Autor: Carina

Tipps zum Aufgabenreiten – Klasse E

Beginnen möchten wir unsere Serie zum Thema “Aufgabenreiten” mit der Klasse E. Wir zeigen euch im beigefügten Video zwar eine Dressurreiterprüfung Klasse E, welche auch schon 2010 geritten wurde. Die Unterschiede zwischen einer Dressurreiterprüfung und einer Dressurprüfung Klasse E sind allerdings nicht so groß, sodass die Kriterien hierfür ähnlich sind. E-Dressuren können alleine, zu zweit oder in der Abteilung mit maximal vier Pferden geritten werden. Ich persönlich reite Aufgaben immer am liebsten alleine, da kann ich mein Grundtempo am besten bestimmen, es kann einem keiner in die Quere reiten und doofe Flüchtigkeitsfehler wie falsches aneinander Vorbeireiten können auch nicht passieren. Da man sich das ja aber leider nicht aussuchen kann und je nach Nennzahl auch die Ausschreibung kurzfristig geändert werden kann, heißt es, auf alles bestens vorbereitet sein! Also rate ich allen Turniereinsteigern sich schon bereits im heimischen Stall auf Abteilungsreiten (oder auch zu zweit hintereinander) vorzubereiten. Einige Pferde und Ponys haben Probleme mit Abteilungsreiten und besonders im Galopp kann das für einen ungeübten Reiter schnell unangenehm werden. Auch wichtig ist es, sich immer genügend …

Neues vom Blondinchen

Eigentlich gibt es nicht viel zu berichten. Jeany und ich haben es in den letzten Wochen eher ruhig angehen lassen. Das hängt unter anderem auch mit diesem schrecklich nassen Wetter zusammen. Das haut nicht nur Jeany auf die Knochen, sondern auch mir auf den Kopf. Wer kennt das noch? Dieses ewige Rumgegurke in der Halle fällt mir soooo auf den Wecker, sodass wir meistens nur ein bisschen Bodenarbeit und lockere Arbeit an der Longe gemacht haben. An den wenigen trockenen Tagen war ich ausreiten und bin das eine oder andere Mal auch platsch nass wieder in den Stall zurück gekehrt. Nee, so hatte ich mir das mit dem Winter nicht vorgestellt. Jeany war zuletzt etwas nörgelig mit ihrem Gebiss, also habe ich mich da mal wieder nach einer Alternative umgesehen. Ich habe das Gefühl, sie mag es gern wenn man das Gebiss ab und an mal wechselt. Doppelt gebrochen mag sie gar nicht, so bin ich bis vor kurzem mit einer einfach gebrochenen Wassertrense von Sprenger geritten. Jetzt habe ich mir von Sprenger das Dynamik …

Wie ich zu meinem Traumpony kam

Einige von euch haben sicher in Jeanys Tagebuch schon ein bisschen von unserem Kennenlernen gelesen. In diesem Beitrag möchte ich aber gerne nochmal etwas mehr in die Tiefe gehen und euch von meinen Erfahrungen mit dem Ponykauf berichten. Als ich mich entschlossen hatte, wieder auf ein Pony umzusteigen, durchforstete ich natürlich das Internet und fand unglaublich viele, tolle Ponys. Ich habe mit einigen Besitzern telefoniert, bei den meisten Kandidaten war da schon klar – brauche ich nicht angucken. Viele Gewährsmängel „läuft damit schon Jaaahre lahmfrei“, „koppt“, „fährt schlecht Hänger“, „ist nicht sicher im Gelände“ bewegten mich dazu, mich zu bedanken und aufzulegen. Bei anderen wiederum vereinbarte ich Termine zum Probereiten aber nicht ein einziger ist davon zustande gekommen. Das Pony war plötzlich erkrankt, es ist kurzfristig doch in andere Hände verkauft worden oder das Kind hat sich überlegt, dass das Pony doch noch bleiben soll. Was also tun? Ich war nach sämtlichen Telefonaten schon wirklich kurz vor dem Aufgeben, als ich auf eine Anzeige vom Ponyforum gestoßen bin. Die Verkaufstage sollten in Adelheidsdorf stattfinden. Die …

Ein Leben für mein Pferd! Eine Gegendarstellung.

Cathy schrieb vor einiger Zeit in ihrem Artikel, dass ihre derzeitigen Lebensumstände es nicht mehr zulassen, dass ihr Pferd an erster Stelle steht. Das hat mich sehr zum Nachdenken angeregt und ich habe mir überlegt, dieses Thema aus meiner Sicht noch einmal aufzunehmen. Ich reite eigentlich schon, seitdem ich denken kann. Mein erstes eigenes Pony bekam ich mit 6 Jahren und lernte mit dem Shettywallach, der leider chronisch an Hufrehe und Bronchitis erkrankt war, von Anfang an sehr viel Verantwortung zu tragen. Die ersten Jahre hatte ich meine Mutter meist an meiner Seite und sie half mir so gut es ging, auch ohne Pferdewissen. Da sie allerdings schon immer sehr viel arbeiten musste und mich im Stall gut aufgehoben wusste, wurde der Pferdestall für mich ab einem Alter von 10 Jahren wie mein zweites Zuhause. Ich hatte meine damaligen besten Freunde direkt vor Ort und übernachtete nicht selten die kompletten Schulferien bei meiner Freundin am Hof. Wir verbrachten die meiste Zeit mit unseren Pferden, malten uns gemeinsam die Zukunft aus, liefen wie Dressurpferde über den …

Warum eine Reiterin als Freundin eine gute Wahl ist…

Harriet Charlotte Jensen hat in einem sehr amüsanten Artikel ein paar der üblichen Eigenheiten von Reiterinnen in Beziehungen zusammengeschrieben. Wir haben uns in dem Artikel an vielen Stellen wiedererkannt und sehr gelacht. Aber wir finden, wir Reiterinnen sind ein kleines bisschen schlecht weggekommen, oder? Dabei haben wir doch zahlreiche Eigenschaften, die uns geradezu zur perfekten Freundin machen! Hier kommen unsere Top 10 der guten Gründe, sich eine Reiterin als Freundin zu suchen: 1) Wir sind hart im Nehmen. Wir sind das Gegenteil von den Mädchen, die sofort losheulen, wenn sie sich weh getan haben. Im Club tritt uns eine Andere mit ihren Pfennigabsätzen auf die Füße und unsere männliche Begleitung fürchtet, der Abend ist beendet und er muss uns weinend und wimmernd nach Hause tragen? Also mal ehrlich! Klar, angenehm ist das nicht, aber auf diesem Fuß sind 600 kg rumgehampelt. Mit Eisen. Mehrfach. Zähne zusammenbeißen und weiter tanzen! 2) Wir können Verantwortung übernehmen. Für uns, für andere und auch für unseren Mann. Gut, der Mann kommt in der Hierarchie leider nach dem Pferd, aber …

Warum kaufst Du dir denn ein Pony?

Heute möchte ich über ein Thema schreiben, welches mich ziemlich lange beschäftigt hat und bei dem es vermutlich noch einigen Erwachsenen genau so geht wie mir: Als ich mich 2012 dazu entschlossen habe, mir ein zweites Pferd zu kaufen, war für mich ganz klar: Es sollte kein Großpferd mehr sein. Ich suchte ganz gezielt nach einem Deutschen Reitpony und bin in vielen Gesprächen auf Unverständnis gestoßen. Für viele Teenies gehört der Umstieg vom Pony aufs Großpferd mit zur Reiterlaufbahn. Ich hatte damals zwar andere Beweggründe, bin allerdings auch von einem Pony auf ein großes Pferd umgestiegen. Noch heute bereue ich diese Entscheidung sehr, habe ich mich doch auf den Großen nie wirklich wohl gefühlt. Das Handling mit einem großen Pferd als kleiner Mensch ist gerade im Alltag so manches Mal eine Herausforderung. Nicht selten benötige ich einen Hocker um meine große Hannoveraner Stute, Wayana, „zu bedienen“, selbst die Rückenpartie ordentlich zu putzen, ist ohne Tritt nicht wirklich möglich. Beim Satteln habe ich mich regelmäßig ziemlich doof angestellt und wenn das Pferd während der jugendlichen Testphase …

Jeany – Jeder Tag ist ein neuer Anfang.

Bevor ich euch ein kleines Update zu meiner kleinen Blondine mache, möchte ich mich wirklich von ganzem Herzen bei euch bedanken. Ich habe einige wundervolle Nachrichten von lieben Menschen bekommen, die in einer ähnlichen Situation stecken oder die mir Mut zugesprochen haben, und einige Nachrichten, die mir sehr deutlich gemacht haben, dass es richtig ist nicht aufzugeben! „Ich könnte das nicht.“ haben einige von euch geschrieben und ich sage euch, ihr könntet, wenn ihr in der selben Situation stecken würdet. Für mich ist es kein Hexenwerk. Es gibt Menschen wie mich, die bei ihren Tieren eine Art Insel gefunden haben. Ein Zufluchtsort, wo man auch mal schweigen darf, mit einem Partner an der Seite, mit dem man unglaublich viel erlebt. Ich habe mir Jeany damals ausgesucht, ganz gezielt, sie war genau das, was ich mir schon immer gewünscht habe. Da fiel es mir gar nicht sooo schwer auf Turniere oder einen normalen Trainingsalltag zu verzichten. Ich wusste nach den Diagnosen zwar nicht abzuschätzen, was da in Wirklichkeit auf mich zukommen wird, aber ich wollte es unbedingt …

Stallhilfe auf vier Pfoten

Oft werde ich gefragt, wie ich meinen Hund so gut als Stallbegleiter ausgebildet habe. Meistens antworte ich darauf nur: „Mit ganz viel Konsequenz“. Wenn ich mir aber gezielt darüber Gedanken mache, fängt die Ausbildung schon im Alltag an und am einfachsten ist es natürlich, wenn man seinen Hund vom Welpenalter an hat und ihn in der Prägephase an den Stall und die Pferde gewöhnen kann. So war es auch bei mir. Ich habe Cassy mit 16 Wochen von der Züchterin bekommen und sie war bereits am zweiten Tag mit im Stall. Zunächst war sie schüchtern und wusste nicht so richtig, was diese großen Ungeheuer von ihr wollten, aber das Misstrauen verschwand schnell. Ich habe sie immer und ständig mit eingebunden. Das ging auch ganz gut, denn ich führe meinen Hund hauptsächlich auf links und führe das Pferd mit rechts. Ich habe also mit kleinen Spaziergängen zu dritt angefangen und hatte für den Notfall immer eine Begleitperson dabei. Beim Putzen habe ich Cassy immer in sicherem Abstand zum Pferd abgelegt – am Anfang noch angebunden, denn von …

Jeany, Träume werden eben doch wahr! III

Auch im dritten und letzten Teil unserer vergangenen Geschichte durchlebten wir einige Höhen, aber auch ein ziemlich herbes Tief. Was genau passierte lest ihr jetzt: Ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber ich empfinde Ungewissheit und vor allem ständige Geduld und Warterei als unglaublich anstrengend, nervenaufreibend und irgendwie auch deprimierend. Während meine Stallgemeinschaft in die Winterarbeit überging, saß ich meistens in der Box von meinem Pony und fragte mich, was ich wohl falsch gemacht haben könnte. Eigentlich wollte ich doch immer nur das Beste für meine Pferde und das beinhaltete ganz sicher keine andauernden Krankheiten, ständige Boxenruhe und ewiges Antrainieren… Mein Papa begleitete uns auf dem Weg in die Klinik. Ich packte Jeanys sieben Sachen zusammen, denn es stand ja nun ein ungewisser, längerer Klinikaufenthalt bevor. Es war noch dunkel als ich an meinem Anhänger einen Glücksbringer fand und gleichzeitig eine Nachricht einer lieben Freundin auf meinem Handy aufleuchtete „Toi, toi, toi – Ich denke an euch und der Glücksbringer passt auf Jeany auf, solang sie in der Klinik ist.“ Ich musste losheulen …