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Útreiðar á Íslandi

Ein Erlebnis der besonderen Art war für mich ein Urlaub auf Island, der schon einige Jahre und damit viel zu lange her ist. Wir diskutierten damals lange, wohin es für meine Eltern, meinen Bruder und mich in den Sommerferien gehen sollte. Wandern in Norwegen, an den Strand auf Fuerteventura oder doch an die Mecklenburger Seenplatte? Als alle schon etwas genervt waren, kam mir die Idee: Island! Ein paar Fotos von der Insel im Internet gesucht und schon hatte ich alle mit der Idee angesteckt.

Mit 50% pferdeverrückten Menschen in der Familie liegt natürlich nichts näher als eine Unterkunft auf einem Pferdehof zu suchen. Auf der Halbinsel Snæfellsnes fanden wir schnell den kleinen, familiär geführten Bauernhof Lýsuhóll.

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Wir sendeten eine Anfrage für den von uns angepeilten Zeitraum und machten uns auf die Suche nach den passenden Flügen. Ernüchterung. Die Flüge mit der Lufthansa sollten für uns zusammen mehrere tausend Euro  kosten. Wir wollten die Unternehmung Island schon zu den Akten legen, als uns die Antwort aus Lýsuhóll erreichte. Das Bungalow war nicht nur für den gewünschten Zeitraum zu haben – auch der Hinweis, dass wir mit Icelandair ab Hamburg fliegen sollten, war in der Mail enthalten. Tatsächlich, mit Icelandair konnten wir für etwa 40% des Lufthansapreises nach Island fliegen. Buchen, geduldig warten, Sachen packen, losfahren. Hallo Island!

Die Insel ist unglaublich. Sie sieht von oben im Landeanflug schon völlig anders aus als Deutschland: riesige grüne Flächen, fast keine Bäume und viele Berge, nicht so von Straßen und quadratischen Feldern zerstückelt. Untergebracht waren wir in einem kleinen Bungalow, von dem wir auf weitläufigen Weiden die Herden des Hofes beobachten konnten.

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Wir hielten uns im Südwesten der Insel auf, besuchten den Geysir und seinen kleinen Bruder Strokkur, imposante Wasserfälle, Felsschluchten und die Küste, badeten in warmem Wasser, das direkt aus der Erde sprudelt.

Dunkel wurde es praktisch nicht. So konnte man manchmal, wenn die Sonne kurz hinter dem gletscherbedeckten Vulkan Snæfellsjökull verschwand, die Herden im goldroten Sonnenlicht wandern sehen.

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Ein Highlight des Urlaubs sollte ein Ausritt werden. Der Hof bietet ein- oder mehrstündige sowie ein- oder mehrtägige Touren durch die wundervolle Natur der Insel. Wir entschieden uns für eine zweistündige Tour.

Die Hufe der uns zugeteilten Pferde sahen doch äußerst gewöhnungsbedürftig aus, teilweise lang und ausgebrochen, sonst wirkten die Tiere aber gepflegt, gut genährt und gesund. Als eingeschworener Warmblutreiter musste ich mich mit den kleinen Islandponys erstmal anfreunden. Spätestens nach der Hälfte der Strecke war ich allerdings restlos begeistert von diesen Pferden. Die stapften völlig sicher und unbeeindruckt über unwegsames Vulkangestein durch die riesigen Lavafelder, trotzten dem teilweise starken Wind und trabten fröhlich am Strand aus grobem Kies entlang. Ich bin überzeugt, dass sich meine durchaus geländeerprobten Pferde auf dieser Strecke jeweils mindestens ein Bein gebrochen hätten. Am Ende des Ausritts gab es noch einen kleinen Galopp und den Versuch, Tölt zu reiten. Dazu musste man die Pferde dazu bringen, den Kopf relativ frei und hoch zu tragen und dabei etwas treiben, und schon gings los im Tölt. Das Ganze ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber durchaus nicht unbequem.

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Nach zwei Stunden kehrten wir wieder auf dem Hof ein und unsere Pferde durften sich wieder in ihre Herde mischen. Der Ausritt auf Island sowie die ganze Insel selbst bleiben mir als außergewöhnlich, eindrucksvoll und absolut empfehlenswert in Erinnerung. Da fahre ich ganz sicher mal wieder hin und dann gibt es bestimmt auch wieder den ein oder anderen Ausflug auf dem Pferderücken!

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Jeany, Träume werden eben doch wahr! III

Auch im dritten und letzten Teil unserer vergangenen Geschichte durchlebten wir einige Höhen, aber auch ein ziemlich herbes Tief. Was genau passierte lest ihr jetzt:

Ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber ich empfinde Ungewissheit und vor allem ständige Geduld und Warterei als unglaublich anstrengend, nervenaufreibend und irgendwie auch deprimierend.
Während meine Stallgemeinschaft in die Winterarbeit überging, saß ich meistens in der Box von meinem Pony und fragte mich, was ich wohl falsch gemacht haben könnte. Eigentlich wollte ich doch immer nur das Beste für meine Pferde und das beinhaltete ganz sicher keine andauernden Krankheiten, ständige Boxenruhe und ewiges Antrainieren…

Mein Papa begleitete uns auf dem Weg in die Klinik. Ich packte Jeanys sieben Sachen zusammen, denn es stand ja nun ein ungewisser, längerer Klinikaufenthalt bevor. Es war noch dunkel als ich an meinem Anhänger einen Glücksbringer fand und gleichzeitig eine Nachricht einer lieben Freundin auf meinem Handy aufleuchtete „Toi, toi, toi – Ich denke an euch und der Glücksbringer passt auf Jeany auf, solang sie in der Klinik ist.“ Ich musste losheulen und mein Kopf fuhr Achterbahn. Einerseits hoffte ich, dass sie ohne schlimmen Befund blieb, andererseits wünschte ich mir nichts sehnlicher, als ENDLICH eine behandelbare Diagnose und dass ich schon bald mein gesundes, dynamisches Ponykind wieder hätte.
In der Klinik angekommen bekamen wir eine Box zugeteilt. Ich organisierte meiner kleinen Dickmadame noch etwas Heu, erkundigte mich nach dem genauen Ablauf und verabschiedete mich dann mit einem ziemlich schlechten Gefühl und einigen Tränen in den Augen.

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Wir ließen den Hänger an der Klinik stehen und fuhren nach Hause. Auf dem einstündigen Rückweg sprachen wir beide kein Wort, Papa informierte nur meine Mutter über das weitere Vorgehen der Ärzte und danach schwiegen wir wieder. Meine Eltern haben nicht viel Ahnung von Pferden, aber nach all den Jahren, in denen mich beide im Stall, mit den Tieren und im Sport unterstützen,  wissen sie, dass ich mein Herz an meine Pferde verloren habe und sie wissen vor allem auch, wie viel Hoffnung ich in Jeany gelegt hatte und was ich mir für unsere gemeinsame Zukunft wünschte…

Am nächsten Tag schleppte ich mein Handy auch mit aufs Klo, nur um den Anruf der Klinik nicht zu verpassen. Mir kam kaum ein Tag länger vor und kaum eine Warterei unerträglicher. Abends um halb neun kam dann der Anruf, während der Szinti ergaben sich keine Auffälligkeiten, die Beine waren in Ordnung, ebenso die Hufe. Der Doktor spritzte weitere Punkte ab, die in Frage kämen, aber alles blieb ohne Befund, sie würden weiter forschen. Der nächste Tag lief gleich ab und auch der Tag darauf war ähnlich unerträglich und ergebnislos, allerdings war ich endlich etwas mehr bei Bewusstsein und ordnete an, dass sie doch bitte das gesamte Pony szintigrafieren sollten. Mir war vorher gar nicht bewusst das man nur Teilbereiche ablichten konnten. Mittlerweile war mir auch die Endsumme egal, ich wollte doch nur mein Pony wieder und das am liebsten gesund. Am nächsten Tag bekam Jeany dann noch etwas Kontrastmittel nachgespritzt und wurde am gesamten Körper durchleuchtet. Dabei fiel eine kleine Stelle an der rechten Genickseite auf, ebenso an der Schulter. Beides aber relativ unscheinbar und hätte man andere Anhaltspunkte, wären sie an dieser Stelle auch nicht weiter auf Forschungstour gegangen. In den nachfolgenden Tagen wurde sie also weiter auf den Kopf gestellt. Die beiden Bereiche durchgeröntgt, sie wurde longiert und die Schulter abgespritzt… Bis dann an Tag 6 Abends um halb zehn mein Handy klingelte… Eigentlich laufen solche Gespräche immer wie in Filmen ab, es wird mit „Sie haben wirklich ein tolles Pony, sie hat super mitgemacht…“ angefangen und hört mit einem „…Aber…“ auf. Sie hatten bei der täglichen Arbeit an der Longe festgestellt, dass Jeany wesentlich besser im Takt lief, wenn Hals und Kopf im Vorwärts-Abwärts waren, nahm sie den Kopf hoch um zu gucken, fing das Takten wieder an, auch nachdem sie die Schulter abgespritzt hatten. Sie wurde trotzdem noch mal geröntgt und dabei fanden sie einen kleinen Punkt im Schultergelenk, der eventuell schon ausreichte, um ein mechanisches Problem auszulösen. Ebenso haben sie auch das Genick geröntgt und fanden da leider sehr unschöne, starke Veränderungen an der rechten Genickseite. Alles weitere sollte dann vor Ort besprochen werden. Der Arzt wollte noch die Zustimmung zum Anspritzen beider Punkte und verabschiedete sich dann bis zum nächsten Tag, wo wir meine Kleine dann endlich abholen durften und alles weitere erfahren sollten.

Der erste Weg am nächsten Tag ging direkt zu Jeany, welche mir nach sieben Tagen untypischerweise sehr laut entgegen wieherte. Sie hatte abgebaut und ich musste etwas schlucken als ich die rasierten Stellen am Genick und an der Schulter sah. Ich hatte am vorigen Tag leider doch nicht geträumt… In dem Gespräch erklärte mir der Arzt anhand der Bilder alles sehr genau und verständlich, das einzige was ich aber noch wirklich im Kopf habe, sind eigentlich nur noch Fetzen des abschließenden Satzes: „Wir werden sehen ob die Spritzen anschlagen… Anhaltende Belastbarkeit ungewiss… Ataxie gefährdet… Leichte Arbeit… Langer Zügel… Wahrscheinlich keine Turniere mehr wegen anhaltendem, ungleichmäßigem Gangwerk…“

Mein Papa war sehr zuversichtlich, immerhin wüssten wir nun was es ist. Ich wollte aber doch lieber eine Diagnose wie bei einem Sehnenschaden? Einige Monate Schrittführen auf hartem Boden, oder eine Weideauszeit, aber doch keinen Totalschaden ohne Aussicht auf Besserung? Womit hatte ich das verdient und womit hatte Jeany das verdient? Sie war doch erst 5 Jahre alt…

Ich packte Jeany schnell in ihr Transportoutfit und ging mit ihr zum Parkplatz. Ungebremst stiefelte sie auf den Anhänger und machte mir unmissverständlich klar, dass sie jetzt ziemlich schnell nach Hause wollte. Wie in Trance telefonierte ich alle ab, die über den Ausgang benachrichtigt werden wollten und dann begann eine Stille in meinem Kopf, die in gewissem Maße bis heute anhält.

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Ein Tier zu besitzen erfordert vollste Verantwortung, man entscheidet für es, mit bestem Wissen und Gewissen und stellt in den meisten Fällen seinen eigenen Anspruch zurück, jedenfalls handhabe ich das so. Niemals würde ich dieses Pony weggeben, nur weil es meinen Ansprüchen nicht mehr entspricht, besser gesagt nicht entsprechen kann. Der Arzt sagte mir in unserem Gespräch quasi, dass der Traum vom erfolgreichen Dressurpony geplatzt ist. Ich war tottraurig, weinte Tag und Nacht und konnte nicht wirklich begreifen, mit welcher Ungerechtigkeit das Schicksal seine Wege wählt. Es lag nun an mir, das Beste aus der wirklich schlechten Ausgangslage zu machen und meinem Blondinchen, mit ihrem mechanischen Problem, einen angemessenen Trainingsplan zusammenzubauen. Ich wartete die zehn Tage geduldig, ging fleißig spazieren und stieg am 15. Tag nach der Spritze das erste Mal auf. Sie lief sich ein, die ersten Minuten waren schlecht und dann wurde es immer besser und „tragbar“.

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So schlugen wir uns durch den Winter und hofften, dass es in der wärmeren Jahreszeit besser werden würde. Ich kaufte Zusatzfutter, was die Gelenke unterstützte und ging so viel Schritt wie möglich vor dem Reiten oder dem Longieren. Ich arrangierte mich und erinnerte mich an meine Leidenschaft fürs Ausreiten zurück und durchstreifte im Schritt das Gelände.

Es wurde wärmer und Jeany ging es zusehend besser. Für ungeübte Augen war Jeanys Ungleichmäßigkeit im Gang nicht mehr zu erkennen und ich fing an sie für kurze Reprisen aufzunehmen und in Anlehnung zu reiten. Wir hatten beide unheimlich Spaß, waren wir doch eingefleischte „Dressurler“. Ich steigerte das Training und folgte ganz meinem Bauchgefühl. An schlechten Tagen ritt ich Schritt und Trab am langen Zügel, machte Bodenarbeit oder longierte, an besseren machte ich so viel sie zu ließ…

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Auch die Weidezeit ging wieder los und ich entschied mich wie im Jahr zuvor sie so lang wie möglich draußen zu lassen. Durch häufigere Pausen und den vielen Ritten auf Sparflamme wurde Jeany natürlich wieder extrem dick, nicht selten hörte ich mir Sprüche über ihre Figur an, aber auch das war mir egal. Viel Bewegung brauchte sie nun und ich merkte ihr an wie gut ihr die Wiese tat.

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Inzwischen habe ich mich mit Jeanys Diagnose abgefunden, ich danke meinen engsten Freunden und Eltern von Herzen, dass sie mir in dieser unglaublich schweren Zeit so viel Kraft gegeben haben und auch immer noch geben, alleine für sie werde ich die Hoffnung, dass Jeany und ich weiterhin ein Team bilden und auch reiterlich Fortschritte machen, niemals aufgeben. Es wird vermutlich alles länger dauern und jede Menge Geduld erfordern, aber mir ist in den letzten Monaten sehr bewusst geworden, wie oberflächlich die Reiterei eigentlich ist, es ist alles sehr leistungsorientiert und vieles steht und fällt mit Erfolgen. All das war mir plötzlich nicht mehr wichtig, als ich mir bewusst gemacht habe, was für ein unglaubliches Glück mich getroffen hat, dass ich überhaupt zwei Pferde besitzen darf. Ganz egal, ob gesund oder unheilbar krank, es sind eben einfach Pferde, majestätisch und voller Kraft, sensibel und hochintelligent, sie wurden nicht geboren um mich wie ein Clown in der Manege zu unterhalten, sie sollen einfach leben und ich bemühe mich stets, ihnen das Leben so schön wie möglich zu machen. Wenn Jeany eines Tages nicht mehr reitbar sein sollte, dann ist das unser Schicksal und ihr wird es sicher auch als Pferd ohne Reiter sehr gut gehen.

Aber nun schauen wir nach vorne und warten geduldig was uns die Zukunft so bringt, ihr dürft natürlich dabei sein, wenn ihr wollt!

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Zausel Update – leider ein kleiner Rückschlag

Seit der Operation sind nun schon wieder ganze vier Wochen vergangen und bisher heilen die Wunden eigentlich alle recht gut. Die etwas problematische Wunde zwischen den Hinterbeinen zeigt zum Glück nur Wachstum wilden Fleisches. Wir hatten zunächst befürchtet, es könnte sich an dieser Stelle wieder um tumoröses Gewebe handeln. Nach einer Gewebeprobe konnte dies aber Gott sei Dank ausgeschlossen werden.

Seitdem wird die Wunde mit Lotagen betupft und eingesalbt und wird nun auch zusehends kleiner. Zweimal am Tag muss der Zausel im Moment verarztet werden und lässt das nach wie vor sehr artig über sich ergehen.

Seit letzter Woche hat er leider etwas angefangen zu husten. Das viele Rumstehen und Nicht-bewegt-werden tut seiner Lunge natürlich nicht wirklich gut. In Absprache mit dem Tierarzt sollte er dann täglich für fünf Minuten an der Longe bewegt werden, damit er zumindest einmal am Tag abhusten kann.
Gleich der erste Versuch, ihm etwas Bewegung zu Gute kommen zu lassen, hat uns aber leider gleich noch mal einige Wochen zurück geworfen: Eine der Wunden am Hals ist aufgerissen. Weil er natürlich den ein oder anderen Bocksprung gemacht hat, kam ordentlich Spannung auf die Haut und die leider nicht so elastischen Wundränder sind eingerissen. Obwohl er gerade mal drei Minuten an der Longe war, zeigte auch die Wunde zwischen den Hinterbeinen schon deutliche Reizungen und begann, wund zu werden. Für ein langsames Antrainieren ist es also definitiv noch viel zu früh und damit können wir wohl frühestens im neuen Jahr beginnen.

Der Zausel nimmt es aber gelassen und entspannt derweil einfach noch ein bisschen auf dem Paddock. Er ist guter Stimmung und scheint gegen seine Pause nicht so viel einzuwenden zu haben.

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DIY-Montag: Ofenhandschuhe

Bald ist Weihnachten und was gibt es denn schöneres als selbstgebastelte Geschenke? Um euch dafür ein bisschen Inspiration zu geben und euch zu zeigen, was wir alles so machen, wenn wir gerade nicht im Stall sind, gibt es jetzt bis Weihnachten jeden Montag einen do-it-yourself-Tipp mit Anleitung zum Nachmachen!

Den Auftakt macht ein etwas aufwändigeres Projekt – noch ist ja viel Zeit bis Weihnachten. Es geht um selbstgenähte Ofenhandschuhe!

Was ihr dafür braucht:

  • Baumwollstoff, entweder 35*140cm von einem oder jeweils die Hälfte von zwei verschiedenen Stoffen (hier 10€/Meter, also 3,50€)
  • Thermolan, Volumenvlies oder Moltoneinlage 60*140cm (hier Thermolan, 6€/Meter, also 3,60€)
  • Nähgarn 200m (ca. 3€)
  • Tipp: Wenn die Einlage etwas dünner ist, könnt ihr noch ein altes Handtuch mit einnähen. Ich hab das gemacht, weil ich mit dem Füllmaterial keine Erfahrungen habe und gelesen habe, dass zwei Lagen Thermolan für manche Hände nicht genug isolieren.
  • Schablone. Ihr könnt einfach eure Hand auf ein Stück Papier legen und großzügig mit 4-5 cm Abstand drumherum malen und ausschneiden.

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Schritt 1: Schablone auflegen und grob mit 2-3cm Zugabe ausschneiden. Das hat den Vorteil, dass ihr noch etwas Reserve habt, sollten sich die einzelnen Stofflagen im nächsten Schritt etwas gegeneinander verschieben. Mit ein paar Stecknadeln zusammenstecken.

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Schritt 2: Absteppen. Mit einem einfachen Geradstich in ca. 3cm Abstand diagonal Linien aufnähen. So kann die Füllung später nicht verrutschen. Ihr könnt auch Karomuster oder Schlangenlinien aufnähen. Da mein Stoff sehr gemustert ist, habe ich mich für einfache Linien entschieden.

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Das müsst ihr für einen Handschuh zweimal machen.IMG_5985

Schritt 3: Schablone auflegen, anzeichnen und ausschneiden. Achtung: Wenn ihr für innen und außen verschiedene Stoffe ausgesucht habt, müsst ihr darauf achten, einen rechten und einen linken „Handschuh“ auszuschneiden.

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Schritt 4: Als nächstes näht ihr im Zickzackstich einmal außen rum. Das erleichtert später das Zusammennähen, weil nichts verrutschen kann und alles schön flach ist.

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Schritt 5: „Schrägband“ zuschneiden. Hierfür könnt ihr entweder Schrägband kaufen oder wie ich einen 4cm Breiten Streifen, etwas länger als der Handschuh breit ist, aus dem Handschuhstoff zuschneiden. Diesen dann wie auf den folgenden Bildern zu sehen bügeln, feststecken und annähen.

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Schritt 6: Der Aufhänger. Um den Handschuh später aufhängen zu können, schneidet ihr einen etwa 10cm langen und 3-4 cm Breite Streifen zu, bügelt diesen genauso wie das Schrägband, näht ihn an der offenen Seite zu und befestigt ihn am Handschuh (natürlich nur an einem der beiden Teile).

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Schritt 7: Jetzt werden die beiden Hälften zusammen gesteckt und mit 0,5cm Nahtzugabe vernäht. Ich war etwas skeptisch, ob das nicht zu dick für die Maschine ist, allerdings hat meine günstige Discountermaschine ohne Probleme da durch genäht, also gehe ich mal davon aus, dass das alle gängigen Maschinen schaffen.

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Schritt 8: Einschneiden und wenden. Damit sich später alles schön wenden und ausbeulen lässt, müssen die Ränder an den Rundungen des Handschuhs eingeschnitten werden. Ich mache das im Abstand von 1,5-2cm. Vorsicht: nicht die eben genähte Naht durchtrennen! Danach den Handschuh wenden (das geht ziemlich schwer und man muss etwas Kraft anwenden und gegebenenfalls mit einem Kochlöffel nachhelfen) und am Ergebnis erfreuen!

IMG_6018 IMG_6022 IMG_6024 IMG_6025 IMG_6026Viel Spaß beim nachnähen und verschenken!

Vielen Dank!

Wir haben an diesem Wochenende, genau genommen am Samstag gegen 15 Uhr, das tausendste Like auf unserer Facebookseite bekommen und uns darüber natürlich riesig gefreut.

Wow, 1000 Menschen da draußen gefällt unsere kleine Schnapsidee hier. Wenn wir ehrlich sind, haben wir uns natürlich erhofft, dass wir den ein oder anderen geneigten Leser ein bisschen unterhalten können. Dass sich aber innerhalb der ersten zwei Monate gleich so viele Leser hier auf unserem Blog und der Facebookseite einfinden und uns auch noch ein Zeichen geben, dass sie das, was wir hier schreiben und zeigen, gut finden, das hätten wir so niemals erwartet.

Noch mehr als die 1000 Likes bei Facebook freuen uns die täglich durchschnittlich 400 Besuche hier auf dem Blog. In den ersten zwei Monaten seit Horse Diaries Gründung haben sich so unglaubliche 40.000 Besucher auf unserem Blog eingefunden. Das ist eine Zahl, die man sich beim besten Willen nicht mehr bildlich vorstellen kann.

Wir sind überwältigt von eurem Interesse und möchten ganz herzlich DANKE sagen.
Dazu haben wir uns eine kleines Gewinnspiel für euch überlegt. Zu gewinnen gibt es das wunderschöne Eskadron Set mit Halfter und Strick aus der aktuellen Kollektion, welches Püppi für euch Probe getragen hat. Selbstverständlich ist das Set neu und mit Etikett. Die Größe ist WB.

Was ihr tun müsst: Sendet uns euer lustigstes oder peinlichstes Bild von eurem Pferd. Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Hauptsache ihr bringt uns zum Lachen. Teilnehmen könnt ihr entweder über unsere Facebookseite oder ihr schickt uns euer Foto mit dem Betreff „Gewinnspiel“ an hallo@horsediaries.de.

Wir wählen die schönsten 5 Bilder aus allen Einsendungen aus und überlassen euch dann die Wahl des Gewinners. Das Bild mit den meisten Likes gewinnt das Eskadron Set.

Wir wünschen euch viel Spaß und drücken jedem von euch die Daumen für eine erfolgreiche Teilnahme am Gewinnspiel!

  • Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erklärt ihr euch mit der Veröffentlichung des eingesendeten Bildes auf unserer Facebookseite und hier auf dem Blog einverstanden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeschluss ist der 21.11.2014

Wollen Pferde eine Decke tragen?

Der Winter steht vor der Tür und man kommt als Pferdebesitzer um dieses Thema einfach nicht drum rum: Eindecken oder nicht? Friert das Pferd bei nasskaltem Wetter oder haben wir doch noch echte Naturburschen im Stall stehen, die sich ohne Decke doch am wohlsten fühlen?

Im aktuellen St. Georg-Magazin von November 2014 ist ein sehr interessanter Artikel zu dem Thema, der meiner Meinung nach wirklich wichtige Erkenntnisse zum Thema Wohlbefinden unserer Pferde liefern kann und das nicht nur in Bezug auf das Thema Eindecken.

SONY DSCEine Forschergruppe rund um die Norwegerin Cecilie Mejdell hat eine Studie entwickelt, bei der Pferden mit Hilfe von Symbolplatten ermöglicht wird, mit dem Menschen zu kommunizieren und ihm seine Vorlieben mitzuteilen. Die teilnehmenden Pferde unterschiedlichster Rassen und Altersklassen lernten in mehreren Trainingseinheiten die Bedeutung von drei verschiedenen Symbolplatten kennen. Erfahrene Tiertrainer haben so drei verschiedene Symbole für die Handlung „Decke anziehen“, „Decke ausziehen“ und „kein Deckenwechsel“ bei den Pferden etabliert. Auf den weißen Schildern war jeweils ein dicker Längsbalken, ein dicker Querbalken und kein Symbol abgebildet. Die Pferde konnten die Schilder so gut auseinander halten und haben gelernt, dass nach deutlichem Kontakt mit der Nase an einem der Schilder eine Aktion mit der Decke folgte. Je nach Schild eben „Decke ausziehen“, „Decke anziehen“ oder „kein Deckenwechsel“. Hatten die Pferde im ersten Trainingsschritt die verschiedenen Symbole eindeutig mit der dazugehörigen Handlung verbunden, wurde ihnen im nächsten Schritt eine Wahl ermöglicht. Dazu wurden  sie nach kurzer Eingewöhnung und Akklimatisierung im Paddock mit den Symbolen aufgefordert, auszuwählen, ob sie eine Decke tragen möchten oder nicht. Mit ihrer Wahl mussten die Pferde dann die gesamte Dauer ihres Paddockfreiganges leben, ein späteres Tauschen der Decke war nicht mehr möglich. Die Pferde lernen so auch die Konsequenzen ihrer Wahl kennen.

101221__Reindeer_19Erstaunlicherweise ist es jedem der 23 teilnehmenden Pferde gelungen, die komplexe Transferleistung der Auswahl zwischen drei verschiedenen Optionen zu leisten. Das Erlernen der einzelnen Trainingsschritte dauerte zwar bei dem ein oder anderen etwas länger, schließlich waren aber alle Pferde in der Lage ihre persönliche Präferenz bezüglich der Kleiderwahl mit dem Menschen anhand der Symboltafeln zu kommunizieren.

Das Ergebnis des Projektes war, dass die Vorlieben je nach Pferd sehr stark variieren können und das Kälteempfinden offensichtlich sehr unterschiedlich ist. Bei nasskaltem Wetter oder sehr kalten Temperaturen im zweistelligen Minusbereich haben sich die meisten Pferde für eine Decke entschieden. Die teilnehmenden Kaltblüter wollten öfter ohne Decke stehen als ihre warmblütigen Kollegen. Eine pauschale Aussage über das Eindecken von Pferden konnten die Wissenschaftler auf Grund der sehr unterschiedlichen Präferenzen jedes einzelnen Pferdes nicht ableiten. Die meisten Pferde entschiedenen sich aber überwiegend ohne eine Decke den Freigang zu genießen. Leider fehlt die Information, ob die Pferde geschoren oder ungeschoren an dem Projekt teilgenommen haben.

Viel interessanter als die Erkenntnis, dass die meisten Pferde, wenn sie die Wahl haben, nur bei nasskaltem Wetter oder wirklich strengem Frost eine Decke tragen wollen, finde ich die Tatsache, dass Pferde über Symbole mit dem Menschen kommunizieren können und ihre Vorlieben mitteilen können. Wie oft habe ich schon vor dem Zausel gestanden und ihm mit einem tiefen Blick in die Augen zugeflüstert „Wenn du mir doch bloß sagen könntest, was du möchtest“. Und da bin ich bestimmt nicht die einzige Pferdebesitzerin, die ihrem Pferd den ein oder anderen Wunsch quasi an den Ohren versucht abzulesen. Bisher nur leider ohne wirklichen Erfolg.110305_Doc_Weide_17

Was das Forscherteam aus Norwegen mit ihrer Studie geleistet hat, bringt die Pferdewelt bezüglich der Vorlieben und Präferenzen der Pferde sicherlich in einigen Punkten weiter und wird hoffentlich dazu genutzt, die tatsächlichen Wünsche der Tiere in Bezug auf Haltung, Training und Pflege in Zukunft zu erforschen und dann auch in der Praxis zu berücksichtigen. Vielleicht ist grade die Erkenntnis, dass sich pauschale Aussagen in Punkto Befindlichkeiten und Vorlieben nicht treffen lassen und jedes Pferd seine ganz eigenen Vorlieben und Bedürfnisse hat, die wichtigste Erkenntnis, die wir im Umgang mit unseren Pferden, aber auch Tieren im Allgemeinen, gewinnen können.

Die Vorstellung, das Tiere mittels einer Wahloption mit uns so konkrete Dinge wie „Decke anziehen“ oder „Decke ausziehen“ kommunizieren können, finde ich auf jeden Fall eine wirklich spannende Entwicklung in der Beziehung zwischen Mensch und Tier und hoffe, dass zukünftig immer mehr wissenschaftliche Forschungen belegen und unterstützen, dass Tiere genauso fühlende Individuen mit persönlichen Vorlieben und Abneigungen sind, wie wir Menschen auch.

Wer den Artikel über die Forschungsgruppe noch mal genauer nachlesen möchte, kann dies in der aktuell erhältlichen Ausgabe der St. Georg von November 2014 tun.

Pepper Teil III

Das nächste Jahr in unserer gemeinsamen Geschichte war 2012. Pepper, gerade 6-jährig, fing dieses Jahr genauso gut an wie sie das letzte aufgehört hatte: Mit einem Sieg in einer Springpferde-L – und das gegen große Konkurrenz wie beispielsweise Ahlmann oder Ehning.20120106_110041

Der Februar und der März waren eher ruhige Monate. Wir sind viel ausreiten gegangen. Pepper stand in einem Stall bei uns zu Hause gegenüber und aus privaten Gründen haben wir uns dazu entschlossen, Pepper zu meiner Reitlehrerin zu stellen. Dort hatte ich mehr und auch bessere Bedingungen, Pepper zu trainieren.

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Im April begann dann die Freilandsaison. Das erste Turnier draußen hieß direkt: Sichtung Bundeschampionat. Und auch wenn die 6jährigen keine direkten Babys mehr waren, diese Quali war viel zu hoch und viel zu schwer. Pepper beendete diese mit einem Fehler, sprang die Dreifache aber sehr souverän. Und auch ich hatte mein erstes Turnier mit Pepper: Es gab einen 3. Platz im A Stil.

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Im Mai war Pepper sowohl mit mir als auch mit meiner Trainerin unterwegs. Ich konnte zwei weitere Schleifen in A-Springen mitnehmen. Für Pepper war der Mai ein weiterer wichtiger Monat Richtung Bundeschampionat. Im 300km entfernte Zeiskam ging sie die zweite Sichtung mit. Diese Sichtung war schwer, aber fair gebaut und Pepper überraschte uns alle! Trotz gerissenem Vorderzeug konnte sie die Quali mit einer 8,6 gewinnen! Ich heulte vor Glück, sie sprang einfach so souverän da durch.

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http://www.st-georg.de/news/detail.php?objectID=12457&class=6

Auch der  Junianfang war erfolgsverwöhnt. Mit einer 8,7 gewann sie die nächste Springpferde-M und mit mir zwei Hunter-Springen. Der Traum Warendorf rückte immer näher. Aber wie so oft schlug dann das Schicksal zu und Pepper wurde auf der Wiese getreten. Der Traum Warendorf geplatzt. 6 Wochen absolute Boxenruhe, da sich Pepper das Bein wieder angehauen hatte. Erst Mitte Juli durfte ich langsam antrainieren.

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Die Narbe hat sie heute noch und richtig dünn geworden ist es leider auch nie wieder. Aber es ist zum Glück nur noch ein Schönheitsfehler!

Der August war dann Kraftaufbau, kleine Sprünge und für mich ein Turnier anstatt Warendorf. Aber dieses Turnier wird mir wohl auch noch in 10 Jahren in Erinnerung bleiben. Zunächst gab es einen 2. Platz in einer Eignungsprüfung. Danach ritten wir noch ein A Stil Springen, ganz ohne Erwartung, einfach nur eine lockere Runde. Aber anscheinend wollten die Richter genau das sehen, denn sie gaben uns eine unglaubliche 9,0!!

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Zwei Turniere lief sie noch mit meiner Reitlehrerin, die sie mit Siegen und 2. Plätzen in Springpferde L und M beendete. Das hieß dann auch Ende der Springpferdetour, wie ich finde sehr erfolgreich.

 

Insgesamt hatte sie 2012 30 Platzierungen. Davon 7 Platzierungen mit mir (3 Siege).

Mit meiner RL war sie dementsprechend 23 mal platziert:

3 Siege in Springpferde L
3 Siege in Springpferde M

Im nächsten Teil werde ich 2013 und 2014 zusammenfassen!

Sommerfrische auf Sylt – Teil II

Die Pferde direkt am Haus stehen haben, morgens beim Blick aus dem Fenster gucken, ob es allen gut geht, die Möhrchen über den Gartenzaun reichen, das ist für mich der Inbegriff von Urlaubsidylle. Aber wo hat man das schon? Und es macht ja auch eine ganze Menge Arbeit, die Pferde am Haus stehen zu haben, oder?

Wir waren mit unserer Unterkunft auf dem Grünhof eigentlich rundum zufrieden, aber die Fahrerei dorthin war schon ein kleiner Downer, vor allem an den Tagen, wo man vor dem Trip zum Strand nur kurz nach Wasser schauen und die Weide absammeln wollte. Aber es war schwer genug, eine Unterkunft zu finden, bei der beide Pferde Tag und Nacht draußen stehen konnten. Die meisten Höfe vermieten nur Gastboxen und nutzen die Weiden meist für die eigenen Pferde – maximal können die Gastpferde dann nur einige Stunden am Tag raus. Daher waren wir sehr dankbar, dass der Grünhof uns so unkompliziert und freundlich aufgenommen hatte.

Der Gartenzaun unseres Ferienhauses grenzte an Pferdeweiden und auch rundherum gab es viele Weiden mit Pferden. Wir hatten bereits mehrere Leute gefragt, ob sie weitere Pferde aufnehmen würden, aber immer ablehnende Antworten erhalten – durchaus aus verständlichen Gründen (nicht genug Fläche, zu hohes Risiko für 5 Wochen neue Pferde in die Gruppe einzugliedern, keine Möglichkeit zur Abtrennung einer kleinen Fläche). Morgens beim Brötchenholen hat meine Mutter dann aber zufällig jemanden auf der Weide direkt hinter unserem Haus gesehen und dort noch mal nachgefragt, auch wenn sie eigentlich wieder mit einer Absage rechnete.

Überraschenderweise wurde ihre Frage, ob für den nächsten Sommer vielleicht die Möglichkeit bestünde, unsere Pferde dort unterzustellen, aber ganz unkompliziert mit einem „Ja, gar kein Problem!“ beantwortet. Besser noch: Wir konnten die Beiden sogar noch in diesem Sommer umstellen, es müssten nur ein paar Zäune umgesteckt und ein weiterer Wasserbottich besorgt werden.

Einen Tag später haben wir dann unsere Sachen im Hänger verstaut und die Pferde von Keitum rüber nach Braderup geritten und auf die Weide gelassen. Beide fühlten sich von der ersten Minute an sehr wohl und sind gemächlich ihr neues Zuhause abgeschritten. 1407_Sylt_-374 1407_Sylt_-377 1407_Sylt_-386 1407_Sylt_-393 1407_Sylt_-424 1407_Sylt_-478 1407_Sylt_-480 1407_Sylt_-486 1407_Sylt_-492 1407_Sylt_-498 unbenannt_-12 unbenannt_-34 unbenannt_-39 unbenannt_-44

Bekanntschaft mit den neuen Nachbarn musste natürlich auch gemacht werden, doch obwohl sich der Zausel wirklich ins Zeug gelegt hat, um bei seiner Sam und natürlich auch den neuen Freunden Eindruck zu machen, kam er gegen das spanische Temperament der Zaunnachbarn nicht wirklich an. Sam war dann doch mehr von dem schönen Schimmel angetan.

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Von Braderup aus haben wir herrliche Ausritte unternommen und konnten auf sehr direktem Wege die schönen Reitwege durch die Heide und runter an den Strand nutzen, ohne den langen Ritt durchs Dorf in Kauf nehmen zu müssen. Die Pferde direkt hinter dem Haus stehen zu haben, war in der Tat genau so herrlich, wie ich es mir immer vorgestellt habe – zumindest im Sommer! 😉 Morgens vor dem Frühstück einen wunderbaren Strandritt unternehmen, die Pferde zurück auf die Wiese stellen, Sattel und Trense in den Hänger räumen und durch den Gartenzaun direkt an den Frühstückstisch schlüpfen, besser geht es ja wohl nicht! Oder abends im letzten Sonnenlicht die Pferde besuchen und ihnen eine gute Nacht wünschen? Beim Grillen in einer lauen Sommernacht das zufriedene Kauen und Schnauben der eigenen Pferde hören? In den frühen Morgenstunden vom Feiern nach Hause kommen und bevor man ins Bett schlüpft noch mal auf der nebeligen Weide vorbeischauen und den Beiden einen Apfel vorbeibringen? Das klingt alles so kitschig, dass es beinahe aus einem Pferdemädchenfilm stammen könnte, aber genau so haben wir unseren Sommer verbracht und haben es wirklich sehr genossen.

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Leider haben dann beide Pferde jeweils ein Eisen verloren. Die waren auch schon mehr als überfällig, aber der Schmied hatte keine Zeit, uns dazwischen zu schieben, so dass sie dann eine gute Woche Pause hatten, ehe sie neu beschlagen wurden. Leider kam dann nach fast vier Wochen bestem Sommerwetter ein Sturmtief über die Insel gefegt, welches sich recht hartnäckig ebenfalls eine gute Woche hielt und für sehr viel Regen, Wind, Gewitter und kühlere Temperaturen sorgte. Bei tagelangem Dauerregen fiel das Reiten natürlich auch flach und der Zausel und Sam mussten im Unwetter auf der Weide ausharren. Sam machte das Wetter eher weniger zu schaffen, der Zausel hat leider trotz Regendecke ganz schön gefroren und hätte sich gern in einen gemütlichen Stall verkrochen.

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Aber auch der hartnäckigste Sturm geht irgendwann vorüber und die letzten Tage unseres Urlaubs wurden wir noch mal mit besserem Wetter verwöhnt und konnten noch einige abschließende Strandritte mit neuen Eisen unternehmen.

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Nach guten 5 Wochen Sommerfrische ging es dann gut erholt und hustenfrei, aber trotzdem mit Vorfreude zurück nach Hamburg, wo die beiden schon mehr als sehnsüchtig erwartet wurden.

 

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Trainingsvideo zum 2-jährigen Jubiläum

Heute haben Püppi und ich unser 2-Jähriges! Am 9.11.2012 habe ich den Kaufvertrag unterschrieben und kam völlig unerwartet zu meinem ersten eigenen Pferd. Damals hatte Püppi eine schwierige Phase, ein unpassender Sattel und Rückenblockaden machten uns zu schaffen, sie war damals 5 und auf Dressurpferde-A Niveau. Ich fand Püppi ganz gut, aber war eigentlich der Meinung, dass sie nicht an Ludwig heranreichen kann. In den letzten zwei Jahren hat sie sich so toll entwickelt, ist erwachsen geworden, wir haben in diesem Jahr unsere ersten M* Dressuren sehr erfolgreich gemeistert und tasten uns jetzt ganz langsam Richtung M** und S. Ich freue mich jetzt schon riesig auf die nächste Saison und hoffentlich viele weitere gemeinsame, gesunde und glückliche Jahre!!!

Zur Feier des Tages ist mein Freund heute mit in den Stall gekommen und hat ein bisschen gefilmt, damit ihr einen Eindruck davon bekommt, wie unser Training so aussieht. Auch wenn Püppi momentan rossig ist, was bedeutet, dass sie meinen Schenkel blöd findet und etwas zickig und pinselig ist, habe ich ein bisschen etwas zusammengeschnitten und hoffe, es gefällt euch!