzuladen, nicht nur Turnierprüfungen, aber wäre da nicht meine Familie am anderen Ende der Welt, wüsste ich nicht, ob ich überhaupt jemals einen Kanal eröffnet hätte.

So ähnlich war es auch bei Instagram, ich habe in einem kleineren Rahmen meine Trainigserfolge dokumentiert und einfach Bilder meiner Pferde hochgeladen und es wurden immer mehr und mehr Abonnenten. Ich muss zugeben, damals hatte ich noch nicht mal den Sinn hinter Instagram verstanden und wie es alles funktioniert und habe mich einfach aus Gruppenzwang angemeldet, weil meine Freundinnen es auch hatten. Im Prinzip bin ich eine von Millionen von Mädchen, die reiten, mehr nicht! Dass ich jetzt über 26.000 Abonnenten habe ehrt mich sehr und eine Antwort, woran es liegen könnte, habe ich nicht, denn ich verstehe es selbst nicht! Das müsste man mal die Abonnenten fragen.

Du hast keinen eigenen Blog oder eine Facebook-Seite, sondern teilst nur Fotos und Videos. War das eine bewusste Entscheidung?

Ich muss sagen ja, es war eine bewusste Entscheidung. Ich wurde so oft gefragt, ob ich nicht mal eine Facebook-Seite aufmachen könnte und ich musste eigentlich nie lange überlegen… Das kam für mich nicht in Frage. Meine Absichten waren NIE, viele Abonnenten zu erreichen, „bekannt“ zu werden oder sonstiges in diese Richtung. Ich habe mich schon immer ausschließlich auf meine Dressurarbeit und die allgemeine Arbeit mit den Pferden konzentriert und möchte davon auch nicht abkommen. Den Youtube Kanal und meinen Instagram-Account habe ich bewusst eröffnet, da stehe ich hinter, aber ein Blog oder eine Facebook-Seite wären nur die Folge des resultierenden Interesses aus den zuvor genannten Accounts. Selbstvermarktung, mehr Likes, Klicks und Follower sind für mich nicht von Bedeutung, dafür habe ich weder instagram, noch Youtube aufgemacht. Natürlich verändert man sein „Postingverhalten“ (ich weiß nicht, wie ich es anders nennen soll) bei steigender Abonnentenzahl, doch im Wesentlichen bleibt mein Kerngedanke immer gleich. Übertrieben ausgedrückt: Ich möchte durch meine sportliche Leistung und den Weg dorthin Anerkennung bekommen und nicht, weil ich schöne Bilder mit meinem Pferd vor einem Sonnenuntergang gemacht habe. Deswegen möchte ich nicht auf allen Plattformen, die es gibt, vertreten sein und die Menschheit mit meinen belanglosen Bildern zuspammen. Bei Instagram poste ich fast alles, was meine Pferde betrifft, auf einer Facebook-Seite würde ich sowieso nicht viel mehr veröffentlichen.
Zum Schluss ist es mir sehr wichtig zu erwähnen, dass ich keinen verurteile, der eine Facebook-Seite oder einen Blog oder sonstiges hat. Ich toleriere alles und jeden und akzeptiere jedermanns Entscheidungen. Das Beispiel mit dem Pferd vor dem Sonnenuntergang war nur eine Übertreibung, um meine Gedanken besser zu verdeutlichen. Fühlt euch bitte nicht angegriffen, falls ihr so ein Bild habt, ich liebe Sonnenuntergänge und hätte ich die Möglichkeit, würde ich auch solche Bilder machen lassen.
Tut mir leid, falls ihr diese Antwort als etwas verwirrend oder komisch empfunden habt, aber so bin ich eben manchmal, verwirrend und komisch, hahahaha!

Wirst du mittlerweile auf Turnieren etc. angesprochen, und wenn ja, ist das ein schönes Gefühl oder auch mal unangenehm?

Es ist tatsächlich vorgekommen, dass ich auf Turnieren angesprochen wurde. Das Gefühl war sehr eigenartig….. Wie soll ich es erklären? Ich bin ein stinknormales Mädchen und bekomme in dem Augenblick besondere Aufmerksamkeit, die man eigentlich nur bei wichtigen Menschen gewohnt ist. Ich stufe mich jedoch keines Falles nur annähernd als wichtig ein, somit geht es für mich in die Richtung beschämend, vielleicht auch unangenehm und sehr überraschend. Zwischen meinem Gefühlschaos fühle ich mich jedoch in erster Linie unbeschreiblich geschmeichelt.

Was aber super oft vorkommt, fast nach jedem Turnier, ist, dass ich Nachrichten bekomme, dass ich da und da gesehen wurde, man sich aber nicht getraut hat mich anzusprechen. Leute, ich verstehe euch voll und ganz, ich traue mich auch nie jemanden anzusprechen, hahaha! Somit sind wir dann schon zwei, die sich nichts trauen.

 

IMG_9212

Ist es schwierig eine Grenze zu ziehen zwischen dem, was man veröffentlicht und der Privatsphäre?

Nein, es ist für mich gar nicht schwer. Im Vordergrund steht die Arbeit mit meinen Pferden, das ,was ich angebracht finde, poste ich, was nicht, poste ich nicht.

Wie steht dein Umfeld zu Instagram etc.?

Mein Umfeld schenkt meiner Präsenz auf den sozialen Plattformen keine große Aufmerksamkeit. Manchen ist es egal, manche verfolgen es mit, manche belächeln mich und ziehen mich ab und zu damit auf. Ich komme mit allen Umgangsarten super klar.

Liebe Anna, vielen Dank, dass du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast. Wir wünschen dir und deinen Pferden alles Gute für die Saison 2015 und freuen uns auf viele weitere tolle Bilder und Videos von dir!

IMG_9211

Neue Fotos vom Blondinchen

Da es bei uns nicht viel zu berichten gibt und wir uns einfach nur ungemein auf die Weidesaison freuen, gibt es diesmal nur einen kleinen Fotobeitrag vom letzten Shooting.

Wir haben die ersten Zeichen vom Frühling genutzt und uns mit der neuen Eskadron-Kollektion eingekleidet (Darknavy-pink). Ich habe das große Glück, dass der Hof auf dem Jeany wohnt, von vielen schönen Feldwegen umgeben ist, die wir auch bereiten dürfen. Das ist nicht nur für Fotos schön, sondern auch in der täglichen Arbeit eine super Abwechslung!

CV6B3950_k CV6B3964_k CV6B4091_k CV6B4825_k CV6B4818_k CV6B4797_k CV6B4785_k CV6B4751_k CV6B4569_k CV6B4539_k CV6B4514-2_k CV6B4507_k CV6B4453_k CV6B4449_k CV6B4420_k CV6B4417_k  CV6B4316_k CV6B4310_k CV6B4232_k