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Jeany macht Urlaub

Nun war es schon eine ganze Weile ruhig um uns, daher wird es höchste Zeit einen kleinen Bericht zur aktuellen Lage zu schreiben. Ich habe mich recht kurzfristig dazu entschieden, Jeany und mir eine Sommerpause zu gönnen. Der Winter war lang und durch ständige Rückschläge anstrengend für uns beide, meine Motivation sank immer weiter, irgendwas musste ich ändern…  Deshalb darf Jeany nun mit ihren Mädels den Sommer auf der Weide genießen und dreht dann und wann eine kleine Schrittrunde mit mir durchs Gelände. Mal abgesehen von ihrer riiiesigen Graskugel, geht es ihr damit sehr gut und mir auch!

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Ich habe nämlich seit Mitte Mai tierischen Nachwuchs: Diese kleine Lady hält mich ziemlich auf Trab und fordert meine gesamte Energie und Aufmerksamkeit. Insofern passte uns die Reitpause momentan sehr gut. Ein paar Möhrchen- und Putzbesuche sind natürlich die beste Gelegenheit einen Welpen an Pferde zu gewöhnen.

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Von meiner letzten Geländerunde möchte ich euch allerdings trotzdem berichten:

Nachdem ich einige Wochen nicht geritten war, überkam mich spontan die Reitlust. Also habe ich die kleine Leyla kurzerhand bei meiner Oma geparkt und bin mit Cassy, meinem anderen Hund, in den Stall gedüst. In Jeans und Stallbotten das verwunderte Pony gesattelt, aufgestiegen und mit Jeanys bester Freundin im Gepäck zu einer kleinen Waldrunde im Schritt aufgebrochen. Es war herrlich. Wenn man lange Pausen hat, genießt man doch jedes bisschen Ruhe auf dem Pferderücken, vor allem, wenn es mit dem vierbeinigen Freund so problemlos und entspannt geht wie mit Jeany.

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Auf dem Weg in den Wald müssen wir immer an einem Ansaatfeld vorbei, wo während unseres Ausritts gerade Feldarbeiter den Salat ernteten und auf der anderen Seite einige Leute Paletten stapelten, Planen zusammenfalteten und große Trecker mit Planen umherfuhren. Mir wurde kurz etwas mulmig, vielleicht hätte ich doch die Reithose mit Ganzlederbesatz anziehen sollen um etwas Halt zu haben? In so einer Jeans kann es doch recht rutschig werden… Aber nein, Jeany blieb cool, sah sich alles genau an und hoffte vermutlich insgeheim, dass so ein Salatkopf direkt in ihren immerhungrigen Ponybauch fliegen würde. Im Wald hätte Jeany gerne Gas gegeben, aber untrainiert gibt es eben nur Schritt, das ist gesünder für alle Beteiligten! Die Bremsen sind schon sehr angriffslustig und ich war froh, als wir nach einer kleinen Schleife zurück auf dem Feldweg waren.

Ich bin wirklich unheimlich stolz auf mein Ponykind. Genau so sollte mein Traumpony immer sein, abgeklärt, cool und mindestens genauso spontan wie ich! Wenigstens das hat geklappt!

Also dann, bis zum nächsten mal!

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Pflegetipp: Blonder Schweif

Viele Pferdemädchen sowie auch gestandene Reiterinnen bekommen große Herzchenaugen, wenn sie ein hübsches Pony mit einem vollen, blonden, leicht gelockten Schweif sehen – wie damals Barbies „Leckermaul“. Ich gebe zu, auch ich habe immer geschwärmt, bevor mein kleines Blondinchen bei mir einzog. Dass der blonde Schweif aber in Wirklichkeit viel Arbeit, Pflege und vom Wasser aufgeweichte Hände bedeutet, bedenken wahrscheinlich die wenigsten.

So toll ein blonder bzw. weißer Schweif auch aussieht, im Alltag ist er eine echte Herausforderung.  Als ich Jeany bekam, fand sie Wasser ziemlich blöd und ich konnte den Schweif quasi den ganzen Winter über so gut wie gar nicht waschen.

Nach fleißigem Üben und dem Eintreffen des Frühlings versuchte ich also den inzwischen schwarzen und verdreckten Schweif wieder weiß zu bekommen. Normalerweise wasche ich nur mit klarem Wasser und das Langhaar mit Babyshampoo. Ich wusch und wusch und wusch, aber nichts passierte. Der Schweif wurde einfach nicht wieder sauber. Klar war das tiefe Schwarz verschwunden und der Schweif war auch wieder heller, aber so richtig strahlend weiß habe ich ihn nicht mehr bekommen.

Ich habe dann im Internet recherchiert und bin auf das Gallop Shampoo von der Marke Carr & Day & Martin gestoßen.

Ich war zunächst skeptisch und hatte etwas Angst, dass meinem Pony die Schweifhaare ausgehen oder sie sich sonst irgendwie verfärben. Nachdem ich mich ob meiner Verzweiflung endlich getraut habe, das Shampoo zu testen, war das Resultat zum Glück echt super. Ich habe den Schweif zunächst mit klarem Wasser ausgespült und in einem Wassereimer eingeweicht und danach 2-3 Mal mit Shampoo einshamponiert und ausgewaschen. Hinterher sah der Ponyschweif tatsächlich aus wie neu! Mittlerweile gibt es auch noch einige andere Shampoos, die den selben Effekt versprechen, ich habe sie allerdings bisher nicht ausprobiert, da ich mit dem Gallop Colour wirklich sehr zufrieden bin. Es gibt aus der Serie auch noch das „Gallop Colour – grey“ ist mindestens genauso super geeignet und ich benutze es auch regelmäßig, je nachdem welches ich gerade da habe!

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Nach dem ersten Einweichen.

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Wenn der Schweif schön angetrocknet ist, kommt noch eine großzügige Ladung Schweifspray drauf, dafür benutze ich am liebsten das Mähnen- und Schweifspray  MANE & Tail von CANTER, da es den Schmutz gut abhält.

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Anschließend ist es wichtig, die Haare gründlich zu verlesen. Danach flechte ich den Schweif immer noch locker ein, so habe ich wenigstens für die nächsten paar Tage einen schönen, blonden Schweif! Bis der nächste Regen und mit ihm auch das nächste Matschloch kommt…

Unsere Autorin Vanny ist mit ihrer Schimmelstute ähnlich gestraft wie ich, was die Schweifpflege angeht hat noch einen Extra-Tipp. Sie benutzt für Pepper den Tail Bag.

Der Tail Bag hält den Schmutz vom Schweif noch etwas besser ab als ein Schweifspray. Nach dem Waschen flechtet man den Schweif locker ein, legt ihn in den Tail Bag und knotet diesen unterhalb der Schweifrübe zusammen. Die Erfahrung bei Pepper zeigt, dass der Schweif zwar früher oder später doch wieder dreckig wird, allerdings reicht es damit, einmal monatlich zu waschen und nicht, wie ohne Tail Bag, wöchentlich! Falls ihr Vannys Tipp auch mal testen wollt, gibt es den Tail Bag hier günstig zu kaufen.

 

Zurück im Training

Es ist eine ganze Weile her, dass ich zuletzt von Püppi berichtet habe. Sie hatte insgesamt ca. 2 Monate Trainingspause und wurde in der Zeit ganz langsam Stück für Stück wieder aufgebaut. Zum Glück hat sie die Zeit gut überstanden, war auch sehr artig und seit Mitte Mai konnten wir dann das Training sukzessive hochfahren. Ende Mai durfte sie zum Beginn der Weidesaison in unserem Stall auch wieder auf die Wiese und mittlerweile sind wir wieder auf einem normalen Trainingsstand. Natürlich muss sie den Trainingsrückstand noch ein wenig aufholen, sie ist muskulär noch nicht ganz wieder auf dem alten Stand. Die Lektionen hat sie zum Glück überhaupt nicht verlernt, Seitengänge und Wechsel sitzen mittlerweile wirklich sicher, sie springt mittlerweile auch schon schöne Serien und auch 4-6 Einerwechsel.

Außerdem hatte ich berichtet, dass wir auf Sattelsuche waren. Wir haben zuerst einen Prestige D1 testen dürfen, den ich auch super fand, aber leider passte er nicht optimal und stellte sich auch als zu klein für meinen Vater heraus. Dann habe ich durch Zufall einen Cobra testen können, und der hat sich als rundum optimal herausgestellt. Er passt Püppi super, meinem Vater passt er auch, und für mich ist er auch in Ordnung, also ein guter Kompromiss.

Jetzt habe ich im Juli und August einige Turniere genannt, damit wir noch etwas von der Saison haben und hoffe, dass wir gut hinein finden.

Von dem letzten Shooting mit dem Ceecoach habe ich euch noch einige Fotos mitgebracht:

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Wie man als Reiter zum Fahrsport kommt

Dies ist ein Gastbeitrag von Birte, die mit ihrem Rappwallach über glückliche Umstände zum Fahren kam und hier beschreibt, was das Fahren für sie so besonders macht:

Reiter haben ja meist ganz bestimmte Bilder vor Augen wenn sie Wörter wie Kutsche, Kutsche fahren oder Kutschpferde hören. Ist fast ein Pawlow`scher-Reflex. Und, machen wir uns nichts vor, die Bilder sind nicht immer unbedingt die Besten. In unserer Phantasie haben sowohl tierischer als auch menschlicher Part eines Gespanns einen eher ungünstigen Body-Mass-Index und schluffen gemeinschaftlich wenig energiegeladen durch die Gegend. Ich gehe da lieber nicht weiter ins Detail. Ich war genauso. Reiter durch und durch eben. Nie hätte ich mir vorstellen können hinter dem Pferd zu sitzen statt oben drauf. Ist doch nur was für Leute die nicht (mehr) reiten können. Man hat ja so seinen Stolz, und auch gewisse Ansprüche an das Gearbeitet-Sein eines Equiden. Klassischer Fall von „Keine Ahnung“.

Action in der Geländeprüfung

Action in der Geländeprüfung

Und dann hatte ich eine Begegnung. Ich schaute, ich erlebte, ich staunte, und ich fing an darüber nachzudenken. Durch puren Zufall war ich Glückskind an jemanden geraten, der vom so genannten Kutsche fahren deutlich mehr verstand – als ich sowieso, und als viele andere auch, wie ich inzwischen weiß. Erstmal habe ich mir das Tun nur so angeschaut. Die Pferde kannte ich ja. Vom Sehen. Schluffen bei uns in der Stadt für die Touristen mit dem Planwagen dran durch die Gassen. Siehe oben. Nun saß ich also neben diesem Mann, ließ mich durch die Feldmark fahren und fühlte mich unbehaglich, so ohne Kontrolle über die Pferde. Dann sah ich ihm bei dem zu, was ich anfangs „Stricken“ nannte. Er spielte mit seinen Händen, sie glitten auf den Leinen vor und zurück, griffen mal hierhin mal dahin, eine immerwährende Verbindung zu den Pferdemäulern. Er sprach die Kollegen vor dem Wagen an, mal leise, beruhigend, mal knapp und deutlich. Er touchierte hier und da mit der Peitsche, die nicht nur nutzlos im Köcher steckte. Und mit den Pferden ging eine Verwandlung vor sich. Die Mäuler kauten zufrieden, die Ohren spielten, jede neue Ansprache aufmerksam erwartend. Frisch trabten sie vorwärts, energisch fußend, die Schweife pendelten, Hälse und Rücken wölbten sich. Waren das dieselben Planwagengäule? Wow.

Das war meine erste Begegnung mit FAHREN. Und der Beginn eines langen Weges.

Nun macht wahrscheinlich nicht mal Michael Freund, der Godfather des deutschen Fahrsports, aus einem Planwagenpferd einen Don Hitmeyer fürs Große Viereck. Entscheidend ist aber die Erkenntnis: Es gibt einen guten Grund warum die FN in ihren 6 Grundlagenbüchlein einen ganzen Band für das Fahren reserviert hat. Weil gutes Fahren für das Pferd genauso nützlich ist wie gutes Reiten oder gutes Longieren. Das kennen wir, nicht? Gute und richtige Arbeit machen das Pferd schöner und stärker. Das haben sogar Profis anderer Fraktionen für sich erkannt, und machen sich die vielen guten Einflüsse des Fahrens auf Körper und Geist des Pferdes für ihr Training zu Nutze. Man hört das z.B. vom Ludger Beerbaum.

Wenige Monate vor dem Wagen – der 1. Turnierstart

Wie kommt denn nun aber das Pferd vor den Wagen? Einfach davor schnallen verbietet der gesunde Menschenverstand. Obwohl wahrscheinlich jeder das Klischee kennt, Fahrpferde könne nichts erschüttern. An jedem Klischee ist ja immer ein Körnchen Wahrheit, und es stimmt, die Mehrheit der Fahrpferde, so sie gut ausgebildet sind, ist ziemlich abgeklärt. Und zwar nicht, weil sie grundsätzlich nach ihrem stoischen Charakter ausgewählt worden wären. Das kann man in den vielfältigen Einsatzgebieten eines Fahrpferdes auch wirklich nicht gebrauchen. Sondern aufgrund einer langen, individuellen, einfühlsamen Ausbildung, in der das Neu-Fahrpferd lernt, sich selber, seinem Körper und seinem Menschen zu vertrauen. Das passiert in kleinen Schritten und es dauert so lange wie es dauert. Mal so, mal so. Niemand kann eine verlässliche, seriöse Auskunft darüber geben, wie lange Pferd X oder Pferd Y brauchen, bis sie eine Kutsche ziehen. Muskeln müssen gebildet werden, eine andere Belastung akzeptiert und ausgehalten werden. Zudem: Pferde lernen durch Wiederholung und können sich nur über kurze Abschnitte konzentrieren. Also wiederholt man: das Auflegen des Geschirrs, natürlich in kleinen Einzelschritten. Die Arbeit an der Doppellonge, mit Blendklappen, die das Sichtfeld einschränken, und die so wichtig sind für die spätere punktgenaue Verwendung der Peitsche. Die Schweifmetze, die erstmal drückt, wenn es den Schweif einklemmt. Die Stränge, die gegen die Beine schlagen, und auch mal dazwischen geraten. Der unbekannte Druck auf die Brust, wenn ein erstes leichtes Gewicht dranhängt. Und das mutige Voranschreiten, wenn komische Geräusche hinter einem oder Gespenster vor einem sind, und man die aufmunternden Worte seines Menschen nur hört, aber ihn nicht sieht. Ein Pferd, das es bis vor den Wagen geschafft hat, hat Großes geleistet, und dieser zurückgelegte Weg macht es stark und sicher.

Und nun der (zukünftige) Fahrer. Was für eine Verantwortung er trägt! Ein Lebewesen, groß und stark, und im Ernstfall, das wissen wir Reiter aus leidlicher Erfahrung, so schnell weg. Das Pferd gibt sich in die Hände des Fahrers, kann ihn nicht sehen, folgt seinen Worten, seinen Fingern, die die Leinen umschließen, seinem verlängerten Arm, seinem Schenkelersatz. Voller Vertrauen. Was für ein Gefühl!

Wenige Monate vor dem Wagen - der 1. Turnierstart

Viele Jahre Arbeit – Fahrdressur in Vollendung: Internationale Prüfung Kl. S

Aber genau wie für das angehende Fahrpferd haben die Götter der Fahrkunst auch für den fahrerischen Newbie einen langen, steinigen Weg vorgesehen. Erstmal lässt man ihn in weiser Voraussicht nämlich gar nicht auf den Bock – zur Schonung der Pferde. Es gilt zu lernen wie der Bausatz Fahrgeschirr funktioniert. Unzählige Einzelteile, die alle einem bestimmten Zweck dienen und ihren ganz bestimmten Platz am Pferd haben. Wie war das nochmal mit der Anatomie? Wenn die Auswahl des passenden Sattels ein Meisterstück ist, dann ist das Verpassen des Geschirrs die Promotion. Warum? Weil alles, was nicht richtig sitzt, dann scheuert, drückt, schmerzt oder die Bewegung und die Leistung einschränkt. Und am Ende hat man vielleicht ein Pferd, das vom Fahren nicht mehr besonders viel hält. Eine Grundsatzdiskussion über die Sinnhaftigkeit des Fahrens mit 600 kg Pferd braucht kein Mensch.

Und dann wäre da noch das Hauptproblem – wie zum Teufel beherrscht man ein Gespann, wo doch der Reiter seiner wichtigsten Hilfen Gewicht und Schenkel beraubt wurde? Der Fahrer hat nur Peitsche, Leine, Stimme. Es kann, darf, muss gesprochen werden, und wer clever genug ist „programmiert“ sein Reitpferd schon bei der Arbeit unter dem Sattel auf die Kommandos, die er fürs Fahren anzuwenden gedenkt. Aber auch wenn der Pferdekopf groß ist – bitte nicht das arme Tier zutexten. Klare, einfache Signale mit der entsprechenden Intonation werden gut verstanden und hoffentlich umgesetzt. Die Peitsche ist unser verlängerter Arm und ersetzt uns den Schenkel. Ein Pferd kann eine Fliege auf dem Fell spüren, also arbeiten wir mit leichtem Touchieren, Vibrieren oder dauerhaftem Anlegen, um z.B. eine Wendung zu unterstützen. Bleibt noch die Leine. Sie ist die Nervenbahn. Auf den drei Metern schmalem Leder zwischen Fahrerhand und Pferdemaul spielt sich unendlich viel Kommunikation ab. In beide Richtungen. Und auch die will trainiert werden. Damit das Fahrschulpferd nicht einem Gesprächssalat erliegt kommt der angehende Fahrer erstmal an den Simulator. Und hier am Fahrlehrgerät werden all die kunstvollen Griffe einstudiert, die das Gespann am Ende hierhin und dahin lenken, die für die stetige weiche Verbindung sorgen und die die Basis für eines der wichtigsten Kriterien der Ausbildungsskala sind: Anlehnung. Wie jetzt, Ausbildungsskala? Gilt die etwa auch fürs Kutsche fahren? Klares JA! Und da sehen wir endlich: Reiten und Fahren sind gar nicht so weit voneinander weg. Fahren ist am Ende Reiten mit anderen Mitteln.

Und jetzt sind wir endlich auf den Punkt gekommen, und lassen uns das nochmal auf der Zunge zergehen. Fahren ist Reiten mit anderen Mitteln. Das impliziert nämlich, dass das Fahrpferd genauso schön gehen kann wie das Reitpferd. OK, für ein paar physikalische Einflüsse wie z.B. die Zugbelastung müssen wir leider Punktabzüge vergeben. Aber es spricht nichts, absolut nichts dagegen, dass wir uns nach Kräften bemühen unser Fahrpferd genauso zu gymnastizieren, auf feine Hilfen zu sensibilisieren und die Vervollkommnung der Skala der Ausbildung, die Durchlässigkeit anzustreben, wie es der Reiter tut. Nur dass es unendlich viel herausfordernder ist und viel mehr Überlegung und Phantasie erfordert. Wenn man mich eines Teils meiner Mittel beraubt, wie schaffe ich es trotzdem meinen Weg zu verfolgen? Es müssen Alternativen gesucht, probiert, verworfen, gefunden werden. Gemeinsam mit dem Partner Pferd. Und das führt am Ende zu einer Einheit, die den des Zentaurs bei weitem übertrifft. Oh ja, es fühlt sich schön an, wenn dein Pferd unter dir tanzt und auf leiseste Hilfen Lektionen abgerufen werden können. Um wieviel grandioser aber ist dieses Spektakel, wenn du DAHINTER sitzt und deinem Pferd dabei ZUSCHAUST? Wow, das ist der ultimative Flow, ich sage es euch!

So, jetzt erstmal durchatmen … Ich bin diesen langen Weg gegangen, und die Erfüllung, die ich auf dem gemeinsamen Ausbildungsweg mit meinem Pferd erlebt habe, lässt sich mit nichts vergleichen, was ich beim Reiten gefühlt habe. Und es war ein langer Weg, das kann ich ohne Übertreibung behaupten. Das Pferd ein gerade angerittener Nichtsnutz, der beim Vorbesitzer als erstes gelernt hatte, dass der Mensch auch nicht weiter weiß und man sein Heil besser in der Flucht sucht. Und der Fahrer, ein Lehrling noch, dessen gerade zweijährige Turnierkarriere der Geduld und der soliden Ausbildung eines grundanständigen vierbeinigen Lehrmeisters geschuldet war. Kein Mensch hätte geglaubt, dass dieser gemeinsame Weg über viel Zeit und Rat in die Klasse S führen würde.

Das braucht Kraft und Vertrauen: im vollen Galopp ins Wasserhindernis

Das braucht Kraft und Vertrauen: im vollen Galopp ins Wasserhindernis

Wie kommt man aber nun an eine solche Ausbilderkompetenz, wie sie mir glücklicherweise über die Füße fiel? Jemand mit viel Erfahrung, viel Pferde-Knowhow von oben wie unten, und einem pädagogischen Händchen für Mensch und Pferd? Das ist leider die Krux, ich kann es nicht anders sagen. Die Population an Fahrern ist bedeutend kleiner als die an Reitern. Analog verhält es sich mit der Zahl der Ausbilder. Zieht man noch die ab, die nur nach Schema F, mit Blick auf die Uhr und aufs Monetäre oder einfach nur schlecht ausbilden, bleiben nicht mehr viele übrig. Traurig aber wahr. Fahren ist nicht einfach und nicht ungefährlich. Fehler in der Ausbildung oder das allseits beliebte Schnell-schnell führen leicht in eine mehr oder weniger große Katastrophe und verleiden manch Probanden das Fahren auf immer.

Wer wirklich Fahren lernen möchte, allein oder mit seinem Pferd, dem rate ich von Herzen: Geht und besucht ein Fahrturnier. Oder zwei oder drei. Die Fahrer verbringen dort das ganze Wochenende, es ist Zeit sie zu beobachten, und man kann sie ansprechen. Schaut, wie sie auf dem Abfahrplatz fahren. Wie sie ihr Gespann in der Prüfung präsentieren. Wie sie mit ihrem Sportpartner Pferd umgehen. Denkt euch den Wagen weg und guckt nur auf die Pferde. Und dann sucht denjenigen auf, dessen Vorbereitung und Vorstellung euch harmonisch erscheint und dessen Bild euch am meisten an die Abbildung erinnert wie ein gut gerittenes Pferd im Band 1 der FN-Richtlinien dargestellt wird. Und dann geht ihr zu dem Menschen hin und fragt ihn, nach seinen Pferden, wie er zum Fahren gekommen ist und wer ihn ausgebildet hat oder derzeit trainiert. Vielleicht ladet ihr ihn oder sie zum Bierchen ein, redet noch ein bisschen länger und sammelt all diese Informationen. Und dann findet ihr mit ein bisschen Glück eure persönliche Fahrkompetenz, die euch auf eurem Weg begleitet und erlebt dieselbe Erfüllung wie ich.

Produkttest: Der CEECOACH im Praxistest

Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit der Firma peiker Consumer Electronics Evolution GmbH, die den Ceecoach herstellt.

Welcher Reitschüler kennt das nicht: Man reitet konzentriert im Unterricht, der Reitlehrer brüllt durch die Halle, man versucht die Anweisungen zu verstehen, das Gehörte umzusetzen und gleichzeitig den anderen nicht in den Weg zu reiten. Bei uns im Stall wird auch gern von mehreren Reitlehrern gleichzeitig Unterricht gegeben, und ich empfinde es als sehr anstrengend, meinen Vater, der gleichzeitig mein Reitlehrer ist, zu verstehen. Noch schlimmer ist es auf dem Außenplatz, hier kommt der Wind und andere Nebengeräusche hinzu, so dass ein effektiver Unterricht eigentlich nur auf dem Zirkel möglich ist. Aber wenn das Pferd weiter ausgebildet ist, und man Lektionen über 60 Meter oder gar eine ganze Aufgabe durchreiten möchte, ist die Verständigung zwischen Reitlehrer und Schüler mehr als schwierig.

Die Lösung hierfür: ein Kommunikationsgerät, was Lehrer und Schüler miteinander verbindet. In der Vergangenheit gab es bereits diverse Geräte am Markt: Mein Vater hatte früher eine Art Walkie-Talkie, das aber mehr schlecht als recht funktionierte, außerdem hielt der Ohrstöpsel bei mir nicht, sondern fiel ständig heraus. Kurzum, es war zu kompliziert und wurde nicht wirklich benutzt.

Seit Kurzem gibt es ein ganz neues Produkt, welches die bisherigen Anbieter aus meiner Sicht deutlich überholt: Den CEECOACH. Und genau den dürfen wir seit einiger Zeit testen! Wir haben uns riesig gefreut, dass wir mit der Firma Peiker eine Kooperation schließen konnten und waren sehr gespannt, wie das Training mit dem CEECOACH ablaufen wird. Den Bericht über unseren ersten Eindruck findet ihr hier: Klick

Mittlerweile konnten wir den CEECOACH genauer unter die Lupe nehmen und in den Reit-Alltag integrieren. Das System funktioniert ganz einfach: Unser Starterpaket (Preis: 249 EUR) enthielt zwei CEECOACH Geräte mit jeweils einem Headset, 2 USB Ladekabel und einen USB Doppeladapter. Das Gerät gibt es in vier Farben, wir haben uns für Silber entschieden.

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Sowohl Reitlehrer als Schüler können das Gerät, welches lediglich 45g wiegt und somit nicht weiter auffällt, an der Reithose mit einem Clip befestigen, der Reitlehrer hat also auch die Hände frei. Beide Geräte sind mit einem kleinen Headset verbunden, welches sich sehr gut am Ohr befestigen lässt. Auf das Headset setzt man einen kleinen Gummistöpsel, den es in zwei verschiedenen Formen (je nach Ohrform) gibt. Im Lieferumfang sind 8 verschiedene Gummistöpsel enthalten, so dass mein Vater den CEECOACH für sieben unterschiedliche Schüler verwendet, so dass jeder Schüler seine eigenen Ohrstöpsel hat.

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Im Gegensatz zu anderen Systemen funktioniert der CEECOACH nicht über Funk, sondern über Bluetooth. Hierdurch ist der Empfang bis zu 300m exzellent, in unserem Fall bedeutet das, dass mein Vater im Unterricht auch mal in unsere Sattelkammer gegangen ist um die Touchierpeitsche für die Handarbeit zu holen, und wir uns in der Zeit weiter unterhalten konnten. Die Qualität ist optimal, mein Vater kann sowohl in der Halle, als auch auf dem Außenplatz auch bei Wind mit normaler Stimme Unterricht geben, und ich höre ihn zu jeder Zeit optimal. Es lassen sich verschiedene Modi einstellen, so dass mein Vater entscheiden kann, ob ich als Schüler stumm geschaltet bin, oder auch sprechen kann. Auch mit mehrere Schülern gleichzeitig ist der Unterricht möglich: Ein weiterer Schüler kann sein Handy als zusätzliches Gerät nutzen und es per Bluetooth mit dem CEECOACH verbinden. Das Gerät sieht nicht nur gut aus, sondern ist sehr bedienerfreundlch und selbsterklärend im Handling.

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Bereits nach dem ersten Training war der CEECOACH für mich nicht mehr wegzudenken. Es fällt mir wesentlich leichter, mich beim Unterricht zu konzentrieren, wenn ich nicht nachfragen muss, ich kann viel größere Linien reiten und halte mich weniger auf einem Zirkel auf, bei dem mein Vater in der Ecke steht. Auch er empfindet den Unterricht als deutlich effektiver und entspannter, so dass er mittlerweile in den allermeisten seiner Einheiten den CEECOACH benutzt.

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Im nächsten Monat geht es bei uns los mit den ersten Turnieren, und da freue mich mich nochmal besonders, dass der CEECOACH uns begleiten wird, denn auf einem wuseligen Arbeitsplatz ist effektiver Unterricht besonders schwer. Auch hier bin ich überzeugt, dass der CEECOACH uns eine echte Hilfe sein wird bei der optimalen Vorbereitung vor der Prüfung.

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Die Stute ist tragend – letzte Schritte bis zur Geburt des Nachwuchses

Weil der Artikel zum Thema Fohlen aus der eigenen Stute bei euch so gut angekommen ist, folgt hier nun der Anschlussbeitrag. In diesem Beitrag werden alle Aspekte, die man als Züchter zu beachten hat, aufgegriffen sobald die Trächtigkeit der Stute vom Tierarzt bestätigt wurde.

Wie im vorherigen Artikel bereits angeschnitten, ist es gut möglich, dass der Stutenbesitzer die Haltung seines Schützlings aufgrund der Trächtigkeit ändern muss. Handelte es sich möglicherweise bisher um ein Sportpferd, welches in einem entsprechenden Stall untergebracht war, sind die Anforderungen an die Haltung während der Trächtigkeit andere. Wer sich den Traum vom Fohlen aus der eigenen Stute verwirklichen möchte, sollte sich frühzeitig über Unterbringungsmöglichkeiten für tragende Stuten informieren.

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Grundlage der Haltung sollte sein, dass sich die Stute ausreichend an der frischen Luft bewegen kann, denn besonders der natürliche Lichteinfall und die Sonne wirken sich positiv auf die Hormone aus! Kontakt mit Artgenossen sollte genauso selbstverständlich sein wie eine trockene und saubere Liegezone. Optimal sind großzügig angelegte Offenställe. Aber auch Boxenhaltung während der Nacht und tagsüber Weidegang in der Gruppe ist eine geeignete Haltungsform für die tragende Stute.

Die Trächtigkeit von Stuten beträgt in der Regel etwa elf Monate, wobei es hier z.T. auch zu deutlichen Abweichungen kommen kann. Beeinflusst werden kann die Trächtigkeit durch verschiedene Einflüsse, weshalb es wichtig ist, dass sich Stutenbesitzer gut auf die Fohlengeburt vorbereiten.

In den letzten drei Monaten vor dem Stichtag entwickelt sich das ungeborene Fohlen besonders stark, die Stute hat in dieser Zeit dementsprechend einen deutlich höheren Bedarf an Nährstoffen. Zu dieser Zeit sollte die Stute bereits in dem Stall untergebracht werden, in dem auch die Geburt stattfinden soll, besser sogar schon einige Zeit früher, damit sie sich bereits in die neue Umgebung und die neue Herde eingewöhnen konnte.

Je näher der Geburtstermin rückt, desto öfter und genauer sollte man die Stute kontrollieren. Außerdem sollte sie sich bereits daran gewöhnt haben, sich auch am Euter berühren zu lassen. Dieses beginnt etwa 4-5 Wochen vor der Geburt deutlich zu wachsen. Auf keinen Fall darf man aber die Stute anmelken, weil dabei die für das Fohlen so wichtige Biestmilch verloren geht!

Sobald sich die sogenannten „Harztropfen“ an den Euterzitzen bilden, dauert es nicht mehr lange bis die Stute fohlt. Spätestens jetzt ist es ratsam, die Stute noch genauer zu überwachen.

Ob die Geburt bald los geht, lassen sich viele Stuten gar nicht so offensichtlich anmerken. Bei manchen kann man aber eine gewisse Unruhe feststellen, z.B. im Kreis laufen. Liegen ist nicht immer ein Zeichen dafür, dass es „los geht“. Oftmals schlafen die werdenden Mütter auch einfach. Die Stute genau zu beobachten ist aber in der Regel ein guter Ansatz, um feststellen zu können, wann etwas nicht mehr normal ist. Spätestens wenn die Wehen anfangen, ist die Atmung auch erhöhter.

Nach meiner Erfahrung hat sich für die Geburtsüberwachung der Geburtsmelder „Birth Alarm“ bewährt. Dieser ist ein Bauchgurt, der der Stute um den Bauch geschnallt wird. Er ist oben mit einer Antenne ausgestattet, die Signale an eine Empfängerstation sendet. Man kann einstellen, dass diese piept, sobald die Antenne in der Waagerechten ist. Natürlich kann es dabei auch zu Fehlalarmen kommen, z.B. wenn die Stute einfach tief schläft. Um das Überwachungssystem zu optimieren, können Kameras angebracht werden, damit man in solchen Fällen ausschließen kann, ob es sich lediglich um einen Fehlalarm handelt oder ob die Geburt tatsächlich beginnt.

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Dass Stuten den errechneten Geburtstermin ihres „Nachwuchses“ überziehen, ist übrigens keine Seltenheit. Dennoch sollte die Stute in solchen Fällen noch genauer beobachtet werden. Sofern es keine Auffälligkeiten gibt, besteht aber kein Grund zur Sorge. Verhält sich die Stute ungewohnt oder macht sie den Anschein, als hätte sie Schmerzen, sollte ein Tierarzt hinzugezogen werden. Zeigt sie unter Umständen Kolikanzeichen könnte eine Gebärmutterdrehung die Ursache sein.

Bei der Geburt sollten immer erfahrene Menschen dabei sein. Diese erkennen am ehesten, ob die Geburt völlig normal verläuft, ob die Stute vielleicht Hilfe benötigt, oder ob vielleicht sogar ein Tierarzt hinzu geholt werden muss. Normalerweise brauchen Stuten keine Hilfe bei der Geburt. Wenn das Fohlen aber z.B. besonders groß ist, darf der Mensch sie unterstützen, sofern er weiß, wie und in welche Richtung er ziehen muss – wieder ein Grund, warum immer erfahrene Personen dabei sein sollten!

Ist das Fohlen da, ist zunächst zu überprüfen, dass die Eihaut aufgerissen ist, damit es nicht erstickt. Als nächstes steht die Stute meistens auf, sodass die Nabelschnur abreißt. Wenn der Nabel stark nachblutet, kann dieser abgebunden werden. Außerdem muss der Nabel desinfiziert werden (mit Jod- oder Blauspray o.ä.) – wichtig: dabei nicht berühren.

Die meisten Fohlen beginnen schon kurz nach der Geburt mit den ersten Aufsteh-Versuchen. Bis die Kleinen dann wirklich auf ihren wackligen Beinen stehen können, dauert es aber oft noch ein Weilchen. Wichtig ist dann als nächstes, dass das Fohlen die wichtige Kolostralmilch („Biestmilch“) aufnimmt. Bis die Fohlen „verstehen“, wo es an die Milchbar geht, vergehen häufig ebenfalls eine kleine Weile (ca. 2-3 Stunden).

Bis die Nachgeburt von der Stute abgeht, können bis zu sechs Stunden vergehen. Diese muss unbedingt aufgehoben werden, damit der Tierarzt untersuchen kann, ob diese vollständig ist. Wenn Reste davon in der Stute verbleiben, kann das lebensgefährlich werden. Der Besuch des Tierarztes sollte innerhalb eines Tages nach der Geburt erfolgen, damit dieser kontrollieren kann, ob Stute und Fohlen wohlauf sind. Sofern es nicht Hunde und Katzen regnet und der Tierarzt bestätigt hat, dass mit Stute und Fohlen alles in Ordnung ist, steht einem Weidegang schon am ersten Tag nach der Geburt nichts im Wege.

Für alle Zucht-Neulinge bietet es sich aufgrund aller bisher genannten Dinge, die vor der Geburt beachtet werden müssen, und vielen anderen Sonderbarkeiten, die unter Umständen auftreten können, an, die Stute in einen Stall zu stellen, die eine Art „Rundum-Sorglos-Paket für Fohlengeburten“ anbieten. In den meisten Fällen bieten solche Ställe auch an, dass Stute und Fohlen dann zusammen mit (in der Regel vielen) anderen Stuten und Fohlen das Grün der Weiden genießen können. So können die Fohlen gemeinsam mit vielen kleinen Freunden aufwachsen und sind prima sozialisiert.

Wenn ihr selbst schon einmal ein Fohlen gezüchtet habt oder es in naher Zukunft vor habt, dann schreibt uns doch einen Kommentar unter den Beitrag!

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Ein kleiner Einblick in die Welt des Fahrsports

Wir freuen uns immer sehr, hier auch Artikel von anderen Autoren veröffentlichen zu können, um euch eine möglichst große Vielfalt aus allen Bereichen aus dem Reitsport bieten zu können. Ganz besonders gefreut hat uns daher der Gastartikel von Vicky, die uns einen Einblick in den Fahrsport geben wird. Wir hoffen, euer Interesse an dieser leider oft unterschätzen Disziplin wecken zu können, denn es wartet noch ein weiterer Artikel aus dem Fahrerlager auf euch. Gibt es unter unseren Lesern auch Fahrer? Oder Reiter die schon mal mit dem Fahrsport in Berührung gekommen sind?

„Niemals würde ich mein Pferd einfahren lassen!“ – Diesen Satz hat wahrscheinlich jeder Reiter schon einmal gehört, gelesen oder sogar selbst über die Lippen gebracht. Auch ich habe bis vor einigen Jahren zu der Fraktion gehört, die mit dem Fahrsport nicht wirklich etwas anfangen konnte, obwohl ich aus einer fahrsportbegeisterten Familie komme. Dass das Pferd mit dem ich gerade den Umstieg aufs Großpferd geschafft hatte, nun auch noch Fahrturniere bestreiten sollte, habe ich zunächst nur sehr widerwillig hingenommen. Trotzdem war dies der entscheidende Anstoß für mich, mich intensiver mit dem Fahrsport auseinander zu setzen und schließlich selbst ein Fahrsportler zu werden.

Fahren – was bedeutet das eigentlich? Der Fahrsport ist sehr traditionell und wird häufig als altmodisch abgestempelt, oft auch als nicht unbedingt pferdefreundlich. Der Fahrsport als das krasse Gegenteil zum Reitsport. Unschöne Bilder von Kutschen mit erschöpft wirkenden Pferden in Großstädten sind jedem bekannt und haben sicherlich die ein oder andere Meinung vom Fahren  bzw. vom Fahrsport geprägt. Doch auf solche Bilder ist der Fahrsport auf gar keinen Fall zu beschränken.

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Im Fahrsport gibt es verschiedene Anspannungsarten, am bekanntesten sind die Ein-, Zwei- und Vierspänner. Diese messen sich national wie international auf Turnieren bis hin zu FEI Weltmeisterschaften. Auch für Parasportler ist der Fahrsport sehr interessant. Parasportler haben sowohl die Möglichkeit an Regelturnieren teilzunehmen als auch bis hin zu Weltmeisterschaften in verschiedenen Graden zu starten. Dabei wird einspännig gefahren.

Wie im Reitsport gibt es unterschiedliche Klassen, anfangen bei E, geht es über A direkt zu M und dann zu S. Der aufmerksame Leser wird die Klasse L vermissen – zu Recht. Im Fahrsport wird auf die Klasse L und die Leistungsklasse 4 verzichtet. Auf Turnieren werden die drei Teilprüfungen Dressur, Hindernis (Kegel) und Gelände gefahren, die Ergebnisse werden zu einer kombinierten Wertung zusammen gezählt. Jedoch ist es auch möglich nur die Dressur oder die Dressur und das Hindernisfahren als Teilprüfung zu fahren. Platziert wird jede Prüfung extra.

Fahrturnier Westbevern 2011

Die Dressuren werden auf einem 40m x 80m bzw. 40m x 100m großen Viereck gefahren. Wie beim Reiten werden komplette Dressuraufgaben gefahren, die verschiedene Lektionen beinhalten. Eine Ausnahme ist der Galopp, dieser wird erst ab der Klasse S und dann auch nur bei Einspännern gefordert. Ganz neu ist, dass die Einspänner bei den internationalen Aufgaben auch Seitengänge (Übertreten) zeigen müssen. Ein Dressurergebnis von 5,0 (bzw. 50 %) und besser ist die Voraussetzung dafür, um auf dem jeweiligen Turnier auch im sogenannten Kegelfahren und im Gelände starten zu können. Beim Kegelfahren ist ein Parcours zu durchfahren, der aus (meist orangen) Pylonen mit abwerfbaren Bällen besteht, die die sogenannten Tore bilden. Je höher die Klasse, desto schwieriger der Parcours und desto enger werden die Tore. Diese Prüfung wird auf Zeit gefahren, heruntergefallene Bällen geben Strafpunkte. Dann kommt die Geländeprüfung, nach einer Streckenfahrt werden feste Hindernisse durchfahren. Für Zuschauer meist die spektakulärste Prüfung, die aber auch unschöne Bilder zu Tage bringen kann – nämlich dann wenn Pferd(e), Fahrer und Beifahrer sich nicht einig sind, sich festfahren, ziehen, zerren, schreien, umkippen … Umso schöner ist es, wenn gut trainierte Pferde, mit guter Kondition und einem Fahrer an den Leinen, der weiß was er tut, nahezu mühelos alle Hindernisse bewältigen und danach so aussehen, als könnten sie das Ganze nochmal machen! Wie in der Vielseitigkeit wird diese Prüfung durch Tierärzte begleitet.

Für´s erste sollte das als kleiner turniersportlicher Einblick ausreichen, doch was ist, wenn man selbst das Fahren anfangen möchte?

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Fahren ist, wie das mit dem Pferdesport eben so ist, ein sehr zeitaufwendiges und vor allem teures Hobby.  Für den Fahrsport muss man sich bewusst entscheiden, ob in der Freizeit oder auch mit Turnierambitionen – man macht das alles nicht mal so nebenbei. Wer beschließt in den Fahrsport einzusteigen, sei es freizeitmäßig oder eben turniermäßig, sollte den sogenannten „Fahrschein“ (Fahrabzeichen) machen. Neben theoretischen Kenntnissen, wird dabei auch das Fahren an sich vermittelt und praktisch mit sicheren, erfahrenen Gespannen geübt und schließlich geprüft. Damit ist der Anfang also gemacht und dann? Ob das eigene (Reit-)Pferd eingefahren werden soll, muss gründlich überlegt werden. Nicht jedes Pferd ist als Fahrpferd geeignet. Mit dem Einfahren ist es dann ein bisschen wie mit dem Einreiten, irgendwie ist es eine Wissenschaft für sich. Am besten und verantwortungsvollsten ist es, sein Pferd von einem erfahrenen Fahrer einfahren zu lassen. Auf keinen Fall sollte man als Laie versuchen sein Pferd allein einzufahren. Mit dem Einfahren wäre dann Schritt zwei erledigt: Das Fahrabzeichen in der Tasche und das Pferd eingefahren – jetzt kann´s losgehen,oder?! Fehlen „nur noch ein paar Kleinigkeiten“: Eine geeignete Kutsche und passendes Geschirr müssen her. Bei Kutschen gibt es ungefähr so viel Auswahl wie in der Autowelt – vom schnittigen Sportflitzer bis hin zum großen Familienvan, man muss einfach wissen was man will. Sattelsuche ist wohl jedem Reiter ein Begriff, mit dem richtigen Geschirr ist es nicht unbedingt anders – preislich übrigens auch. Auch das passende Gebiss ist nicht immer sofort gefunden. Aber wenn all diese Dinge angeschafft wurden und das Portemonnaie leer ist, kann es losgehen. Dann kann die ganze Familie Pferdesport betreiben, dann können alle zusammen mit dem Pferd/den Pferden in den Wald fahren, die Natur genießen und plötzlich haben Oma und Opa auch mal etwas von der teuren Investition für ihre Enkel. Fährt man zwei Pferde, hat man in einem Rutsch gleich beide bewegt, tut der Rücken oder das Knie gerade so weh, dass man nicht reiten kann, schwingt man sich eben auf den (Kutsch-)Bock und hat sein Pferd trotzdem bewegt. Dabei ist stets zu beachten, dass man in der Regel nie alleine fahren und immer einen Beifahrer dabei haben sollte. Fahrsport ist Teamsport, das ist wörtlich zu nehmen und das spürt man auch.

Wenn es dann mal etwas mehr als die sonntägliche Familienausfahrt sein soll und der Turniersport interessant wird, bekommen regelmäßiges Training und der richtige Trainer höhere Priorität. Fahrpferde müssen genauso nach der Ausbildungsskala trainiert und ausgebildet werden wie Reitpferde auch. Fehlende Schenkel- und Gewichtshilfen sind dabei nicht zu unterschätzen. Ich habe mich oft dabei ertappt, wie ich auf der Kutsche unbewusst die Beine angespannt habe, oder mit dem inneren Schenkel treiben wollte … Das ging natürlich ins Leere. Beim Fahren lernt man die Pferde noch einmal von einer anderen Seite kennen, vielleicht denkt man auch ein bisschen mehr voraus als beim Reiten.

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Das Schöne am Turniersport im Fahren ist der besondere Teamgeist. Auf Fahrturnieren herrscht eine andere Mentalität als auf Reitturnieren. Jeder hilft jedem, Zickenkriege, Neid und Missgunst sind weitaus seltener anzutreffen.

Im Prinzip könnte noch so viel mehr über die Faszination des Fahrsports geschrieben werden, aber festzuhalten bleibt, dass der Fahrsport nicht als das krasse Gegenteil zum Reitsport zu sehen ist. Beide Pferdesportarten müssen mit Sinn und Verstand betrieben werden, damit Mensch und Pferd Spaß daran haben und sich gegenseitig gesund erhalten. Als Team kann man viel erreichen und das gilt insbesondere für den Fahrsport.

Gastbeitrag von Anna Den: Aufgabenserie Klasse S*

Prinzipiell sagt man, wer eine sichere M** Tour geht, der schafft auch eine leichte S Dressur – Ausnahmen bestätigen die Regel.

Was ist eine leichte S Dressur? Bei der schweren Klasse unterscheidet man zwischen S* S** und S***.

Die gängigsten ausgeschriebenen Aufgaben einer S* sind die S3 und der Prix St. Georges (natürlich gibt es neben diesen auch weitere Aufgaben). Dabei zählt der Prix St. Georges in der Kategorie „leichte S“, sprich S*, zu den schwierigsten Aufgaben.
Bei einer S** wird die Intermediaire I geritten und alles was ab *** anfängt, beinhaltet die schwierigsten Lektionen, die ein Dressurpferd beherrschen kann, Piaff und Passage, dabei unterscheidet man auch zwischen Intermediare II und dem verschiedenen Grand Prix.
Da jeder S Dressur-Schwierigkeitsgrad ein Thema für sich ist, werde ich in diesem Artikel nur den Prix St Georges und seine Tücken erläutern.
Die Aufgabe des Prix St Georges ist so konstruiert, dass sie eine Überleitung zur nächsten Schwierigkeitsstufe, der S**, bietet. Der Anfang der Aufgabe, die Trabtour, unterscheidet sich nicht viel von einer M oder M** Dressur, es kommen keine neue Lektionen hinzu.

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Nach dem Einreiten im Galopp, folgt auf der ersten Diagonalen der Mitteltrab, der bereits ab einer L-Dressur verlangt wird. Den Übergang nach dem Mitteltrab in den versammelten Trab sollte man sichtbar und deutlich ausführen, um sein Pferd wieder vollständig bei sich zu haben und es sofort auf die nächste Lektionen vorbereiten zu können, denn in den S-Dressuren kommen alle Lektionen schneller hintereinander und je schwieriger die Aufgaben werden, S**/S***, desto mehr kommt alles Schlag auf Schlag. Dieses gilt für alle Übergänge, besonders jedoch nach Lektionen, die nach Vorne gehen, nicht zuletzt weil man für jeden Übergang in S-Dressuren extra benotet wird. Nach dem Mitteltrab folgt das Schulterherein, welches aus dem versammelten Trab ohne Störung fließend und in der Spur erfolgen sollte. Das Pferd muss gleichmäßig gestellt und gebogen sein, ohne Verlust von Takt und vor allem Kadenz. Mitte der langen Seite wird eine 8 m große  Volte geritten, woraus die erste Traversale bis kurz vor C eingeleitet wird. Bei beiden Lektionen ist der Fluss sehr wichtig, das Pferd sollte keine Unregelmäßigkeiten oder Störungen, wie z.B. Stocken, in seinen Gängen vorweisen. Die Traversale sollte sichtbar kreuzend, kadenziert und durchgeschwungen geritten werden, ohne dass das Pferd womöglich abtaucht oder in den Trabtritten kürzer wird. Der darauf folgende starke Trab müsste eine deutliche Steigerung zur ersten Verstärkung bieten. Die Übergänge, das Schulterherein, Volte und Traversale sind ebenfalls so zu reiten, wie beim ersten Mal, Gleichmaß und Schwung sind das A und O.

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Nach der zweiten Traversale folgt direkt der versammelte Schritt vor C. Bei dem versammelten Schritt sollte man darauf achten, dass das Pferd nicht nur langsamer schreitet, sondern wirklich geschlossen, mit genügend Fleiß und in Aufrichtung vor dem Reiter herläuft, nur dann gelingen auch die Schrittpirouetten mit fleißiger, aktiver, mittretender Hinterhand. Im starken Schritt sehen es die Richter gerne wenn das Pferd seinen Raumgriff deutlich erweitert und einen genügenden Übertritt zeigt bei erweiterter Halsdehnung. Nach dem starken Schritt folgt im St Georges die Galopptour. Manche sagen auch, die S-Dressur fängt erst ab dem Galopp an. Denn da kommen die ersten Unterschiede zu der M** vor. Während man in der M** nur zur einen Seite hin traversiert, muss man in der S Dressur über einen fliegenden Wechsel zu zwei Seiten hintereinander traversieren. Da der Wechsel bei X ist, hat man keine Bande, wie zb in der Aufgabe S3, die einem hilft das Pferd zu begrenzen. Nach der ersten Galopptraversale ist es wichtig das Pferd gerade zwischen beiden Beinen zu halten, ohne dass es nach rechts oder links ausschlägt, um den Wechsel gerade bei X zu reiten. Die meisten Pferde wissen, dass es nach der Linkstraversale direkt in die Rechtstraversale geht, so springen sie den Wechsel schon in die Rechtstraversale herein, was jedoch fehlerhaft ist. Der Schwierigkeitsgrad besteht hierin, das Pferd ohne „Schleudern“ gerade zum Wechsel hinzubringen und ihn bei X auszuführen. Dazu ist es wiederum sehr wichtig das Pferd bei sich zu halten, was ich vorhin angesprochen hatte, damit es auf die Hilfen und die Kommandos wartet und nicht übereifrig wird und sich verselbständigt.

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Nach der Rechtstraversale erfolgt wieder ein Wechsel und es folgt eine neue, schwierige Lektion, die Galopppirouette. Dabei muss das Pferd auf einem kleinen Kreis, besser gesagt, auf einem Fleck um seine Hinterhand herumgaloppieren. Dabei darf das Pferd hinten nicht gleichzeitig auffußen, sondern muss in seinem Dreitakt weiter durchspringen. Eine kurze Sequenz wird im Außengalopp geritten bevor bei C der fliegende Wechsel erfolg. Nach den Galopppirouetten werden nun weitere neue Lektionen gefordert, und zwar die Serienwechsel. Auf der ersten Diagonalen reitet man 5 fliegenden Wechsel zu vier Sprüngen, auf der zweiten fünf Wechsel zu drei Sprüngen.

 

Zu beachten ist, wie eigentlich die ganze Aufgabe hindurch, dass alles im Gleichmaß erfolgt, dass man sich nach jedem Wechsel wieder Kontrolle holt um das Pferd auf den nächsten Wechsel vorzubereiten. Nach den letzten Dreiern zeigt man den starken Galopp bevor auf die Schlusslinie abgewendet und aufmarschiert wird. Die Tücke nach dem starken Galopp ist der letzte fliegende Wechsel. Dieser sollte nicht noch im starken Galopp geritten werden, sondern auch da muss man sich das Pferd vorher zurückholen, um den Wechsel kontrolliert nach vorne herauszulassen, den Schub des starken Galopps ausnutzen, jedoch nicht aus dem starken Galopp die Hilfe geben.

Im Prinzip muss man sich einen roten Faden denken, der sich durch die Aufgabe zieht, der wäre Gleichmaß, ordentliche Hufschlagfiguren und Harmonie. Ob es die Pferde so zulassen, wie man sich das vorstellt ist wiederum eine andere Sache, ich spreche aus Erfahrung.

Zum Abschluss sehr ihr im folgenden Video den St. Georg vom internationalen Turnier Horses & Dreams in Hagen.

 

 

 

 

Loesdau’s braune Stiefelschäfte „Monaco“ im Test

Braune Stiefel sind grade voll im Trend und sehen einfach edel aus. Aber was machen, wenn man nicht gleich die Maßstiefel von Königs für 900 Euro kaufen will? Ich probierte es daher mit den Stiefelschäften „Monaco“ in Kombination mit den Stiefeletten, ebenfalls Modell „Monaco“ von Loesdau.

Die Stiefelschäfte „Monaco“ aus Rindsleder mit Dressurbogen haben einen Reißverschluss am Schaftrücken sowie einen Elastikeinsatz, der auch angelaufene Beine nach einem anstrengenden Bürotag toleriert. Das Innenfutter besteht aus 100% Polyester. Die Stiefelschäfte sind in verschiedenen Weiten/Höhen verfügbar und kosten 72,50 Euro.

Die Stiefeletten „Monaco“, Farbe Mocca, sind in den Schuhgrößen 36 bis 44 verfügbar. Die Stiefel haben ein Lederinnenfutter, sowie seitlich liegende Reißverschlüsse und Elastikeinsätze. Da ich sehr schmale Füße habe, war ich erst zögerlich aufgrund der fehlenden Schnürung. Die Schuhe sind jedoch schön schmal geschnitten, so dass sie auch ohne Schnürung sehr gut sitzen. Sie sind auch noch in der Farbe schwarz erhältlich und kosten 79,95 Euro.

Gekauft habe ich die Kombination bei Loesdau in Mülheim an der Ruhr. Mit der Beratung kann man Glück und Pech haben. An diesem Tag jedoch nahm die Verkäuferin sich genügend Zeit und ich ging glücklich, wenn auch etwas skeptisch aus dem Laden. Zuvor hatte ich bei Lederwaren nämlich ausschließlich Markenfabrikanten vertraut. Die Stiefeletten und Stiefelschäfte könnt ihr auch über das Internet (www.loesdau.de) bestellen, wenn keines der Geschäfte in eurer Nähe liegt.

Am nächsten Tag probierte ich die Kombination gleich an. Das Leder wirkte noch etwas steif. Die Qualität- Feinheit des Leders und Verarbeitung- ist sicher nicht mit der von Königs zu vergleichen. Die Stiefelschäfte sitzen angenehm dicht am Bein, ohne dabei einzuengen. Die Stiefeletten benötigen kein Eintragen und sitzen von Anfang an bequem am Fuß.

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Auch das Reitgefühl ist überzeugend. Im Vergleich zu meinen steifen Dressurstiefeln fühle ich mich angenehm beweglich in den Stiefelschäften.

Inzwischen habe ich die Stiefelschäfte und Stiefeletten seit 2 Jahren in Gebrauch. Ich nutze sie etwa 2-3x pro Woche in Abwechslung mit Dressurstiefeln. Trotz miserabler Pflege sehen sie immer noch sehr gut aus. Was mich besonders überrascht: Im Vergleich zu Markenstiefeln/-schäften halten die Reißverschlüsse nach wie vor und lassen sich immer noch leicht schließen und wieder öffnen. Leichte Abnutzungserscheinungen gibt es nur dort, wo der Sporen sitzt sowie an der Innenseite der Wade.

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Fazit: Es muss nicht immer teuer sein! Im Design, Funktionalität und Preis-Leistungsverhältnis liegen diese Stiefelschäfte und Stiefeletten von Loesdau ganz weit vorne. Für rund 150 Euro bekommt man zwar kein Markenprodukt- jedoch eines, welches in der Haltbarkeit definitiv mithalten kann.

 

Kinostart von Ostwind 2 – Gewinnt 2 x 2 Kinokarten!

Am 14. Mai läuft in den Kinos der zweite Teil der Filmreihe Ostwind an und wir durften uns den Film vorab schon mal ansehen. Da uns der erste Teil gut gefallen hat, waren wir sehr gespannt und sind mit freudigen Erwartungen zur Vorführung des zweiten Teils gefahren.TT_Ostwind2_DT15_35012_b_HiRes_700„Sommerferien, endlich wieder Zeit für Ostwind, Mika (Hanna Binke) ist überglücklich. Doch dann entdeckt sie eigenartige Wunden an Ostwinds Bauch, für die niemand eine Erklärung hat. Noch dazu steht Kaltenbach kurz vor der Pleite! Schweren Herzens entscheidet sich Mika, an einem Vielseitigkeitsturnier teilzunehmen, bei dem ein hohes Preisgeld winkt. Aber während des Trainings wirkt Ostwind abgelenkt, oft läuft er einfach davon. Mika verfolgt den schwarzen Hengst bis tief in den Wald und ist ziemlich überrascht: Aus dem Dickicht erscheint eine magisch anmutende Schimmelstute und die beiden Pferde umtanzen sich liebevoll. Plötzlich taucht ein fremder Junge namens Milan (Jannis Niewöhner) auf, der sagt, die Stute sei ihm entflohen. Er behauptet, er könne Mika helfen, das Turnier zu gewinnen. Was hat es wirklich mit Milan auf sich? Kann Mika Ostwinds Aufmerksamkeit für sich und das Turnier zurückgewinnen und Kaltenbach noch rechtzeitig retten? „

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Mehr wollen wir von der Handlung gar nicht vorwegnehmen, aber ihr merkt, es geht im zweiten Teil von Ostwind nicht weniger dramtisch zu, als im ersten Teil, nur ist diesmal nicht Ostwind selbst in Gefahr, sondern gleich das ganze Gestüt Kaltenbach, auf dem Ostwind zuhause ist. Es liegt nun an Mika und Ostwind, das Gestüt durch einen Sieg an einem hochdotieren Vielseitigkeitsturnier zu retten.

Der Film bedient sich dabei an allen gängigen Vorurteilen gegenüber Turnierreitern und lässt wirklich kein Klischee aus, klar dass Mika mit dem Turnierrummel nichts anfangen kann und daher sowohl das Training als auch ihre Vorstellung vor den Richtern auf ihre eigene Art bestreitet. Ein wichtiges Element im zweiten Teil ist außerdem die weiße Stute, die ihrem neuen Käufer entwischt ist und nun frei im Wald lebt. Zusammen mit dem geheimnisvollen Milan versucht Mika die Stute zu zähmen, im Gegenzug dafür hilft Milan ihr beim Training von Ostwind für das Turnier. Am Ende muss nicht nur das Gestüt sondern auch die weiße Stute in einer dramatischen Aktion vor dem Abdecker gerettet werden.

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Die Handlung ist zugegebener Maßen an vielen Stellen leicht vorhersehbar und entbehrt meist doch der Logik und Realität, aber dabei geht es im Kino ja schließlich auch nicht, erst recht nicht in einem Kinderfilm. Ostwind ist der Traum eines jeden Pferdemädchens, ein richtiges Reitermärchen, wie man es sich schöner kaum erträumen kann. Mit wirklich guter Musik haben die Filmemacher wunderschöne Szenen eingefangen, allein wegen dieser Bilder ist der Film auch für alle Pferdefreunde jenseits der Pferdemädchenzeit sehenswert. Vor allem die tollen Eindrücke aus Freiheitsdressur, lustigen Kunststücken und wilden Galopps durch tolle Wiesen- Waldlandschaften machen einfach Freude anzusehen, da kann man auch mal über den etwas übertriebenen Kitsch hinweg sehen. Die Pferdetrainer und speziell Kenzie Dysli, die in Reiterkreisen sicherlich vielen ein Begriff ist, haben wirklich ganze Arbeit geleistet und mit den Pferden beeindruckende Szenen möglich gemacht.
Gut gefallen hat mir auch, dass der freundschaftliche faire Umgang mit dem Pferd im Film immer wieder thematisiert wird. Mika bemerkt zum Beispiel in einer Szene, dass sich ein Pferd, dass in einer Box lebt, fühlen muss wie ein Mensch, der im Kleiderschrank hausen muss. Sicherlich ist die Freiheit, die Ostwind und seine Filmfreunde genießen dürfen an vielen Stellen ein bisschen überzeichnet und unrealistisch, aber es ist schön, dass die junge Zielgruppe des Films dazu angeregt wird, traditionelle Haltungs- und Umgangsformen von Reitpferden zu hinterfragen.

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Ostwind 2 ist unserer Meinung nach ein tolles Pferdemärchen für alle begeisterten kleinen Pferdefreunde und für alle Reiter geeignet, die sich an den tollen Aufnahmen der wirklich beeindruckend trainierten Pferde erfreuen mögen. Stimmungsvolle Landschaften,  freie Pferde und beeindruckende Wetterlagen rufen den ein oder anderen rührseeligen und bildgewaltigen Moment hervor und sorgen auch bei großen Reitermädchen für Gänsehaut. Allerdings bleibt im Gegensatz zum ersten Teil die besondere Verbundenheit zwischen Mika und den Pferden irgendwie ein bisschen auf der Strecke, insgesamt geht Ostwind 2 vor lauter dramatischer Handlung doch nicht so ans Herz wie Ostwind 1.

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Habt ihr auch Lust Ostwind 2 im Kino zu sehen? Dann habt ihr hier die Chance, 2 mal 2 Kinokarten in einem Kino eurer Wahl zu gewinnen*. Was ihr dafür tun müsst? Einfach einen Kommentar hier auf dem Blog oder bei Facebook hinterlassen. Die Gewinner werden dann am Mittwoch den 13.05.15 aus allen Kommentaren ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

*Hinweis: Die zu gewinnenden Kinokarten sowie der Eintritt zur Pressevorführung wurde uns freundlicher Weise vom Constantin Filmverleih zur Verfügung gestellt, dies beeinträchtigt uns aber nicht in unserer Meinung.