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Dressurlehrgang mit dem Zausel

Mit Salvana zum Erfolg

Für den Zausel und mich stand letztes Wochenende ein Dressurlehrgang bei uns im Stall an. Bereits im letzten Jahr konnten wir an einem der beiden Tage spontan teilnehmen, weil eine andere Reiterin kurzfristig absagen musste. Über das Jahr bin ich dann immer mal wieder bei der Reitlehrerin und Richterin geritten, so dass sie mich und den Zausel mittlerweile ganz gut kennt.
Die zwei Tage hintereinander sind aber doch noch mal ein bisschen intensiver als unregelmäßig einmal in der Woche Unterricht zu reiten und ich hatte wieder großen Spaß an dem Lehrgang.

Über Weihnachten hatte der Zausel mal wieder eine etwas schlechtere Phase, in der er sich irgendwie sehr bitten ließ und nicht mehr so fleißig und motiviert bei der Sache war. Das zeichnete sich so Mitte Dezember ganz leicht ab, dann kam Weihnachten und Neujahr und damit ein bisschen Trainingspause und als wir im Januar dann wieder richtig loslegen wollten, war uns irgendwie etwas die Leichtigkeit abhanden gekommen.
Er trabte immer etwas steif los, war grade zu Anfang ganz schön triebig und wurde auch während der Arbeit nicht so richtig schön locker. Alles was wir ritten war irgendwie etwas zäh und mühsam und er ließ mich ganz schön arbeiten.

Weil er ja nun eine lange Krankengeschichte hinter sich hat, ist das immer so der Punkt, an dem mich meine Motivation verlässt und ich das Gefühl  bekomme, wir schlittern grade mal wieder in die nächste Katastrophe. Außerdem mag ich ihn eben nicht so bitten müssen, weil ich immer Angst habe, ihn zu sehr zu trietzen, obwohl es ihm grade nicht gut geht.

Es ist aber nun mal so, dass man auch als Pferd mal irgendwie nicht so bombenmäßig gut drauf sein kann, ohne dass man gleich wirklich krank sein muss. Es war nasskaltes, ungemütliches Wetter, da darf man schon mal ein bisschen steif werden, gerade wenn man Wind und Wetter ausgesetzt ist. Da gleich die Flinte ins Korn zu schmeißen und gar nichts mehr mit dem Pferd zu machen hilft ja leider auch nicht weiter und über manche Dinge muss man wohl auch einfach mal ein bisschen drüber hinweg trainieren (mit Rücksicht und in angemessenem Umfang natürlich).

Auf jeden Fall hatte ich mir Anfang Januar vorgenommen einfach mal zwei Wochen sinnvoll und durchdacht weiter zu trainieren, den Zausel beweglich und locker zu reiten und mal zu gucken, ob man diese aufkommende Steife nicht auch weggeritten bekommt anstatt dem Eselchen nun gleich wieder wochenlang Pause einzuräumen.

Und siehe da: Schon nach einer Woche war der Zausel wieder viel besser drauf und noch eine Woche später wieder richtig gut in Form. Dem Lehrgang stand dann also nichts mehr im Wege und ich konnte mit einem sehr motivierten und frischen Pferd teilnehmen.

Am ersten Tag des Lehrgangs haben wir den Zausel zunächst über viele Handwechsel und frisches Tempo gelöst und locker gemacht, haben dann Schulterherein hinzu genommen und dann versucht ihn durch zulegen und abfangen besser vor die Hilfen zu bekommen. Innerhalb dieser Übungen tun sich dann auch gleich schon diverse Schwachstellen auf, an denen wir noch vermehrt arbeiten müssen. Er zieht nicht so richtig an die Hand, dadurch kommt er mir leicht hinter den Zügel und klemmt dann, wenn ich ihn vorschicken möchte. Dadurch entstehen Taktfehler beim Verlängern der Tritte. Anstatt sich schön zu biegen, hebt er sich gern oben raus und verliert auch hier den Zug nach vorn und ans Gebiss. Im Galopp verfällt er gern in einen Schaukelpferdgalopp auf der Stelle, der sich zwar erstmal ganz gemütlich anfühlt, aber auch hier fehlt der Zug nach vorn und durch den fehlenden Durchsprung kann er seine eigentlich schöne Galoppade gar nicht richtig entwickeln. Durch viele Übergänge und das Zulegen und Abfangen haben wir versucht, die Galoppsprünge größer zu entwickeln und ihn mehr bergauf springen zu lassen.
Die fliegenden Wechsel klappten an beiden Tagen recht gut, zumindest ist er sie schon oft am Punkt gesprungen, was für uns auf jeden Fall ein kleiner Fortschritt ist.

Am zweiten Tag sollte ich ihn dann gleich zu Anfang ruhiger im Tempo reiten. Weil ich oft so wenig in der Hand habe, versuche ich leider gern durch erhöhtes Tempo der Anlehnung hinterher zu reiten, was letztlich nur dazu führt, dass ich ihn vollkommen über Tempo durch die Halle jachtere ohne dass er eine Chance hat, sich dabei vernünftig zu lösen oder den Rücken arbeiten zu lassen. Nehme ich ihn etwas im Tempo zurück, findet er viel besser seinen Takt und der Rest ergibt sich dann auch fast von allein. Weiß natürlich jeder, der mal die Skala der Ausbildung gelesen hat, aber so im Eifer des Gefechts bemerkt man manchmal gar nicht, dass man schon in den ersten zwei Runden alles verkehrt gemacht hat.

Der zweite Tag war dadurch für mich ein richtiges Aha-Erlebnis und hat mir auch bis heute sehr geholfen. Ich bemühe mich nun immer zwar fleißig, aber ruhig zu traben und stelle fest, dass er sich so viel besser lösen kann und auch besser an die Hand herantritt, als wenn ich ihn so scheuche.
Außerdem habe ich mitgenommen, dass ich viel mehr an Biegung und den Seitengängen arbeiten muss und dass nicht immer alles gleich perfekt klappen muss. Hauptsache, man nimmt es erstmal mit in die tägliche Arbeit auf und entwickelt ein Gefühl dafür. Wenn man es jeden Tag ein bisschen übt, fällt es Pferd und Reiter allmählich immer leichter und man kann anfangen, an den Feinheiten und der Abstimmung zu arbeiten.

Letztes Jahr war ich noch sehr froh, dass der Zausel nur einen Tag so arbeiten musste, weil wir vom Trainingsstand einfach noch nicht so weit waren und der eine Lehrgangstag für ihn schon ganz schön anstrengend war. Dieses Jahr hat er beide Tage ganz easy weggesteckt und war auch am darauffolgenden Tag motiviert und locker unterwegs. Schön zu sehen, dass er zur Zeit so gut beeinander ist! Er machte jeweils nach der Stunde einen so zufriedenen Eindruck, dass ich wirklich das Gefühl habe, ihm macht die Arbeit auch Spaß und tut ihm richtig gut.

 

 

12 Monate Pferdebesitzer – Der Januar mit Jeany

Pferdebesitzer sein, das ist für viele ein Traum, den sie sich unbedingt erfüllen möchten. Pferdebesitzer sein, das ist verbunden mit viel Verantwortung, Zeit, Geld, Sorgen, Überraschungen und natürlich ganz besonders viel Freude. Wir nehmen euch mit durch unser Jahr, immer Montags gibt es einen Monatsbericht über eins unserer vier Tagebuchpferde. Was hat uns bewegt, worüber haben wir uns gefreut und was bereitet uns Sorge? Begleitet uns durch ein spannendes Jahr und lest regelmäßig, was es für uns persönlich bedeutet, ein Pferdebesitzer zu sein.

Kalenderwoche 4 – nein, eigentlich ein Rückblick der letzten Monate…

Mein letzter Bericht liegt nun ein halbes Jahr zurück. Das liegt nicht etwa daran, dass ich die Lust am Schreiben verloren habe oder Pferde plötzlich total doof finde. Es ist einfach so viel passiert, dass auch bei mir, meine Pferde an Prioriät verloren haben. Ein schwerer Schicksalsschlag in meinem engsten Familienkreis, eine riesige Portion Verantwortung die im Zuge dessen in der Firma auf mich wartete… Selbstständig sein ist gerade in schwierigen Zeiten kein Zuckerschlecken. Das musste ich nun erfahren. Es war einfach alles wichtiger als die Pferde.

Bei unseren Horsediaries-Teambesprechungen wird mein Herz schwer, ich vermisse das Reiten, den Alltag im Stall, würde so gern mehr beitragen, meine Zeit im Stall verträumen, so wie ich es schon immer gerne getan habe, und gleichzeitig bemerke ich aber, wie sich der Wind gedreht hat und mein Leben sich einfach derzeit um wichtigere Dinge dreht, drehen muss. Ob sich das jemals wieder bessert, steht in den Sternen und Gott sei Dank bin ich auch nicht der Typ dafür, weit in die Zukunft zu planen. Ich nehme alles so wie es kommt und versuche dann das Beste daraus zu machen. Für Jeany ist es, so wie es in der letzten Zeit war, definitiv nicht das Beste gewesen.

Besonders gefreut habe ich mich diesen Monat über:

Die Einsicht, dass sich etwas verändern muss. Einsicht ist ja bekanntlich der erste Weg zur Besserung, also werde ich auch alles dafür tun, damit auch Jeany wieder so etwas wie eine Regelmäßigkeit zu spüren bekommt.

Wenn ich die wenigen Male, die ich es unter der Woche in den Stall schaffe, auf die Stallgasse komme, dann brummelt mich mein zotteliges Ponykind an und ich muss mich schwer am Riemen reißen, nicht augenblicklich in Tränen auszubrechen. Ich weiß nicht, ob es nachvollziehbar ist. Jeany geht es in unserem Stall wunderbar, sie ist gut versorgt, hat Bewegung und Freunde, aber trotzdem merkt man ihr unglaublich doll an, dass es ihr fehlt umtüddelt zu werden, ein bisschen was für den Kopf zu haben. Ich habe also wirklich lange hin und her überlegt, wie es für mein Pony weitergehen kann und ich habe mich jetzt erstmal für eine Reitbeteiligung entschieden. Jeany ist nur noch bedingt reitbar, was es für mich wirklich sehr schwer macht, sie komplett aus der Hand zu geben, die Verantwortung an einen fremden Menschen zu übertragen und darauf zu vertrauen, dass mit ihr nicht mehr gemacht wird, als sie eigentlich körperlich kann. Ich suche also einen Menschen, der viel Spaß an der Bodenarbeit hat, gern mal ausreiten oder spazieren geht, gern putzt und tüddelt, mit wenig Ambitionen in der Dressurarbeit. Vielleicht kennt ihr ja zufällig jemanden im Hamburg Süden, der auf der Suche nach einer Reitbeteiligung ist, dann schreibt gerne eine eMail an hallo@horsediaries.de oder lasst mir einen Kommentar da.

Darüber habe ich mir Sorgen gemacht:

All die guten Vorsätze doch nicht halten zu können. Mein Beruf ist sehr wichtig. Man hat als Geschäftsführung zwar schon gewisse Freiheiten, allerdings auch doppelt so viele Verpflichtungen. Ich spüre meine Unruhe jetzt schon, wenn die Uhr abends immer weiter tickt und ich die Schließzeit des Stalls im Nacken habe…

Rumalbern hat mein Blondinchen am liebsten.

Ansonsten geht es der kleinen Blondine ausgesprochen gut. Witterungsbedingt zeigt sie zwar ihr übliches Tickern, aber sie ist trotzdem frisch und fröhlich dabei. Die Mähne ist inzwischen so lang gewachsen, dass sie unten sehr zottelig ist und wieder einem frischen Kurzhaarschnitt weichen muss. Seit November läuft sie auch barhuf. Ich hoffe, dass wir die Umstellung ohne Eisen weiterhin gut hinbekommen, denn für die wenigen Male im Jahr, wo Jeany in anspruchsvollem Terrain unterwegs ist, braucht es nun wirklich keine Hufeisen. Lediglich ihr Boxenpaddock könnte da zum Problem werden, da das gepflastet ist und dadurch für viel Hufabrieb sorgt. Ich werde das definitiv gut beobachten und hoffe einfach, dass sie ohne Eisen auch auf Dauer gut klar kommt.

Zur Zeit arbeiten wir gerade an:

Ich arbeite stets und ständig an Jeanys Folgsamkeit. Dadurch, dass ich sehr viel spazieren gehe und nicht selten drei Hunde bei mir habe, ist es wirklich wichtig für mich, dass sie sich draußen immer kontrollieren lässt und mir vertraut. Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg und gerade, wenn ich nun wieder regelmäßiger mit ihr arbeite, wird ihr vermutlich auch der größte Sturm bald keine Angst mehr machen.

An Heiligabend habe ich mit einer lieben Freundin unseren obligatorischen Weihnachtsausritt unternommen und ich war vorher sehr gespannt, wie Jeany wohl so drauf sein würde. Geritten war ich im August zuletzt. Aber wie zu erwarten, war das Ponykind ganz gechillt. Sie ließ sich am langen Zügel reiten und ließ sich auch nicht von den eisigen Windböen stören. Sie ist einfach meine Beste, deshalb fällt es mir auch so schwer, eine Entscheidung zu treffen, die ich in naher Zukunft vielleicht doch treffen muss… Jetzt versuche ich allerdings erst einmal positiv zu denken und nehme die Motivation von meinem großartigen Team hier bei Horsediaries mit in die reale Welt und genieße mein Ponykind auch wieder unter der Woche regelmäßg, so es denn das Arbeitspensum zulässt. Die Tage werden langsam länger und bald können wir dann auch endlich wieder am Abend eine Runde durchs Gelände streifen. Derzeit sind es eher Runden um den Hof in der Dunkelheit, bewaffnet mit der Stirnlampe einer lieben Freundin. Das wir damit der absolute Pferdeschreck sind, ist doch glasklar oder? 😀

Schönstes Erlebnis diesen Monat:

Eigentlich war es eher der Ausritt im letzten Monat. Im August das letzte Mal im Sattel gesessen und im Dezember ganz entspannt aufs Pony. Manch anderer würde mich für lebensmüde erklären, aber ich wusste einfach, dass ich mich auf Jeany verlassen kann. Dieses Gefühl ist jedes Mal wieder unbeschreiblich und dieses Pony mit nichts auf der Welt zu bezahlen.

Spazieren mit meinen 3 Mädels. Ja, mein Pony ist auch ein Spaziergeh-Pony!

Dafür habe ich unerwartet Geld ausgegeben:

Der Monat ist noch nicht ganz zuende, allerdings ist mein Reithelm verschollen. Ich werde mir also in den kommenden Tagen einen neuen Helm kaufen. Welcher es wird, verrate ich euch dann im nächsten Bericht!

Wenn Jeany noch etwas sagen könnte:

Schön, dass du wieder da bist, Frauchen!

 

10 Fakten über Püppi

  1. Püppi ist ein sehr kommunikatives Pferd, sie wiehert wenn sie mich sieht und wenn sie nach dem Reiten auf ihr Futter wartet und sobald sie ihre Weide Freundinnen in der Ferne sieht.

  2. Püppi hat großen Spaß am Springen, und stellt sich dabei auch sehr gut an. Sie ist dann super aufmerksam und zieht jeden Sprung an.

  3. Püppis beste Lektion und auch ihre Lieblingslektion ist die Trabverstärkung. Nur fliegen ist schöner :-).

  4. Püppi kann hinten keine Eisen haben. Wir haben es ausprobiert, aber sie stolperte damit und trat nicht mehr sicher zu, also haben wir die Eisen wieder abgemacht.

  5. Püppi hasst Wind. An stürmischen Tagen ist sie manchmal völlig durcheinander und zuckt ständig zusammen. Am nächsten Tag, wenn der Wind sich gelegt hat, ist sie dann wieder völlig entspannt.

  6. Wenn sie sich aufregt, bleibt Püppi stehen, macht sich ganz groß und faucht, so dass es sich anhört wie eine Raubkatze. Kein Witz!

  7. Püppi wird immer für relativ klein gehalten, tatsächlich hat sie aber mit 1,69 m eine relativ normale Größe für ein Dressurpferd.

  8. Püppi wurde 4 jährig als Freizeitpferd gekauft.

  9. Püppi mag nicht so gern am Kopf angefasst werden. Ihre Lieblingsstelle zum Kraulen ist dafür der Hals. Dabei macht sie sich ganz krumm und zeigt deutlich ihr Wohlbehagen.

  10. Auch nach 5 Jahren scheren findet Püppi die Schermaschine immer noch lebensgefährlich und lässt keine vernünftige Schur zu. Da hilft dann nur eine kleine Dröhnung, ansonsten könnte man den ganzen Winter genau sehen, welche Stellen sie ok zum Scheren fand, und welche nicht.

12 Monate Pferdebesitzer – Der Januar mit Püppi

Pferdebesitzer sein, das ist für viele ein Traum, den sie sich unbedingt erfüllen möchten. Pferdebesitzer sein, das ist verbunden mit viel Verantwortung, Zeit, Geld, Sorgen, Überraschungen und natürlich ganz besonders viel Freude. Wir nehmen euch mit durch unser Jahr, immer Montags gibt es einen Monatsbericht über eins unserer vier Tagebuchpferde. Was hat uns bewegt, worüber haben wir uns gefreut und was bereitet uns Sorge? Begleitet uns durch ein spannendes Jahr und lest regelmäßig, was es für uns persönlich bedeutet, ein Pferdebesitzer zu sein.

Kalenderwoche 2 – Püppis Januar
Winterwetter und Schneematsch bei -3 – +2° C

Gerade zwei Wochen jung ist das neue Jahr, also berichte ich euch über den Zeitraum ab Mitte Dezember.

Besonders gefreut habe ich mich diesen Monat über:

Die Serienwechsel

Die Serienwechsel sind jetzt im Winter deutlich sicherer geworden. Püppi ist immer schnell übermotiviert, je mehr Wechsel man mit ihr reitet, und es hat eigentlich wirklich das ganze Jahr gedauert, bis sie während der Wechsel gelassener wurde. Nun kann ich ganz locker 4er, 3er und 2er Wechsel reiten und sie bleibt bei mir, ich kann das Tempo hoch halten oder sie auch versammeln, die Wechsel sitzen wie am Schnürchen. Ein gutes Beispiel dafür, dass es nicht an der Lektion selber liegt, Wechsel springt Püppi schließlich schon, seitdem sie 5 Jahre alt ist, aber es hat einfach Zeit gebraucht, bis sie gelernt hat, gelassen zu bleiben. Das I-Tüpfelchen war dann der 24.12., als mein Vater das erste Mal 9 Einerwechsel am Stück geritten ist!

Darüber habe ich mir Sorgen gemacht:

Den Paddockboden

Da bin ich wohl ein Stück weit typischer Dressurreiter und kann nicht ganz raus aus meiner Haut: Als wir Anfang Januar Blitzeis und Schnee bekamen, habe ich mir Sorgen um den Boden auf dem Paddock gemacht und Püppi durfte drei Tage nicht raus. Auf der anderen Seite mache ich mir dann immer Sorgen, dass sie zu unausgelastet ist, wenn sie dann wieder rauskommt, aber zum Glück ist sie sehr vorsichtig und hat gut auf ihre Beine aufgepasst.

Zur Zeit arbeiten wir gerade an:

Der Linkspirouette.

Die Pirouetten fallen Püppi nicht leicht, aber rechts hat sie mittlerweile richtig verstanden, was sie machen soll, kommt super zurück und springt schön unter, das sieht schon richtig nach einer guten Pirouette aus, sogar eine ganze klappt schon. Links ist das deutlich schwerer, und wir arbeiten daran, dass sie es auf dieser Hand genau so versteht.

Schönstes Erlebnis diesen Monat:

Cathy (von Emmi) hat uns besucht und ist Püppi geritten. Das hat super geklappt und ich war so stolz, wie gut Püppi unter ihr lief! Sie ist mittlerweile ein richtiges Lehrpferd geworden, wenn man im Galopp das Gewicht verlagert springt sie einfach Wechsel, aber sobald man klare Hilfen gibt und es „richtig“ macht, macht sie alles wie am Schnürchen. Ich habe mich total gefreut, dass sie so unkompliziert und toll unter einem fremden Reiter läuft, weil ich es ganz wichtig finde, dass das Pferd nicht nur unter dem eigenen Reiter gut geht. Ich habe die beiden auch gefilmt und Cathy wird in Kürze davon berichten.

Dafür habe ich unerwartet Geld ausgegeben:

Unerwartete Kosten hatte ich zum Glück nicht, im Dezember kam jedoch die jährliche Tierhalterhaftpflicht-Rechnung, die man ja gern vergisst, sie schlug mit knapp 100 Euro zu Buche.

Wenn Püppi noch etwas sagen könnte:

Paddock ist ja ganz ok, aber wann wird es endlich wieder warm? Ich will wieder auf meine Weide..

 

Produkttest: Spooks Reithose „Ricarda Full Grip“

Eine Rubrik, die wir bisher auf Horsediaries sehr vernachlässigt haben, sind Produkttests. Dabei google ich selber oft nach Erfahrungsberichten, bevor ich ein Produkt kaufe, gerade wenn ich es online bestellen will. Daher gibt es ab nun hoffentlich etwas häufiger mal Produkttests auf dem Blog zu lesen, wenn wir uns oder den lieben Pferden etwas Neues gönnen.

Los geht es heute meinen Erfahrungen mit der Spooks Reithose Ricarda Grip Full. Ich habe lange mit mir gehadert, ob ich sie bestelle oder nicht. Nicht zuletzt, weil ich über die Qualität von Spooks Reithosen nicht nur Positives gehört habe. Vielleicht geht es dem einen oder anderen von euch ähnlich und mein Erfahrungsbericht kann euch bei der Entscheidung helfen.

 

Bestellung & Versand

Ich habe die Hose direkt bei Spooks online bestellt. Es lohnt sich, dort öfter mal vorbeizugucken, da in dem Onlineshop oft einzelne Produkte reduziert werden. Wenn man etwas kauft, bekommt man manchmal auch Rabattgutscheine mit dem Produkt zusammen zugeschickt. Zum Originalpreis und ohne Gutscheincode kaufe ich daher nie Spooks Sachen, da es rausgeschmissenes Geld wäre.

Das Einkaufen bei http://www.spooks.de ist sehr einfach und unkompliziert. Es gibt viele verschiedene Zahlungsarten, unter anderem kann man auch auf Rechnung einkaufen. Die Zahlung per Rechnung wird über ein Partnerunternehmen abgewickelt (Klarna) mit dem ich bisher nur positive Erfahrungen gemacht habe. Der Versand erfolgt zügig und alles wird hübsch verpackt.

 

Passform & Größe

Ich habe lange gezögert, die Hose ohne vorherige Anprobe online zu bestellen, weil Reithosen nunmal möglichst gut sitzen müssen. Zumindest mir ist das sehr wichtig, denn eine unbequeme Reithose ziehe ich sowieso nicht an, mag sie noch so hübsch aussehen. Zum Glück passt mir die Spooks Ricarda Full Grip wirklich gut.

Die Größen fallen bei Spooks grundsätzlich eher klein aus. Ich trage Größe M und bin damit sehr zufrieden, sie ist auch lang genug. Ich bin 1,70m groß und trage in Pikeur Reithosen 76, bei Cavallo 72.

Der Stoff der Hose ist ziemlich dünn und sehr elastisch. Das finde ich persönlich sehr angenehm. Theresa hat die gleiche Reithose allerdings im Reitsportgeschäft anprobiert und sie gerade wegen des sehr dünnen Stoffs nicht gekauft. Sie fand die Hose zwar auch außerordentlich bequem, aber der Stoff war ihr dann doch etwas zu dünn und dadurch gerade an den Oberschenkeln nicht unbedingt vorteilhaft ;-). Das ist also Geschmackssache. Ich hatte bei meiner Bestellung auch die Ricarda Full bestellt, also das selbe Modell mit normalem Vollbesatz. Diese war komischerweise deutlich unbequemer, weshalb ich sie zurückgeschickt habe.

Durch den dünnen Stoff ist die Ricarda Full Grip Reithose nicht besonders warm, aber da der Stoff so dehnbar ist, kann man locker noch eine Strumpfhose unterziehen. Ich trage auf den Fotos selbst eine Strumpfhose drunter, da wir die Bilder bei -3 Grad gemacht haben ;-). Die Hose sitzt etwas tiefer als gewöhnliche Reithosen und dadurch mehr auf der Hüfte, woran ich mich erstmal gewöhnen musste.

 

„Kommst du so rauf?“ „Klar, kein Problem… Oder vielleicht doch? :D“

 

Qualität & Verarbeitung

Ich muss zugeben, dass ich Spooks nicht wegen der Qualität kaufe, sondern weil ich die Sachen einfach hübsch finde. Das ist allerdings das erste Mal, dass ich dort eine Reithose gekauft habe. Meine Erwartungen an die Qualität waren nicht besonders hoch. Bisher schlägt sich die Hose jedoch gut und ich bin positiv überrascht. Sollte sich im Laufe der Zeit daran etwas ändern, werde ich das hier im Beitrag aktualisieren.

Das Einzige, was etwas verstörend ist, ist die Waschanleitung. Man darf die Hose laut Hersteller nämlich nicht schleudern. Wie stellt sich Spooks das bitte vor? Ich wasche die Hose natürlich nicht einzeln und jetzt eine gesamte Maschine wegen einer Reithose nicht zu schleudern, ist mir auch zu blöd. Daher wasche ich sie ganz normal, ihren ersten Waschgänge mit Schleudern hat sie auch bereits problemlos überlebt.

 

Preis

Die Reithose Ricarda Full Grip kostet direkt bei Spooks 139,90€ plus Versand. Das ist kein günstiger Preis und man bekommt für das Geld sicher auch bei Pikeur oder Cavallo eine super Reithose. Allerdings gibt es wie schon erwähnt öfter Aktionen und Rabattcodes (z.B. 15€ bei Newsletter-Anmeldung) und dadurch kann man den Preis etwas drücken.

 

Fazit

Ich finde die Reithose einfach total schick, vor allem die weiß-blauen Aufnäher haben es mir sehr angetan. Außerdem ist sie sehr bequem und vor allem für den Sommer finde ich den dünnen Stoff toll.

Ich persönliche reite außerdem sehr gerne mit Grip-Besatz. Man klebt noch ein bisschen besser am Sattel als mit normalem Vollbesatz. Auch staut sich die Hitze beim Reiten bei Grip-Reithosen nicht so sehr wie unter Vollbesatzhosen. Dadurch, dass man nicht einen durchgängigen Besatz aus festem Stoff hat, sondern viele kleine Grippunkte, ist die Hose insgesamt elastischer. Allerdings nutzt sich der Grip nach meiner bisherigen Erfahrung mit Grip-Reithosen anderer Marken deutlich schneller ab als der klassische Vollbesatz aus Lederimitat.

Ob die Spooks Ricarda Full Grip ihrem Preis wirklich gerecht wird, wird sich daher erst in den nächsten Jahren zeigen, da sich eine gute Reithose meiner Meinung nach vor allem durch ihre Belastbarkeit auszeichnet.

 

Dieser Testbericht steht in keiner Verbindung zur Spooks GmbH und stellt lediglich meine ehrliche Meinung dar. Weder haben wir das Produkt gesponsert bekommen noch werden wir für diesen Beitrag in irgendeiner Weise bezahlt.

 

 

12 Monate Pferdebesitzer – Der Dezember mit Zausel

Pferdebesitzer sein, das ist für viele ein Traum, den sie sich unbedingt erfüllen möchten. Pferdebesitzer sein, das ist verbunden mit viel Verantwortung, Zeit, Geld, Sorgen, Überraschungen und natürlich ganz besonders viel Freude. Wir nehmen euch mit durch unser Jahr, immer Montags gibt es einen Monatsbericht über eins unserer vier Tagebuchpferde. Was hat uns bewegt, worüber haben wir uns gefreut und was bereitet uns Sorge? Begleitet uns durch ein spannendes Jahr und lest regelmäßig, was es für uns persönlich bedeutet, ein Pferdebesitzer zu sein.

Kalenderwoche 1 – Zausels Januar

Hamburg, Frost und Blitzeis bei  -10 – +2° C

Da wir hier den Anfang machen, ist grade einmal eine Woche im Januar vergangen und das Jahr  noch blutjung. Wir wollen hier immer über den Zeitraum von etwa einem Monat berichten, darum greife ich auch ein bisschen zurück in das letzte Jahr.

Besonders gefreut habe ich mich diesen Monat über:

Der Zausel ist fit und munter, das ist ja für uns schon Grund genug, eine kleine Party zu schmeißen. Ich konnte im Dezember fleißig reiten und der Zausel hat mir einige tolle Momente im Sattel bereitet! Besonders froh oder eher erleichtert war ich, als wir ein Mittel gegen das Kotwasser gefunden haben – darüber berichte ich demnächst noch in einem extra Beitrag.

Darüber habe ich mir Sorgen gemacht:

Über das oben schon erwähnte Kotwasser! Davon abgesehen, dass es echt unappetitlich und eklig ist, das ständige Waschen bei der Kälte nervt und das Pferd sowie sämtliches Zubehör widerlich stinken, bereitet es einem immer ganz schön Sorgen, wenn etwas mit den Pferden nicht stimmt. Da Kotwasser in der Regel eine langwierige Geschichte ist und viele Mittel nicht halten, was sie versprechen, hatte ich große Angst, dass das für uns zum frustrierenden Dauerthema wird. Außerdem hat die Haut vom Zausel – typisch Fuchs – sehr sensibel auf das aggressive Kotwasser reagiert und hatte bereits kahle Stellen an den Hinterbeinen. Außerdem habe ich ihm deutlich angemerkt, dass ihm das ständige Wasserlassen sehr unangenehm bis schmerzhaft war.

Zur Zeit arbeiten wir grade an:

Nach Weihnachten fing der Zausel an ein wenig  zu schwächeln, irgendwie war er nicht mehr so in Form, ließ sich beim Reiten ganz schön bitten, kam sehr auf die Hand und hatte die Leichtigkeit verloren, mit der ihm noch vor Weihnachten alles von der Hand ging. Vielleicht war es das nasskalte Wetter über Weihnachten oder er brauchte einfach ein bisschen Pause, auf jedenfall war er heute plötzlich wieder ausgesprochen gut drauf. Wir arbeiten nun wieder vorsichtig an der Durchlässigkeit, über Weihnachten und Neujahr hat er nicht so viel getan und scheint ein kleines bisschen eingerostet zu sein. Wichtiger ist aber erstmal, dass er so gut drauf wie heute bleibt und wieder locker flockig arbeiten mag.

Schönstes Erlebnis diesen Monat:

Wir sind an einem herrlich sonnigen Wintertag nur in Begleitung des Hundes eine Runde im Schritt raus gegangen und das Zauselchen war sowas von entspannt und artig und das ist für den Zausel wirklich beachtlich. Da gibts dann doch nichts schöneres als gemeinsam mit dem Pferd und dem Hund die Sonne zu genießen und eine ganz entspannte Runde im Schritt durch die Gegend zu spazieren! Alleine haben wir uns schon eine Ewigkeit nicht mehr wirklich vom Hof weggetraut, weil der Zausel das eigentlich nicht mag und dann schnell schrecklich hysterisch wird und mitunter einfach entscheidet, den Rückweg anzutreten, egal was sein Reiter davon hält. Die letzten drei Jahren waren wir dann eigentlich immer in Begleitung von Sam, der Stute meiner Mutter draußen und mit ihr zusammen hat er gelernt, auch entspannt vorweg zu gehen und ist mit der Zeit immer entspannter und verlässlicher geworden. Da ich eh fast immer mit meiner Mutter zusammen im Stall bin, gab es wenig Notwendigkeit, sich alleine weiter weg vom Hof als die obligatorische Runde um die Anlage zum Warmreiten zu wagen. Nun haben wir es einfach mal wieder gewagt und siehe da: Völlig problemlos! Das ist ein tolles Gefühl und macht einen noch unabhängiger.

Dafür habe ich unerwartet Geld ausgegeben:

Für den Tierarzt und diverse Mittelchen gegen das Kotwasser. Wir haben sowohl eine Blutprobe als auch eine Kotuntersuchung machen lassen, um dem Grund für das Kotwasser herauszufinden. Mit Laborkosten und Medikamenten kamen da mal eben 160 € zusammen. Und dann ist noch die Rechnung für die Zahnbehandlung im November eingetrudelt, das ist zwar nicht wirklich unerwartet, sondern fällt ganz planmäßig einmal im Jahr an, schlägt aber auch mit 150 € zu Buche.

Wenn Zausel noch etwas sagen könnte:

Schnee, Eis und Kälte sind mir echt egal, aber Regen hasse ich einfach wie die Pest. Kann man bei schlechtem Wetter nicht die Heuraufe in den Unterstand stellen? Sodass wir nicht mehr vor die Tür müssen?

 

Nie wieder Dressur?

Hallo ihr Lieben,

kaum zu glauben, dass mein letzter Bericht schon wieder über einen Monat her ist. Der Dezember ist wirklich schnell vergangen. Ich hatte euch das letzte Mal von den Problemen erzählt, die ich mit Emmi beim Reiten habe.

Deshalb war Anfang Dezember eine Osteopathin bei uns, die auch andere alternative Heilmethoden anwendet. Ich werde mal versuchen, euch die Behandlung aus meiner Sicht zu beschreiben, bitte entschuldigt, wenn ich mich dabei unfachmännisch ausdrücke ;-).

Die Osteopathin hat sich Emmi zunächst im Schritt angesehen und dabei direkt ihre Problemstellen gefunden. Anschließend hat sie dann die Muskulatur warm massiert und dabei schon einige Verklebungen der Muskeln behandelt. Danach hat sie sich um die Blockaden gekümmert. Emmi hatte einen Beckenschiefstand, den sogar ich als Laie erkennen konnte. Ich habe nur vorher nie darauf geachtet. Außerdem hatte sie einen schiefen Kiefer und Blockaden am Widerrist. Auch am Fesselträger vorne links war etwas nicht in Ordnung. Diese Probleme wurden alle osteopathisch behandelt. Außerdem wurde Emmi noch mit einem Matrix Gerät massiert, was ihr anfangs etwas suspekt war. Am Ende wurde sie noch mit einem Lasergerät akupunktiert und dann war die Behandlung nach gut 1,5 Stunden auch geschafft. Emmi war dabei wirklich sehr brav und hat sich toll darauf eingelassen.

Die ersten Tage danach durfte ich nur longieren und dann langsam wieder anfangen, vorwärts-abwärts zu reiten. Ich muss sagen, dass die Behandlung nicht den riesigen Durchbruch gebracht hat. Allerdings ist Emmi insgesamt etwas lockerer und macht einen zufriedeneren Eindruck. Insofern denke ich, dass die Behandlung ihr auf jeden Fall geholfen hat.

Leider hat sich bei mir in den letzten Wochen herausgestellt, dass mir die Dressurarbeit mit Emmi keinen Spaß mehr macht. Ich dachte immer, dass es daran liegt, dass wir momentan nicht weiterkommen. Daran, dass ihr bestimmte Lektionen einfach sehr schwer fallen. Daran, dass ihr vielleicht etwas weh tut. Und im Zweifel daran, dass ich einfach nicht hart genug trainiere, um die Leistung zu erbringen, die ich mir wünsche.

Ich habe daher versucht, mich mehr anzustrengen und mir vorgenommen, noch mehr Unterricht zu reiten. Öfter auf dem Pferd zu sitzen. Irgendwann allerdings kam der Punkt, dass ich nur noch genervt und frustriert war.  Jedes Mal habe ich mich mit den selben Problemen beschäftigt und sobald etwas schief ging, war ich innerlich auf 180. Ich habe es gehasst, dass ich jedes Mal so lange lösen muss. Dass ich jedes Mal 10 Trab-Galopp-Übergänge reiten muss, bis Emmi sich nicht mehr raushebt. Ich hatte sogar einen Hass auf ihren Bewegungsablauf, ich konnte nicht traben, ohne mich über Emmi zu ärgern. So schwarz auf weiß geschrieben klingt das furchtbar lächerlich und undankbar, aber so waren meine Gefühle einfach. Da habe ich gemerkt, dass es so nicht weitergehen kann. Dass mehr Training, mehr Druck und mehr Ehrgeiz mir ganz sicher nicht mehr weiterhelfen werden. Ich hatte mir schon viel zu viel Druck selbst gemacht. Und ich hatte einfach keine Lust mehr.

Daraufhin habe ich mit meiner Reitbeteiligung gesprochen und sie hat mir einen großen Teil meiner Tage erstmal abgenommen. Wenn ich doch im Stall war, habe ich longiert, bin gesprungen oder habe einfach nur geputzt. Dabei habe ich gemerkt, wie der ganze Druck so langsam von mir abgefallen ist. Es tut mir gerade so gut, all die Ziele und den sportlichen Ehrgeiz mal hinter mir zu lassen. Momentan habe ich gar kein Bedürfnis, Emmi zu reiten. Wenn ich doch mal drauf sitze, dann nur aus Verpflichtungsgefühl, damit sie bewegt wird. Das ist auf der einen Seite erschreckend, aber ich bin froh, dass ich mir das eingestehen konnte. Wie es mit Emmi weitergehen soll, weiß ich noch nicht genau. Aber wenn die Lust nicht wiederkommt und ich mich tatsächlich entscheide, sie erstmal nicht mehr zu reiten, wird sich sicher eine neue Lösung für uns beide finden.

Um mal zu gucken, ob es wirklich an Emmi liegt oder eher daran, dass mir insgesamt momentan nicht so nach Reiten ist, probiere ich morgen mal Püppi von Anna aus. Ich bin schon gespannt, wie es wird, nach Jahren mal wieder ein anderes Pferd zu reiten und noch dazu so ein gutes Pferd. Vielleicht gibt mir das wieder ein bisschen Perspektive und weckt meine Freude an der Dressur auf. Wir werden euch auf jeden Fall davon berichten.

 

Move it Baby

Der Zausel hat im Moment eine wahnsinnig gute Phase, so gut, dass ich mich eigentlich schon wieder gar nicht traue, davon zu erzählen, weil das bestimmt Unglück bringt…

Aber da der letzte Bericht schon wieder einige Wochen her ist, dachte ich, ich bin euch mal wieder ein Update schuldig.

Es ist jetzt gute 6 Wochen her, dass der Zausel nach wochenlanger Pause auf der Weide ganz offiziell gesundgeschrieben ist und ganz normal belastet werden darf. Wir haben also langsam wieder das Training aufgenommen, da gesundheitlich aber nicht zu besonderer Vorsicht geraten war, konnten wir recht schnell wieder richtig arbeiten.
Der Zausel hat die Pause erstaunlich gut weggesteckt und eigentlich war ihm schon bei den ersten Reiteinheiten kaum etwas von der langen Trainingsunterbrechung anzumerken. Ich glaube, das ist auch ein Verdienst des Offenstalls und dem ausgiebigen Weidegang. Er hat sich dadurch trotzdem recht viel bewegt und ist einfach nicht so eingerostet, sondern ist ganz locker flockig aus der Pause wieder ins Training gestartet.

Relativ schnell habe ich dann auch wieder den Unterricht aufgenommen, der einfach immer noch mal mehr Spaß bringt, als wenn man so für sich alleine durch die Halle reitet. Außerdem gestaltet sich dadurch natürlich auch das Training viel gezielter und anspruchsvoller und es stellen sich schneller Erfolge ein.

Der Zausel hat also in den letzten Wochen tolle Fortschritte gemacht und von der langen Pause im Sommer merkt man ihm nichts mehr an. Winter ist auch definitiv seine Jahreszeit, es plagt ihn der Husten viel weniger als im Sommer und irgendwie ist er auch sonst einfach besser drauf. Ich habe ihn dieses Jahr wieder nicht eingedeckt und so sieht er inzwischen aus die ein hochbeiniges Shettlandpony. Trotz dem dicken Plüsch ist er aber sehr motiviert und mit Freude an der Arbeit unterwegs und ist auch bei Frost und Schnee nicht verspannt oder klemmig. Er scheint sich im Moment rundum wohl zu fühlen und das sieht man ihm auch an.

Es ist schon lustig, aber mittlerweile kenne ich ihn so gut, dass ich ihm schon im Gesicht ansehe, wie es ihm geht. Er hatte vor ein paar Jahren wirklich unheimlich schlechte Phasen, in denen er nur ein Schatten seiner selbst war. Es gab Zeiten, da musste ich ihn mit der Peitsche anticken, damit er sich überhaupt in den Galopp bewegen ließ, selbst mit massivem Druck von Peitsche und Körpersprache war es nicht möglich ihn länger als eine Runde am Laufen zu halten. Kaum hat man den Druck weggenommen, fiel er in den Schritt oder blieb direkt mit hängendem Kopf stehen.
Das ganze war für mich eine Zeit voller Sorgen, Frustration und Zweifel, diverse Tierärzte fanden keinen wirklichen Grund für seine schlechte Verfassung und gleichzeitig wusste ich, dass da etwas sein musste.
Umso glücklicher macht es mich, ihn im Moment zu sehen, wo er mir immer freudig entgegen kommt, wenn ich ihn rufe (was möglicherweise auch den Möhrchen geschuldet sein könnte, die er dann immer bekommt), wo er mit wachem Blick und glänzenden Augen am Putzplatz steht, das Putzen ohne giften und angelegte Ohren duldet, beim Satteln ruhig stehen bleibt und unterm Reiter stehts locker und fleißig losläuft.
Und neulich habe ich ihn mal wieder an die Longe gehängt und er rannte und bockte um mich herum, dass es eine reine Freude war. Ab und an macht er sogar beim Reiten einen kleinen Freudenbuckler, für die meisten Reiter mag das wohl eher kein Grund zur Freude sein, aber mir kann er kaum ein schöneres Geschenk machen, als so deutlich zu zeigen, wie gern er sich wieder bewegt, wie viel Kraft und Energie er hat.

Im Unterricht bereitet er mir auch große Freude, weil ihm vieles einfach sehr leicht fällt und man recht schnell auch wieder an schwierigeren Aufgaben arbeiten kann. Er ist ein guter Lehrmeister, der einem nichts schenkt, wenn man sich als Reiter aber nicht ganz doof anstellt wahnsinnig schnell versteht, was man von ihm möchte und dann auch bereit ist, sich für seinen Reiter anzustrengen und richtig zu arbeiten. Das macht natürlich riesigen Spaß und ich merke in jedem Unterricht, was für ein tolles Pferd ich habe und das jede kleine und große Krise, durch die wir gemeinsam gegangen sind, durch dieses Reitgefühl entschädigt wird. Er ist einfach der beste Zausel weit und breit.

Bei allem überschwänglichen Lob wäre der Zausel aber natürlich nicht der Zausel, wenn er mir nicht auch in solchen Hochphasen ein kleines bisschen Sorgen bereiten würde.
Seit Monaten plagt ihn und auch unsere Stute fieses Kotwasser. Es begann im Frühjahr und ich vermute, dass die beiden die Heulage einfach nicht mehr so gut vertragen. Wir hatten deshalb auf Heu umgestellt, wodurch allerdings sofort der Husten so schlimm wurde, so dass wir doch wieder auf die Heulage zurückgreifen mussten. Während des Sommers war es dann durch die Weide besser, wenn auch nicht ganz weg. Seit die Weiden nun dicht sind, ist es ganz schlimm geworden und es ging den Pferden auch nicht besonders gut damit. Mal ganz abgesehen davon, dass es echt eklig ist, war es ihm auch sichtlich unangenehm und er trat immer nervös von einem Bein aufs andere wenn er wieder einen Strahl Wasser lassen musste.
Dem Pferd täglich die Beine und den Hintern waschen zu müssen ist im Winter auch kein Spaß, das Kotwasser reizt die Haut, durch die ständige Nässe vom Waschen wird das noch verschlimmert und ganz davon abgesehen ist ja auch ganz offensichtlich etwas im Verdauungstrakt nicht in Ordnung.

Als erste Maßnahme nahmen wir den jährlich anstehenden Zahnarztbesuch in Angriff und beide Pferde haben die Zähne gemacht bekommen. Erfreulicherweise warteten keine bösen Überraschungen und bis auf ein paar kleine Haken, die abgeschliffen wurden, musste nichts groß korrigiert werden. Die Zähne waren also in Ordnung und kein Grund für das Kotwasser, folglich brachte der Zahnarztbesuch auch keine Besserung.
Als nächstes fütterten wir ein vom Tierarzt empfohlenes Präperat zu, welches aber auch nicht wirklich Besserung brachte. Dann wechselten wir das Futter und konnten damit zumindest schon mal eine Besserung feststellen. Das Kotwasser ist nicht verschwunden, aber deutlich weniger geworden, es scheint beiden Pferden auch deutlich besser zu gehen und sie zeigen zumindest kein Unwohlsein mehr. Dennoch bleibt es ein Problem, welches ich in 10 Tagen mit seiner Tierärztin für alternative Heilmethoden angehen möchte. Ich hoffe, dass wir mit ihr gemeinsam einen Weg finden, die Ursachen des Kotwassers zu beheben.

Weil das ganze aber ein etwas Umfangreicheres Thema ist, wollte ich darauf noch mal in einem eigenen Artikel eingehen, wenn jemand von euch aber einen wertvollen Tipp hat, würde ich mich darüber natürlich sehr freuen.

 

 

 

Lebenszeichen von Püppi

Ich hoffe, ihr wisst noch wer Püppi ist? 🙂 Ja, ich habe wirklich viel zu lange nichts mehr berichtet über sie! Nach unserem letzten M-Sieg sind wir in die Winterpause gegangen und ich war auch nur wenig im Stall, weil ich beruflich sehr viel unterwegs war. Und wie das so ist, wenn man dann doch mal reitet, hat man keinen dabei, der einen filmen könnte etc. etc. und so vergehen die Monate.

Was ist also seit September passiert bei uns? Eigentlich gar nicht so furchtbar viel! Püppi läuft glücklicherweise total konstant gut, wann immer ich mal zwischendurch es doch in den Stall schaffe und sie reite macht sie wahnsinnig viel Spaß, in der Dressurarbeit hat sich der Galopp nochmal deutlich weiterentwickelt, besonders die Serienwechsel, in denen Püppi ja doch im Sommer noch sehr übereifrig war, sind viel gelassener und gleichmässiger geworden, und auch in der Pirouettenarbeit kommen wir sehr gut voran. Ansonsten haben wir den jährlichen Zahnarztbesuch, das Scheren, die Umstellung von Weide auf Paddock etc. hinter uns gebracht.

Am letzten Wochenende habe ich dann doch drum gebeten, 5 Minuten gefilmt zu werden, weil ich die Serienwechsel mal festhalten wollte. Was ich nicht wusste: 1) Mein Vater hatte in der Woche anscheinend zuviel Einerwechsel geübt und 2) der Vorfüreffekt schlug zu. Ich ritt einmal 4-er und einmal 3-er Wechsel, funktionierte alles wunderbar. Meistens höre ich dann direkt damit auf, wenn sie das so gut gemacht hat! Sollte ich wohl öfter mal nicht tun sondern noch ein paar hinterher reiten! Denn nun wollte ich ja vor die Kamera. Und plötzlich wurde Madame dann doch von Diagonale zu Diagonale heißer, zurück in alte Muster quasi.. Nun ja, das Ergebnis seht ihr auf dem kurzen Video, und wer genau hinschaut, findet die Einwechsel 🙂

Auf dem zweiten Teil des Videos findet ihr eine Zusammenfassung von Püppis letzten beiden Springstunden! Seit einigen Wochen haben wir wieder mit dem Springen begonnen, nachdem wir seit August eine Pause eingelegt hatten, und es zeitlich nicht reinpasste. Ich bin super stolz, dass Püppi von der ersten Stunde wieder dabei war, als hätte sie keine 3 Monate nicht gesprungen, mit gespitzten Ohren geht sie jeden Sprung an, hat sichtlich Spaß und ich finde, für ein Dressurpferd macht sie das richtig gut! Was meinen die Springreiter unter euch dazu? Man merkt auf jeden Fall, dass ihr das Springen gut tut, es ist eine schöne Abwechslung, es gymnastiziert sie und sie ist immer sehr locker und zufrieden am nächsten Tag.

Und hier findet ihr das Video:

Back to business – Theresa reitet wieder!

Einige von euch haben sicher die Sache mit dem Ei auf Zausels Bein in den letzten Monaten verfolgt. Zehn Wochen Pause hat sich der Zausel insgesamt gegönnt, bis meine Geduld mit ihm und seinem Bein am Ende war.
Angefangen hatte es Anfang August, als sich plötzlich nach dem Reiten eine Schwellung auf dem Bein zeigte. Mehrere Untersuchungen durch den Tierarzt brachten ein paar hübsche neue Bilder für das Röntgenalbum und die Ultraschallgalerie, aber irgendwie keine wirkliche Diagnose. So richtig was zu sehen war auf den Bildern nicht, außer, dass dort eine Schwellung vorliegt, das allerdings konnte man auch mit bloßem Auge erkennen.  Weil die Schwellung aber immer nur nach Belastung auftrat und nach einigen Stunden Ruhe wieder so gut wie verschwunden war, haben wir die Belastung mal ein paar Wochen weggelassen und den Zausel und sein Bein geschont.

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Man kann nicht behaupten, dass die Schonungsphase ergebnislos geblieben wäre, immerhin ist ein beachtlicher Weidebauch, plüschiges Winterfell und ein ausgeglichener und zufriedener Zausel aus ihr hervorgegangen, dem Bein hat es allerdings keinen bemerkenswerten Vorteil verschafft. Es wurde nach wie vor dick, sobald er Zausel zwei Runden getrabt war. Ich hatte das Gefühl, dass uns weitere Schonung irgendwie nicht voran bringen würde und nach 10 Wochen Pause ohnehin auch das meiste verheilt sein dürfte, was man sich so am Bein zuziehen könnte (Zerrungen, Dehnungen oder ähnliches). Also haben wir die Strategie geändert und einfach mal geschaut, was mit dem Bein passiert, wenn man es mehr als nur ein paar Runden belastet, ob es dann schlimmer wird, gleich bleibt oder vielleicht durch regelmäßige Bewegung auch doch besser wird, so wie es immerhin auch letztes Jahr war.

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Ich habe also den mit seiner Situation eigentlich durchaus zufriedenen Zausel von der Weide geholt, wieder mit einem Sattel ausgestattet und angefangen, ihn zu reiten. Auch wenn er darauf vielleicht nicht unbedingt gebrannt hatte, machte er doch recht motiviert und bemüht mit. Ich unternahm zwei Versuche, dem Ei am Bein mit Blutegeln beizukommen, aber so richtig Appetit auf die Beule hatten die nicht und die Schwellung kam weiterhin nach wenigen Trabtritten innen über dem Fesselkopfgelenk zum Vorschein. Das Bein zeigte sich aber immerhin auch von regelmäßiger Belastung recht unbeeindruckt, es wurde weiterhin dick. Nicht dicker als zuvor, aber auch kein Stück dünner. Immerhin machte es keinen Unterschied, ob ich viel oder wenig ritt und es war stets am nächsten Tag wieder dünn. Also fing ich auch an, ein bisschen Unterricht zu reiten. Irgendwie blieb aber doch immer ein ungutes Gefühl dieses anschwellende Bein einfach zu ignorieren, ohne eine eindeutige Diagnose zu haben. Nach ungefähr drei Wochen hatte ich den Zausel grade etwas aufgewärmt, als mein Trainer in die Halle kam. Er war sich nicht so ganz sicher, ob der Zausel wirklich ganz astrein trabte und auch ich hatte mir schon ein paar mal ein leichtes Nicken in der Anlehnung eingebildet. Wäre da nicht die Sache mit dem Ei auf dem Bein, hätte ich wohl nicht so ins Pferd hineingehört, aber so war dann doch das Bedürfnis groß, die Sache doch noch mal einem anderen Tierarzt (dem vierten dann) vorzustellen.

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Frei nach dem Motto – Wenn schon, denn schon – machte ich einen Termin in einer Klinik aus. Nun sollte das Bein aber bitte auch komplett auf den Kopf gestellt werden. Der Zausel  hatte dann bis zum Termin noch mal drei Tage frei, einen Tag vor dem Termin in der Klinik bin ich dann noch mal geritten, um zu wissen, ob ich da mit einem lahmen Pferd anreise oder nur mit einem Ei auf dem Bein.
Ich konnte aber absolut keine Lahmheit feststellen und so führen wir mit einem lahmfreien Pferd mit Ei auf dem Bein nach Bewegung los.

Die Nacht vorher war ich trotzdem besorgt, eigentlich wollte ich nur hören, dass die Schwellung harmlos war und ich damit einfach weiter reiten könnte. Immerhin tat nichts weh, er lahmte nicht, so viel konnte doch nicht gegens Reiten sprechen, oder? Oder eben doch, weil ein durch Bewegung anschwellendes Bein nie ein gutes Zeichen ist!? Eine Verlängerung der Reitpause wäre schade, aber zu verkraften, zumal der Winter vor der Tür stand und wer geht da schon gern in den Stall!? Was aber, wenn dem Zausel strikte Boxenhaft verordnet werden würde? Er operiert werden müsste? Alleine beim Gedanken daran bekam ich ein flaues Gefühl im Magen…

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Die Fahrt in die Klinik verlief problemlos und kaum abgeladen, benahm sich der Zausel vorbildlich, bis auf dass er unaufhörlich allen ins Ohr brüllte. Während der ganzen Untersuchung, keinen Satz konnte man sprechen, ohne von dem Brüllaffen unterbrochen zu werden. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr das nerven kann…

Der Tierarzt hat sich alle mitgebrachten Röntgenbilder angesehen und das Bein an sich untersucht,  dann den Zausel im Trab auf hartem Boden und in Wendungen angesehen und schließlich 10 min. in der Halle traben lassen. Die erste gute Nachricht: Der Zausel ist lahmfrei, kein nicken, kein hinken, kein humpeln.
Die zweite gute Nachricht: Das Ei entsteht durch einen alten Riss in der Gelenkskapsel, aus dem durch den erhöhten Druck während der Bewegung Gelenksflüssigkeit austritt und sich unter der Haut sammelt und dort zu diesem Ei führt. Damit hat der Zausel mal wieder ganze Arbeit geleistet, wenn es darum geht, Tierärzte mit möglichst seltenen Krankheiten herauszufordern. Mainstream kann ja jeder, der Zausel ist eher für etwas Extravaganz, wenn es um seine Wehwehchen geht. Solche Kapselrisse sind beim Pferd wohl ausgesprochen selten, so selten, dass der Tierarzt gleich seinen jungen Kollegen rief, um sich die Rarität an Zausels Bein anzusehen. Das ist für den jungen Kollegen und seine zukünftigen Patienten toll, ich bin mir aber nicht sicher, ob dem Zausel diese besondere Aufmerksamkeit so gut bekommt, nicht dass er sich davon angespornt fühlt, sich gleich die nächste seltene Krankheit anzulachen.

Die Sache ist auf jeden Fall schmerzfrei und stört auch sonst nicht weiter, man kann damit einfach weiter reiten und er kann damit ohne Probleme alt werden.
Sollte sich die Beule irgendwann noch viel weiter ausweiten, kann man den Riss in der Kapsel auch operativ verschließen, solange die Beule an sich aber so wenig Probleme bereitet, sieht der Tierarzt dazu keinerlei Veranlassung. Mit etwas Druck von außen in Form von Bandagen oder Gamaschen kann man die Beule etwas im Zaum halten und sie wird nicht ganz so dick, um das Gewebe zu schonen, sollte man das auch auf jeden Fall tun. Ansonsten hilft kein Schmieren, kein Salben, kein Punktieren und kein Besprechen, ich soll das Ei Ei sein lassen und den Zausel ganz normal belasten und bewegen.

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Diese äußerst erfreuliche Nachricht gabs Dank nicht benötigter neuer Röngtenbilder oder anderer teuer Diagnoseverfahren auch noch zum absoluten Schnäppchenpreis und wir sind glücklich und zufrieden nach Hause gefahren. Fast ganz zufrieden zumindest: Ein bisschen stellt man sich natürlich schon die Frage, warum die drei anderen Tierärzte keine passende Idee zu dem Befund hatten und anstatt dann einfach an einen netten Kollegen zu verweisen, aus Verlegenheit lieber das 8. Röntgenbild von dem Bein anfertigen. Aber man wird ja alt wie eine Kuh und lernt immer noch dazu: Besser gleich Nägel mit Köpfen machen und in die Klinik fahren als zuhause ewig rumzudoktern.

Die Hauptsache ist für mich, dass der Zausel nun offiziell gesundgeschrieben ist und ganz normal geritten werden kann. Das lasse ich mir ja nicht zwei mal sagen und reite schon wieder fleißig zwei mal die Woche Unterricht – wer weiß, wie lange mir das Vergnügen vergönnt bleibt, ehe sich der Zausel wieder was neues, seltenes ausdenkt.

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