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Vorstellung Carina

Ihr lieben Leser, ich bin auch eine von den vielen Autorinnen und Besitzerin des neuen Tagebuch-Ponys Jeany. Ich heiße Carina, bin 28 Jahre alt und wohne im schönen Hamburg. Seit März 2012 bin ich Kommunikationsdesignerin mit dem Schwerpunkt Editorial und Fotografie. Allerdings arbeite ich hauptberuflich im Betrieb meiner Eltern mit und übe meinen gelernten Beruf nur nebenbei aus.
Als die Mädels mich eingeladen haben, als Autorin am Horsediariesprojekt mitzuwirken, habe ich mich sehr gefreut. Ich schreibe für mein Leben gerne und das Ganze noch mit schönen Fotos untermalen zu können, macht es gleich noch mal besser!

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In meiner Freizeit verbringe ich meine Zeit gerne draußen in der Natur, am liebsten natürlich mit Jeany (Deutsches Reitpony, 8), meinen Hunden Cassy (Miniature Australien Shepherd, 4)und Leyla (Miniature Australien Shepherd, 1), mit Familie und Freunden und natürlich ist meine Kamera auch stets ein sehr treuer Begleiter.

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Ich reite eigentlich schon seitdem ich denken kann und das, obwohl ich der einzige Reiter in meiner Familie bin. Den Traum von meinem ersten eigenen Pony erfüllte mir meine Mutter als ich 6 war. Dieser kleine, braune, schwer kranke Shettywallach hat damals dafür gesorgt, dass ich unheilbar vom „Bazillus Cavallus“ befallen wurde und mir ein Leben ohne Pferd bis heute nicht mehr vorstellen möchte. Ich kann gar nicht genau erklären, wieso diese Tiere mein Leben so beeinflussen, ich weiß nur, dass sie mir unheimlich viel Kraft geben und mein Tag, nach einigen Stunden im Stall, schon vollkommen gelungen und erfüllt ist. Dabei ist es mir völlig egal, ob ich Dressur reite, eine ausgiebige Runde durch Wald und Felder drehe oder aber einfach nur dem gleichmäßigen Kauen meiner Pferde lausche.

Ich freue mich sehr auf die kommende Zeit im Horsediaries-Team und stehe euch natürlich gern für Fragen oder Anregungen zur Verfügung!

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Konsequenter Umgang – Teil 1: Sozialverhalten

Wir haben zum Verladeartikel (http://t1p.de/5qrh) einige Fragen dazu erhalten, was und wie nun konkret zum Erfolg geführt hat. Da das ein längerer Prozess war, haben wir uns dazu entschieden, eine Serie zum Thema „Konsequenter Umgang mit dem Pferd“ zu verfassen. Zum Einstieg geht es in diesem Artikel um das Miteinander unserer Pferde und darum, wodurch ihre Lebensweise bestimmt ist.

Pferde sind Herdentiere. Das Leben in der Gruppe sichert wild lebenden Tieren das Überleben. In einer natürlichen Umgebung voller Fressfeinde bietet die Herde dem einzelnen Pferd Schutz und Sicherheit. Abwechselnd wird die Umgebung von einzelnen Tieren überwacht, während die anderen grasen oder sich ausruhen.

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Zur Verteidigung bleiben Pferden nur ihre Zähne und Hufe, gegen Raubtiere sind sie also weitestgehend unbewaffnet. Zum schnellen, ausdauernden Laufen geboren, ergreifen Pferde in Gefahrensituationen lieber die Flucht, als auf eine Konfrontation einzugehen. Dabei ist es überlebenswichtig, dicht beisammen zu bleiben und gemeinsam zu fliehen. Von der Herde separierte Tiere sind leichte Beute, Familienmitglieder können bei einer wilden Flucht verloren gehen und von anderen Hengsten gestohlen werden. Um dies zu vermeiden, ist eine gute Kommunikation zwischen den einzelnen Tieren und eine ausgeprägte Sozialstruktur nötig. Rangniedrige Pferde bringen ihren ranghöheren Artgenossen blindes Vertrauen und Respekt entgegen, die ranghohen Tiere erwarten bedingungslose Folgsamkeit. Zur Kommunikation verwenden Pferde fast ausschließlich Körpersprache. Lautsprache wäre für ein Beutetier zu auffällig und kommt nur im Ausnahmefall zum Einsatz.

Auch wenn unsere Hauspferde nicht mehr von Fressfeinden bedroht werden und eher selten in ausgeprägten Herdenverbänden mit Leitstuten und Hengsten leben, haben sie noch viel mit ihren wild lebenden Artgenossen gemeinsam. Beobachtet man Pferde mal einige Stunden miteinander auf der Weide oder sieht beim erstmaligen Aufeinandertreffen sich unbekannter Pferde zu, kann man sich schon ein recht gutes Bild von der Kommunikation zwischen den Tieren machen.

Treffen zwei fremde Pferde aufeinander, beschnuppern diese sich intensiv Nase an Nase. Diese Situation dauert manchmal einige Sekunden – bis das rangniedrige Tier die Situation auflöst, indem es sich abwendet. Oft wird es vom dominanteren Pferd durch das typische quietschen und weitere Drohgebärden dazu animiert. Oft ist die Rangfolge zwischen diesen beiden Tieren damit schon klar.

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In Fluchtsituationen lässt sich beobachten, dass die rangniedrigen Tiere den ranghohen folgen, nur selten zerstreut sich die Herde in einem Schreckmoment in verschiedene Richtungen. Die Gruppe vertraut der Entscheidungskompetenz des Leittieres.

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Futter und Wasser oder ein schattiger Platz auf der Weide stehen dem Leittier grundsätzlich zuerst zu und diesen Anspruch setzt es in der Regel auch konsequent durch. Meistens kann man beobachten, dass die rangniedrigen Tiere von allein weichen, wenn ein ranghohes Tier auf sie zu kommt. Tun sie das nicht, verfügt das ranghohe Tier über eine ganze Bandbreite von Aggressionszeichen bis hin zum körperlichen Angriff. Dabei wird man nur sehr selten beobachten können, dass ein Pferd direkt zum körperlichen Angriff übergeht, wenn es darum geht, einen Artgenossen in die Schranken zu weisen. Vielmehr kann man beobachten, wie das Pferd sanft mit dem Kopf in die Richtung des anderen deutet, zur Verdeutlichung des Anliegens die Ohren anlegt, eventuell Zähne zeigt oder auch mal in den Hals des anderen zwickt. In der Regel reichen diese harmlosen Gesten aus, nur selten kommt es bei Auseinandersetzungen tatsächlich zum Kampf. Pferde wissen so immer, was sie von ihrem Gegenüber zu erwarten haben. Folgen sie einer sanften Aufforderung nicht, riskieren sie härtere Maßnahmen, nie jedoch würde ein Pferd sofort und unangekündigt die körperliche Konfrontation suchen.

Den ranghohen Tieren vertrauen zu können, ist für die Herde elementar. Deshalb werden die Leittiere beim kleinsten Anzeichen von Schwäche oder mangelnder Führungskompetenz auf die Probe gestellt, die Rangordnung wird regelmäßig durch Rangkämpfe überprüft und neu geordnet. Das kann man oft beobachten, wenn junge Hengste in der Herde ihre Kräfte miteinander trainieren und dann versuchen, sich mit den Leittieren zu messen.

Trotz aller Hierarchie und Strenge im Familienverband der Pferde, sind sie sehr soziale Tiere, die sich auch mal gegenseitig bei der Fellpflege behilflich sind. Das kann man auch zwischen stark verschieden hoch im Rang stehenden Tieren beobachten. Dabei kann man allerdings erkennen, dass das rangniedrige Tier niemals ungefragt in den persönlichen Bereich des ranghöheren eindringen würde. Die Einladung erfolgt immer durch das ranghohe Pferd.

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Da Pferde stark von ihren Instinkten getrieben sind, sind ihre Verhaltensweisen diesbezüglich und somit auch dem Menschen gegenüber kaum zu verändern. Das ist auch gar nicht nötig – viele Dinge im Umgang müssen nicht die Pferde lernen, sondern wir. Achten wir auf unsere Körpersprache und setzen diese gezielt ein, lässt sich gewohntes Sozialverhalten beim Pferd abrufen, was wir uns im Umgang mit dem Tier zunutze machen können.

Schlüsselelemente sind hierbei die Bereitschaft des Pferdes, einem ranghohen Tier zu folgen, auf Druck durch ein ranghohes Tier durch weichen zu reagieren, der persönliche Bereich eines jeden Tieres und die Bereitschaft, die Rangfolge zu hinterfragen und neu zu ordnen.

Wie wir uns diese Grundprinzipien im Zusammenleben unserer Pferde im Alltag zunutze machen können, könnt ihr dann im nächsten Teil lesen.

Tierarztbesuch beim Zausel

Um euch nicht gleich zu verschrecken, starten wir mit einem Bild aus besseren Zeiten.

Nun aber zu dem aktuellen Zustand des Patienten:

Heute Nachmittag hat der Tierarzt beim Zausel vorbei geschaut, um sich ein Bild von den Wunden zu machen.  Die Wunde zwischen den Hinterbeinen unterscheidet sich deutlich  von den anderen Wunden. Ich hatte dort in den letzten Tagen beunruhigendes Wachstum festgestellt.

Ich hatte mir gestern noch mal die Bilder vom frisch operierten Zausel angesehen und dann mit Erstaunen festgestellt, dass sich die Wunden schon deutlich verkleinert hatten. Im Stall war mir das noch nicht so stark aufgefallen, weil ich damit gerechnet hatte, dass sich zunächst rosa Ränder um die Wunden bilden, die erst mit der Zeit nachdunkeln und vor allem noch eine ganze Weile haarlos bleiben würden. Rund um die Wunden ist aber ganz normales Fell, es ist mehr als würden sich die Wunden langsam aber sehr stetig einfach nach innen zusammen ziehen.

Einzig die Wunde zwischen den Hinterbeinen bereitete mir in den letzten Tagen Sorge. Durch den Laser wurden mehrere Hautschichten großflächig abgetragen, so dass regelrecht Löcher in der Haut entstanden, welche man als deutliche Vertiefung sehen und auch beim Einsalben spüren konnte. Bei der großen Wunde zwischen den Beinen war das wunde Fleisch erst auf das gleiche Niveau wie die übrige Haut angewachsen und wucherte nun blumenkohlartig weiter, so dass bereits eine flächige Erhebung von einigen Millimetern entstanden war.

Dem Tierarzt hatte ich Bilder von der Wunde geschickt und auch dieser war beunruhigt über das Wachstum des Gewebes und wollte sich die Sache gern vor Ort ansehen, äußerte aber schon den Verdacht, dass es sich wieder um Tumorgewebe handeln könnte und er gern das Chemotherapeutikum unterspitzen wollte.

Entsprechend besorgt war ich natürlich heute um den Zausel, als der Tierarzt dann nachmittags kam. Nach eingehender Untersuchung der Wunde kam er aber Gott sei Dank zu dem Schluss, dass es sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um wildes Fleisch, also gutartig wucherndes Gewebe, handelt. Hervorgerufen wird dies durch die ständige Reibung auf der Wunde durch das aneinander Reiben der beiden Oberschenkel.

Er hat zur Sicherheit eine kleine Gewebeprobe entnommen, die ins Labor geschickt wird. Wir müssen die Wunde nun mit einer ätzenden Substanz betupfen, danach kommt das gleiche Präparat, allerdings weniger hoch dosiert, noch mal als Salbe auf die Wunde. Damit die gegenüberliegende Seite nicht zu sehr in Mitleidenschaft gezogen wird, müssen wir diese immer vorher dick mit einer Zinksalbe einschmieren. Zwei mal täglich soll die Tinktur aufgetragen werden, immer jeweils bis sich das rosa fleischige Gewebe gräulich verfärbt. Da es schon zu einer flächigen Erhebung gekommen ist, muss dort evtl. noch mal mit dem Skalpell etwas abgetragen werden, dafür muss aber erst sicher gestellt werden, dass es sich tatsächlich nicht um tumoröses Wachstum handelt.

Auch wenn dieses wuchernde Fleisch an dieser Stelle schlecht zu behandeln ist und unter Umständen die gesamte Heilung der Wunde ziemlich lange hinaus zögern kann, bin ich natürlich sehr erleichtert, dass bisher allem Anschein nach nichts vom Tumor wieder kommt.

Sobald es Neuigkeiten gibt, werde ich euch hier natürlich berichten, jetzt heißt er erstmal ein bisschen aufatmen und weiter fleißig waschen, salben und tupfen, damit der Zausel bald wieder ohne Löcher im Pelz dasteht.

Nachfolgend gibt es einige Bilder von der problematischen Wunde. Wer keine Wunden sehen kann, sollte nicht weiter gucken.

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Im Vergleich zeige ich euch hier die anderen Wunden. Man erkennt deutlich, dass diese sich immer weiter zusammen ziehen.

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Herbstbilder

Der Hamburger Herbst zeigt sich momentan von seiner schönsten Seite. Bevor Püppi geschoren wird und ihre schöne Fellfarbe leider verliert, haben wir das tolle Wetter für ein kleines Fotoshooting genutzt. Die Ergebnisse wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten.

Ansonsten geht es Püppi gut, wir hatten seit Anfang September Turnierpause, am Sonntag hatte ich dann doch noch eine M* genannt, die in einem Reitstall direkt um die Ecke ausgeschrieben war. Bei schönstem Wetter bin ich mit Begleitung 20 Minuten im Schritt gemütlich rüber geritten. Püppi war trotz Rosse und damit begleitender Zicken-Attacken gut drauf und lief sehr schön. Bis ich in das Prüfungsviereck ritt. Leider fand sie den Richtertisch und die eine Ecke daneben so gruselig, dass ich nicht richtig an den Hufschlag kam. Die Lektionen selber waren gelungen und sie ist beide Wechsel sehr schön durchgesprungen, aber die Störungen am Richtertisch waren einfach zu groß, weshalb ich dann leider auf die Wertnote verzichten musste. Ich freue mich schon jetzt auf die neue Saison wenn es draußen wieder losgeht, draußen guckt Püppi nämlich so gut wie gar nicht mehr. Aber erstmal heißt es nun den Winter gut und gesund überstehen, die Wechsel weiter sichern, die ersten Serienwechsel gehen mittlerweile auch schon gut. Diese Woche steht nun also Scheren und der jährliche Zahnarzttermin an, dazu folgt noch ein Kontrolltermin zur Akupunktur und Physio. Das finde ich auch wichtig und lasse Püppi alle 4-5 Monate behandeln, damit keine Blockaden oder ähnliches im Weg stehen. Turniere sind erstmal keine mehr genannt, dafür fängt nächste Woche wieder unsere wöchentliche Springstunde Samstags an, auf die freue ich mich schon sehr.

So viel also zu zu unserem aktuellen Stand, und damit zu den Herbstbildern:

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Zausels Bilderrückblick – das zweite Jahr

Das Jahr 2010 begann, nicht unbedingt unüblich für die Jahreszeit, kalt und mit Schnee. Allerdings hatten wir sowohl von der Kälte als auch von dem Schnee so reichlich, wie es hier oben doch nicht so typisch ist. Eigentlich haben wir ja mehr so Hamburger Schmuddelwetter und Schnee und Frost sind doch eher selten. Im Jahr 2010 dauerte die Frostperiode aber beinahe durchgängig bis in den März. Das hatte zur Folge, dass im Stall sämtliche Fenster verrammelt wurden, damit die Leitungen nicht einfroren, die Paddocks über Wochen fies vereist waren und die ganze Situation für den lungenkranken Zausel alles andere als optimal war. Nach seinem Nordseeurlaub war das nun so gar nicht das, was seine Lunge gebrauchen konnte und auch nicht das, was wir uns für ihn gewünscht hatten.

Wir leiteten dann in Absprache mit dem Tierarzt eine Kortisonbehandlung mit Prednisolontabletten ein, versuchten die Haltung – so weit es bei dem Wetter möglich war – zu optimieren, aber uns waren diesbezüglich leider wirklich die Hände gebunden. Es war schon im November des Vorjahres eigentlich klar, dass die Box auf der Stallgasse mit lauter Strohboxen für ihn nicht wirklich eine Option war und wir hatten mit den Stallbesitzern zusammen beschlossen, eine Containerbox auf dem Hof aufzustellen, die weit weg von Stroh und Heu war. Die Baumaßnahmen für diese Box wurden auch schon vor Weihnachten aufgenommen, doch dann kam der Frost. Und blieb eben bis in den März hinein. Den Winter verbrachten wir dann also vor allem darauf wartend, dass Tauwetter einsetzte und seine Box fertig gestellt werden konnte. Wir versuchten, mit Kortison und leichter Bewegung diese Zeit zu überbrücken, aber gut ging es dem Zausel in dieser Phase nicht.

Die Boxen konnten dann sogar schon aufgestellt werden, aber aufgrund des Frosts konnte die Tränke nicht angeschlossen werden, so dass der Zausel dann erst gegen Anfang April umziehen konnte.

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Mit dem Umzug in die staubfreie Box besserte sich sein Zustand und wir fingen langsam an, das Kortison auszuschleichen. In dieser Zeit hatte er mal sehr gute Phasen, mal wieder schlechtere. Ich glaube, dass ihm das Kortison in dieser Zeit ganz schön zu schaffen machte.

Eine Freundin hat den Zausel dann ein bisschen beritten und mir reiterlich sehr geholfen, ihn wieder in Schwung zu bringen. Er machte gute Fortschritte und wir fingen langsam an, Pläne für die Zukunft zu schmieden.

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Wenn ich aber über die Jahre eins gelernt habe, dann dass der Zausel es nicht mag, wenn man anfängt, Pläne für ihn zu schmieden. Das ist so ziemlich sicher der Zeitpunkt, wo er dringend mal wieder einen gelben Schein einreichen muss. Und so war es auch in diesem Fall: Nach einer guten Phase folgte eine schlechte – warum diese Phasen so kommen und gehen, haben wir nie wirklich ergründen können.

Weil wir den Organismus nicht wieder mit so viel Kortison belasten wollten, haben wir begonnen, das Kortison zu inhalieren, statt es systemisch über Tabletten zu geben. Den Sommer über schwankten wir irgendwo zwischen besseren und schlechteren Phasen, mal war er nicht so gut drauf, mal sprühte er nur so vor Energie.

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Wenn ich nicht reiten konnte, habe ich relativ viel longiert und weil uns das bald beiden zu langweilig wurde, haben wir auch ein bisschen Quatsch gemacht und der Zausel lernte in dieser Zeit das Kompliment sowie Steigen auf Kommando.

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Geritten sind wir auch ein bisschen, aber so richtig in Form kam er nicht. Ich finde, auf diesen Bildern sieht man ganz gut, dass sie aus einer nicht so guten Phase stammen, wenn man sich dazu im Vergleich die Bilder mit der Kandare aus dem April ansieht. Er lief zwar okay, aber spanniger und mit weniger Ausdruck.

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Gegen Ende des Sommers eröffnete uns dann der Stallbesitzer, dass er weitere Containerboxen aufstellen wollte: Zwei weitere neben dem Heim des Zausels und vier gegenüber, verbunden mit einem Dach darüber, so dass eine Art Stallgasse entstehen sollte. Während das Nachbarpferd des Zausel ebenfalls auf Spänen stehen musste, wollte er den neuen Einstellern die Einstreu freistellen und diese bestanden dann auf Stroh als Einstreu. Damit war die ursprünglich als Allergikerbox aufgestellte Behausung des Zausels als solche nicht mehr tragbar und wir mussten uns etwas Neues suchen.
Einen Stall bzw. eine Box ohne staubige Einstreu zu finden, gestaltete sich als außerordentlich schwierig: selbst die meisten Offenställe streuten ihre Liegeflächen mit Stroh ein.

Schließlich wurden wir in einer sehr netten kleinen Haltergemeinschaft fündig, in der zu unserem großen Glück noch ein Platz für einen Wallach frei war. Es gab dort sehr großzügige Weiden für jeweils eine Stuten- und eine Wallachgruppe, einen Unterstand, eine kleine Sattelkammer und ein bisschen Licht durch eine kleine Solaranlage auf dem Dach des Unterstandes. Viel Komfort konnte der Stall für den Reiter nicht bieten. Dafür war es aber für den Zausel der perfekte Platz: Kein Stroh weit und breit, es wurde Heulage gefüttert, 24/7 frische Luft und Bewegung. Auch wenn dies für mich eine riesen Umstellung bedeutete, entschlossen wir uns, den Zausel dort so schnell wie möglich unterzubringen – wohl auch, weil wir kaum eine Alternative hatten. So zog der Zausel im September um in den Offenstall.

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Zum Stall gehörte ein auf der Weide abgesteckter Reitplatz, der aber leider nur sehr eingeschränkt zu Bereiten war. Direkt gegenüber des Stalls befand sich aber eine Reitanlage, deren Platz  und Halle wir nutzen durften.

Leider passte des Zausel’s Sattel nicht mehr so wirklich und wir hatten im alten Stall immer den Sattel von der Freundin, die ihn auch beritt und mir etwas Unterricht gab, geliehen. Nun brauchten wir schnellen Ersatz und ich bin übergangsweise mit einem baumlosen Sattel geritten.

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Es wurde Herbst und wir gewöhnten uns ganz gut ein und waren am Anfang auch noch schwer motiviert, weiter sportlich zu reiten. Meine Freundin erklärte sich bereit, zum Unterricht zu kommen, was auf der Anlage gegenüber auch so abgesprochen war – allerdings wurde es dann doch alles komplizierter, als wir anfangs angenommen hatten.

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Den ersten Eklat gab es, als meine Freundin Yvi mich besuchen kam und den Zausel in der Halle ritt. Ich musste mir eine wirklich gehörige Standpauke abholen, was mir einfallen würde, fremde Menschen mit auf die Anlage zu nehmen – ausschließlich ich hätte die Erlaubnis, den Zausel dort zu reiten, niemand sonst.

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Das Verhältnis zur Anlage gegenüber wurde über die Zeit immer angespannter und ich versuchte, mich dort so unsichtbar wie möglich zu machen. Dadurch, dass der Zausel ohnehin den ganzen Tag Bewegung hatte, habe ich das Reiten etwas entspannter angehen lassen und ihm (und mir) immer wieder Pausen gegönnt. Unterricht bin ich letztlich kaum geritten, weil das immer ein ewiges Bitten und Betteln erforderte, damit wir die Erlaubnis bekamen, die Anlage dazu nutzen zu dürfen.

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Und so kam dann auch schon wieder der Winter, in dem wir wieder viel Quatsch machten und der Zausel auch mal zum Schlitten ziehen bzw. Snowboardjöring herhalten musste.

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Gesundheitlich ging es ihm im Offenstall leider nicht so gut, wie wir gehofft hatten. Zwar schien er mit der Lunge keine Probleme zu haben, aber irgendwie war er schlecht beieinander, war matt und lurig, faul und steif. Auch das war einer der Gründe, warum ich wenig ritt. Ein paar Mal war der Tierarzt da, aber der hatte irgendwie auch keine so richtige Idee.

So endete das Jahr 2010 dann auch eher durchwachsen, was des Zausels Gesundheit anging. Dafür brachte uns diese Zeit in kleinen Schritten zu einer gänzlich neuen Haltungsform. So sehr ich mich auch einschränken musste, hatte ich trotzdem das Gefühl, mein Pferd endlich vernünftig untergebracht zu haben. Jeden Tag, wenn ich ihn in seiner Herde auf der Weide stehen sah, ging mir das Herz auf und es stellte sich einfach eine tiefe Zufriedenheit bei diesem Anblick ein, auch wenn das Pferd nur sehr eingeschränkt nutzbar war und ich mir das ursprünglich alles irgendwie ganz anders vorgestellt hatte.

Jeany, Träume werden eben doch wahr! II

Hier folgt nun die Fortsetzung von der kleinen Jeany. Wer den ersten Teil verpasst hat, findet ihn hier.

Auch im zweiten Teil geht es in dem kleinen Ponyleben bergauf und bergab… Nachdem ich von dem Paddockunfall erfahren hatte, war ich natürlich zunächst voller Sorge und fragte mich, bevor ich überhaupt genau wusste was los war, wie wir das nun packen sollen. Aber lest doch selbst:

Jeanys linkes Hinterbein war sehr angelaufen und warm und es war eine Beule auf der Sehne zu spüren, sie lahmte. Der Blick meiner Tierärztin war nicht besonders beruhigend, allerdings riet sie uns zu einem Angussverband und Boxenruhe mit etwas Schritt auf hartem Boden.

j1Ich hielt mich streng an den Plan und meine Laune stieg, als das Bein endlich wieder wie ein Ponybein aussah und die Beule an der Sehne verschwand. Der letzte Kontrollbesuch war 3 Wochen später und meine Tierärztin gab grünes Licht zum Antrainieren. Gott sei Dank!!!
Jeany benahm sich, für ein junges Pony nach 3 Wochen Pause, vorbildlich.
Verlernt hatte sie natürlich nichts, sodass wir die Arbeit leicht steigernd, wieder genau so gestalten konnten, wie vor der Pause.
Ihre größte Schwachstelle war zu dieser Zeit die Anlehnung. Sie neigte sehr dazu sich zu eng zu machen und nicht richtig an die Hand treten zu wollen. Ich hatte zu dieser Zeit mindestens zwei Mal die Woche Unterricht. Ich wollte einfach nichts falsch machen und brauchte vor allem die mentale Unterstützung meiner Trainerin, wenn die kleine Blondine mal wieder ihr Temperament raushängen ließ.

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Der Rest vom Winter verlief sehr ruhig. Wir verbesserten uns stetig und ich arbeitete hart an mir und meinem Sitz.
Ebenso haben wir mit Horsemanship-Unterricht angefangen, der uns sehr weiterbrachte.
Mir wurde bewusst wie viel man im Umgang mit dem Pferd eigentlich falsch macht und wie schnell sich durch Unaufmerksamkeit des Menschen, schlechte Angewohnheiten beim Pferd einschleichen. Seitdem baue ich immer wieder Horsemanship-Elemente in Jeanys Wochenplan mit ein, vor dem Longieren, bei Spaziergängen und natürlich auch im einfachen Umgang.

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Auch auf die Arbeit im Gelände habe ich viel Wert gelegt. Wir haben einen sehr schönen Wald in unmittelbarer Nähe, mit vielen „Klettermöglichkeiten“ und einigen wunderschönen Strecken um mal richtig schön Gas zu geben. Zwischenzeitig hatte ich kurz überlegt das Dressurreiten sein zu lassen und meine Ausreit- und Juxaktivitäten zu unserem Hauptsport zu machen, aber das wurde mir dann doch schnell zu langweilig, ich wollte schließlich weiter kommen.

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Der Frühling war da und die Paddocksaison neigte sich dem Ende. Die Pferde durften angeweidet werden und kamen dann schließlich in den gewohnten Gruppen zurück auf die saftigen, grünen Wiesen. Dass saftig, grün und kleines verfressenes Pony sich nicht sooo gut vertragen, musste ich in diesem Sommer leider auch feststellen. Nicht selten wurde ich gefragt ob Jeany tragend sei… . Allerdings wollte ich die Weidezeit nicht kürzen, die freie Zeit brauchte sie für ihren Kopf. Also habe ich sie auf Späne umgestellt, die Kraftfutterration auf eine Handvoll gekürzt und auch das Raufutter angepasst und bin natürlich viiiel geritten.

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Selbstverständlich blieb mein Pony auch im Sommer nicht von einer Verletzung verschont. Einer der Stuten hat sie zielsicher im Schulterbereich mit einem Tritt getroffen. Jeany lahmte natürlich und fiel mit dieser Verletzung 6 Wochen aus. Ein hartnäckiger Bluterguss hatte ihr immer wieder Schmerzen bereitet.

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Man sieht auch heute noch ein kleines Loch an dieser Stelle, beeinträchtigen tut es Jeany allerdings nicht! Jedoch zeigte sie über den Sommer immer mal wieder Unklarheiten vorne links. Sie kamen plötzlich und verschwanden auch schnell wieder, sodass ich bei einigen Tierarztbesuchen am liebsten im Erdboden versunken wäre, als mein lahmes Pony plötzlich wieder klar ging. Ich habe ihr während der schlechteren Phasen einfach mehr Pause auf der Weide gegönnt und hatte sehr gehofft, dass es vielleicht mit dem Wachstum zu tun hatte…

In 2013 meisterten wir auch unsere ersten Auswärtsausflüge. Das kleine Ponymädchen benahm sich vorbildlich, beim Verladen, während der Fahrt, aber auch beim fertig machen im fremden Stall, ganz die Ruhe selbst. Ich war unglaublich stolz und hatte das erste Mal in meinem Leben das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben, zumindest was Jeany betrifft. Sie hatte wirklich alles, was ich mir von meinem Traumpony immer wünschte. Eine tolle Ausstrahlung, Mut, Ehrgeiz, für jeden Spaß zu haben, ein kleines bisschen durchgeknallt und sie ist einfach nur ehrlich.

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Als bei uns im Stall ein Hausturnier veranstaltet wurde, nutzte ich die Chance und meldete uns für eine E- und eine A-Dressur. Entweder sie würde laufen oder eben nicht. Wir sind die Sache also ganz entspannt angegangen und haben am Tag vor dem Turnier noch einen schönen Auswärtsritt mit einer lieben Freundin im Gelände unternommen. Am Turniertag selbst war ich sehr nervös. Es waren inzwischen schon 10 Jahre zu meinem letzten Turnierstart vergangen und der ganze Trubel war einfach sehr aufregend. Es war ziemlich warm und Jeany hatte sich schon wieder einen ordentlichen Pelzmantel zugelegt, sodass sie beim Abreiten schon sehr matt war. Die E war als erstes dran und verlief auch wirklich gut, ein bisschen mehr „Pepp“ wäre schön gewesen, aber es war uns bei dem Wetter nicht zuverübeln. Überraschend gewannen wir diese Prüfung mit einer 8,2 und einem wirklich tollen Protokoll. Ich strich die A-Dressur, besser konnte es schließlich nicht werden und als ich mein Ponykind in der Siegerehrung nicht mal mehr in den Galopp  bekam, war ich mir mit meiner Entscheidung auch wirklich sicher.

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Leider verblasste die rosa Wolke zum Herbst. Jeany zeigte immer wieder deutliche Taktfehler vorne links, diese wurden irgendwann so schlimm, dass sie richtig lahm war. Ich habe den Sattel kontrollieren lassen, die Zahnärztin kam, sie wurde durch eine Chiropraktikerin behandelt und wir erstellten mehrere, größere Lahmheitsdiagnostiken, aber auf einen grünen Zweig kamen wir nicht. Die Röntgenbilder waren in Ordnung, Ultraschall ergab auch nichts. Letzte Möglichkeit: Klinik.

Dort hatten wir zunächst einen ambulanten Termin zur Lahmheitsdiagnostik. Ich hatte in Auftrag gegeben, noch mal komplett von oben bis unten alles durch zu checken. Es wurde abgespritzt und geröntgt, bis auf eine kleine Veränderung am Hufbein konnte man aber auch da nichts feststellen. Der Klinikarzt verordnete einen Spezialbeschlag, das passte gut, denn der Schmied war sowieso fällig und die Eisen ja nun für die Röntgenaufnahmen ab. Der Arzt erhoffte sich durch den Polsterbeschlag Linderung und ein verbessertes Gangbild. Falls dies nicht eintreten würde, sollte ich noch ein Mal wieder kommen und dann müsste eine Szintigraphie oder eine MRT-Untersuchung durchgeführt werden.

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Wie es das Schicksal so wollte, musste ich einen weiteren Kliniktermin vereinbaren, denn Jeany’s Zustand verbesserte sich leider nicht.

Wenn ihr das Ergebnis des zweiten Besuchs in der Klinik nicht verpassen wollt und Interesse an unserem Jahr 2014 habt, schaut doch einfach wieder rein, ich würde mich jedenfalls freuen!

 

 

 

 

 

Zausel wieder zu Hause!

Wer uns auf Facebook folgt, weiß es natürlich schon: Seit letzten Freitag ist der Zausel wieder zu Hause und es geht ihm zum Glück soweit sehr gut! Die ersten Tage hat er in der extra für ihn abgetrennten Notbox gestanden und konnte seine Damen auf dem Paddock nur über die halbe Boxentür beobachten. Sie kamen ihn aber auch gern besuchen um den Kopf über die Tür hinweg in seine Box zu strecken und mit ihm gemeinsam aus dem Heunetz zu fressen.

Die Wunden machten alle soweit einen guten Eindruck. Bis auf die großflächige Wunde zwischen den Oberschenkeln waren alle Stellen weitestgehend trocken und mit Kruste bedeckt. Die Wunde zwischen den Beinen ist da etwas problematischer: Durch die ständige Reibung der aneinander reibenden Beine entsteht dort kein Schorf und die Wunde sieht noch komplett roh und offen aus. Sie nässt auch und dies wiederum verklebt das Fell rund um die Wunde. Durch das Verkleben kommt es auch an diesen Stellen zu starker Reibung und die Haut wird wund und empfindlich.
Diese Stellen müssen immer besonders gründlich gewaschen und vorsichtig eingeweicht werden, um Hautreizungen so weit es geht zu vermeiden.

Der Zausel lässt die Wasch- und Salbprozedur zum Glück sehr brav über sich ergehen und ist ein ganz tapferer Patient. Irgendwann wird ihm das ganze Gewasche und Eingeweiche zwar etwas zu doof und er fängt an sich ständig hin und her zu drehen, aber ich finde das sind noch recht harmlose Versuche, sich der ganzen Sache zu entziehen.

Seine Schlauchtasche und das eine Bein sind etwas angelaufen. In die Schlauchtasche ist Flüssigkeit aus der Wundschwellung direkt nach der OP abgesackt und wird sich dort langsam abbauen. Das weiße Bein ist leicht angelaufen, was wohl auf die große Wunde an der Innenseite zurück zu führen ist. Laut Tierarzt ist aber beides im Moment unbedenklich, solange es sich nicht verschlechtert.

Weil die Wunden soweit ganz gut aussehen, hat er gestern das erste Mal ein paar Stunden Freigang bekommen. Das Wetter war so schön, dass ich ihm ein bisschen Bewegung und Sonnenlicht im Pelz gönnen wollte. Er musste natürlich direkt erstmal ein Sandbad nehmen und ist dann sehr entspannt über das Paddock zur Heuraufe geschlendert, so dass er gleich bis Abends wegen guter Führung draußen bleiben durfte.

Heute war die Wunde dann ein kleines bisschen besser, zumindest habe ich mir das so eingebildet und schlechter war es keinesfalls. Darum habe ich kurzerhand beschlossen, dass dem Zausel der Freigang gut bekommt und ihn heute auch über Nacht draußen gelassen. Zur Heilung trägt ja auch die Psyche einen nicht unbedeutenden Anteil bei und die Gesellschaft seiner lieben Damen streichelt ihm bestimmt ein bisschen die Seele.

Achtung, wer nicht gern Wunden anguckt, sollte sich die folgenden Bilder nicht unbedingt ansehen.

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Mit Perd ant See up Nördernee

Norderney-die beliebteste Ostfriesische Insel der Deutschen. Warum nicht beim nächsten Urlaub das Pferd mitnehmen?

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Wir reisten bereits 2x mit Pferd auf Norderney an. Die Planung sollte frühzeitig beginnen. Gerade während der Sommerferien von NRW und Niedersachen sind Unterkünfte langfristig ausgebucht. Besonders Pensionen und Ferienwohnungen fordern häufig eine Mindestmietdauer von 1 Woche oder länger.

Bei der Wahl der Pferdeunterkunft entschieden wir uns für die Reitschule Junkmann (www.reitschule-junkmann.de). Es gibt noch einen anderen, etwas günstigeren Stall direkt neben der Anlage von Junkmann.

Nun war es endlich so weit. Das Auto war gepackt, die Pferde verladen. Los geht’s. Die Fahrt verlief komplikationslos, dank 2 Heunetzen (man will ja keinen Stress provozieren…). Nun standen wir mit wenig Wartezeit vor der Fähre.

Das Reedereipersonal ist es gewohnt, Pferdeanhänger zu transportieren. Dementsprechend routiniert war auch die Auffahrt auf die Fähre. Für einen PKW bezahlt man 78 bzw. 88 Euro (je nach PKW-Größe) für Hin- und Rückfahrt, pro Person ca. 19 Euro und für den Pferdeanhänger kommen noch einmal 105 Euro hinzu. Achtung: Die Tür zum Pferdeanhänger nicht zu weit aufmachen, denn bei dem Wind auf dem Meer wehen euren Nachbarn sonst sehr viel Heu und Späne ins Auto. Die Pferde standen äußerst ruhig während der Fahrt.

Bei der Ankunft in der Reitschule Junkmann wurden unsere Daten (Name, Fütterungshinweise, Notfallrufnummern) aufgenommen. Die Pferde bekamen Außenboxen mit Blick zum Innenhof. Für die beiden Pferde wurde uns eine sehr große Wiese zugeteilt, die wir nach Belieben benutzen konnten. Füttern und Misten wurde vom Stallpersonal übernommen.

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Das Publikum ist gemischt: von reinen Freizeitreitern bis Sportreitern bis Kl. S. Viele Urlauber kommen schon seit Jahren immer wieder her. Auch Ausreitbekanntschaften wurden schnell geschlossen. Unsere Unterkunft war bequem mit dem Fahrrad zu erreichen (Fahrradverleih z.B. hier: Herrenpfad 16).

In den kommenden 2 Wochen ritten wir jeden Tag aus, auch wenn die Reitschule Reithalle und Reitplätze zur Verfügung stellt. Von der Reitanlage bis zum Strand sind es ca. 15 Minuten im Schritt, ohne Straßenüberquerung. Die Sandwege sind breit und ohne Störungen (Fußgänger, Radfahrer etc.) passierbar.

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Am Strand gibt es einen Abschnitt (Badestrand), der tagsüber nicht bereitbar ist. Vorher kann man aber in die Dünen abbiegen, dort ein Stück reiten und später wieder zurück an den Strand gelangen. Für weitere Touren bietet sich das Inselende an. Im Vogelschutzgebiet trifft man niemanden mehr, man kann sowohl an sehr breiten Stränden die Pferde richtig laufen lassen, als auch im Hinterland in den Dünen.

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Am Ostende der Insel liegt ein altes Schiffswrack-allerdings wenig spektakulär im Vergleich zu der atemberaubenden Landschaft. Eine Tour zum Ostende dauert ca. 4 Stunden bei mäßigen Tempo. Im Inselinneren findet man auch Waldstücke, in denen man auf schmalen Wegen mit federndem Boden reitet. Ab und an steht links oder rechts vom Weg auch mal eine Rehherde.

Denkt dran: Das Salzwasser kann eurem Lederzeug durchaus schaden. Fettet es regelmäßig während des Urlaubes ein. Es empfiehlt sich auch den Hänger nach dem Urlaub zu reinigen.

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Und abends? Norderney ist sicher nicht der Ballermann. Aber es gibt auch hier einige Möglichkeiten auszugehen. Z.B. im Restaurant weiße Düne, was etwas weiter draußen liegt (ein Fahrrad ist nötig). Oder in der Milchbar (Damenpfad 35) in der Stadt. Zum Tanzen empfiehlt sich der Inselkeller.

Ein besonderes Highlight ist auch das jährliche Septemberturnier auf der Reitanlage Junkmann (http://www.fn-neon.de/Turniere/66033/index.html). Vielleicht peilen wir das mal für das kommende Jahr an… !

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Einblick in eine Springstunde

Da mich einige Leute angesprochen haben, wie eine Springstunde bei uns so abläuft, hat meine Mama sich bereit erklärt, mitzufahren, und das ganze Spektakel mal zu filmen.

Vorerst sollte ich vielleicht sagen, dass ich meine RL als positiv streng bezeichnen würde. Sie lobt, wenn es gut war, sie kann aber auch mal laut werden, wenn ich da absoluten murks fabriziere. Mit Pepper habe ich zum Glück ein Pferd, das viele meiner Fehler kaschiert oder nicht beachtet. Trotzdem versucht sie immer mal wieder zu testen, was sie darf und was nicht. Im Großen und Ganzen habe ich da aber ein ganz tolles Pferd unterm Hintern, die wohl auch den Status „Lehrpferd“ verdienen würde.

Derzeit arbeiten wir daran, dass ich sie kurz halten kann (ich neige dazu, sie lang werden zu lassen).

Schaut euch das Video einfach mal an, ich habe versucht, es so authentisch wie möglich zusammenzuschneiden, dreht die Lautstärke auf und schreibt mir gerne Kritik in die Kommentare!

Jeany, Träume werden eben doch wahr!

Mit meinem Herzenspferd Wayana hatte ich nicht wirklich viel Glück. Eigentlich kann man sagen, dass ich in den 10 Jahren, in denen ich sie nun besitze, mehr Bodenpersonal war, als dass ich wirklich reiten konnte. Ihre schlechte Wundheilung, Kissing Spines und ein nicht vorhandenes Nervenkostüm haben mich 2012 dann dazu gebracht, sie in Frührente zu schicken. Es war einfach zwecklos sie immer und immer wieder anzutrainieren und dann doch wieder von der nächsten Krankheitsphase umgehauen zu werden.

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Ich bemerkte allerdings schnell, dass mir das Reiten doch sehr fehlte, zwar durfte ich glücklicherweise das Pony einer lieben Freundin mitreiten, aber das war einfach anders als auf dem eigenen Pferd. Ich entschloss mich also dazu, mich nach einem zweiten Pferd umzusehen. Klar war jedoch, dass es kein großes Pferd mehr sein sollte, sondern ich wieder auf ein Pony umsteigen wollte. Da ich ziemlich klein bin und durch Wayana nicht mehr der mutigste Reiter, sollte es im Handling einfacher werden, vor allem aber gesund sein!
Ich durchforstete also das Internet nach Deutschen Reitponys und fand etliche tolle, aber bei keinem machte es so richtig „klick“ bis dann die August-Kollektion vom Ponyforum online ging.
Ich hatte mehrere Favoriten, forderte von allen die Ankaufsuntersuchungen und Röntgenbilder an, um sie mit meiner Tierärztin durchzusprechen und telefonierte lange mit einer Beraterin des Teams.
Meine persönliche Nummer eins hielt ich geheim und wartete gespannt auf den 17. August. Die Wartezeit war unerträglich und die Spannung stieg von Tag zu Tag.
Ich erinnere mich noch als sei es gestern gewesen, der Kalender zeigte den 17.08.2012 und es war unerträglich heiß. Na toll, dachte ich, monatelang nicht geritten und dann auch noch 30 Grad im Schatten, das kann ja was werden.
In Adelheidsdorf angekommen hatten wir noch genug Zeit um die Ponys in den Boxen zu besuchen, insgeheim wünschte ich mir, es wäre schon alles entschieden.
Die Präsentation begann pünktlich und gleich da kam sie auch schon rein marschiert. Die Nummer 1, meine Nummer eins…..
Geduldig wartete ich die Präsentation ab und probierte auch trotz der Hitze alle Ponys meiner Liste, aber auf der kleinen Blonden fühlte ich mich am wohlsten. Ich war „zu Hause“. Wie es das Schicksal so wollte, gab es natürlich noch eine andere Familie, die sich sehr für sie interessierte und alles zog sich wahnsinnig in die Länge. Am Ende entschied sich die Familie dann für meine zweite Wahl und ich konnte mein Glück kaum glauben und war den Tränen nahe als ich meiner kleinen Ponystute um den Hals fiel.

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Jeany, eine Tochter des Danny Gold aus 2008, 146cm groß, mit Staatsprämie und einfach nur wunderschön.
Ich habe ihr viel Zeit zur Eingewöhnung gelassen, sie war 2012 auf einigen Turnieren sehr erfolgreich und wir hatten doch alle Zeit der Welt. Ich ging am Anfang viel spazieren und lernte sie bei der Longen- und Bodenarbeit besser kennen.
Unsere ersten Ritte waren noch etwas wackelig und mit meiner neuen Trainerin habe ich quasi noch mal ganz von vorne begonnen. Wir haben besonders an meinem Sitz und der korrekten Einwirkung auf das junge Pony gearbeitet. Wenn ich so zurückblicke, habe ich alles richtig gemacht und würde es auch immer wieder genau so tun.

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Wir wuchsen sehr schnell zu einem guten Team zusammen und mir wurde sehr schnell bewusst, dass es eben nicht nur ein „Seelenpferd“ gibt, sondern dass man durchaus noch einem weiteren begegnen konnte.

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Wir meisterten 2012 unsere ersten, gemeinsamen Ausritte und genossen diese, neben der Dressurarbeit, in vollen Zügen.

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Als die Weidesaison sich dem Ende neigte und die Paddocksaison begonnen hatte, verletzte Jeany sich allerdings bei einem kleinen Paddockunfall am Hinterbein, der Verdacht war die Sehne… Mein Herz rutschte mir in die Hose, ging denn jetzt etwa alles von vorne los?

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Ihr wollt wissen wie Jeanys Geschichte weiter geht? Dann schaut bald wieder rein und seid gespannt auf den zweiten Teil!