6-jähriges Dressurpony der Marke spezialgefärbtes Schönheitswunder von Danny Gold
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Leider doch kein Sarkoid
Heute Vormittag hatte ich mein Handy morgens im Schlafzimmer liegen gelassen und dann erst wieder im Büro drauf geschaut, da wurden zwei Anrufe in Abwesenheit von der Klinik angezeigt. Mein Puls stieg augenblicklich an, gleich zwei Anrufe mit einem Dr. im Namen, das KANN einfach nichts Gutes heißen.
Ich habe dann also sofort und mit mulmigem Gefühl im Magen zurückgerufen und leider auch keine schönen Neuigkeiten bekommen.
Der Zausel hat nicht, wie jahrelang vermutet, Equine Sarkoide, sondern ein Fibrosarkom, einen im Gegensatz zum Sarkoid bösartigen Hauttumor, der noch deutlich rezidiver und aggressiver ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Tumor wiederkommt, ist also noch höher als beim Sarkoid. Außerdem bilden die Sarkome im Gegensatz zu den Sarkoiden Metastasen, streuen also auch in innere Organe, dies aber zum Glück erst sehr spät. Da bei diesem Hauttumor kein viraler Erreger vorliegt, kann auch kein Impfserum aus dem Tumor gewonnen werden.
Auf Grund des Befundes wurden dann gleich Magen, Darm und die Lymphknoten per Ultraschall untersucht, um mögliche Metastasen ausfindig zu machen. Zum Glück wurde bei dieser Untersuchung nichts Auffälliges gefunden, was zwar nicht ausschließt, dass der Krebs schon gestreut hat, aber zumindest an diesen wohl recht typischen Stellen ist bisher noch nichts auszumachen.
Außerdem wurde Docs Blut untersucht. Der Wert, der auf Tumorwachstum im Körper hinweist, ist erwartungsgemäß hoch. Außerdem ist die Hälfte der Immunzellen verbraucht, was auch mit dem Tumorwachstum zusammenhängt. Er hat außerdem einen starken Zinkmangel, welcher wahrscheinlich ebenfalls dem starken Wachstum des Tumors in den letzten Wochen geschuldet ist, denn im Blutbild von vor vier Wochen waren diese Werte noch in Ordnung.
Die OP war nun im Nachhinein noch mal wichtiger, als sie es bei den Sarkoiden gewesen wäre, denn Fibrosarkome sollten so schnell wie möglich entfernt werden. Auch die Lasermethode war zum Glück genau das Richtige, weil hier besonders umfangreich um den Tumor herum geschnitten und auch das verbleibende Gewebe verdampft wird, so dass die Wahrscheinlichkeit, dass intakte Tumorzellen im Pferd verblieben sind, äußerst gering ist.
Anstatt der vorgesehenen Impfung, die aus den Tumorzellen gewonnen werden sollte, wird der Zausel nun mit einem Medikament aus der Chemotherapie behandelt. Dieses wird auf die Wunden aufgetragen. Da es für den Menschen, insbesondere für junge Frauen, sehr schädlich ist, dürfen wir Doc dann nur mit Gummihandschuhen anfassen. Gegen den Zinkmangel bekommt er einen Futterzusatz, den er über einige Monate fressen soll. Außerdem wurde ihm zur Unterstützung des Immunsystems eine Zylexiskur gespritzt.
Er wird trotzdem am Freitag nach Hause kommen dürfen, muss dann aber noch einige Tage die Notbox beziehen, da die Wunde zwischen den Oberschenkeln sonst zu großer Reibung ausgesetzt ist. Vorher wird in der Klinik noch ein Herzultraschall durchgeführt, um zu schauen, ob das Herz trotz Herzgeräusch weiterhin unauffällig ist. Dies sollte man alle paar Jahre kontrollieren lassen und die letzte Kontrolle ist schon drei Jahre her.
Fibrosarkome sind bei Pferden sehr selten. Bei meiner Recherche hieß es, nur 2% der Hauttumore bei Pferden seien Fibrosarkome. Entsprechend wenige Erfahrungsberichte und Informationen gibt es zu diesem Thema und das, was man findet, macht leider nicht gerade Mut.
Ich hoffe aber einfach trotzdem, dass die operative Entfernung erfolgreich war und die Tumore nicht wieder kommen werden. Der Zausel braucht die nächsten Wochen und Monate also leider noch mal all eure Daumen, damit der Krebs nicht wieder kommt.
Ich werde jetzt morgen die Notfallbox im Offenstall für ihn vorbereiten, meine Mutter hat ihm schon eine Kiste Äpfel besorgt, damit er viele Vitamine bekommt und gestärkt gegen den Krebs kämpfen kann.
Falls jemand Erfahrungen mit Fibrosarkomen beim Pferd gemacht hat (am liebsten natürlich welche mit positivem Ausgang) würde ich mich sehr über eine Nachricht und einen kleinen Austausch freuen.
Turnierbericht Mönchengladbach Abtshof
Hallenturniere liegen mir eigentlich nicht so. Mir graut es jetzt schon, den ganzen Winter in der Halle reiten zu müssen, weil das Wetter einfach nicht mitspielt. Aber nach nur 3 Turnieren in diesem Jahr hatte ich einfach Lust, mal wieder zu starten und habe dann doch ein L-Springen in der Halle in Mönchengladbach genannt. Das große „L“ verursachte in der Vergangenheit leider lange Zeit eine Blockade in meinem Kopf, aber dank meiner tollen Reitlehrerin, die mir einfach immer wieder die Angst nimmt, mir Vertrauen gibt und die Sprünge im Training eher meinem Pferd anstelle meiner Nerven anpasst, war ich das erste Mal nicht im Ansatz nervös!
Donnerstagabend habe ich Pepper soweit fertig gemacht, also eingeflochten und gewaschen. Ich weiß, warum ich nie einen Schimmel haben wollte!
Freitag morgen um 7:30 Uhr haben wir dann am Stall den Hänger angehängt, alles eingeladen, Pepper noch einmal auf Hochglanz poliert und sind losgefahren. Die Fahrt haben wir etwas überschätzt und waren dann gute 1,5 Stunden vor Beginn schon dort, aber vor uns ritten die Jüngeren schon „mein“ L-Springen, sodass ich mir in Ruhe den Parcours einprägen konnte. Es gab ziemlich viele Fehler, obwohl der Parcours an sich gar nicht so schwer war. Leider gab es nicht wirklich viel Potenzial zum Wege abkürzen.
Da ich erst 22. Starter war, konnte ich zuerst in Ruhe noch einmal den Kurs zu Fuß abgehen, bevor ich Pepper fertig gemacht habe, die wie immer wie ein Profi beim Fertigmachen war. Kein Gezappel, sie stand wie eine Statue.
Meine Reitlehrerin war auch vor Ort, so dass sie mir beim Abspringen helfen konnte (meine Mama macht das nicht gerne) und Pepper sprang wirklich gut, ich habe sogar alle Distanzen getroffen!
Bevor es in den Kurs ging, habe ich Pepper noch einmal wach gemacht und dann war sie auch gut auf Zug – Stehen bleiben? Nein, sie wollte laufen.
Als wir in den Parcours ritten, guckte Pepper ein bisschen an der Anzeigetafel, aber ich merkte, sie war top motiviert. Und schon ging es los. Leider habe ich sie im Parcours nicht mehr ganz zusammenhalten können, daher waren einige Sprünge leicht groß. Bei der Distanz auf die Anzeigetafel zu war sie dann auch sehr guckig. Also insgesamt hatten wir schon definitiv bessere Runden! Am Ende langte es aber für eine schnelle Nullrunde und im Endergebnis einen tollen 3. Platz, mit dem ich super zufrieden bin!
Besuch beim Zausel in der Klinik
Eigentlich wollte ich schon gestern den Zauselschatz in der Klinik besuchen, aber dank eines riesigen Staus mussten wir den Besuch leider auf heute verschieben und sind nach einem Abstecher im Supermarkt mit 4 kg Möhren im Gepäck zum Zauselchen gefahren. Der hat mir aus seiner Box schon von weitem entgegen gewiehert und hat glaube ich schreckliche Langeweile.
Der Tierarzt hatte mich schon am Telefon vorgewarnt, dass ich mich nicht erschrecken soll, er hätte ziemlich viele Löcher im Pelz und sie mussten doch großflächiger und tiefer schneiden als zunächst angenommen.
Erschrocken habe ich mich dann aber doch etwas, er sieht schon fies zugerichtet aus und hat 7 flächige Hautwunden, ist teilweise noch blutverschmiert, machte sonst aber einen ganz fröhlichen Eindruck. Die Möhrchen hat er mit großem Appetit verspeist, hat nach mehr Bonbons gebettelt und scheint im Moment keine starken Schmerzen zu haben. Allerdings bekommt er auch noch Schmerzmittel.
Der Tierarzt war soweit ganz zufrieden mit dem Verlauf, aber mehr können wir wohl erst Mitte der Woche sagen, ob die Wunden bis dahin so gut heilen, dass er Ende der Woche wieder nach Hause darf.
Zum Abschied hat er uns dann sehr herzzerreißend hinterher gewiehert und möchte glaube ich so schnell wie möglich aus seinem Einzelzimmer entlassen werden.
Die folgenden Bilder sind nicht unbedingt für Leute mit schwachen Nerven, wer keine offenen Wunden sehen kann, sollte nicht weiter nach unten scrollen.
Zausel und die Sarkoide
Wer unsere Seite bei Facebook verfolgt, hat schon mitbekommen, dass der Zausel grade in der Klinik ist, weil er wegen eines fies wuchernden Sarkoides operiert werden muss.
Das Equine Sarkoid ist ein Hauttumor, der Pferde jeder Rasse und jeden Alters betreffen kann. Verursacht wird er von einem Virus, dem Boviden Papillomvirus. Der Eintritt des Virus erfolgt über kleinste Verletzungen in der Haut, meist zwischen dem 3. und 7. Lebensjahr, ist aber nicht von Pferd zu Pferd übertragbar. Gut 40 % der Pferde tragen den BPV in sich, es erkranken aber nur einige dann tatsächlich an den gutartigen Hauttumoren. Die Ursachen für den Ausbruch der Tumore ist noch nicht endgültig erforscht, es wurde aber eine genetische Präposition, also eine vererbte Veranlagung zum Ausbruch von Tumoren nachgewiesen. Auch das Immunsystem spielt beim Tumorwachstum eine wichtige Rolle.
Das Equine Sarkoid ist ein gutartiger, nicht in innere Organe streuender Tumor, der oft in erster Linie ein kosmetisches Problem ist. Leider neigen die Tumore aber dazu, an sehr ungünstigen Stellen zu wachsen, zum Beispiel in Gurt- und Sattellage, am Augenlid, an Euter und Schlauchtasche, an der Innenseite der Oberschenkel, in den Ohren und an Ellbogen und Gelenken. Sie reagieren auf Reibung und Reizung mit teilweise sehr starkem Wachstum und können an diesen Stellen auf erhebliche Ausmaße wie die eines Fußballes innerhalb einiger Wochen anwachsen. Sie sind dann sehr gut durchblutet, brechen leicht auf und können dann im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung und damit dem Verlust des Pferdes führen. Aber auch eine Unbrauchbarkeit des Pferdes oder der Verlust eines Auges sind die drastische Folgen die ein Sarkoid hervorrufen kann.
Sarkoide sind vor allem deshalb so lästig, weil sie sehr oft einen rezividierenden Verlauf zeigen, also wiederkommen, wenn man sie entfernt hat. Außerdem reagieren sie auf jegliche Reizung, mechanisch wie auch durch Salben oder Tinkturen, mit massivem Wachstum. Deshalb sind auch Sarkoide in Sattel- und Gurtlage, am Augenlid, der Brust und zwischen den Hinterbeinen besonders problematisch, weil diese Körperstellen entweder immer (Augenlid und Innenseite der Oberschenkel) oder zumindest durch Ausrüstungsgegenstände wie Sattel, Decken, Trensen, etc. durch Reibung gereizt werden und die Tumore dort besonders stark wuchern.
Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten gegen die Tumore, aber wie oben schon geschrieben ist die Rückfallquote leider sehr sehr hoch. Das bloße chirurgische wegschneiden der Tumore führt fast immer zu einem Rückfall und der Tumor kommt an selber Stelle, meist nur noch größer und aggressiver wieder zurück. Verschiedene Salben und Tinkturen wie zum Beispiel Terraxx und CompX werden außen auf die Tumore aufgetragen und bewirken nach zunächst starken Wachstum ein Abfallen des Tumors. Eine Misteltherapie, bei der über mehrere Monate ein Mistelpräperat sehr regelmäßig unter die Haut gespritzt wird, soll ebenfalls zum Abfallen der Tumore führen.
Doc hatte das erste Sarkoid bereits als er vor 5 Jahren zu uns kam. Es war eine sehr kleine, warzenartige Veränderung zwischen den Vorderbeinen kurz vor der Gurtlage. Der TA riet damals zum Unterspritzen der Stelle. Als Folge dessen schwoll der ganze Bereich sehr stark an und die „Warze“ find an zu wachsen. Es bildete sich eine blutroter, runter, teilweise nässender und blutender Tumor, der nach einige Zeit tatsächlich abfiel. Erst war an der Stelle ein Loch, dann begann es zu zuwachen und dann kam eine neue „Warze“ an gleicher Stelle sowie weitere an der Schlauchtasche und eine an der Brust.
Da die Stellen alle von der Lage eher unproblematisch waren und die Sarkoide nur recht klein und unauffällig waren, haben wir erstmal gar nichts weiter gemacht und sie in Ruhe gelassen, woraufhin die Tumore auch unauffällig blieben und kein Wachstum zeigten. Im folgenden Winter machte dann die Warze an der Brust etwas Probleme, durch die Reibung der Deckenschnalle wurde sie quasi erweckt und zeigte leichte Veränderungen. Schlimm wurde es dann eigentlich erst im Sommer, als sich Fliegen darauf setzten, der Tumor ging wieder auf, wucherte und war nässend und teilweise blutig. Der konsultierte TÄ riet uns zur Behandlung mit der Terraxx Salbe. Der Tumor zeigte noch stärkeres Wachstum, wurde wirklich eklig und fies, fiel dann aber auch letztlich ab und es blieb wieder ein kleines Loch. Relativ lange sah es so aus, als ob der Tumor an dieser Stelle tatsächlich nicht wieder kommt, dann bildete sich aber auf der Wunde ein unnormal dicke, plattenartige Haut, wieder ein Sarkoid. Immerhin war es deutlich flacher als der vorige Tumor, so dass die Stelle durch die Decke nicht mehr so gereizt wurde. Das Sarkoid zwischen den Hinterbeinen wuchs langsam, flächig, war aber ansonsten auch recht unauffällig. Seit dem haben wir alle Sarkoide komplett in Ruhe gelassen und sie nur immer gründlich im Auge behalten. So lange sie keine Probleme machten und nur ein kosmetisches Problem waren, wollte ich kein weiteres Wachstum provozieren. Über die Jahre kamen dann noch zwei am Hals hinzu aber insgesamt blieben alle recht friedlich und zeigten nur sehr langsames Wachstum ohne zu nässen oder bluten.
Vor vier Wochen etwa habe ich dann zwischen den Hinterbeinen ein Tumor entdeckt, der sich von dem mittlerweile handteller großen, flächigen Sarkoid abhob und etwa Eurostück groß zu wuchern begann. Der Tumor war nicht grau und schorfig wie alle anderen sondern blutrot und dünnhäutig. Ich zeigte den Tumor der Heilpraktikerin und wir haben beschlossen eine Misteltherapie zu beginnen, mit der eine Kollegin von ihr sehr gute Erfahrungen hatte. Ich war aber dann erstmal eine Woche im Urlaub, kurz darauf sie und danach wollten wir mit der Therapie beginnen. Leider wuchs der Tumor in der Zwischenzeit auf ungefähr die dreifache Größe an und ich hatte täglich Sorge er würde aufbrechen. Weil sie noch bis Ende dieser Woche im Urlaub war, habe ich Kontakt mit einem TA aufgenommen, der sehr versiert auf dem Gebiet der Sarkoidbehandlug ist und dieser riet mir, die Tumore umgehend mit einem Laser zu entfernen. Dafür müsste der Zausel allerdings in Narkose gelegt werden, weil die Stelle zwischen den Hinterbeinen anders nicht zu erreichen ist.
Auch wenn ich mich zunächst auf Grund der schlechten Erfahrung mit Vollnarkosen (Docs Vorgänger Colibri erlitt 9 jährig bei der Einleitung der Narkose einen Herzstillstand) sehr gegen das Ablegen gesträubt habe und mir bei dem Gedanken wirklich gar nicht wohl zumute war, haben dann die guten Erfahrungen mit der Lasertherapie mich doch dazu bewogen, das Risiko einzugehen. Zumal die Erfolge mit der Misteltherapie einige Monate auf sich warten lassen. Ich hatte einfach nicht dass Gefühl, dass uns dieser aggressive Tumor noch mehrere Monate Zeit lässt und wollte auf jeden Fall ein aufbrechen verhindern.
Die Entfernung mittels Laser hat den Vorteil, dass die Tumore schichtweise abgetragen werden und durch die thermische Wirkung des Lasers sofort verödet werden. Es entstehen so keine blutenden Wunden sondern im Prinzip flächige Verbrennungen. Diese heilen aber bedeutend schneller als mit den Skalpell geschnittene Wunden. Außerdem zerstört der Laser die Tumorzellen bis tief ins Gewebe hinein und das Risiko, dass Tumorzellen in der Wunde erhalten bleiben, weil nicht tief genug geschnitten wurde, ist so gut wie ausgeschlossen. Um den Tumoren wirklich komplett den Gar aus zu machen, werden die Wunden außerdem mit einem Chemomittel behandelt und es wird aus den Tumorzellen ein Impfstoff entwickelt, mit dem der Zausel dann gegen die Erreger immunisiert wird. Wir hoffen dass wir mit diesem Schlachtplan und der Kombination aus drei Behandlungsmethoden die fiesen Dinger endgültig loswerden.
Relativ kurzfristig haben wir den Zausel dann gestern nachmittag in die Klinik gefahren und heute morgen wurde er operiert. Den ganzen Vormittag habe ich voller Sorge das Telefon angestarrt bis dann grade eben um 13:10 der erlösende Anruf kam: Er steht! Alles gut verlaufen!
Auf Grund eines leichten Herzgeräusches (ja der Zausel sagt eigentlich bei keiner Krankheit nein ) wollten sie ihn nicht so tief in Narkose legen und er hat keine Schmerzmittel bekommen, damit der Kreislauf schön oben bleibt. Das hat auch alles gut geklappt und er war die ganzen drei Stunden sehr stabil und ist auch gut wieder auf die Füße gekommen. Leider mussten sie aber doch tiefer schneiden, als vorher angenommen und haben sogar noch weitere Sarkoide gefunden. Nun hat der arme Schatz also eine ganze Menge ganz schön tiefer Löcher im Pelz und muss bis Freitag nächster Woche mindestens in der Klinik bleiben. Danach darf er dann nach hause, wird aber mindestens 6 Wochen ausfallen, je nach dem wie gut alles heilt. Besonders das flächige Sarkoid mit dem böse wuchernden Tumor hat eine große Wunde hinterlassen, die auch noch durch das Chemomittel schlecht heilen wird, dies stört nämlich den Wundheilungsprozess. Möglicherweise wird er also noch länger pausieren müssen. Aber die Hauptsache ist jetzt einfach nur, dass er gesund wird und die Narkose schnell wegsteckt, alles andere wird schon gut gehen.
Allen lieben Facebook Lesern und natürlich auch allen, die dem Zausel so die Daumen gedrückt haben, möchte ich ganz herzlich für eure guten Wünsche und gedanklichen Zuspruch an den Zausel danken! Ich glaube, er hat sich darum besonders beeilt heil auf die Füße zu kommen!
Urlaub mit dem Pferd – Strandspezial
Es ist wohl einer der ganz großen Träume eines jeden Reiters: Mit dem eigenen Pferd über den Strand zu fliegen. Die weite des Strandes, eine Kilometer lange Strecke, auf der man die Pferde mal richtig laufen lassen kann, das Meer, das unter den donnernden Hufen bis zum Reiter aufspritzt, dazu die Seeluft und Möwengeschrei, das ist es wohl, wovon schon kleine Pferdemädchen träumen.
Hollywood hat sicherlich eine gewisse Mitschuld an diesen Phantasien, schließlich ist das am Strand galoppierende Pferd immer wieder ein gern genommenes Motiv für das Gefühl der absoluten Freiheit.
Mich hat der Film Der schwarze Hengst als Kind sehr beeindruckt und die Szenen am Strand haben sich irgendwie als Traum in meinem Kopf festgesetzt.
Den ein oder anderen Strandritt auf Leihpferden habe ich dann auch schon mal unternommen und es ist tatsächlich so: Am Strand reiten ist etwas ganz besonderes. Aber wenn man ehrlich ist, ist das auf einem Leihpferd natürlich nur der halbe Spaß.
Letztes Jahr im Mai habe ich mir dann den wirklich lang gehegten Traum erfüllt und den Zausel zusammen mit zwei Freundinnen nach Sankt Peter Ording an die Nordsee gefahren.
Tja und da fühlte ich mich dann tatsächlich ein bisschen wie Alec, nur das mein Schwarzer nicht schwarz sondern fuchsrot und kein Hengst war. Und es nicht ganz so mediterran warm war und ich etwas mehr als nur ein Leibchen aus Lumpen anhatte. Ich glaube, der Zausel hatte den Film auch gesehen und muss sich auch wie der wilde Araberhengst gefühlt haben, zumindest benahm er sich so und eigentlich flogen wir auch beinahe so schön über den Strand wie Alec und sein Schwarzer.
Am Strand reiten ist also definitiv ein ganz besonderes Erlebnis, für Pferd und Reiter. Es ist aber auch nicht ganz ungefährlich und es gibt ein paar Regeln, die man unbedingt einhalten sollte, wenn man am Meer reitet.
Zunächst sind da die Gezeiten zu beachten, die vor allem eine bedeutende Rolle spielen, wenn man an der Nordsee reiten möchte. Der Wasserstand ändern sich mit Ebbe und Flut gewaltig. Bei Ebbe kann man durchs Watt und so zum Beispiel sogar von Festland zur Insel Neuwerk reiten. Die Strecke ist aber bei Flut vollständig vom Meer verschluckt und nicht zu passieren. Das Wasser läuft mit einer Geschwindigkeit wieder auf, die man leicht unterschätzen kann und dann können vorher ganz flache Priele, die zwischen Watt und Festland liegen, sehr schnell so tief werden, dass man nur noch hindurch schwimmen könnte.
Wer also ins Watt reiten möchte, sollte das immer bei ablaufendem Wasser tun und die Uhr im Auge behalten, um sich rechtzeitig wieder auf den Weg zurück zu machen.
Im Watt aber auch am Strand lauern außerdem Schlicklöcher und Stellen mit Treibsand. Der Boden ist an diesen Stellen sehr sehr tief, wer aus Versehen im Trab oder gar im Galopp durch eine solche Stelle reitet, riskiert einen Sturz und eine böse Verletzung des Pferdes. Auf Römö ist dieses Jahr sogar ein Pony beinahe komplett im Treibsand versunken (die SHZ berichtete: http://www.shz.de/nachrichten/deutschland-welt/panorama/pferd-versinkt-bis-zur-maehne-im-sand-id5977441.html). Das gemeine an diesen Stellen ist, dass man sie nicht erkennt, ehe man darin versinkt. Der Sand unterscheidet sich optisch überhaupt nicht vom Rest des Strandes und während man grade noch wunderbar festen Sand am Wassersaum unter den Hufen hatte, wird der Sand von einem Tritt auf den nächsten plötzlich unglaublich tief. Am besten fragt man vorher ortskundige Reiter nach gefährlichen Stellen am Strand und meidet diese dann oder reitet die Strecke vorher im Schritt ab, ehe man eine Gangart höher schaltet.
Der Sand ist an vielen Stränden sehr rollig, dass bedeutet, dass die einzelnen Sandkörner durch das Meer in eine runde Form gewaschen wurden. Durch diese runden Sandkörner besteht zwischen den einzelnen Körnern relativ wenig Reibung und der Boden verdichtet sich wenig, bleibt immer sehr tief und die Pferde rutschen ein Stück beim Auftreten auf den sich rollenden Sandkörnern. Das belastet die Sehnen und Gelenke der Pferde und man sollte daher tiefen Sand meiden. Besser reitet es sich direkt am Wassersaum, hier ist der Boden fester. Die Pferde können auf festerem Boden auch besser laufen, das Laufen im tiefen Sand kostet viel Kraft. Auch wenn der Strand zu ausgedehnten Touren einläd, sollte man den Trainingstand des Pferdes berücksichtigen und es auf dem ungewohnten Boden nicht überlasten.
Für die meisten Pferde, die Strandritte nicht gewohnt sind, ist der Anblick der Weite und des Meeres ziemlich beeindruckend und sie können sich auf Grund der neuen Umgebung schnell ziemlich hochspulen. Ein frischer Galopp kann da die aufgestaute Spannung abbauen. Aber Vorsicht beim Ritt ins Wasser, umerfahrene Pferde haben meist Angst vor den Wellen und Schaumkronen. Manche reagieren mit einem beherzten Sprung nach vorn, daher nur an Stellen ins Wasser reiten, wo es schön flach ist, sonst geht man unfreiwillig gleich komplett baden.
Da in Küstennähe viele Vögel ihre Nistgebiete haben und das Wattenmeer komplett als Unesco Weltnaturerbe unter strengem Schutz steht, gilt wie eigentlich überall anders auch, dass die Reitwege nicht verlassen werden dürfen und das Reiten am Strand nur an den dafür vorgesehenen Abschnitten erlaubt ist. Damit wir Reiter auch in Zukunft an deutschen Stränden in den Genuss des Reitens kommen dürfen, sollten sich alle Reiter an diese Regeln halten und auch auf andere Strandgäste Rücksicht nehmen. Das gilt übrigens auch für andere Reiter: Überholen, dichtes aufreiten und von anderen weg galoppieren gilt als absolutes no-go und bringt alle in unnötige Gefahr.
Wer sich aber umsichtig und rücksichtsvoll am Strand verhält, den erwartet auch ein absolutes überkochen der Glückshormone beim frischen Galopp am Strand entlang. Fast genau so wie bei Alec und dem Schwarzen.
Den Filmausschnitt gibts übrigens hier zu sehen:
Trablektionen
Ich wurde gefragt, ob ich die Unterschiede zwischen Schulterherein, Schenkelweichen und Traversalen erklären kann. Dies haben wir zum Anlass genommen, einfach mal verschiedene Trablektionen unseres Trainings festzuhalten und anhand der Fotos zu erklären.
Ausgangsposition für alle Lektionen die wir zeigen ist der versammelte Trab. Die Versammlung im Trab ist ein Kernkriterium ab der Klasse L und der letzte Punkt der Skala der Ausbildung. Da alle sechs Punkte aufeinander aufbauen, sollten die vorhergehenden fünf Punkte Takt, Losgelassenheit, Anlehnung, Schwung und Geraderichtung bereits auf ordentlichem Niveau erfüllt sein, um an die versammelnde Arbeit zu gehen.
Im versammelten Trab spuren die Hinterhufe in die Spur der Vorderhufe, die Trittweite verkürzt sich etwas, wobei Schwung und Fleiß erhalten bleiben. Die Hinterhand nimmt vermehrt Last auf und senkt sich, die Vorhand hebt sich entsprechend, so dass sich die Schwebephase des Pferdes etwas verlängert. Die Bewegung sieht „mehr bergauf“, erhabener und kadenzierter aus.
Schenkelweichen
Die Lektion Schenkelweichen gehört zu den lösenden Übungen und fördert die Durchlässigkeit des Pferdes, sprich das feine Reagieren auf alle Reiterhilfen. In der Vorwärts-Seitwärts-Bewegung setzt das Pferd sein inneres Hinterbein und das innere Vorderbein jeweils schräg vor das Äußere. Dabei kreuzen sich die Beine. Der Reiter sollte darauf achten, dass das Pferd leicht nach innen gestellt ist, aber nicht in der Rippe gebogen ist. (Quelle:http://www.pferd-aktuell.de/pferdenah/2012/ausgabe-01—2012/themen/schenkelweichen)
Ich reite Schenkelweichen fast in jeder Trainingseinheit, auch schon im Arbeitstrab und beim Leichttraben, weil es Püppi wunderbar lockert. Dabei versuche ich, während des Schenkelweichens nach vorn zu reiten und außen dabei zu begrenzen, damit Püppi nicht zu stark ausweicht.
Schulterherein
Reitmeister bezeichnen diese Übung als „Mutter aller Seitengänge“ oder als „Aspirin des Reitens“. Wenn ein Pferd Schulterherein zu beiden Seiten gleichmäßig beherrscht, wird seine Beweglichkeit, Schub- und Tragkraft gefördert und verbessert. Auch das Geraderichten fällt ihm danach sehr viel leichter. (Quelle: http://www.feinehilfen.com/schritt-fuer-schritt-ins-schulterherein/). Beim Schulterherein wird die Vorhand des Pferdes so weit in die Bahn hineingeführt, dass die äußere Schulter des Pferdes vor seine innere Hüfte gerichtet ist. Die Hinterhand bleibt dabei auf dem Hufschlag und bewegt sich nahezu geradeaus. Der innere Hinterfuß tritt in die Spur des äußeren Vorderfußes, so dass sich das Pferd auf drei Hufspuren bewegt. Der innere Schenkel treibt das Pferd vorwärts seitwärts und sorgt für die Längsbiegung. Der äußere Schenkel liegt verwahrend und sorgt dafür, dass das äußere Hinterbein nicht nach außen ausweicht. Der äussere Zügel führt die Vorhand nach innen, begrenzt die Schulter, gibt aber auch etwas nach, um die Stellung nach innen zu ermöglichen. (Quelle: http://pferdialog.de/das-schulterherein/)
Schulterherein finde ich keine leichte Lektion, zumindest, wenn man sie exakt reiten will. Das richtige Maß zwischen genug und zu viel Abstellung zu finden ist anspruchsvoll, außerdem verwirft Püppi sich schnell oder bietet zu viel Stellung bei zu wenig Biegung. Es gibt viele viele Fehlerquellen im Schulterherein, mir fällt es bei den Bildern auch auf, dass ich es gern übertreibe und Püppi dann hinten zuviel kreuzt, oder sie kippt ab und trägt sich nicht mehr genug. Ich baue Schulterherein auch regelmässig in das Training ein, und achte darauf, Püppi nach der Ecke erst gerade zu machen, genauso natürlich dann auch wieder nach dem SH vor der nächsten Ecke.
Travers
Mit Travers wird das Pferd auf die Traversalen vorbereitet. Durch diese Lektionen wird die Hinterhand noch elastischer und Versammlung und Durchlässigkeit werden weiter gefördert. Beim Travers (auch „Kruppe herein“) bleibt die Vorhand auf dem Hufschlag, während die Hinterhand in das Bahninnere geführt wird. Anders als beim Schulterherein ist das Pferd hier also in die Bewegungsrichtung gestellt und gebogen – dies ist für das Pferd wesentlich schwieriger. Während im Schulterherein nur die Vorderbeine kreuzen, treten im Travers auch die Hinterbeine seitlich über. (Quelle: http://pferdialog.de/travers-renvers-traversalen/)
Ich reite Travers viel zu wenig (und Renvers noch weniger als wenig, deshalb haben wir das auch glatt vergessen) und wie man sieht funktioniert es auch noch nicht einwandfrei – vor allem sitze ich viel zu weit nach außen, daran muss ich unbedingt arbeiten. So eine Fotodokumentation ist doch wirklich eine gute Überprüfung des exakten Reitens! Es gibt meine ich nur eine M* Dressur, in der anstelle von Traversalen Travers gefordert wird, vielleicht liegt es auch daran, dass man diese Lektion nicht so häufig sieht. Ich habe mir auf jeden Fall vorgenommen, es mehr einzusetzen.
Traversalen
Bei der Traversale geht das Pferd ebenfalls seitwärts in Richtung der Biegung. Im Unterschied zum Travers bewegt es sich dabei allerdings entlang einer gedachten diagonalen Linie. Sein Körper soll dabei möglichst parallel zur Langen Seite sein. Abstellung und Längsbiegung hängen also von der gerittenen Linie ab: Bei einer Diagonalen durch die ganze Bahn ist sie am geringsten, bei einer kürzeren, steileren Diagonale – beispielsweise durch die halbe Bahn – ist sie ausgeprägter. Die Hilfengebung für die Traversalen entspricht denen zu Travers und Renvers. Da man sich dabei allerdings im freien Raum bewegt, muss man besonders darauf achten, dass die Vorhand immer vorausgeht – es heißt auch, „die Vorhand führt“. Um zu Verhindern, dass die Hinterhand vorauskommt, kann man zur Einleitung der Traversale einige Tritte oder Sprünge im Schultervor reiten. (Quelle: http://pferdialog.de/travers-renvers-traversalen/)
Traversalen gehören zu Püppis Stärken, jedoch muss ich immer wieder daran arbeiten, in die Bewegungsrichtung zu sitzen und das richtige Maß zu finden, damit die Hinterhand nicht voraus kommt und zudem immer schauen, dass sie im Genick oben bleibt. Sobald ich merke, dass die Hinterhand vorauskommt oder Püppi sich fest im Genick macht, breche ich ab, reite eine Volte und starte von Neuem. An guten Tagen gehe ich auch über in kurze Zick-Zack-Traversalen über jeweils ca. 5 Meter entlang der langen Seite. Zudem variiere ich bewusst zwischen flachen und steilen Traversalen im Training.
Mittel – bzw. Starker Trab
Zu guter Letzt Püppis Paradelektion: Die Trabverstärkung. Der starke Trab ist die raumgreifendste Version des Trabens. Die Hinterhufe fußen so weit wie möglich vor den Vorderhufen auf, was eine starke Rahmenerweiterung des Pferdes zur Folge hat. Der Takt soll hierbei erhalten bleiben und das Pferd weiterhin im Gleichgewicht bleiben. (Quelle: http://www.pferdeschuppen.de/starker-trab.htm)
Eine tolle Trabverstärkung ist nur dann toll, wenn die Einleitung und die Rückführung gelingt. In der Ecke reite ich halbe Paraden und versuche, Püppi nochmal auf die HH zu setzen. Nach Abbiegen auf die Diagonale mache ich sie erst gerade und schiebe sie dann über den Sitz in die Verstärkung. In der Verstärkung selbst versuche ich sie möglichst wenig zu stören. In der Rückführung soll sie dann aktiv und schwungvoll bleiben, dadurch wird die Versammlung nochmal kadenzierter.
Soweit zu den Trablektionen. Gibt es weitere Lektionen, die ihr gern einmal dokumentiert haben möchtet? Ich freue mich sehr über euer Feedback oder weitere Fotowünsche.
DIY Hindernisbau Teil 1
Meine Pferde sind neulich umgezogen – in einen kleinen Privatstall ohne Reithalle, dafür mit 24/7 Weidehaltung und einem schönen Reitplatz. Eigentlich fehlt es uns an nichts. Bis auf ein paar Hindernisse, die höher als Cavaletti sind, vielleicht. Ich habe zwar aktuell keine Turnierambitionen, trotzdem möchte ich das Springen nicht ganz aufgeben. Hindernisse sind leider unfassbar teuer, deshalb hatte ich schon länger die Idee, mir selbst welche zu bauen. Ich habe einige Foren durchforstet aber meist nur sehr improvisierte Ideen gefunden, von Plastikrohren, die angemalt auf Reifenstapel gelegt wurden über besenstieldicke „Stangen“ zu Ständern aus Bierkästen und Schwimmnudeln als Stangen war einiges dabei. Ich wollte das aber eigentlich schon ganz gerne vernünftig, also hab ich mir einen eigenen Plan gemacht, und mir angeschaut, wie man Stangen an stabilen Ständern befestigen kann.
Angetan war ich von diesen Löffelauflagen von Loesdau und Auflagen Marke Eigenbau sind wohl kaum günstiger herzustellen (http://www.loesdau.de/Stangenauflage.htm?websale7=loesdau&pi=7377&ci=12-hindernisse), jedoch gibt es keine genauen Informationen, wie groß der Durchlass für die Balken nun wirklich ist. Ca. 10*10cm steht in der Beschreibung, in den Kommentaren ist von 9-9,5cm Breite die Rede. Da ich will, dass das ganze dann ordentlich passt und Kanthölzer nicht in allen Maßen verfügbar sind und ich schon gar kein geduldiger Mensch bin und erstmal zum messen diese Teile bestelle, habe ich mich dann doch für ein Schlüssellochsystem entschieden. Außerdem muss ich so keine Löcher in die Balken bohren, in denen Feuchtigkeit ins Holz eindringen kann.
Als Prototyp sollten es erstmal 4 Ständer werden. Also auf zum Baumarkt und mal gucken.
Eigentlich wollte ich die Ständer 140cm hoch haben. Das Angebot an passendem Holz war aber doch ziemlich eingeschränkt, die Balken mit meinem Wunschmaß gab es gar nicht und die dazu ähnlichsten gab es nur in 250cm statt in 300cm Länge. Um nicht zu viel Verschnitt zu haben, entschied ich mich dann dafür, die Ständer nur 125cm hoch zu bauen. Schließlich bin ich bisher nur auf A Niveau geritten und hab mal den ein oder anderen höheren Sprung überwunden.
Für die Ständer wanderten also zwei Kanthölzer der Stärke 78x78mm zu je 7,79€ in den Einkaufswagen. Die vier Füße für jeden Ständer hatte ich je 35cm lang geplant, also kamen noch zwei Hölzer in 300cm Länge der Stärke 58x58mm zu je 4,99€ dazu. Das würde für einen sicheren Stand reichen und die Ständer nicht unnötig schwer machen.
Im Baumarkt wurden die Balken direkt kostenlos passend zugeschnitten. Ich habe dann noch 2l Holzschutzfarbe für 19,99€ und 6mm starke Schrauben in 120mm Länge für 8,99€ gekauft. Zuhause angekommen habe ich dann noch für jeden Ständer zweimal 50cm Schlüssellochschiene (http://www.loesdau.de/Kunststoff-Hindernisschiene.htm?websale7=loesdau&pi=7386&ci=12-hindernisse) und passende Stangenauflagen (http://www.loesdau.de/Kunststoff-Stangenauflage-Professional,-Loesdau.htm?websale7=loesdau&pi=73667&ci=12-hindernisse) für insgesamt ca. 70€ bestellt.
Ich dachte, wir schrauben nun die Hölzer einfach fix zusammen und bauen die Schienen an, streichen und fertig. So einfach war das dann doch nicht. Zuerst mussten die Balken mal abgeschliffen werden. Es stört zwar für die eigentliche Verwendung nicht, wenn sie nicht ganz glatt sind, spätestens beim Streichen wird der Vorteil aber deutlich.
Nachdem die vier großen Balken und die 16 Füße abgeschliffen waren, ging es ans Anzeichnen und vorbohren. Jeder Fuß sollte mit zwei Schrauben befestigt werden, damit sich nichts verdrehen kann. Dabei mussten wir darauf achten, so vorzubohren, dass sich die einzelnen Schrauben nicht irgendwo im Balken treffen. Für 6mm starke Schrauben, bohrten wir 4mm dicke Löcher, schließlich muss das Gewinde der Schrauben auch irgendwo greifen. Das Vorbohren ist bei so dicken Schrauben übrigens extrem wichtig, weil das Holz sonst einfach reißt. Vor dem Anschrauben gabs zur Sicherheit noch eine Portion Holzkleber für jeden Fuß.
So sehen meine vier Ständer jetzt jeweils aus:
Für diese windmühlenartige Variante habe ich mich entschieden, weil man so am wenigsten Spezialwerkzeug für die Herstellung benötig. So müsste man beispielsweise für ein symmetrisches Kreuz Aussparungen in die Balken für die Füße fräsen, was mit Heimwerkerwerkzeug gar nicht so einfach zu machen ist.
Am Wochenende folgt dann der finale Anstrich und die Montage der Schienen für die Auflagen. Stangen wollen dann noch gestrichen werden und dann kann der erste Praxistest folgen. Mehr dazu gibt es dann im zweiten Teil.
Vorstellung Theresa
Nachdem sich schon die ersten unserer Autoren vorgestellt haben, möchte ich mich dieser Reihe gern anschließen, auch wenn es irgendwie immer seltsam ist, über sich selbst zu schreiben.Ich heiße Theresa, bin 26 Jahre alt, in Hamburg aufgewachsen und lebe auch immer noch in der schönsten Stadt der Welt. Im März 2014 habe ich mein Studium der Immobilienwirtschaft mit dem Master abgeschlossen und arbeite seitdem in einem Immobilienunternehmen und als selbständige Fotografin.
Für Pferde habe ich mich schon als Kleinkind begeistert und durfte mit 7 Jahren dann endlich Reitstunden nehmen. Meine Mutter, früher selbst begeisterte Reiterin, hat mich beim Reiten und rund ums Pferd immer unterstützt und eigentlich alles möglich gemacht, wovon man als Pferdemädchen träumen kann.
Mit 14 durfte ich mir dann mit einer Freundin ein Winterquartierpony aus dem Pony Park Padenstedt teilen. Nach jahrelangen wöchentlichen Reitstunden in der Reitschule war Hansa der erste Versuch, sich eigenverantwortlich um ein Pferd zu kümmern. Durch Hansa kam auch meine Mutter wieder aufs Pferd und hat schließlich nach dem Ende des Winters dem Pony am meisten hinterher getrauert. Wir waren also nun zwei Reiter ohne Pferd. Ein Zustand, der so natürlich nicht bleiben konnte und so wurden wir im Jahr 2003 Pferdebesitzer.
Leider hatten wir nicht unbedingt ein glückliches Händchen mit der Gesundheit unserer Pferde und haben auch viel gepflegt, gehegt, geführt, gewickelt und getrauert. 2008 kam dann als viertes Pferd der Zausel in den Stall, der sich direkt wunderbar in die Patientenkartei eingliederte. Meine Mutter hat mir beim Reiten immer vieles abgenommen, ohne sie wären Schule und Studium mit den Pferden nicht möglich gewesen. Weil sie aber mit dem Zausel nie so richtig warm wurde und das Reiten dann für einige Jahre beinahe ganz einstellte, habe ich sie im letzten Jahr davon überzeugen können, dass es nun auch mal an der Zeit ist, dass sie ein Pferd nur für sich hat. So kam dann im April 2013 die jetzt 6 jährige Oldenburger Stute Sam dazu, so dass wir nun auch gemeinsam ausreiten können.
Mit dem Zausel reite ich hauptsächlich Dressur, zumindest wenn es seine Verfassung zulässt, sehr gern auch ins Gelände, wenn jemand zum Vorwegreiten mitkommt (er ist nämlich ein echtes Hasenherz) und habe mir ansonsten in den letzten Jahren angewöhnt, vieles nicht mehr ganz so verkniffen zu sehen und das Pferd auch einfach mal Pferd sein zu lassen. Beide Pferde haben das große Glück einen ganz wunderbaren Offenstall zu bewohnen und machen einen rundum zufriedenen und ausgeglichenen Eindruck. Das ist mir in den letzten Jahren deutlich wichtiger als Schleifen und Erfolg geworden.
Der Zausel hat hier ein eigenes Tagebuch, in dem ihr vor allem viele Bilder und die ein oder andere Geschichte findet.
Urlaub mit Hund in der Bretagne
Eigentlich bin ich ein traditioneller Dänemark-Besucher. Allerdings hat sich dort für einen Hundeurlaub einiges verändert, die Gesetze bezüglich der Rasseverordnung und das wahllose Töten von unschuldigen Hunden steht natürlich ganz oben auf der Liste. Es gibt neuerdings Badebereiche für Hunde, sie könnten an anderen Stellen die Nordsee verschmutzen. Bevor ich an Hunde denke die die Nordsee verschmutzen, kommen mir erst Tankschiffe und andere Seeungeheuer in den Sinn, von Menschen und Kindern die zu faul sind sich eine Toilette zu suchen mal ganz zu schweigen.
Ebenso stieß mir die Beteiligung an der Grindwalschlachtung auf den Faröer Inseln sauer auf. Konsequenz: Kein Dänemark mehr, so lang sich nichts anhaltend ändert.
Eine Alternative war schnell gefunden. Da wir die raue See, Wind und kühleres Klima bevorzugen entschieden wir uns für einen Urlaub in Frankreich, in der Bretagne.
Wir suchten uns ein sehr, sehr schönes Ferienhaus in Sibirl aus, mit Pool und nur wenige Meter zum Strand, weit abgelegen. Wir buchten über location-bretagne.de und waren mit dem Service sehr zufrieden, wir würden dort definitiv wieder buchen.
Der Routenplaner sagte uns 1390 km an, eine ziemliche Strecke von Hamburg aus, aber was nimmt man nicht alles in Kauf um einen besonderen und unbeschwerten Urlaub mit seinem Vierbeiner zu erleben?
Wir fuhren also Anfang September Nachts los und kämpften uns schlappe 17 Stunden (mit einigen Pausen) in das wunderschöne bretonische Vorland. Hier gab es wirklich nichts außer vieler Felder, die vor allem mit Artischocken bepflanzt waren. Die Sonne strahlte und es waren sehr angenehme 24 Grad mit leichtem Wind, wie auch den Rest der Woche.
Da mein Freund und ich beide kein französisch sprechen, gab es mit der Verständigung einige Probleme. Bereitschaft uns auf englisch zu helfen, gab es von den Franzosen die ganze Woche über nur wenig. Dies erschwerte uns besonders das Tanken sehr – sonderbare Tankautomaten, die nur mit Kreditkarte benutzbar waren, an einigen Tankstellen musste man auch vor dem Tanken zahlen. Wir haben die Kreditkartenvariante für die angenehmste empfunden und uns an die großen Tankstellen an den Supermärkten gehalten, wo man locker für 20Cent günstiger als an der Autobahn tanken kann.
Supermarkt ist ein gutes Stichwort. Die Franzosen halten eine Mittagspause über 2 Stunden und schließen vor 20 Uhr. Wir waren sehr überrascht, als plötzlich das Licht ausging und uns unmissverständlich mitgeteilt wurde, dass die Herrschaften gerne schließen wollten.
Wir kochten fast täglich selber, da die Öffnungszeiten nicht zu unseren Essgewohnheiten passten, denn auch die wenigen Restaurants in der Gegend schlossen ihre Türen bereits um 19Uhr, in hochfrequentierten Touristengegenden sogar manchmal schon um 18Uhr, was wir eigentlich als größtes Manko sahen.
Die Landschaft entschädigte allerdings alles. Diese herrliche Ruhe lud zum entspannen und abschalten ein, was wir auch in vollen Zügen taten und genossen haben.
Cassy, die die sehr lange Fahrt super wegsteckte, nahm ihr erstes Bad in der ruhigen See schon vor dem Frühstück und kostete es total aus, fast überall ohne Leine ein gern gesehener Gast zu sein.
Die Strände rund um unser Haus waren fast täglich Menschenleer. Dies mag in der Hauptsaison und während der französischen Ferien anders sein, wir hatten aber sehr viel Glück. Wir konnten zwischen 4 Buchten in unmittelbarer Nähe wählen, wovon ich die meiste Zeit an der kleinsten verweilte. Umschlossen von zwei Klippen, nicht ganz so viel steinigem Meeresgrund und bei der morgendlichen Ebbe, immer noch von Cassy „beschwimmbar“. Wirklich wunderschön.
Wir besuchten natürlich auch den Pointe du Raz. 2 1/2 Stunden Fahrt und ein 20 Minuten Fußmarsch bergauf und bergab bei praller Sonne und schon waren wir an der westlichsten Spitze der Bretagne. Bei stürmischer See sicher um einiges beeindruckender. Wir wollten uns aber nicht über das tolle Wetter beklagen, sondern genossen die Aussicht aufs Meer in schwindelerregender Höhe. Die Klippe ragt knapp 72 Meter aus dem Meer hinaus und ist doch ein ziemlicher Touristenmagnet. Allerdings gibt es viele verschiedene Ansichtspunkte, sodass man sich nicht zwingend auf die Füße tritt und es doch immer noch sehr eindrucksvoll ist, trotz vieler Touristen!
Desweiteren besuchten wir noch die Côtes de Granit Rose, etwa 1 1/2 Stunden entfernt. Ein langer Küstenabschnitt der nördlichen Bretagne, mit wundervoll geformten Felsen in rosanem Granit. Wir sind einem Teil des Zöllnerpfads gefolgt, von Perros-Guirec nach Ploumanac‘h und haben die wundervolle Aussicht genossen, die Steinformationen bestaunt und uns darüber gefreut, das wenigstens an dem Tag etwas mehr Wind ging und das Meer nicht ganz so ruhig war.
Alles in allem war es wirklich ein sehr erholsamer Urlaub, eine Woche ist bei der weiten Anreise natürlich viel zu wenig und sollten wir ein zweites Mal fahren, werden es mindestens 2 Wochen.
Für Hundemenschen die gern wandern, ihre Seele baumeln lassen und schroffe Natur mögen, ist die Bretagne sicher ein geeigneter Ort.