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Winterarbeit mit Püppi

Nach unserem letzten Update Ende September habe ich schon wieder viel zu lange nichts von uns hören lassen. Das hing zum einen mit meinem Urlaub zusammen und zum anderen mit einer anschließenden Grippe, wodurch ich insgesamt eine sechswöchige Reitpause einlegen musste. Jetzt bin ich aber seit einiger Zeit wieder voll ins Training eingestiegen.

Püppi ist ein Pferd, was bei Laune gehalten werden will, damit sie motiviert läuft. Sieben Tage die Woche im Winter durch die Halle schrubben ist also nicht das Richtige für sie. Allerdings ist es im Sommer natürlich deutlich einfacher, ihr Abwechslung zu bieten. Seit Mitte November ist sie auch nicht mehr auf der Weide, sondern auf dem Paddock.

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Da sie leider schnell friert, haben wir sie so lange wie möglich ungeschoren gelassen. Ich finde überhaupt, dass sie im Winter das tollste Fell hat, es war nicht zu plüschig und ein schöner dunkler Fuchston.

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Letzte Woche habe ich mich dann doch durchgerungen, weil sie einfach zu sehr geschwitzt hat bei Reiten. Es ist nicht der schönste Scherenschnitt, aber Madame soll ja nicht frieren..

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Wie gestalten wir also unser Wintertraining? Mein Vater macht sie meist dreimal in der Woche morgens, oft sind das drei Tage am Stück, weil sie sich so einfacher umstellen kann, als wenn wir abwechselnd reiten. Entweder reitet er oder ein bis zweimal geht sie auch an der Longe. Mittwochs geht sie immer zweimal, morgens ein kurzes Training und Abends läuft sie in der Herrenquadrille mit meinem Vater. Das findet sie super, sie mag die Musik und das Programm und läuft da immer total motiviert mit. Ich reite meist von Freitag bis Montag. Freitag abends reite ich meistens alleine und nur locker, weil ich dann einige Tage nicht auf dem Pferd war und oft auch gestresst aus dem Büro komme. Dann mache ich einfach die Bügel etwas kürzer, galoppiere viel im leichten Sitz, trabe nur leicht und reite nach vorne und ein bisschen Übergänge. Samstags morgens haben wir dann immer Springstunde, das macht uns beiden total viel Spaß und Püppi springt auch wirklich gut. Ein Video bin ich euch noch schuldig, ich muss mal versuchen jemand zu finden, der uns filmt. Wir springen nicht sonderlich hoch, wahrscheinlich irgendwas zwischen E und A Höhe. Beim Springen zieht Püppi immer super und man merkt richtig wie sie Spaß hat. Außerdem ist sie immer total locker danach. Sonntags habe ich dann entweder Dressurunterricht oder ich longiere nur etwas am Halfter. Und Montag abends reite ich dann nochmal locker wenn Sonntags Unterricht war, oder etwas mehr wenn sie Sonntags frei hatte.

Ja so in etwa sieht unser Trainingsplan im Winter aus. Sofern der Boden es zulässt gehen wir natürlich weiter aufs Viereck oder mal eine Runde raus, aufs Paddock mit ihrer Mädelsrunde geht sie immer, sofern es nicht totales Glatteis gibt.

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Anfang Januar werden wir einen Lehrgang mitreiten, auf den ich mich schon freue, ansonsten stehen noch der jährliche Zahnarztbesuch und der halbjährliche Akupunktur-Termin auf der Agenda. Und im März hoffe ich dann auf die ersten Turniere 2016.

Einen kurzen Ausschnitt aus unserem sonntäglichen Training habe ich euch noch mitgebracht. Ich bin an dem Tag das erste Mal seit drei Wochen wieder auf Kandare geritten. Ich habe auf der rechten Hand momentan Probleme, sie vor mir zu halten wenn Stellung und Biegung kommen, sie kippt mir dann ab und zieht nicht mehr so an die Hand heran. Außerdem reite ich momentan vermehrt Serienwechsel. Die Wechsel an sich sind super sicher geworden, aber Püppi wird mir zu „übermotiviert“ zwischen den Wechseln und galoppiert nicht gelassen genug. Da hilft nur ruhig bleiben und weiterreiten 🙂

So wird dein Freund zum Pferdefan!

Du möchtest am Wochenende Zeit mit Freund und Pferd verbringen, aber dein Partner hat nur selten Lust dich zu begleiten? Jetzt bist du gefragt: Du musst Anreize schaffen, warum dein Partner seine komfortable Liegeposition sonntags nachmittags auf dem Sofa aufgeben sollte und dich bei 5 Grad und Nieselregen trotz Sturmwarnung zum Stall begleiten sollte.

  1. Gib ihm Aufgaben. Bestenfalls sind das Aufgaben, die er ohne große Erklärung selbstständig ausführen kann und die gleichzeitig nach unheimlich viel Verantwortung aussehen (wie z.B. das Pferd mit Möhren zu füttern, weil es kurz vor dem Hungerstod steht).
  2. Die Stallgasse und die Paddockbox fegen macht nicht nur bei dir Eindruck, sondern er macht sich gleichzeitig (für dich) auch beim Stallbesitzer beliebt.
  3. Es gibt ihm ein gutes Gefühl, wenn er von anderen weiblichen Reitkolleginnen bewundert wird. Denn welcher Mann steht nicht gerne im Mittelpunkt? Die „schwere“ Mistkarre zu entleeren gibt ihm außerdem das Gefühl, dass er wirklich gebraucht wird.
  4. Akzeptiere, dass Pferde putzen nicht wirklich beliebt bei Männern ist. Auch nach dem 1.000sten Stallbesuch erschließt es sich für das männliche Geschlecht einfach nicht, warum man das Pferd vor jeder Reiteinheit vom Dreck befreien muss.
  5. Bindet ihn stattdessen lieber ins Training ein. Kluge Ratschläge, wie z.B. „Hinterhand aktivieren“ oder „Nicht so in der Hüfte einknicken“ geben ihm das Gefühl, als ob er nun richtig Ahnung vom Pferdesport hat.
  6. Für Fortgeschrittene: Lass‘ ihn das Pferd eigenständig von der Weide reinholen. Wähle zum Einstieg am besten den dreißigjährigen Rentner aus, der sich eh nicht mehr schneller als Schrittgeschwindigkeit bewegen kann und sage ihm nachher, dass es der wildeste Hengst im ganzen Stall war.
  7. Bewahre ihn vor Fettnäpfchen: Er wird dein Pferd unter vielen nicht wiedererkennen. Nimm das nicht persönlich, sondern sei drauf vorbereitet. Anstatt ihn nur zu bitten „Blacky vom Paddock zu holen“ gib ihm lieber gleich unverwechselbare Erkennungsmerkmale wie „Blacky ist der mit dem rosa Halfter“ mit auf den Weg.
  8. Loben: Sage ihm, dass sich das Pferd in seiner Gegenwart sehr wohl fühlt und total entspannt sei. So machst du ihn zum Pferdeflüsterer und er möchte bestimmt nächsten Sonntag seinen neuen Freund erneut besuchen!
  9. Zeig dich dankbar: Er hat Großes geleistet und möchte dafür auch ein bisschen Anerkennung. Natürlich leerst du die schwere Karre auch alle anderen 364 Tage im Jahr alleine aus, aber heute hat er dir damit wirklich einen riesigen Gefallen getan! Das solltest du ihm auf jeden Fall sagen.

Fotoserie Teil 3: Beeindruckende Wandbilder

Wir wollen die vielen wunderbaren Fotos, die in finsteren Ecken auf euren Rechnern schlummern, aus ihrem Dörnröschenschlaf befreien und zu Papier bringen. Denn diese kostbaren Erinnerungen an wunderbare Momente sind viel zu schade, um ungesehen in den hintersten Ecken eurer Festplatten zu schlummern. Darum widmet sich gleich eine ganze Artikelserie um die verschiedenen Möglichkeiten, digitale Fotos zu handfesten Schmuckstücken zu machen. Wir hoffen, euch ein bisschen Anregen und Inspirieren zu können und freuen uns sehr, wenn ihr eure Werke via Instgram mit dem Hashtag #Horsediaries_Lieblingsfotos präsentiert.

Fotos in Alben sind toll, um darin zu blättern, durch die Seiten zu stöbern, auf jeder Seite neue Erinnerungen zu wecken. Fotos in Rahmen sind ein echter Klassiker und machen sich immer gut, ganz egal ob auf der Kommode, auf dem Nachtisch oder an der Wand.
Wer aber richtige Hingucker möchte, der muss schon ein bisschen dicker auftragen. Für echte Wow-Effekte eignen sich hochwertige Wandbilder in großen Formaten ganz besonders gut.

Auf einem freien Stück Wand sind sie echte Eye-Catcher und ziehen jeden, der den Raum betritt, sofort in ihren Bann. Je nach Material passen sie zu jedem Einrichtungsstil und machen aus einer leeren Wand ein echtes Highlight im Raum. Ich habe hier ein paar Tipps zur richtigen Größe, zur Auswahl des Materials und für das richtige Motiv zusammen gestellt, damit euch die Qual der Wahl ein bisschen leichter fällt.

Welche Motive eignen sich besonders?
Grundsätzlich solltet ihr euch natürlich eure liebsten Bilder an die Wand hängen, denn dort haben nur ganz spezielle Bilder einen echten Ehrenplatz verdient. Es gibt aber natürlich Motive, die sich besser oder schlechter eignen. Vor allem sollte das Motiv zum Raum passen. Wichtige Rollen spielen da zum Beispiel die vorherrschenden Farben und die Helligkeit des Bildes. Wem zum Beispiel das saftige Maigrün der Weide für ein großformatiges Bild in der Wohnung einfach zu grell ist, der sollte sich nach Motiven mit etwas mehr Ruhe und einer neutraleren Farbgebung umsehen. Dafür eigenen sich zum Beispiel Aufnahmen in schwarz/weiß oder wie in unserem Beispiel hier Detailaufnahmen. Achtet bei der Auswahl eures Motives also nicht nur darauf, dass euch das Bild an sich gut gefällt, sondern auch, dass es zum Raum passt. Bei großformatigen Bildern empfiehlt es sich außerdem Bilder zu wählen, die nicht zu unruhig sind, da sie sonst schnell einen wirren Eindruck beim Betrachter auslösen. Wer sich nicht für ein einziges Motiv entscheiden kann, kann auch eine Bildserie an die Wand hängen.  Die Bilder sind dann insgesamt kleiner, entfalten aber dafür als zusammenhängende Collage an der Wand ihre volle Wirkung. Damit nimmt man dem einzelnen Bild ein bisschen die Präsenz, dies kann vor allem dann von Vorteil sein, wenn man nicht das eine, perfekte Motiv findet. In einer Collage können auch Bilder besonders gut zusammen harmonieren, die einzeln evtl. etwas wenig Effekt hätten. Grade bei Collagen wirken die Bilder besonders stimmig, wenn sie eine gemeinsame Farbig- und Helligkeit haben.

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Wie entscheide ich mich für die richtige Größe?

Ich habe es oben im Einleitungstext ja schon geschrieben: Bei Wandbildern darf es gern auch mal ein bisschen größer sein. Es mag ein wenig Überwindung kosten, sich für ein großes Format zu entscheiden, aber wählt man das Bild zu klein, wirkt es schnell mickrig und verloren an der Wand. Besonders beliebte Plätze für Wandbilder sind zum Beispiel über dem Sofa, über dem Esstisch oder über dem Kopfteil des Bettes. Für diese Plätze kann man sich die Faustregel zur Hilfe nehmen, dass das Bild mindestens die Hälfte, maximal 2/3 der Länge des Möbelstückes betragen sollte, über dem es hängt. Damit ist es weder zu klein, um verloren über dem Möbelstück zu wirken, noch zu wuchtig. Panoramabilder, also solche die vor allem lang, aber verhältnismäßig schmal sind, sollten sich eher an den 2/3 der Möbellänge orientieren und können sogar noch etwas länger sein, weil sie durch das schmale Format luftiger wirken. Messt also einfach mal das Möbelstück aus, über dem ihr euer Bild aufhängen möchtet und nehmt dies als Referenzgröße für das Format eures Wandbildes. Für Collagen sollten ihr ungefähr den gleichen Platz vorsehen. Da dort aber mehrere Bilder zusammen hängen, sind die einzelnen Bilder entsprechend kleiner zu wählen. An einer freien Wand ohne Möbelstück zur Orientierung ist es schon etwas schwieriger das richtige Format zu finden. Für Hochformatbilder eignen sich hier Formate ab 80 cm Kantenlänge an der kurzen Seite, für Querformate eher 120 cm lange Kantenseite. Je nach Breite der Wand können hier aber auch mehrere Bilder nebeneinander besonders stimmig wirken. Wer sich unsicher bezüglich des Formates ist, kann das favorisierte Format einfach mit DinA4 Blättern an der Wand simulieren. Dazu klebt ihr einfach mit Tesafilm (Achtung, nur solchen verwenden der sich gut von eurer Tapete wieder lösen lässt) so viele Blätter Papier an die Wand, bis das gewünschte Format erreicht ist und lasst das mal zwei Tage auf euch wirken. Bei Bedarf könnt ihr noch weitere Blätter dazu kleben oder wieder welche abnehmen.

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Welches Material eignet sich am besten?


Wer mit dem Gedanken spielt, ein Wandbild zu bestellen, wird schnell feststellen, dass man nicht nur über das Motiv und das Format entscheiden, sondern auch noch das Material auswählen muss. Die gängigsten Materialien sind Leinwände (meist aus Baumwollstoff auf einen Holzrahmen gezogen), Forexplatten, Aludibondplatten und Acryllglas. Die gute Nachricht vorweg: Alle Materialien sind toll anzuschauen und ihr könnt eigentlich wenig falsch machen. Die Materialien unterscheiden sich etwas im Look und in der Haptik, euer Motiv wird aber immer erstklassig abgebildet (vorausgesetzt ihr habt einen guten Anbieter gewählt).

Bilder auf Leinwand sind mittlerweile echte Klassiker geworden. Das Motiv wird auf einem leicht strukturiertem Baumwollstoff aufgedruckt und auf einen Holzkeilrahmen gespannt. Beim Drüberstreichen über die Oberfläche spürt man deutlich die Struktur der Leinwand. Durch die leichte Struktur der Oberfläche können die Bilder allerdings auch nicht ganz so scharf und Detailreich gedruckt werden.

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Leichte Struktur des Materials

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Der Stoff, der um die Kanten gebogen wird, verursacht relativ weiche und runde Kanten und Ecken. Bei den meisten Anbietern könnt ihr wählen, ob euer Motiv über den Rand gezogen werden oder ob dieser weiß bleiben soll. Wird das Motiv über den Rand gezogen, müsst ihr darauf achten, dass genügend Freifläche um euer eigentliches Motiv herum vorhanden ist. Sitzt das Hauptmotiv zu dicht am Bildrand, kann es schon mal eng werden und euer Motiv wird mit um die Ecke gezogen.

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Motiv um die Kanten gebogen

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Bei einem enger beschnitten Motiv mit weißem Rand

Leinwände passen zum Beispiel gut zu Einrichtungen im Landhaus- oder Shabby-Chic-Stil._VIC4579

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Diese Leinwand wurde uns von der Firma Zoomwork zur Verfügung gestellt, das Motiv fotografierte Fotografin Yvonne Winkler.

Forexplatten sind leichte Hartschaumkunststoffplatten, auf die das Motiv aufgedruckt wird. Die Kanten und Ecken sind relativ scharf und schaut man vom Rand auf das Bild, sieht man den weißen Kunststoff der Platte. Forexplatten sind leicht, stabil und witterungsbeständig und können sogar im Außenbereich verwendet werden.
Alubidbonplatten sind Verbundplatten aus Aluminium und Kunstoff. Zwei dünne Aluminiumplatten umrahmen eine schwarze Kunststoffplatte. Das Motiv wird auf die Aludibondplatten aufgedruckt zeichnet sich im Gegensatz zur Leinwand durch besondere Schärfe und Detailtreue aus. Die Kanten der Aludibondplatten sind sehr gradlinig und scharf. Schaut man schräg von der Seite auf das Bild, sieht man die Aluminiumplatten schimmern. Dies gibt dem Bild einen sehr modernen, hochwertigen Look und passt daher auch zu klassischen bis modernen Einrichtungen. Wer es gern noch etwas moderner und urbaner mag, sollte sich für eine Aludibondplatte mit Butlerfinish entscheiden. Hier schimmert die gebürstete Aluminiumoberfläche durch das Motiv durch. Alle weißen Bildbereiche sind in diesem Fall silbrig schimmernd. Besonders toll wirkt das bei kontrastreichen schwarz/weiß Bildern.
Acryllglasbilder werden von hinten auf das Acryllglas gedruckt, so dass vor dem Motiv eine 4-6 mm dicke (je nach Anbieter) Acryllglasplatte besteht. Die Bilder entwickeln so eine besondere Farbbrillanz und -tiefe, haben außerdem einen deutlichen Glossyeffekt. Im Gegensatz zu den anderen Wandbildern können auf dieser Oberfläche Spiegelungen zum Beispiel durch Fenster auftreten.

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Das Foto für dieses Beispielbild hat die Fotografin Julia Liedtke aus Hamburg aufgenommen.

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Rabattgutschein für alle unsere Leser bei Zoomworks

Für alle unsere Leser, die jetzt auch Lust haben, sich ein tolles Wandbild zu bestellen, haben wir eine besondere Überraschung: Mit dem Gutscheincode horse25 erhaltet ihr einen Rabatt von 25 % auf eure Bestellung. Und für alle folgenden Bestellungen gibt es nach Verwendung des Horsediaries-Gutschein weiterhin 15 % Rabatt, wenn ihr euch ein Kundenkonto bei Zoomwork anlegt. Also, ran an die Festplatten, Lieblingsbilder aussuchen und bestellen! Die Aktion gilt noch bis zum 31.12.2015. Und nicht vergessen eure Werke unter dem Hashtag #Horsediaries_Lieblingsbilder zu zeigen!

Leben und leben lassen… Oder auch, darf es noch etwas Glitzer sein?

Wie man vielleicht schon in einigen unserer Artikel erkennen kann, legen wir bei Horsediaries viel Wert auf Toleranz. Jeder Reiter darf sein und vor allem auch aussehen, wie er mag. Wir sind selbst in unserem Team schließlich völlig unterschiedlich – von der bandagierten Dressurpüppi bis zum entspannten Offenstallreiter. Leider erlebt man in großen oder auch kleinen Ställen häufig genau das Gegenteil dieser Toleranz. Da wird gelästert, gelacht und mit dem Finger gezeigt. Wie ich persönlich zu dem Thema stehe, wollte ich heute in einem kleinen Artikel mal niederschreiben.

Eigentlich haben wir alle mal klein angefangen. Auf einem Shetlandpony, in der Reitschule auf dem Dorf, bei Bekannten auf dem Acker… Die wenigsten werden in Reiterfamilien geboren. Und bei den wenigsten waren die Eltern von Anfang an begeistert vom großen Traum, dem Reitsport. Schließlich ist er teuer, ist nicht gerade ungefährlich und vor allem beansprucht er viiiel Zeit. Lange Rede kurzer sind: Sind wir dahingehend nicht also alle den gleichen Weg gegangen oder zumindest einen sehr ähnlichen?

Ich frage mich wirklich, wie es dann immer und immer wieder zu diesen Gruppenbildungen und Abgrenzungen im Stall kommen kann. Es fängt schon beim Thema Outfit an. Die eine Sorte belächelt die Menschen, die sich nicht so sehr um Outfit und Schick kümmern und denen man eindeutig ansehen kann, dass sie sich gerade im Reitstall und nicht in einer Boutique befinden,  während wiederum diese Sorte Reiter sich regelmäßig an den Kopf fässt, wenn ein perfekt ausgestattetes Pferd, mit einem perfekt durchgestylten Reiter in die Halle stolziert. Ich versteh’s leider nicht. Ist das Neid? Missgunst? Ekel? Kann man nicht einfach jeden so leben lassen wie er es für richtig und angemessen hält? Solange es dem Tier nicht schadet, ist in meinen Augen doch alles in Ordnung. Ich habe auch noch von keinem Vorfall wie „Reiterin stürzt, weil Pferd von zu viel blinkendem Strass geblendet wurde“ gehört. Ihr etwa? Also, warum stören sich so viele an Äußerlichkeiten? Ich habe das damals in der Schule schon nicht verstanden, wenn die Schüler ohne Buffalo-Plateau Schuhe ausgelacht wurden.

Mein Grad an Schickeria ist ehrlich gesagt tagesformabhängig. Mein Keller hängt zwar voller Eskiiiartikel, aber seit geraumer Zeit habe ich weder Lust zu Bandagieren, noch jeden Tag eine andere Schabracke mit in den Stall zu schleppen – kurzum sehen Fräulein Pony und ich momentan aus wie der letzte Lumpen im Stall. Vermutlich fragt sich da auch der Ein oder Andere wie sich diese komische Vogelscheuche wohl überhaupt ein Pferd leisten kann, wenn es nicht mal für anständige Schuhe reicht :D. Mir ist das zum Glück herzlich egal.

Ich gebe euch daher auch den Tipp: Steht einfach über den Dingen! Wenn ihr Lust habt, euer Pferd schick einzukleiden und euer Kleiderschrank es her gibt, dass ihr euch passend dazu anzieht, macht es einfach! Ebenso wenig solltet ihr euch für Lack, Strass und Glitzer schämen. Wenn die Leute sich darüber auslassen und ihr bekommt es mit, immer nett winken und euren Strass nochmal so richtig funkeln lassen.

Ihr seid das komplette Gegenteil und macht euch nichts aus Äußerlichkeiten? Dann ist das mindestens genau so gut! Werdet ihr belächelt oder öfter mal angesprochen, ob eure Schabracke auch schon mal bessere Tage erlebt hat? Auch da hilft immer recht freundlich bleiben und einfach „drauf scheißen“!

Solange ihr euch selbst treu bleibt, seid ihr nämlich so genau richtig!

Wenn Dressuresel mal ins Gelände gehen…

Herrlicher Sonnenschein im November, angenehme Temperaturen, trockene Wege und wunderbar verfärbtes Herbstlaub – wer bei solchen Bedingungen in der Halle oder auf dem Platz reitet, ist selbst Schuld. Das Wetter muss man ausnutzen, solange es noch geht. Also die Pferde gesattelt, aufgesessen und auf zu einem entspannten Ausritt!
Aber halt, wie war das? Entspannt? Die Rechnung habe ich ohne den Dressuresel gemacht.

Den Klischee-Dressuresel haben wir wohl alle vor Augen: Vier mal weiß Bandagiert, dazu Glocken in doppelter Ausführung, mit Lack und Glitzersteinchen, klar. Guckt schon schräg, wenn eine neue Jacke an der Bande liegt. Das Aussenviereck sieht er selten (weil er da immer so glotzt) und ins Gelände geht es höchstens mal zu einer kleinen Schrittrunde, die das arme Tier derart aus der Fassung bringt, dass es Augen rollend auf der Stelle tänzelt.

So einen Dressuresel habe ich ja zum Glück nicht, ich meine klar, es handelt sich laut Papier eindeutig um ein Dressurpferd, aber ansonsten ist der Zausel dem Klischee-Dressuresel so fern wie ein Shettlandpony. Er hat den gleichen Plüsch, bewohnt ebenfalls einen Offenstall, hat eine ähnliche Figur und genießt jede Menge freie Bewegung und allerlei Umweltreize. Außerdem beschränkt sich sein Bewegungsradius nicht nur aus Halle-Stallgasse-Halle sondern er darf sehr regelmäßig kleine und große Runden ins Gelände gehen. Man sollte annehmen, er hat sich auch gemütsmäßig an seine kurzbeinigen Kollegen angenähert und zeichnet sich ebenfalls durch einen ausgeglichenen Charakter und gute Nerven aus.

Wegen einer Impfung hatten er und seine schwarze Begleitung  das Wochenende pausiert und auf der Weide verbracht. Dieser Umstand ließ uns kurz stutzen, ob es wohl so eine gute Idee wäre, auszureiten, aber mal ehrlich, die Pferde standen das ganze Wochenende auf der Weide, kein Grund unentspannt zu sein, oder?

Kaum waren wir am Viereck vorbei geritten und auf den Weg Richtung Gelände abgebogen, fing des Zausels schwarze Begleitung an, nervös auf dem Gebiss zu nagen und auf der Stelle zu trippeln. Der Zausel ging zwar noch artig Schritt, legte aber ein derart übermotiviertes Tempo vor, dass ich wusste: Er singt im Kopf gerade: „Es geht los, es geht los, es geht loohhhoos!“

Nun ist ja ein Pferd, welches motiviert und fleißig ins Gelände marschiert, nicht das schlechteste, ich war also noch ganz frohen Mutes, dass das ein toller Ausritt werden würde und gebe zu: Ich habe auch ein bisschen mitgesummt „Es geht loohhhoos…“

Keine 500 m vom Hof entfernt habe ich mich dann allerdings das erste Mal gefragt, ob der Zausel eigentlich noch alle Latten am Zaun hat:  Auf einer Weide lag ein Pferd und schlief. Das sollte nun eigentlich für ein anderes Pferd kein Grund sein, in Panik zu verfallen. Erst recht nicht für einen Offenstallbewohner, der sehr regelmäßig, quasi täglich, von schlafenden Artgenossen umgeben ist. Dem Zausel sind allerdings beim Anblick des liegenden Pferdes fast die Augen aus dem Kopf gefallen und auch nach kurzer, intensiver Betrachtung des „ungewöhnlichen“ Anblickes hat er die Situation für so gefährlich eingestuft, dass er sich gezwungen sah, die sofortige Flucht in die entgegengesetzte Richtung einzuleiten. Es brauchte einige Überredungskunst, um den prustenden und glotzenden Zausel schließlich doch am friedlich schlummernden Artgenossen vorbei zu lotsen. Auf dem Weg durchs Dorf zuckte er dann noch mindestens 10 mal wegen höchst gefährlicher Dinge wie knackenden Ästen, raschelndem Laub, Steinen oder Baumstämmen am Straßenrand, weißen Big Packs und allerlei anderem zusammen und schlingerte mit großen Augen und vielen „Ohhhh“s und „Ahhhh“s im Slalom die Straße entlang.

Weil bei so viel Aufregung ja meistens Bewegung die beste Therapie ist, wechselten wir, sobald wir im Wald angekommen waren, in die nächst höhere Gangart, um ein bisschen Spannung abzubauen. Zausels schwarze Begleitung steppte so flott vorweg, dass der Zausel nach wenigen Metern einen Getriebeschaden erlitt: Der zweite Gang ging einfach nicht mehr rein. Als wäre er als Zweigänger auf diese Welt gekommen konnte er nur noch Schritt oder Galopp. Wobei so richtig funktionieren tat der Schritt eigentlich auch nicht mehr. Als wir einige andere Reiter auf ihren sehr gemächlich dahin schreitenden Haflingern, Friesen und Tinkern überholten, nagten beide Pferde wieder nervös auf ihren Gebissen und trippelten prustend an der gemütlichen Kolonne vorbei, um sogleich mit hochmotiviertem Anzuckeln zu signalisieren: Bahn frei, ab geht die Post!

Als Reiter fühlt man sich bei solchen Ausritten allerhöchstens als lästiger Bremsklotz und spießiger Spielverderber („Äh nein, wir können andere Pferde nicht im Galopp überholen! Und nur weil die Bodenverhältnisse es erlauben WÜRDEN hier zu galoppieren, heißt dass nicht, dass das die einzige Möglichkeit ist!“) Mit harmonischem Seele baumeln lassen, die Natur zusammen mit seinem Partner Pferd zu erleben, mal vom Alltag zu ENTSCHLEUNIGEN hatte das auf jeden Fall wenig zu tun, wenn gleich die werten Tiere durchaus ihr Vergnügen an unserem Ausflug hatten.

Wir sind letztlich heile wieder zuhause angekommen und konnten den Ausritt ohne große nennenswerte Aussetzer beenden.

Es blieb aber die Erkenntnis, dass bei aller Bemühungen, die Pferde zu entspannten Freizeitpferden zu machen, der bekloppte Dressuresel doch einfach drin steckt, Offenstall hin oder her. Ein Dressuresel bleibt eben doch ein Dressuresel, auch wenn er im Shettlandponyoutfit daher kommt.

Zeit sparen im Stall

Seitdem ich vor einigen Wochen mein erstes Staatsexamen abgeschlossen habe, hat sich mir eine völlig neue Welt eröffnet. Ich. habe. ZEIT. Ganz viel davon! Bis 10 Uhr schlafen, gemütlich frühstücken und danach ganz in Ruhe in den Stall. Das einzige, was mich hetzt, sind mein Magen (alle 3 Stunden braucht er neues Futter) und die Kuscheldecke zuhause auf dem Sofa… Ein Träumchen!

Die letzten Jahre hatte ich dieses Privileg jedoch nur äußerst selten, da ich immer für irgendetwas lernen musste, neben dem Studium gearbeitet habe und auch noch ehrenamtlich aktiv war. Die Studenten unter euch kennen sicher das Problem: Man hat eigentlich nie so richtig frei, denn selbst am Wochenende oder in den Ferien gibt es noch irgendetwas, was man eigentlich machen müsste und was einem ein schlechtes Gewissen beschert. Ich habe deshalb in stressigen Phasen versucht, meinen Tag möglichst gut durchzuorganisieren und die Zeit im Stall effektiv zu nutzen. Daher kommen hier meine Tipps, wie das Reiten auch mit kleinem Zeitfenster möglich wird, auch wenn man nicht wie unsere Autorin Theresa auf dem Foto „nur mal eben über die Weide galoppieren“ will, sondern trotz knapper Zeit ein bisschen mit seinem Pferd arbeiten möchte.

Plant eure Anfahrt

Wenn ihr wie ich in einer Großstadt lebt, kennt ihr das Problem… Abends ab 16:30 ist stadtauswärts kein Durchkommen mehr. Ich versuche deshalb, sofern möglich, immer antizyklisch zu fahren. Morgens bis früher Nachmittag oder spät abends sind die Fahrten viel entspannter und ich brauche tatsächlich nur die Hälfte der Zeit. Wenn ihr also Gleitzeit habt oder euch den Tag flexibel einteilen könnt, versucht die Stoßzeiten zu umgehen. Ich kenne einige Leute, die z. B. einmal die Woche eine verlängerte Mittagspause zum Reiten nutzen oder einen bestimmten Tag später mit der Arbeit anfangen, um morgens reiten zu können. Außerdem kann es viel Zeit sparen, sich im Büro/in der Uni umzuziehen und von dort aus direkt zum Reiten zu fahren. Auch wenn es etwas unbequem ist, kommt man doch schneller ans Ziel. Zumindest bei mir wird der Umzieh-Aufenthalt zuhause nämlich doch immer etwas länger als geplant…

Lasst das Handy im Auto

Simpel und sehr effektiv. Ihr kommt weder in Versuchung, Tante Ernas Anruf anzunehmen noch der besten Freundin zurückzuschreiben oder ein Selfie im neusten Pikeur Outfit zu schießen.

Kurze Wege, sichere Handgriffe

Ich habe seit meinem Stallwechsel festgestellt, dass es einen enormen Unterschied macht, was für Wege man im Stall zurücklegen muss. Im alten Stall hatte ich Sattel und Trense in der Sattelkammer, Putzzeug und Stiefel im Schrank, Futter auf dem Futterboden und das alles in verschiedenen Richtungen jeweils 50m von der Box entfernt. Das wirkt auf den ersten Moment zwar wenig, aber spätestens wenn man mal wieder vergessen hat, den Messbecher zurück in den Futtereimer zu legen und den ganzen Weg zum Futterboden wieder zurücklaufen muss, kommen einige Minuten zusammen.

Derzeit habe ich sowohl meinen Schrank mit allen Utensilien als auch das Zusatzfutter in der Sattelkammer direkt neben der Box. Alles hat seinen festen Platz und ist sofort verfügbar. Seitdem bin ich bis zu 30 Minuten schneller fertig und das heißt, mehr Zeit zum Kuscheln und Tüddeln! Der Standort der Sattelkammer und der Schränke ist daher auf jeden Fall etwas, das ich bei der Boxenauswahl berücksichtigen würde.

Hopp‘ aufs Pony!

Ich versuche immer, wenn ich im Stall angekommen bin, möglichst schnell aufs Pferd zu kommen, damit ich nach hinten raus mehr Zeit habe. Sachen wie Abäppeln, Lederzeug putzen oder Schweif verlesen mache ich grundsätzlich nach dem Reiten. Denn wer erstmal anfängt zu tüddeln, hört meistens so schnell nicht mehr auf… Ich gehe also schnurstracks zum Schrank, ziehe meine Stiefel an und lade alles, was ich brauche möglichst gleichzeitig auf die Arme und bringe es zur Box. Dann erst wird das Pferd begrüßt. Wenn ich sehr wenig Zeit habe, mache ich komplett in der Box fertig. Ich benutze nur einen Striegel und meine Lieblingskardätsche und kratze natürlich die Hufe aus. So sitze ich 15 Minuten nach Ankunft im Stall auf dem Pferd!

Effektive Lösungsphase

Anstatt eine Viertelstunde im Schritt am hingegebenen Zügel außenrum zu zuckeln, nutze ich bereits die Schrittphase zum Lösen. Schenkelweichen, Traversalen, Schritt-Halten und Renvers sind Lektionen, die man mit dem (gut ausgebildeten) Pferd auch bereits im Schritt erarbeiten kann. So hat man sich eine gewissen Stellung, Biegung und vor allem Schenkelgehorsam bereits vor dem ersten Antraben gesichert.

Konzentrierte Arbeitsphase

Wenn ihr wisst, dass ihr heute nur wenig Zeit zum Reiten habt, nehmt euch nicht zu viel vor, sondern konzentriert euch auf ein, zwei Sachen, die ihr üben möchtet! Nehmt dabei die Lektionen, die ihr und euer Pferd gut und sicher beherrscht in den Fokus und arbeitet lediglich an Feinheiten. Die Erarbeitung neuer Lektionen ist für einen schnellen Reittag nicht geeignet, da Zeit und Geduld hierfür enorm wichtig sind. Bringt euch nicht in die Gefahr, mit einem blöden Gefühl absteigen zu müssen, weil es nicht so geklappt hat wie ihr wollet, aber keine Zeit für weiteres Üben vorhanden war.

Schritt führen statt Reiten

Wenn ich weiß, dass ich wenig Zeit habe, führe ich nach dem Reiten lieber trocken. Es ist nicht nur angenehmer für das Pferd, sondern hat den Vorteil, dass man vorher absatteln kann. So kann im Sommer die Schabracke bereits in der Sonne trocknen, während ich noch Schritt gehe und im Winter kann das Pferd ohne Sattel deutlich schneller abschwitzen.

Nicht anquatschen lassen!

Das klingt jetzt vielleicht schrecklich unsympathisch, aber ich mag es wirklich gar nicht, wenn ich an stressigen Tagen im Stall noch vollgelabert werde. Die wenige Zeit im Stall gehört ausschließlich meinem Pferd und mir! Daher setze ich dann gerne den Tunnelblick auf, grüße natürlich freundlich lächelnd, aber versuche mir keine langen Gespräche aufzuhalsen. Kleiner Tipp dazu: Auf „Hallo, wie geht’s?“ bereits mit „Eigentlich super, ich habe nur total wenig Zeit heute… Wir sehen uns ja am Wochenende!“ antworten und weiterrennen. Dann wissen die anderen Bescheid und der zehnminütige Monolog über Cherrys Mauke und die schreckliche neue Reitlehrerin kommt im besten Fall gar nicht erst ins Rollen.

 

Zu guter Letzt jedoch das allerwichtigste: Tief durchatmen! Ihr seid am schönsten Ort der Welt und habt alles Recht, euch eine Auszeit vom Alltagsstress zu gönnen. Nehmt euch so viel Zeit wie eben möglich und genießt sie ganz bewusst.

Das waren also meine ganz persönlichen Tipps, wie man auch mit wenig Zeit möglichst viel vom Pferd haben kann. Vielleicht habt ihr noch Ergänzungen? Schreibt eure eigenen Tipps gerne in die Kommentare, ich würde mich freuen!

PS: Alle, die diese Probleme nicht haben und es vielleicht verwerflich finden, sich im Stall zu beeilen – ich beneide euch von ganzem Herzen!

 

Fotoserie Teil 2: Ein echter Klassiker – Fotos als Abzüge

Wir wollen die vielen wunderbaren Fotos, die in finsteren Ecken auf euren Rechnern schlummern, aus ihrem Dörnröschenschlaf befreien und zu Papier bringen. Denn diese kostbaren Erinnerungen an wunderbare Momente sind viel zu schade, um ungesehen in den hintersten Ecken eurer Festplatten zu schlummern. Darum widmet sich gleich eine ganze Artikelserie um die verschiedenen Möglichkeiten, digitale Fotos zu handfesten Schmuckstücken zu machen. Wir hoffen, euch ein bisschen Anregen und Inspirieren zu können und freuen uns sehr, wenn ihr eure Werke via Instgram mit dem Hashtag #Horsediaries_Lieblingsfotos präsentiert.

Wenn es einen echten Klassiker unter den vielen Möglichkeiten, seine schönsten Fotos zu präsentieren gibt, dann sind das wohl Fotoabzüge. Schon bei unseren Großeltern zieren Rahmen mit Fotos der Liebsten die Kommoden, Nachttische und Wände. Alles, was keinen Platz im Bilderrahmen gefunden hat, wurde mit liebevoller Sorgfalt in Alben geklebt und von dünnen Seidenblättern getrennt.
Abzüge sind Fotos zum Anfassen, zum Herumzeigen, zum an den Kühlschrank kleben, an den Spiegel heften, ins Portmonait stecken, Aufhängen, Wegsortieren, Drüberstreichen, an die Wange pressen, drauf küssen, … Ist ein Bild erstmal in einen Abzug verwandelt, ergeben sich schier unzählige Möglichkeiten, sie zu präsentieren, betrachten und zu schätzen. Oder aber auch sie zu zerreißen oder zu verbrennen. Klar, man kann auch Dateien auf dem Rechner löschen, aber ganz ehrlich, das ist doch nicht das gleiche, oder?

Der allererste und wohl auch einfachste Schritt ein digitales Bild zum Leben zu erwecken, ist einen Abzug davon zu erstellen.

Bei den meisten Anbietern kann man zwischen verschiedenen Papiersorten und Formaten auswählen. Die gängigsten Fotoformate sind 9 x 13 und 10 x 15, für Bilderrahmen bietet sich auch noch das etwas größere Format 13 x 19 an. Diese Formate haben ein Seitenverhältnis von 3:2 welches dem Bildverhältnis von analogen Kameras und digitalen Spiegelreflexkameras entspricht. Die meisten digitalen Kompaktkameras nehmen hingegen Fotos im Seitenverhältnis von 4:3 auf. Die meisten Fotoanbieter bieten aber neben dem klassichen 3:2 Format das entsprechende Äquivalent für Bilder im 4:3 Format an. Sollte man dennoch Bilder im 3:2 Format bestellen wollen, beispielsweise, weil man schon einen Rahmen hat, der ein entsprechendes Format vorgibt, sollte man darauf achten, dass das Bild so beschnitten wird, dass es keinen weißen Rand gibt. Das Bild aus der kompakten Digitalkamera ist nämlich etwas kleiner, als es das Seitenverhältnis 3:2 vorgibt. Bei den meisten Anbietern erfolgt diese Anpassung des Bildes automatisch und man kann sich durch anklicken auch bewusst dagegen entscheiden. Man sollte aber sicherheitshalber immer prüfen, ob der Anbieter diesen automatischen Zuschnitt vornimmt oder nicht.

Bilderrahmen gibt es in allen denkbaren Formaten, Farben, Materialien und Formen. Für jeden Geschmack ist da das richtige dabei. Von klitzekleinen Rahmen als Schlüsselanhänger über handliche Formate wie 9 x 13 cm und 10 x 15 cm bis hin zu riesigen Galerieformaten kann man alles rahmen, was einem lieb ist. In einem Rahmen zu stecken ist für ein Foto wie ein Ritterschlag: Nur die schönsten und liebsten Fotos werden hinter Glas geschützt und an einem besonderen Platz ausgestellt.

20151018_165650Wie das Bild nun in den passenden Rahmen kommt, hängt ganz davon ab, was zuerst da ist. Habt ihr einen schönen Rahmen gefunden, könnt ihr ein passendes Bild in der richtigen Größe entwickeln lassen. Oder ihr habt ein tolles Foto, welches gerahmt werden soll, und sucht dafür passend den richtigen Rahmen aus.
Weil man von digitalen Bildern beinahe alle Formate entwickeln lassen kann und so das Foto leicht an den Rahmen anpassen kann, empfiehlt es sich erst die Rahmen auszusuchen und dann die Fotos so entwickeln zu lassen, dass sie optimal in den Rahmen passen.
Dabei sollte man berücksichtigen, ob man das Bild mit oder ohne Passepartout einrahmen lassen möchte.

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Um Bilder rahmen zu lassen, empfiehlt es sich die Abzüge auf mattem Papier zu bestellen. Fotos auf Hochglanzpapier wirken zwar besonders brillant und intensiv, sie spiegeln aber auch stark. Besonders, wenn das Bild in der Nähe von Fenstern oder anderen Lichtquellen hängt, können diese Spiegelungen bei der Betrachtung des Bildes stören. Besser ist es, gleich eine matte Oberfläche zu wählen. Durch die Glasscheibe erhält das Bild dann ohnehin noch mal ein bisschen extra Brillanz.

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Gradezu nostaligisch wirken selbst geklebte Fotoalben. Wahrscheinlich, weil sich kaum noch einer die Mühe macht, alle Bilder einzeln einzukleben. Dabei gibt es kaum etwas schöneres als zwischen dem raschelnden Seidenpapier, welches die Bilder vor dem zusammen kleben schützen soll, in Erinnerung zu schwelgen.

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In einem selbstgeklebten Album kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen und bei der Anordnung der Bilder mit verschiedenen Größen und Zuschnitten spielen. Toll sind auch einige handgeschriebene Bildunterschriften, die einem in ein paar Jahren helfen, sich an Daten und bestimmte Situationen zu erinnern. 20151018_17004620151018_170025Ob man sich bei einem Fotoalbum für hochglänzende oder matte Bilder entscheidet ist eine reine Geschmacksfrage. Matte Bilder haben allerdings den Vorteil, dass man Fingerabdrücke nicht so schnell sieht. Auf Hochglanzbildern bleiben leider sehr schnell Spuren zurück, wenn man mit dem bloßen Finger darauffasst. Zum Einkleben und Festdrücken der Bilder kann man dünne Baumwollhandschuhe verwenden, um unschöne Tatscher zu vermeiden. Man sollte dann aber auch beim Durchblättern der Bilder darauf achten, nicht direkt auf die Bilder zu fassen.

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Die tollen Beispiele für diesen Beitrag hat uns unsere Autorin Wiebke zur Verfügung gestellt. Einige der Bilder stammen von der Fotografin Juliane Fellner.

Habt ihr auch selbstgeklebte Fotoalben von euren Lieblingsmomenten mit Pferd? Oder zieren vielleicht die allerschönsten Bilder in Rahmen eure Wände und Kommoden? Dann zeigt sie uns in den Kommentaren auf Facebook oder auf Instagram unter dem Hashtag #Horsediaries_Lieblingsfotos

 

 

Testbericht Stübben Trense „Freedom“

Dies ist ein Gastbeitrag von Vanny, die mit ihrer Stute Pepper im Springsport bis Klasse M erfolgreich ist.

Vorab: Pepper gehört zu der rittigen Sorte Pferd. Sie will einem meistens alles recht machen und hat nur selten keine Lust oder stutige fünf Minuten. Und dennoch haben sich ein paar Dinge eingeschlichen, wegen der ich unsere Ausrüstung einmal überdacht habe. Es fing beim Trensen an, dass sie hin und wieder wegzuckte, obwohl keine Haut oder Fell eingeklemmt war. Dann ging es weiter beim Reiten, dass sie sich immer wieder mal gerne verkantete oder auch hier vor der Hand wegzuckte, so als würden die Zähne gemacht werden müssen. Das habe ich natürlich als erstes nachprüfen lassen – daher kam es nicht. Und dann war da noch etwas: Sie wurde im Laufe des Parcours gerade auf Turnier (beziehungsweise eigentlich nur da) ziemlich stark, so dass sie mir in einer Distanz schonmal die Entscheidung abzuspringen abnahm, ohne dass ich wirklich durchkommen konnte. In einem A oder L Springen geht eine Distanz zwar schon mal auf groß oder mit einem Galoppsprung weniger, aber ab M kann das langsam gefährlich werden. Da Pepper aber nicht dauerhaft stark war und eigentlich im Gegenteil ziemlich sensibel ist, kam für mich ein scharfes Gebiss nicht in Frage.

Nun war also guter Rat teuer. Was konnten wir ändern, damit Pepper sich wohler und zufriedener beim Reiten anfühlte und sie für mich im Parcours wieder einfacher zu händeln war?

Nach etwas Suche im Internet bin ich auf die Stübben Freedom Trense aufmerksam geworden. Eine Trense, die die neuralgischen Punkte (Hauptgesichtsnerv, Ohren, Sichtfeld sowie Ohren-, Nacken- und Halsmuskeln) entlastet und durch ihre besondere Form das Sichtfeld freilässt und außerdem eine völlige Bewegungsfreiheit der Ohren gewährleistet. Dies geschieht durch eine innovative Form, denn weder das Stirnband noch das Kopfstück der Freedom Trense kreuzen die 16 Ohrmuskeln des Pferdes (4 vordere und 4 hintere Muskeln an jedem Ohr), sodass kein Druck auf Nerven und Venen ausgeübt wird. Zudem werden die empfindlichen Bereiche im Nacken und Hals ausgespart, da die besondere Positionierung von Kopfstück und Kehlriemen diese Bereiche völlig freilässt.

Diese Vorteile fand ich für einige von Peppers und meinen Problemen passend und wollte die Trense daher unbedingt testen. Glücklicherweise ist die Gläserne Manufaktur in Kempen nur wenige Autominuten entfernt und so konnte ich mich direkt vor Ort beraten lassen. Nach einer kurzen Beschreibung unserer Probleme testete ich dann nicht nur die Trense, sondern auch die 2 in 1 Schenkeltrense und, da die Zügel bei der Trense nicht inbegriffen sind, die Gummizügel Slimline mit Zaumhaken. Zu guter Letzt fand auch noch das Brush On Mähnen-Schweif-Spray den Weg zum Stall, denn dies ist für mich als Schimmelbesitzer ein nicht wegzudenkendes Pflegeutensil.

Zugegeben ist die Form der Trense gewöhnungsbedürftig und gerade für mich als Glitzerliebhaber hätte ich gerne die Möglichkeit, Stirnriemen nach Lust und Laune auszutauschen. Aber immerhin etwas Glitzer ist dann doch dabei.

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Ich war natürlich gespannt, wie die Trense an Pepper wirkt. Würde die Form ihr schmeicheln oder ihr gar nicht stehen? Und ich muss sagen, ich bin positiv überrascht:

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Zum Gebiss lässt sich folgendes sagen: Das 2 in 1 Gebiss mit SWEET Kupfer-Mittelstück hat zwei Wirksamkeitsstufen durch einfaches Umschnallen.

  1. Verschnallt man die runde Seite des Gebisses Richtung Pferdezunge, erreicht man eine sanftere Einwirkung.
  2. Verschnallt man die eckigere Seite des Gebisses Richtung Pferdezunge, wirkt der Gebissdruck punktueller.
    So habe ich die Möglichkeit, Pepper auf Turnier durch das einschnallen der eckigen Seite etwas mehr bei mir halten zu können, ohne ein unmittelbar schärferes Gebiss zu nutzen. Die Schenkeltrense hat zudem die Vorteile, dass durch die langen Schenkel der Trense die Einwirkung von außen aufs Pferdemaul verstärkt wird und dies erleichtert die Anlehnung an den äußeren Zügel. Das SWEET Kupfer birgt einen angenehmen Geschmack für das Pferd und somit eine bessere Akzeptanz. Außerdem regt es die Speichelbildung an.
2 in 1 Gebiss

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Normalerweise bin ich ein absolute Gurtzügel-Nutzer. Gummizügel waren mir immer zu dick, zu unhandlich und gerade bei einem schwitzenden Pferd immer zu glitschig. Die Slimline Zügel überzeugen mich jedoch, da sie total handlich sind, schön schmal geschnitten und auch bei Regen oder Schweiß nicht glatt werden. Meine nächsten Zügel werden definitiv wieder Zügel der Sorte Slimeline.

(c) Stübben

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Bereits beim ersten Reiten war ich positiv überrascht. Pepper war von Anfang an total entspannt, kaute, war direkt sehr losgelassen und ihre Ohren wackelten locker hin und her. Wow!

Natürlich ist keines dieser Produkte ein Wundermittel und kein „schlecht“ gerittenes Pferd wird auf einmal super rittig und will einem alles Recht machen. Dennoch überzeugt mich die Trense und es fällt positiv auf, dass Pepper schneller loslässt und wesentlich weniger guckig ist als sonst. Dies ist für mich ein sehr wichtiges Pro-Argument für die Trense, denn ich habe das Gefühl, dass Pepper für sie gefährliche pepperfressende Monster durch die zurückgeschnittene Form schon früher entdeckt und dadurch gar nicht erst in Schockstarre verfällt. Sie lässt sich schneller und einfühlsamer überzeugen, mitzuarbeiten anstatt jedesmal wieder in eine Ecke reinzuschielen.

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Generell läuft sie von Anfang an zufriedener und kaut schon nach den ersten paar Trabrunden zufrieden ab. Sie lässt sich schneller fallen und stellt sich nicht einfach nur hin. Die besondere Form im Genick, die durch die generelle Form der Trense kaum Druck auslöst, gibt mir das Gefühl, dass Pepper losgelassener läuft. Da bewahrheitet sich doch immer wieder der Spruch „Druck bewirkt Gegendruck“.

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Die Schenkeltrense bewirkt ebenfalls einen positiven Nebeneffekt. Pepper ist eingerahmter und ich komme besser durch. Natürlich habe ich die Trense auch mit einem normalen Wassergebiss getestet und dort ebenfalls eine positive Veränderung gemerkt, jedoch habe ich das Gefühl, dass Pepper die Schenkeltrense noch besser annimmt, daher verbleibe ich nun erstmal bei diesem Gebiss.

Pepper hatte immer wieder mal Druckstellen unterm Kopf an den Verschlüssen des Nasenriemens. Das kann bei der Stübben Freedom Trense definitiv nicht passieren, denn diese ist schön gepolstert.

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Das Leder der Trense ist top verarbeitet und überzeugt mich auf ganzer Linie. Ich kann die Trense jedem bedenkenlos empfehlen, denn ich sehe nur positive Sachen an der Trense und auch Pepper zeigt mir genau das.

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Auch auf dem Turnier hat die Trense bereits erfolgreich überzeugt. Auf dem ersten Hallenturnier ist Pepper eigentlich besonders guckig – und dies ändert sich natürlich nicht durch eine Trense. Jedoch hatte ich auch hier das Gefühl, dass Pepper durch das bessere beziehungsweise vergrößerte Sichtfeld „gefährliche“ Sachen früher in Augenschein nehmen konnte und sich daher nicht so sehr hat ablenken lassen.

Auch der Wechsel des Gebisses zeigte sich als eine gute Entscheidung. Ich hatte zu jeder Zeit die Möglichkeit, Pepper zu regulieren, ohne dabei hart in der Hand werden zu müssen. Sie zog zu den Sprüngen, ich konnte aber in jeder Distanz eingreifen. Genau so hatte ich mir das auch vorgestellt!

Mein Fazit ist also, dass ich mit allen Produkten sehr zufrieden bin und sie uneingeschränkt empfehlen kann.

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Eskalation statt Romantik

Wer die ein oder andere Pferdefacebookseite geliked hat und verfolgt, wird in letzter Zeit eine Schwämme an romantischen Bildern im Sonnenuntergang von harmonisch kuschelnden Pferden mit ihren Besitzern zu sehen bekommen. Um den Kitsch auf die Spitze zu treiben, tragen die Mädels auf den Bildern gern Sommerkleidchen mit fließenden Stoffen, Spitze und in angesagten Pastellfarben. Meine Timeline ist auf jeden Fall voller dieser traumhaft schönen Bilder. Ist ja klar, dass man dann auch gern mal so richtig romantische Bilder von sich und den lieben Vierbeinern haben möchte. Solche die vor Kitsch wirklich nur so triefen und bei denen man gar nicht anders kann als ein entzücktes „Oh wie schööööön“ von sich zu geben.

Ich habe mich also verabredet mit meiner persönlichen Lieblingsfotografin, mein Anliegen geschildert, die beiden Pferde geschnappt und alle auf die Weide mitgenommen.
Nun liegt es in der Natur der Sache, dass ein Sonnenuntergang im Sommer abends stattfindet. Nach der eigentlichen Weidezeit, wenn alle anderen Pferde schon drinnen stehen. Es handelt sich also aus pferdischer Sicht um eine denkbar ungünstige Zeit, um sich auf der Weide aufzuhalten, was mir beide Pferde durch äußerst unwilliges Trödeln auf dem Weg zur Weide deutlich zu machen versuchten. Nicht dass im Paddock spannenderes passieren würde, das Futter ist dort auch nicht besser. Aber man ist sonst eben NIE so spät auf der Weide und außer der Verrückten, die sich das ausgedacht hat, einem Hund, einer weiteren Person mit komischem Klotz vor dem Gesicht und dem armen Kumpel, der am Halfter ebenfalls mit ins Verderben gezerrt wurde, ist auch sonst keiner bei gesundem Pferdeverstand auf der Weide, was nur bedeuten kann, dass es gerade ein sehr schlechter Ort ist, um sich dort aufzuhalten.
Vielleicht haben sie sich darum gedacht, die Aktion möglichst schnell beenden zu können, wenn sie einfach stoisch mit hängen Köpfen und Ohren neben mir stehen, mir abwechselnd zwecks Fliegenabwehr ihre Köpfe um die Ohren schlagen und penetrant die Nase ins Gras stecken. Sie waren derart unmotiviert, dass ich beinahe den Eindruck bekam, es handelte sich hierbei um einen ganz gezielten Boykott meines Vorhabens. Ich erkannte recht schnell, dass ich nicht zwei Pferde gleichzeitig zur Mitarbeit bewegen konnte und so irgendwie so gar keine Romantik zwischen uns aufkam.
Also dachte ich mir, ich knöpfe sie mir einzeln vor. Ein tiefer Blick von Angesicht zu Angesicht und es würde nur so knistern vor lauter Harmonie und Inniglichkeit zwischen uns.
Ich entschied mich, Sam vorerst zum Fressen auf der Weide zu entlassen und mit dem Zausel an einer gehörigen Portion Kitsch zu arbeiten. Noch während ich versuchte ihm meine Absichten zu erklären und für meine Kuschelattacken eher missmutiges Kopfschütteln erntete, torpedierte Sam von hinten mit einem schrillen Wiehern jegliche aufkeimende Romantik.
Wie von der Tarantel gestochen kam sie auf uns zugeschossen und läutete damit den Strategiewechsel ein. Anstatt das Fotoshooting durch Bocklosigkeit zu sabotieren, einigte man sich nun auf gemeinsames Ausrasten. Beiden wurde offenbar schlagartig bewusst, dass der frühabendliche Ausflug auf die Weide nicht nur ungewöhnlich, sondern auch eindeutiger Grund zur Beunruhigung war. Leicht hysterisch, laut brüllend und ziemlich schnell schoss Sam bockend um uns herum. Der Zausel nahm dies zum Anlass um seinerseits ebenfalls durchzustarten. Einziges Problem an der Sache: Ich hing noch an der Trense und hielt von seiner Idee recht wenig, immerhin pausierte er grade wegen kaputten Fuß und sollte nur Schritt gehen. Zu allem Überfluss entschied sich dann auch noch der Hund spontan in das lustige Spiel einzusteigen und jagte wild kläffend hinter der verrückt gewordenen Sam hinter.

Weil auf meine Lieblingsfotografin aber immer Verlass ist, bekam ich trotz aller Widrigkeiten mein gewünschtes Bild mit allen Vierbeinern. Nur das mit der Romantik, das üben wir bis zum nächsten Fototermin noch mal!

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Homöopathie am Pferd – alles Zauberei? Ein Erfahrungsbericht

Fast jeder hat zumindest schon einmal davon gehört: Homöopathische Behandlung von Pferden.

Ich möchte in diesem Artikel weder eine Lanze für die Befürworter noch für die strikten Gegner der Homöopathie brechen. Was hier zum Ausdruck gebracht werden soll, sind meine persönlichen – durchweg positiven – Erfahrungen mit homöopathischen Behandlungen von Pferden.

Die homöopathischen Behandlungsmöglichkeiten sind schier endlos. Ob kleines Hautekzem, Impfreaktionen oder Rückenschmerzen – scheinbar gibt es für jedes pferdische Wehwehchen eine Lösung. Wichtig zu beachten, und das sollte für jeden Pferdebesitzer selbstverständlich sein, ist aber, dass man bei langwierigeren Beschwerden des Pferdefreundes entweder einen Schulmediziner hinzuzieht oder ihm gänzlich die Behandlung überlässt! Ein guter Homöopath wird aber auch darauf hinweisen, wenn er der Meinung ist, seine Behandlung alleine reicht nicht aus und es wäre sinnvoll, einen Schulmediziner hinzuziehen.

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Dass Homöopathie nicht bloße „Zauberei“ ist und nur funktioniert, wenn man daran glaubt, haben meine Pferde mehrfach widerlegt. Meine beste persönliche Erfahrung ist die Behandlung meines damals fünfjährigen Wallachs. Die Entwicklung seit der Behandlung lässt sich für mich nicht leicht in Worte fassen, aber ich will es mal versuchen.

Mein Pferd war bei der Arbeit nur schwer zu konzentrieren, immer recht unsicher und schreckhaft, sprang viel zur Seite, erschreckte sich vor Geräuschen in der Umgebung oder Zuschauern. Im Gelände war meistens gar kein Vorankommen möglich, weil er sich an Grashalmen, andersfarbigen Böden, Steinen o.ä. regelrecht festglotzte und sich immer mehr aufregte. Dieses Verhalten gipfelte auf Turnieren. Er war aber nicht immer so abgelenkt und unkonzentriert. Es gab durchaus gute Tage, an denen er super mitarbeitete. Ich habe damals eine klassische Homöopathin hinzugezogen. Diese hat sich erst lange mit mir unterhalten und viele Sachen über mein Pferd gefragt, ihn dann auch noch selbst kennen gelernt. Daraufhin hat sie uns eine Dosis eines homöopathischen Mittels da gelassen. Das waren 3 Globuli, die ich in einem Glas Wasser auflösen musste. Von dieser Menge hat er 20 ml ins Maul gespritzt bekommen. Der Rest wurde weggeschüttet. Kurz nachdem er die erste Gabe bekommen hat, waren wir auf einem Turnier und die erste riesige Veränderung, die ich bemerken konnte, war, dass ich „einfach so“ am Anhänger aufsteigen konnte und zum Abreiteplatz reiten konnte, ohne dass er zig mal umgedreht ist, ich mich führen lassen oder gar absteigen musste. Ich habe diese Veränderung zunächst auf einen Zufall geschoben – oder einfach einen guten Tag. Aber er wurde auch im Gelände zusehends entspannter, war zwar immer noch sehr unsicher, aber nicht mehr so hektisch und abgelenkt.

Er brauchte immer wieder eine Dosis von „seinem Mittel“. Meistens wurde er wieder seltsam, wenn er geimpft oder entwurmt worden ist – immer wenn in irgendeiner Form etwas chemisches in seinen Körper gelangt ist. So hatte er gerne z.B. Angst vor gelben Blümchen am Wegesrand beim Ausreiten und ging keine 10 m flüssig vorwärts. Zwei Tage und eine Gabe Globuli später war er wieder total umgänglich. Über die Jahre (die erste Gabe ist etwa 9 Jahre her) brauchte er immer seltener eine Gabe, scheinbar braucht er weniger Unterstützung. Für mich war und ist das Ergebnis dieser Behandlung sehr beeindruckend, denn wenn man beim Menschen oft sagt „Es hilft nur, wenn du dran glaubst“, kann man diesen Satz meiner Meinung nach nicht auf die Behandlung von Pferden bzw. Tiere im Allgemeinen ummünzen.

Ich könnte jetzt noch viele weitere Geschichten erzählen, aber ich denke, das würde hier den Rahmen sprengen. Für mich ist die Homöopathie ein sehr hilfreicher und nützlicher Begleiter im Alltag. Gerade kürzlich habe ich meinem Pferd z.B. drei Tage Arnika gegeben, weil ihm ein wenig die Hufe geschmerzt haben, nachdem der Schmied die Eisen abgenommen hat. Man kann somit viele Dinge erleichtern.

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Wie sieht es bei euch aus? Was habt ihr für Erfahrungen mit Homöopathie am Pferd oder vielleicht an euch oder anderen Tieren gemacht und wie ist eure Meinung dazu? Wir freuen uns über viele Erfahrungsberichte!